Ich habe z.B. unter anderem den Wunsch, dass es den Menschen, die ich liebe, gut geht, dass sie glücklich sind (mich selbst natürlich eingeschlossen). Und aus diesem Wunsch heraus unterstütze ich sie gern bei allem, was sie dafür tun - auch wenn sie sich einer neuen Verliebtheit total hingeben.
Wenn mir allerdings dadurch persönlich sehr viel fehlte, es mir Schmerzen bereitete oder ich mich einsam fühlte, so widerspräche dies meinem Wunsch, meinen Partner glücklich zu sehen - denn ich selbst möchte natürlich auch glücklich sein. Und dann müsste und würde ich den Kontakt zu meinem Partner herstellen, ihn ggf. auch mal mit sanfter Gewalt von seiner Wolke Sieben holen und ihn auf mich und meine Bedürfnisse aufmerksam machen. Und da er mich auch liebt, würden wir eine Lösung finden.
Natürlich ist es nicht immer einfach - jedenfalls nicht in der praktischen Umsetzung.
Ich bin zur Zeit ratlos und finde keinen Lösungsweg für eine Umsetzung.
Ich fühlte, dass etwas in einem Liebsten arbeitet und dass dies den fluss zwischen uns störte. Als ich mein Gefühl aussprach und nachfragte, bekam ich eine trotzige Antwort mit Informationen die entgegen vorherigen Aussagen standen und damit auch mein Gefühl bestätigten, dass irgendwas den fluss beeinträchtigte.
Nicht die evtl. Veränderung machte mir das schlechte Gefühl, sondern die fehlende Kommunikation darüber und hauptsächlich die Form der Antwort. In der nachträglichen Betrachtung vermute, dass dieser Prozess schon seit 3 Wochen in Gang war.
Es geht um eine weitere Liebe, es geht um die Wohnortwahl, es geht um einen Termin der abgesprochen war und von dessen Änderung ich erst
durch meine Nachfrage erfahren habe und nicht von ihr aus informiert worden bin, als sie davon wußte.
Ich kenne Eifersucht, in diesem Fall bin ich nicht eifersüchtig, ich freue mich wenn es ihr gut geht und würde ihre Entscheidung/en respektieren und schauen was sich daraus für uns gestalten ließe.
Ich fühle mich schlecht ,weil ich Antworten bekommen habe, die aus Zuweisungen, Vorwürfen, Relativierungen und keinem einzigen liebevollen Wort bestanden.
Ich fühle mich schlecht, weil ich vermute, dass ein Zwiespalt der im anderen wirkt, benutzt wird um mir etwas zu zuweisen, einfach weil es einfacher ist.
Ich fühle mich schlecht, weil ich für mich, zur Zeit, keine andere Lösung sehe außer auf Distanz zu gehen, weil ich glaube Muster zu erkennen, vor denen ich mich, zur Zeit, schützen will und würde es gerne anders handhaben können.
Ich bin mir bewusst, dass sie sich in ihrem Dilemma und den vielen Entscheidungen die sie zu fällen hat, überfordert fühlt und dies ihre Reaktion bestimmt beeinflusste.
Es ist ihr Dilemma und ich bin beteiligt, weil sie mich als Liebe bezeichnet und mit mir zu einer Beziehung, die sich für mich partnerschaftlich anhörte, schauen wollte.
Ich habe Furcht, dass sich dieser, für mich nicht konstruktive und lieblose Umgang fortsetzt, weil ich die Werte, Offenheit und Kommunikation nicht berücksichtigt fühle.
Ich empfinde die Diskrepanz in der unterschiedlichen Bewertung, wann diese Werte einsetzen sollten und denke, dass dies hier passiert ist.
Ich finde,
spätestens wenn einer fragt.
Ich möchte mir dann nicht zum Vorwurf machen lassen, zum vielleicht ungünstigen Zeitpunkt gefragt zu haben. Situativ kann dies so sein. Ich empfinde 3 Wochen oder ein paar Tage als zu lang um zb. über eine Terminverschiebung, über die derjenige bescheid weiß, als zu lang.
Mir zeigt dies, dass der andere nicht den Mut hatte, dies und in diesem Fall weiteres mit zu teilen.
In dieser Situation möchte ich ansprechen können, dass es mir mit diesem Umgang nicht gut geht und ich mich verunsichert fühle. Ich fühle mich nicht gesehen und damit auch nicht geliebt, wenn ich statt einem Gespräch, Zuweisungen und Vorwürfe ernte.
Ich werde in die Schublade Eifersucht gesteckt. Was gibt es einfacheres als einen Poly in die Schublade Eifersucht zu stecken. Eine schöne Erklärung für sich, um vor sich gut dastehen zu können.
Ich weiß nicht wie ich bessere Lösungen finden kann. Ich weiß um meiner Beteiligung in diesem System und wüßte gerne wie ich den anderen besser dort abholen kann wo er steht,
auch wenn ich mich nicht gut behandelt fühle.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um oder habt ihr eine Ahnung wo mein Balken im Auge ist?
lg
Andreia