Vertrauen und Empfindungen
Okay - dann mal "aus dem Nähkästchen unseres Lebens geplaudert":
Als wir uns kennenlernten waren wir Anfang 20... mit jeweils anderen Partnern verheiratet und jeweils mit zwei Kleinkindern in den Familien. Letzteres ist eher daher von belnag, weil Bindungen zu Kleinkindern eine wesentlich stärkere Bindung an den/die Partner(in) zur Folge haben.
Wir liebten beide unsere Partner innig und ehrlich, und auch unsere Kinder waren keine sogenannten "Verkehrsunfälle".
Bereits damals (1989 - das ist nun hier tatsächlich korrekt so!) merkten wir sehr schnell, dass wir so starke Gefühle für einander entwickelten, dass wir es unserem/r jeweiligen Ehepartner/in nicht verschweigen konnten.
Wir wohnten damals alle zusammen in einem Mehrfamilienhaus am Standort des Geschwaders und waren alle in bzw. im unmittelbaren Umfeld der Dienststelle beschäftigt, was es uns nicht gerade leichter machte, uns selbst sowie unseren Ehepartnern gegenüber unsere Gefühle füreinander einzugestehen.
Dennoch schafften wir damals ca. 3 Jahre den Spagat.
Wir standen zu unseren ehrlichen und aufrichtigen Gefühlen für unsere Ehepartner wie auch uns selbst "gegenüber"...
...aber bitte fragt uns nicht, wieviel Kraft uns das damals gekostet hat.
Zu dieser Zeit gab es kein Internet sondern die Printmedien hatten das Monopol bei der vornehmlich konservativ geprägten, öffentlichen Wahrnehmung sowie Meinungsbildung...
...und ihr dürft euch gern mal fragen, was ihr für Antworten von den Leuten in eurer Umgebung auf eure Frage nach solchen Begriffen, wie: "Swinger", Schwingerclub oder gar Polyamorie bekommen hättet?!
Ponografie und Prostituion waren zwar geduldet... aber die Doppel-"Moral" in der Gesellschaft war noch viel stärker ausgeprägt als heute - nach über 20 Jahren!
Leider haben unsere damaligen Partner diese ganze Situation damals eben überhaupt nicht "verkraftet", weswegen sie Ende 1991 bzw. im Sommer 1992 die jeweilige Beziehung mehr oder weniger aggressiv aufkündigten.
Wir wären bereits damals dazu bereit gewesen... auch, wenn uns jegliche "Erfahrungen" gefehlt hätten, über welche wir heute verfügen...
...denn eben mit usneren heutigen Erfahrungen könne wir mit recht "behauoten":
...mit dem ehrlichen Willen von allen Beteiligten, hätten wir es bereits vor 2 Jahrzehnten realisieren können.
Okay - "lange Rede und kurzer Sinn"... zurück zum Thema:
Wenn wir hier über (oder von) Vertrauen reden (bzw. schreiben), dann sollten wir nicht verschweigen, wie Vertrauen überhaupt erst einmal entstehen kann?!
Un um uns hier nicht zu oft zu wiederholen bzw. im Kreis zu drehen:
In jeder Beziehung steht am Anfang der Vertrauensvorschuss, den zu leisten wir deswegen in der Lage sind, weil unsere Hormone uns "steuern"!
"Schalten" wir zunehmend den Verstand wieder ein, schwindet unsere Fähigkeit ("blauäugig im Taumel des Verliebtseins") weiteren Vertrauensvorschuss zu geben...
...wir benötigen zunehmend die Sicherheit, dass unser Vertrauensvorschuss nicht gegen uns mißbraucht... also im Miteinander "gerechtfertigt" wird.
"Lernen" wir aus dem Umgang miteinander, dass es uns gut tut, weiteren Vertrauensvorschuss zu leisten, nimmt unsere Bereitschaft und Fähigkeit dazu wieder zu...
...wir sind bereit, zusammen "neue Risiken" einzugehen... also auch im Zusammensein mit anderen Personen Vertrauensvorschuss zu geben!
"Lehren uns unsere Erfahrungen", dass Vertrauen mißbraucht wurde, entstehen Ängste, die wir dann auch auf ähnliche Situationen mit anderen Personen adaptieren!
Weil diese Prozesse sich hauptsächlich in unserem Unterbewusstsein abspielen, haben wir in bestimmten Situationen ein gewisses "Bauchgefühl" - nicht "nur" Frauen sondern auch Männer, falls diese denn wenigstens dazu bereit sind, für sich selbst diese Fähigkeit "einzugestehen" und Gefühle zulassen!
Angst, Wut, Hass - das sind Gefühle mit einer starken zerstörerischen Kraft.
Vertrauen zu haben (oder nicht zu haben) kann sich ebenfalls in Form von Gefühlen "äußern", und tut es auch sehr oft...
...aber es ist viel mehr als das, denn Vertrauen muss mit Hilfe des Verstandes "erzeugt" und gepflegt werden - jeden neuen Tag wieder!
Ehrliche Aufrichtigkeit ist das Fundament von Vertrauen...
einander Vertrauen schenken und zusammen verstärken, sind weitere Bauteile des gebäudes "Liebe"... genauso wie das ehrliche einander Fehler-verzeihen-können!
Hinterfrage stets deine Gefühle, und ergründe ihre wahren Wurzeln!
(ooups das klingt ja "schon wieder" nach... "star wars")
Der "springende Punkt" (boing, going, going) ist...
... im Zusammensein die Balance zwischen Kopf und Bauchgefühl für alle beteiligten Partner zu erzeugen... also dabe niemand das Gefühl zu geben... ausgegrenzt zu werden!
Dafür kann es natürlich doch gar kein "Patentrezept" geben, weil wir jede(r) für sich genauso individuell sind, wie die Beziehungen, welches aus uns erwachsen!