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Merkwürdige Eifersucht?

*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Merkwürdige Eifersucht?
Hi,

in unserer Polybeziehung läuft es so, dass sowohl meine Frau als auch ich einen weiteren Partner haben. Da Eifersucht nunmal ein merkwürdiges Pflänzchen zu sein scheint, ist es jetzt so, dass ich mit den Beziehungen meiner Frau überhaupt keine Eifersuchtsprobleme habe, jedoch ein bißchen zu knabbern habe an einem weiteren "Mitspieler" meiner Polypartnerin...

Welche Erfahrungen haben Mitglieder der Gruppe hiermit? Gibt sich das, wächst sich das zu einem regelrechten Problem aus, wie entwickelt sich das Ganze? Ich bin momentan der Meinung, dass ich mich daran schon gewöhnen kann (ist ja auch nur gut und billig und ich will es ihr ja auch gönnen), aber interessieren würde es mich schon...
Kann es sein das du gegenüber deiner Frau keine Eifersuchtsgefühle hast weil du sie schon so lange kennst und dir ihrer Gefühle sicher bist, oder im schlimmeren Fall es für dich eher eine Gewohnheitsbeziehung ist?
Die Polypatrtnerinn aber neuer, interessanter ist? Und d.h für dich beängsigend sie ev an jemand anderen zu verlieren? Eifersucht ist immer ein Ausdruck von Verlustangst.

Dies wäre eine (mir bekannte) Möglichkeit.

Was macht den anderen denn für dich so bedrohlich?

Ich kann gut nachvollziehen, dass man sich nicht an jedem "Neuankömmling erfreuen kann wie das die Poly-Gurus so gut beherrschen, nicht böse verstehen ich *knuddel* euch alle.
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Klar sind da Verlustängste mit dabei, aber in meinem Innersten weiß ich, dass das Unsinn ist, aber ebenso klar ist, dass Vertrauen natürlich auch eine Rolle spielt und Vertrauen ist bei mir und meiner Frau natürlich über mehr als 10 Jahre gewachsen, und in der neuen Beziehung auch schon sehr stark, aber natürlich nicht so stark. Im Grunde habe ich eigentlich garnichts zu fürchten, da der "andere" ja nicht mal ein Polypartner ist, sondern ein reiner "Spielpartner", von daher gibt es keine Probleme... ich versuche nur, diesen Schweinehund in mir loszuwerden. Aber es würde mir schon auf einer fundamentalen Ebene wehtun, das, was ich habe zu verlieren.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Wovor hast Du Angst?
Das ist die Frage...

Tom
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Einerseits die Angst, dass der andere ihr Dinge geben kann, die ich ihr nicht geben kann und andererseits wie bereits erwähnt eben Verlustangst. Es ist so schön mit ihr, dass ich es nicht missen will. Ich sollte es eigentlich besser wissen und mir keinen Kopf machen, aber es klappt gerade nicht so toll, wie man sieht...
Gerade der Spielpartner kann gewaltige Neidgefühle auslösen, ich zumindest neige ebenfalls dazu eifersüchtig zu werden wenn ich weiss er hat den megageilen Sex mit einer neuen Partnerin. Da zurückzustehen und sich zu sagen:" lassen wir die beiden mal austoben, es legt sich ja dann wieder", braucht schon ziemlich viel im reinen sein mit sich selber,dann ist man praktisch im poly-nirvana *lol*
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Interessant... ich dachte, da sie mit dem Spielpartner ja komplett andere Sachen macht, als mit mir - er stellt sozusagen eine Ergänzung dar - sollte es mir leichter fallen, das zu trennen...
wenn du das so empfindest ist es ja tip-top und sicher richtig. w
Wenn es dich aber genau deswegen verunsichert kann Eifersucht schon mal aufkommen, die Antwort kennst nur du *zwinker*
sprich es doch mal an whs hilf das Gespräch deine Eifersucht zu beseitigen.
Verlustangst - stimmt, danke "nalani"
*omm* Guru's *haumichwech*

okay, okay - mag ja sein, dass sich welche dafür halten... *anbet* *nixweiss* *lach*

Es stimmt allerdings auch unserer "Erfahrung" nach, was "nalani" da geschrieben hat,...
...und besonders welche Fragen sie dir gestellt hat, um deine Gedankengänge etwas zu unterstützen... *danke*

Für deine "Polypartnerin" müssen die gleichen "Spielregeln" gelten, wie für deine langjährige Ehefrau... jedenfalls, was die Art und Weise des liebevollen Umgangs miteinander betrifft.

Vertrauen braucht jedoch zuallererst eine gehörige Portion Vorschuss von demselben... und dann seine Zeit, um sich vom Vorschuss zu lösen und zu größerer Sicherheit in der Beziehung heranwachsen kann.

Da ist es doch sogar irgendwo "logisch", dass du wegen der wieder neuen Situation erst einmal verunsichert bist. *ja* *troest* *lach*

Und gerade weil für alle die gleichen "Spielregeln" dabei gelten müsssen, solltest du mit deiner Polyparterin ganz offen und ehrlich darüber sprechen, was dich so verunsichert... nicht als "Aussprache" sondern immer ganz konkret in der jeweiligen Sitaution - ja nachdem wie bzw. wann es sich anbietet... aber immer möglichst situations- und zeitnah!

*neck*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Vertrauen
Da haben sich unser Postings fast überschnitten...
Klar ist es nicht schön, Liebgewordenes aufzugeben, zu verlieren, wie auch immer.

Ich arbeite gerne mit einem Worst-Case-Szenario und stelle mir vor, was ich tun kann, damit ich mit einer befürchteten Situation gut für mich und meine anderen Lieben umgehen kann.
Das geht zunächst vom Verstand aus. Logik, Analyse. Dazu gesellen sich Visualisierungen (Abschiedsszenen, was weiß ich). In diesen Bildern schaue ich nach meinem Gefühl dazu und arbeite so lange, bis sich diese stimmig mit meinen Bildern und Gedanken anfühlen.
Dadurch werden in den grauen Zellen Schaltungen angelegt, die, wenn sich ein Szenario realisiert, auch funktionieren.
Das ist die Basis für mein Selbstvertrauen, mit unangenehmen Situationen konstruktiv umgehen zu können.

Doch Vorsicht: Es gibt ein ("esoterisches") Gesetz, das da sagt: "Du bekommst, worauf Du Dich konzentrierst!". Bodenständigere sprechen von der "selbsterfüllenden Prophezeihung"

Deshalb erarbeite ich mir anschließend nach der gleichen Methode positive Szenarien, um Konflikte zu lösen und setze sie in die Tat um. Z.B. in Konfliktgesprächen gelassen, freundlich, interssiert, nicht be- oder gar verurteilend, also wohlwollend akzeptierend zu sein, eher zu fragen, als Aussagen oder gar Vorwürfe zu machen.

Das ist die Basis. Weil das Leben immer anders ist, als meine Kopfszenarien, nehme ich mir in schwierigen Situationen Zeit für innerliches Ausatmen und Szenarien, die zur aktuellen Situation passen. Mit Zeit und Übung wird das zur Routine und geht immer schneller. Hilft nicht immer, aber immer wieder. Manchmal lasse ich meinem Temperament auch freien Lauf. Nobody is perfect.

Tom
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Die Kommunikation zwischen meiner Polypartnerin und mir (im Übrigen auch zwischen meiner Frau und mir) läuft in der Hinsicht eh schon wunderbar... ist wohl was, was ich mit mir selber ausmachen will, denn unglücklich will ich keine von Beiden sehen.

Freut mich, dass es anderen hier ähnlich zu gehen scheint *g*
Du bist damit auf keinen Fall "allein"...
... und das ist gut so - wie eben auch die Möglichkeit, sich hier mit Gleichgesinnten direkt auszutauschen!

*ja* + *danke* auch an Tom! "Übeschnitten" beser so als sich "miteinander zu überwerfen"... *lach*


"Sich selbst erfülledne Prophezeiung"...
*ja*
... biologisch gesehen bilden sich in deinem Kopf nachweislich innerhalb von ca. 6 Wochen neue Eiweißverbindungen, wenn sich bisher unbekannte Erlebnisse relativ häufig wiederholen...

(im Kopf nicht zwischen den Beinen *floet* *lach* *zwinker* )

... sonst wären wir niemals in der lage, etwas neues zu lernen!

*freu*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Ich kann was, was Du nicht kannst...
Einerseits die Angst, dass der andere ihr Dinge geben kann, die ich ihr nicht geben kan

Ich weiß noch, wie ich den Status als "Best Lover for..." verlor. Wochenlang war ich durch den Wind. Ich erlebte die Kehrseite der Vorstellung vom romantischen Liebesideal: DER EINE zu sein - wenigstens in einer Disziplin (so weit hatte ich mich schon reduziert... *lol*)
Da hilft nur eins: Dich und das Leben annehmen, wie es ist. Hey, unsere Sozialisierung hat uns zu Leistungsrobotern geprägt... Höher, schneller, schöner, weiter, besser... vergiss den Scheiß, das macht impotent *zwinker*. Tu was du kannst im Moment, und dann ist gut für Dich. DAS ist wichtig. Erst danach kommt, welchen Wert Deine Lieben dem Kontakt zu Dir (wie auch immer der aussehen mag oder benannt werden könnte) zumisst.

Heute könnte ich mich (glaube ich *zwinker*) freuen, wenn meine Liebsten jemandem begegnen, der sie da weiterbringt (auch sexuell), wo ich sie nicht erreiche. Weil ich mein So-bin-ich, da-steh-ich, das-kann-ich-JETZT, aber auch mein da-will-ich-hin (realistisch, und nicht idealistisch gesehen) angenommen habe.
Und wenn sie mit jemandem ganz genau das tun, was sie mit mir gerne tun, dann handeln sie FÜR SICH und nicht gegen mich. Weil ich ihr Bedürfnis nach irgendwas nicht sättigen kann. Weil ich allein ihr nicht genug bin. Na und? Dafür lebe ich doch poly, damit ich nicht mehr irgendwas, schon gar nicht alles alleine können muss..., und ich fühle mich wohl mit dem Abschied vom Leistungsgedanken in der Liebe.

Tom
@Tom
Chapeaux sag ich dazu und diese innere Haltung macht dich sicher für Manche noch zum
"Best Lover for..."
*g*
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Warum kann man nicht einfach akzeptieren, das der andere sagt, wenn man ihr doch vertraut? Das stinkt mir echt, weil ich das Gefühl habe ihr wirklich und wahrhaftig zu vertrauen...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
?
Steh gerade auf der Leitung, hör' den Schuss nicht, sorry...
Was soll "man" (=Du?) akzeptieren?, Was sagt der Andere?

T*frage*M
****ab Mann
1.787 Beiträge
Einerseits die Angst, dass der andere ihr Dinge geben kann, die ich ihr nicht geben kann und andererseits wie bereits erwähnt eben Verlustangst.

...oder ist es vielleicht eher die Angst, dass sie die Dinge, die Du ihr nicht geben kannst wollen würde bzw. will und dass sie dann die Dinge, die Du ihr geben kannst nicht mehr wollen würde bzw. will?
Wie ist sie denn sonst so, eher wechselhaft oder gleichbleibend, ich meine strebt sie immer nach was neuem oder bleibt sie bei alt bewertem?

Ihn kannst Du nur wenig beeinflussen, umgekehrt ebenfalls.
Wird Dein Gefühl nicht vielmehr aus Deiner näheren Umgebung, also von ihr gespeist?

Ich meine, Deine Ängste entstehen aus eurer Interaktion.

Mir hilft bei sowas immer ein Blick auf meine innersten Empfindungen.

Ich kann das nicht so mit Logik wegdenken oder mir entsprechende gedankliche Verfahren zur Schadensprävention überlegen und antrainieren.

Was ich aber kann, sind eigene Empfindungen erspüren und sie akzeptieren. Meistens verschwinden die unangenehmen Empfindungen, wenn man sie erfasst und akzeptiert hat von ganz allein. Das hilft mir dann meine Ängste aufzulösen.

Letztendlich ist Angst, ein Ansammlung von unangenehmen Körperempfindungen, die durch äussere Schlüsselreize hervorgerufen werden.

Welche Empfindungen hast Du, wenn Du diese Verlustangst spürst? Und welche Handlungen drängen sich bei diesen Empfindungen auf?

P.S.
...hört sich vielleicht ein wenig an wie, "Spüre die Macht Luke", aber es funktioniert trotzdem. *zwinker*
*********n_by Frau
827 Beiträge
Andere geben dinge, die ich nicht geben kann...
...ist das nicht immer so, dass andere Dinge geben, die ich nicht geben kann- weil es einfach jemand anderes ist. Ich hab für mich gelernt, dass es mir nicht guttut mich und meine Taten zu vergleichen. Was ich gebe (n kann) ist wertvoll, - was Du geben kannst ebenfalls- es ist einzigartig.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
einzigartig...
was Du geben kannst ebenfalls- es ist einzigartig.
... wenn auch nicht für jedermensch gleichermaßen - eine Frage der Resonanz. Das ist zu akzeptieren, weil wir unterschiedlich sind - ob uns das passt oder nicht.

Tom
@Serotease + @gentletom58
Das stimmt 100% beides! *freu2* *wolke7*
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
@*****use

Danke für den Beitrag... leider habe ich überhaupt nicht verstanden, worum es geht?

@******ase

Um das, was ich geben kann als wertvoll zu bezeichnen bin ich glaub ich nicht "aufmunternd" genug erzogen worden...
****ab Mann
1.787 Beiträge
Danke für den Beitrag... leider habe ich überhaupt nicht verstanden, worum es geht?

Kein Problem, es geht um die Ursachen von Ängsten, die sich auf Körperempfindungen beziehen, welche nicht primär bewußt wahrgenommen werden.

Es gibt Menschen, die beschreiben z.B. Verlustangst wie ein flaues Gefühl in der Magengegend. Dieses Gefühl wird dann häufig einem Menschen bzw. dessen Rolle im Gefüge zugeschrieben.

Wenn man jetzt mit diesem Gefühl arbeitet und es verschwindet, verschwindet ebenfalls die Verlustangst diesem Menschen gegenüber. Die Situation bleibt objektiv die gleiche nur die innere Haltung dazu verändert sich und läßt die Situation in einem anderen Licht erscheinen.

Kurzum, eigendlich ist es nicht die Angst sie zu verlieren, sondern das z.B. flaue Gefühl in der Magengegend was unterbewußt dem Verstand mitteilt, das es Verlustangst sein muss.
*******959 Mann
743 Beiträge
als
poly-lebender bin ich ganz einfach eifersuchts frei
eifersuchtsfrei(?)...
... das ist schwierig für uns, es so auszudrücken!

Da Eifersucht aus einer Angst entsteht, welche ein natürlicher Teil jeder Persönlichkeit ist, können wir uns nicht davon freisprechen,

... eventuell in Situationen zu geraten, wo wir diese Angst empfinden könnten!


Dann bewußt damit umzugehen, ist dann wieder ein ganz anderes Thema!


Allerdings gehört sowohl die Bereitschaft, als auch die Fähigkeit sein eigenens Angstpotential nicht zu leugnen, genauso wie...

... die Bereitschaft, wie auch die Fähigkeit seine Ängste als Herausfoerderungen anzunehmen, um daran (zusammen) zu wachsen...

....zum Thema Ehrlichkeit - zu sich selbst, wie auch im Zusammenleben mit anderen Menschen!

*floet* *zwinker* *liebguck*
Vertrauen ist das Problem an der Wurzel
Eifersucht ist mangelndes Vertrauen, wie wir schon öfter dargelegt haben. Angst ist erst die Folge. Wenn Du Verlustangst hast, dann deshalb, weil ein Vertrauen fehlt. Mit deiner "Hauptfrau" hast Du das ja. Da ist das Vertrauen über Jahre gewachsen, wurde gerechtfertigt und überzeugend bewiesen. Die neue Polypartnerin muss das erst noch leisten.

Psychologisch gesehen ist ein Vertrauensvorschuss unmöglich. In Wirklichkeit ist das ein Glauben, eine Hoffnung. Vertrauen kann man nicht vorschießen oder definieren. Vertrauen kann nur langsam wachsen. Wenn Du erlebt hast, dass sie eine sichere Partnerschaft mti Dir lebt, wird Dein Vertrauen in sie wachsen. Das braucht seine Zeit.

Das Vertrauen geht aber immer in drei Richtungen: Vertrauen in die Verhaltensweise der Partnerin ist das Eine. Vertrauen in die Lover, die sie sonst so hat ist das Zweite. Das Dritte ist das Selbstvertrauen. Und auch das muss passen.

Sobald DU die drei Vertrauensebenen gut und stabil entwickeln konntest, und das dauert seine Zeit, dann wirst Du auch keine Ängste um die Beziehungen mehr haben. Hm. Zumindest in der Theorie ist das ziemlich einfach.
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