...nur ein paar allgemeine Gedanken dazu...
Ich lebe seit einigen Jahren PolyAmor.
Mit persönlich gefällt jedoch der Begriff verantwortlich Frei besser.
"Eifersucht" stellt sich bei mir normalerweise nur dann ein, wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht gut auf mich selbst geachtet habe und/oder ggf. mein Selbstwert-Gefühl beeinträchtigt ist.
Ich kenne einige, die üblich konditionierte Monogamie- und übliche gesellschaftskonforme Beziehungsmuster auf mehrere Personen erweitern, und von PolyAmorie sprechen - wobei es schon nicht selten offensichtlich daran mangelt, eine Person und/oder sich selbst so zu lieben und anzunehmen wie Frau/Mann ist - und nicht wie wir sie vielleicht noch haben wollen müssen.
Aus meiner Sicht braucht Liebe und Sexualität, die ich weil ich es seit längerem nicht muss, auch nicht gerne trennen möchte, Loslassen, Freiheit, Raum und trotzdem in absoluter Nähe angenommen sein, sich völlig fallenlassen zu können und sanft aufgefangen zu werden.
Was durchaus auch ein hoher Anspruch ist, an dem ich, durchaus auch mal mit Schmerz und Trauer, wie auch unendlichem Glück, stetig wachsen darf...
Sich jeweils in Personen nur die "vermeintlichen Rosinen" herauszupicken funktioniert IMHO nicht - und wenn dann nur als kurzlebiger Egotripp.
PolyAmorie verlangt IMHO ein hohes Mass an Selbstdisziplin. Auch dann liebevoll loszulassen, wenn Frau/Mann sich ggf. mal nicht nur allein sondern ggf. auch einsam fühlt.
Alles als ein Geschenk ohne jegliche Garantie anzunehmen.
Um miteinander zu wachsen.
Für mich selbst DAS Wachstumsprogramm an sich.
Der sich immer wieder ereignende Schmerz lässt sich dabei nicht verhindern.
Nach sehr vielen Jahren bin und bleibe ich ein Lernender in Sache Liebe, Freiheit, Nähe und Loslassen.
Und ich sehe und staune...
Über das Mass an Fülle...
Als liebender Mensch werde ich immer wieder gefunden, auch wenn andere einen anderen Weg gehen wollen.
Wenn sich gemeinsame Wege verzweigen, wenn sich Wege trennen,
so weiss ich, ich bin auf meinem Weg, auf dem, auch in steinigen Abschnitten, mir immer wieder eine Quelle der Erfrischung, eine schöne Aussicht, ein guter Rastplatz und Mitreisende begegnen die mich einladen ihr tiefstes innerstes Selbst in absolutem Respekt und Achtsamkeit zu entdecken...
Im Rahmen meiner bescheidenen menschlichen Möglichkeiten kann ich sagen, ...wir wachsen dabei...
Was in Liebe, sehr sanften bis situativ harten, undundund...Sex nicht ausschliesst, sondern aus einer menschlichen Sicherheit heraus die weit mehr als sog. "Urvertrauen" , sondern ganz individuelle wirkliche Wahnehmung entehen lässt, erst wirklich ermöglicht...
Deshalb gibt es für mich keinerlei polyamoren Alltag - sondern nur von allem anderen völlig frei gehaltene Zeiten völliger Intensität.
Die restliche Zeit lebe ich allein.
Sonst wäre diese komprimierte Zeit und Intensität weder auf Dauer haltbar, noch auf Dauer lebbar...
und meine Liebe und Lust würden in den banalen Alltagsritualen wieder untergehen, wie vor langen Zeiten einmal...
Nur ein Zwischen-Ergebnis eines Lernenden, mit dem ich tatsächlich so etwas wie Glück leben kann/darf...
Ohne jeglichen Wahrheitsanspruch, ohne jegliche Anmassung, nur meine subjektive Sicht auf das Zwischenergebnis eines langen Weges, der sich hoffentlich noch weiterentwickelt...
Nur ein paar allgemeine Nacht-Gedanken dazu, ohne direkt auf einen Beitrag einzugehen...