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Geplanter Zeitungsartikel

****nor Frau
112 Beiträge
Themenersteller 
Geplanter Zeitungsartikel
Liebe Mit-Polyamorys *g*

Immer wieder stellt sich für einige die Frage, wie öffentlich kann ich mit meiner Polyamoren Lebens- und Liebesweise umgehen. Einige machen kein Tabu daraus und leben damit ganz öffentlich, andere verheimlichen es komplett, aus welchen Gründen auch immer, und diverse Formen dazwischen.
Ich wurde von einem Journalisten einer seriösen, grösseren Schweizer Zeitung angefragt, ob ich bereit wäre, in einem Artikel über Polyamorie die "Hauptfigur" zu übernehmen. In der Folge habe ich mich mit ihm getroffen, einfach mal um ihn kennen zu lernen, habe auch zwei seiner Bücher gelesen, und bin der Meinung, das kommt gut. *ggg*
Wir haben uns inzwischen öfters getroffen und Interviews geführt. Nun hat er mich gefragt, ob ich noch weitere Polys kenne, die gerne in irgendwelcher Form mitwirken würden. Sei es auf einem Gruppenfoto (mit oder ohne Namen), zitiert mit Namen oder auch komplett anonymisiert zitiert. Es geht ihm auch darum, nicht nur meine Sicht der Dinge aufzuzeigen, da ich ihm natürlich gesagt habe, dass Polyamorie sehr individuell ist, und von jedem Menschen/Paar/... anders umgesetzt wird.
Fokus des Artikels ist meine Geschichte "Wie habe ich meine Polyamorie erkannt" und zeigt deutlich unsere Grundwerte Ehrlichkeit, Offenheit und Verbindlichkeit sich selbst und den Partnern gegenüber, sowie die Grundzüge der Polyamorie, dass es eben um Gefühle geht und nicht um promiskuität.
Was ich nicht brauche, sind Menschen, die mir das ausreden wollen, ich habe mich eingehend mit den möglichen Folgen befasst, und es stimmt für mich so wie es dann eben kommt *zwinker* Ich möchte damit einen Beitrag leisten, damit wir besser/richtig verstanden werden und vielleicht erreiche ich auch ein, zwei Seelen, die nur darauf warten, zu erfahren, dass es auch anders geht, als sich den gesellschaftlichen Zwängen zu unterwerfen. Wie auch immer...
Wenn ihr Fragen habt, oder auch Anmerkungen, ich bin offen dafür! Besonders freuen würde ich mich, wenn sich einige hier oder per ClubMail zum mitmachen melden.

Herzliche Grüsse

Andrea
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Wie wahr...
dass Polyamorie sehr individuell ist, und von jedem Menschen/Paar/... anders umgesetzt wird.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dich und Dein Anliegen in der Veröffentlichung wiedererkennst.
Nach mittel- und unmittelbaren Erfahrungen mit deutschen Medien habe ich mich von der Zusammenarbeit mit "traditionellen", "etablierten" Medien distanziert und bin nur noch bereit, mit wirklich unabhängigen Informationsvermittlern zusammenzuarbeiten.

*herz*lich
Tom
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Auf jeden Fall einen Vertrag abschließen, mit dem dir Rechte zugesichert sind:

• das der Endabnahme der zu veröffentlichenden Textfassung
• die Festlegung des Grads der Anonymisierung in bezug auf
Realnamen, Namen Dritter (auf jeden Fall anonymisieren), Orte.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich habe schon Berichte über polyamore Verbindungen gesehen, die ich richtig gut fand und doch ging es danach - in Diskussionen - mEn wieder zu sehr darum, dass es da "Menschen gibt, die Sex mit mehreren haben....".

Ich weiß nicht, wie polyamores Empfinden anderen Menschen erklärt werden könnte, damit es auch SO ankommt, wie es empfunden wird. Empfindungen zu erklären ist ja grundsätzlich etwas sehr Schweres.

Die Frage ist ja auch, ob- und warum Polyamorie in der Form thematisiert werden sollte.
Bringt diese Art der persönlichen Berichterstattung die Toleranz, die man sich wünscht, oder ist die Gefahr der Ausgrenzung (in welcher Form auch immer) der Personen, die sich dort vor sehr breitem Publikum outen, nicht doch zu wenig abzusehen (besonders, wenn z.B. Kinder mit betroffen sein könnten)?

Ich persönlich halte den Weg über die Gesetzgebung für wahrscheinlich effektiver - z.B. in der Form, wie ich es zum Thema Familienpolitik im Grundsatzprogramm der Piraten fand.
Ich glaube, dass ein "Anfragen" nach Akzeptanz nichts dauerhaft verändert - dazu braucht es zuerst eine gesetzl. Gleichstellung zur Familie, die natürlich ein riesen Schritt wäre.

Solche Berichterstattungen laufen Gefahr, Personen, die sich offen bekennen, noch mehr "exotisch" wirken zu lassen.
Das Ziel sollte aber doch sein, Verbindungen in Liebe, Ehrlichkeit und Achtung darzustellen.
Ich persönlich halte das für sehr schwer, da in unserer Gesellschaft sexuelle Treue eine höhere Bedeutung zu haben scheint, als diese gerade genannten Werte und offensichtlich viele der Zuschauer solcher Beiträge nur darauf schielen, dass da "wer 'nen Vorwand sucht, um fremd zu gehen", was ich mehrfach hörte, wenn solche Berichte diskutiert werden.

Trotzdem (oder gerade deshalb?) finde ich den Mut, den Andrea hat, an die Öffentlichkeit zu gehen, sehr bewundernswert.
Ich persönlich lebe mein polyamores Empfinden im Moment nicht. Wer aber in einer funktionierenden polyamoren Verbindung lebt, der kann ggf. daraus Kraft schöpfen für ein solches Handeln.
Kraft ist etwas, was ich natürlich allen sehr wünsche.
*****tes Mann
187 Beiträge
es ist eine Gratwanderung
Einerseits kann so ein Medienbeitrag Menschen die Orientierung suchen informieren, und sie darin bestätigen, sich weiter zu entwickeln. Dafür können ihnen Beispiele von Personen mit einem "eher ungewöhnlichen" Lebensmodell und deren Erfahrungen sehr wertvolle Hinweise geben.

Andererseits haben alle Medien einen erheblichen Konkurrenz-, Quoten- und Wirtschaftlichkeitsdruck, so daß Berichte oftmals "geschönt" werden, und sie dann marktschreierisch, effektheischend, übertrieben und polarisierend sind. Leider manchmal sehr zu Lasten der Protagonisten.
Ja, man muss unheimlich aufpassen dass bei sowas kein RTL II Journalismus herauskommt.

Ist doch so: Wenn man/ich sagt dass man mit seiner Freundin weggeht denkt das gegenüber gleich an feste Freundin/Sexpartner. Das typische Problem von gegengeschlechtlichen Freundschaften.

Wenn ich sage Frau und Freundin gehts in Richtung Affäre oder Dreier.

Dabei läuft mit unserer zweiten Sie nichts sexuelles.

Und DAS ist das Hauptproblem einen seriösen Bericht irgendwo zu bekommen. Alle denken bei Liebe gleich an Sex. Und DAS zieht natürlich bei den Medien.
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********enzo Mann
859 Beiträge
Gerade weil Polyamorie so vielschichtig und zum Teil auch sehr gegensätzlich ist, halte ich eine Berichterstattung die mehr als nur ein Paar oder eine Beziehungskonstelation zeigt für wichtig.

Das die Frage nach dem Sex dabei eine wichtige Rolle spielt finde ich nur natürlich und jeder der beim Begriff Mehrfachliebe nicht nach dem Sex fragt, hat irgendwie nicht verstanden worüber ich rede.

Wir leben unsere Beziehung sehr offen und ehrlich, vor allem gegenüber unserem Umfeld. Das von Polys ihre "Ehrlichkeit, Offenheit und Verbindlichkeit, gegenüber sich selbst und den Partnern" ständig überbetont wird, empfinde ich vielmehr als Herabsetzung von monogamen Beziehungen.

Ich kenne sehr viele Polys die sich und Ihren Partner genauso belügen wie dies Monos tun. Eine andere Beziehungsform zu leben oder sich zu wünschen macht noch keinen besseren menschen aus uns.

LG
Brian Lorenzo
Besonders freuen würde ich mich, wenn sich einige hier oder per ClubMail zum mitmachen melden.

Guten Abend,

ich würde mich beteiligen, aber meiner Erfahrung nach ist ein polyamor fühlender und denkender Mensch für die Journalisten uninteressant, wenn er mit denjenigen Menschen, die er liebt, nicht auch sexuell verkehrt.

Meist geht es doch darum, dass unbedingt Doppel- oder Vielbeziehungen gelebt werden müssen (insbesondere sexuell), damit es für die Journalisten interessant wird. Wenn jemand polyamor liebt, aber monogam lebt, erscheint das weniger spektakulär.

Sollte das hier mal anders sein, wäre ein Kontakt von meiner Seite aus durchaus denkbar.

Viele Grüße
Chennai
Wollte nur mal darauf hinweisen, dass es auch unspektakulären Journalismus gibt, der sich kein Stück auf Sex fokussiert: http://www.zeit.de/lebensart/partnerschaft/2011-06/bzw-polyamorie

Wie das bei deinem Journalisten ist weiß ich natürlich nicht. *zwinker*
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
Wenn jemand polyamor liebt, aber monogam lebt, erscheint das weniger spektakulär.

Was bitte schön habt Ihr gegen Sex? Ich mag ihn!


darf ich als polyamoröser Mensch der in einer langjährigen Beziehung zu dritt lebt noch Sex haben?

...und warum sollte der Zwiespalt zwischen dem Wunsch polyamor zu leben und der Realität monogam eine Beziehung zu führen nicht interessant sein.

Wichtig ist doch nur tatsächlich eine spannende Geschichte erzählen zu können und diese dann auch für andere interessant zu verpacken.

Für mich ist immer wieder die Frage spannend, was andere, polys und vor allem auch monos, für polyamorös halten.
Dabei beobachte ich immer wieder, dass die Umwelt nicht uns ausgrenzt, sondern die Polygemeinschaft sich absichtlich von der "monogamen" Umwelt trennt.

da gibt es dann die Ansätze wie z.B.:
Und das ist das Hauptproblem einen seriösen Bericht irgendwo zu bekommen. Alle denken bei Liebe gleich an Sex.
Wer sind den bitte alle? Und warum ist es negativ beim Thema Liebe an Sex zu denken?
Das Ziel sollte aber doch sein, Verbindungen in Liebe, Ehrlichkeit und Achtung darzustellen.
... in unserer Gesellschaft sexuelle Treue eine höhere Bedeutung zu haben scheint, als diese gerade genannten Werte...
Ist es nicht ein wenig anmassend, die Entscheidung zur Treue abzuwerten und monogamen Beziehungen die Sehnsucht nach Liebe, Ehrlichkeit und Achtung abzusprechen.
Wer so an seine Umwelt heran tritt, der muss sich nicht wundern wenn sich eine Kluft auftut.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass 99,9% der Menschen keinerlei Vorurteile gegenüber Poly haben. Vielmehr gibt es unter verschieden Menschen immer welche deren Weltanschauungen nicht kompatibel sind. Diese Differenzen haben jedoch weniger mit der gelebten Beziehungsstruktur zu tun, sondern meist viel mehr mit den Persönlichkeiten (die man mag oder nicht mag) an sich.

Viele Grüße
Brian
****nor Frau
112 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank
...für die bereits rege Beteiligung! Ich werde die Interessierten noch einzeln anschreiben!

Hab nur kurz eine Anmerkung zum Thema "Treue", diese wird oft mit "Exklusivität" verwechselt, man kann aber auch in einer Polyamoren Beziehung Treu sein, Gefühlsmässig und Körperlich, ob man nun mit einem, keinem oder mehreren Partnern sexuelle Kontakte pflegt. Das meinte ich auch mit "Verbindlichkeit".
Ein lieber Freund fasste das meiner Meinung nach sehr treffend zusammen: "Treue heisst nicht, immer zu bleiben, sondern immer wieder zurück zu kommen!"

herzlich eine gute Nacht wünscht Andrea
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Hallo Brian,

ich wollte die sexuelle Treue überhaupt nicht abwerten und finde es schade, wenn das so rüber gekommen ist.

Ich kenne allerdings Paare, die an ihrem eigenen Anspruch, monogam zu leben scheitern, d.h. - einer "scheitert" und geht fremd.
Da die sexuelle Treue so hoch bewertet wird, wird lieber verheimlicht oder gelogen, als dem Partner in Ehrlichkeit zu begegnen.

Ich kenne fast nur Paare, die sagen: "Wenn er/sie mich betrügen würde, dann wäre das das Ende der Beziehung."
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
@Soukie_3
Wir sind alle nur Menschen.
Ich finde es sehr schade, wenn polyamoröse Menschen glauben, dass sie ehrlicher oder treuer sind als andere.

In diesem Forum soll es nicht darum gehen, was wir unter polyamorösen Beziehungen verstehen, sondern um die Präsentation von Poly in einer Zeitung oder wenn es etwas weiter geht um die Darstellung von Polys in der Öffentlichkeit.

Vielfach wurde in diesem Forum zur Vorsicht vor negativer Presse, vor einer Sexualisierung und vor einer Ausschlachtung von mehrfach Beziehungen gewarnt.
Diese Warnungen sind nicht unbegründet, jedoch sehe ich als weit größere Gefahr die Selbstdarstellung der meisten Polys in Internetforen wie z.B. dem Joyclub oder auch bei der Arbeit mit der Presse.


Jeder der seine Geschichte erzählen möchte, sollte sich nicht nur Gedanken darüber machen, ob seine Geschichte in seinem Sinne erzählt wird, sondern auch, wie seine Geschichte von anderen wahrgenommen wird.

Was gibt Dir und uns das Recht, Menschen die Fremdgehen zu sagen: "Das ist falsch!"? Oder was gibt uns die Weisheit zu behaupten: "Polyamorie ist der richtige Weg um nicht fremd zu gehen!"?
Wer von uns kann von sich behaupten, dass er etwas besseres ist, weil er noch nie einen Partner belogen hätte, oder kann von sich selbst sagen: "Ich habe mich schon immer gefreut, wenn mein Partner sich erneut verliebt?"

Sorry wenn ich deutlich werde, aber die meisten Polybeziehungen sind alles andere als einfach oder langlebig. Würde man eine Statistik anfertigen und monogame und Polybeziehungen vergleichen, so würden wir, da bin ich mir sicher, deutlich schlechter im Punkten wie Dauer, Partnerwechsel oder Konfliktpotenzial abschneiden.

Es ist für mich einfach der falsche Weg, meine Beziehung dadurch besser aussehen zu lassen, dass ich mir negative Beispiele für monogame Beziehungen suche.
Polyamory ist eine neue (in weiten teilen unausgereifte) Beziehungsform, doch um zu zeigen, dass es eine erst zu nehmende Alternative ist, müssen wir uns beweisen.
Ich kenne allerdings Paare, die an ihrem eigenen Anspruch, monogam zu leben scheitern, d.h. - einer "scheitert" und geht fremd.
Ich bin auch fremd gegangen und um es genau zu nehmen, ohne diese Erfahrungen würde ich keine glückliche Beziehung führen und könnte ich heute nicht als poly leben.

Lassen wir doch einfach die Mensch sich selbst ein bild machen und hören wir auf anderen zu sagen, was sie über uns denken sollen.
und vor allem, lasst uns aufhören was besseres sein zu wollen.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Was lässt dich in meinen Worten erkennen, dass ich der Ansicht sein könnte "was Besseres" zu sein?
Wenn du wüsstest, wie sehr ich selbst mit meinem Sein hadere, würdest du mir das vielleicht nicht schreiben.

Ich habe bisher 2x versucht, das, was ich fühle, auch zu leben. Und - ja, du hast vermutlich recht damit, dass polyamore Verbindungen nicht von langer Dauer sind.
Was mich - bzw. meine Erfahrungen - betrifft, so hast du damit leider recht.

Daher wünsche ich mir zur Zeit einfach, zur Ruhe zu kommen und hoffe - ganz ehrlich - dass ich in glücklicher Zweisamkeit mit meinem Freund alt werde.
Klingt seltsam?
Ja, das mag sein, aber mir macht das, was ich erlebt habe, Angst.

Ich weiß um meine Emotionen, die ich empfinden kann.
Ich hoffe aber, dass hier klar wird, dass ich persönlich poly nicht für "was Besseres" oder "was Ehrlicheres" halte.
Für mich ist es EINE Eigenschaft - eine Art empfinden - lieben - zu können.
Niemand sucht sich das aus!
Menschlich ist alles - logisch.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Ich kenne fast nur Paare, die sagen: "Wenn er/sie mich betrügen würde, dann wäre das das Ende der Beziehung."
Das wäre es für mich wohl auch - zumindest wäre es ein gewaltiger Vertrauensbruch, den wieder zu kitten nicht einfach wird.
Und Betrügen heißt für mich: unehrlich sein, lügen, hinterrücks handeln.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Was gibt Dir und uns das Recht, Menschen die Fremdgehen zu sagen: "Das ist falsch!"? Oder was gibt uns die Weisheit zu behaupten: "Polyamorie ist der richtige Weg um nicht fremd zu gehen!"?
Zur ersten Frage: die grundlegende Moral in der Liebe.
Fremdgehen (also die heimliche Affaire, von der der eigene Partner nie etwas erfahren sollte) untergräbt und missbraucht das Vertrauen seines Partners. In der Liebe ist so ein verhalten zerstörerisch - kann es da richtig sein?

Zur zweiten Frage: Polyamory ist ein Weg, nicht fremd zu gehen - weil das offene Miteinander, der Austausch darüber das Vertrauen stärkt. Aber es gibt auch andere Wege, und welcher der individuell richtige ist, muss jeder für sich entscheiden. *ja*
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
@Soukie_3
Danke, Das war jetzt ehrlich.

Diese Worte von dir bedeuten wahrlich viel mehr, als die Erklärungen, dass andere verheimlichen oder betrügen. Mit diesem Beitrag hast Du ein Stück deiner Welt gezeigt und nicht mehr die monogame Welt als Maßstab und Fixpunkt herangezogen.

Und genau eine solche Berichterstattung würde ich mir wünschen. Eine die vom manchmal sehr seltenen, aber dann sehr glücklichen Stunden erzählt. Geschichten und Erklärungen die Gemeinsamkeiten von Beziehungen betonen, die aufzeigen, das Polys und Monos oft gleiche Probleme haben, jedoch mitunter verschiedene Lösungen versuchen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man einem monogamen Menschen den seelische Zwiespalt aufzeigt, in den einem eine zweite Liebe stößt, dass sehr viele Monos diesen Zwiespalt sehr gut kennen und auch mitfühlen können.
Die einen versuchen sich aus diesem Chaos der Sehnsüchte und Gefühle durch fremdgehen oder Trennung zu entziehen und wir versuchen eben durch Tapferkeit und Leidensfähigkeit diesen Zwiespalt zu überstehen oder wenigstens auszuhalten.

Welche Taktik klüger ist, dass möchte ich nicht beurteilen.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Und - ja, du hast vermutlich recht damit, dass polyamore Verbindungen nicht von langer Dauer sind.
Auch wenn ich jetzt doch wieder den Vergleich zu monoamoren Beziehungen rauskrame: Wie viele "Versuche" einer monoamoren Beziehung enden denn nicht so wie geplant, sondern viel früher? Und trotzdem kommt kaum einer auf die Idee zu sagen, dass monoamore Verbindungen nicht von langer Dauer sind. *oh* *g*

Und letztlich die Dauer entscheidend? Oder nicht eher die Zufriedenheit und das Glücksgefühl aller Beteiligten in einer Beziehung?

Und wenn eine Mehrfachbeziehung nach einiger Zeit wieder zu einer Zweierbeziehung wird - ist sie deshalb "gescheitert"? Oder ist sie einfach nur als Mehrfachbeziehung vorbei und schafft damit Raum für Neues?

Ich fände es schön, wenn dies in solchen medialen Darstellungen auch deutlich gemacht werden kann: Eine Beziehung ist nicht zwingend "gescheitert", nur weil sie beendet wurde - und der Vorteil bei Mehrfachbeziehungen ist dann, dass man nach der Trennung von einem Partner nicht plötzlich ganz allein da steht. *g*
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Der letzte Satz von Sorbas ist sicher ganz wichtig.
Ich habe auch erfahren, dass es - besonders in schweren Zeiten - ein ganz starkes Empfinden von Geborgenheit war (und ist!) mich in den Armen meines Freundes fest gehalten zu fühlen und eine Schulter zu haben, an der ich dann weinen kann...
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
Was gibt Dir und uns das Recht, Menschen die Fremdgehen zu sagen: "Das ist falsch!"?
Zur ersten Frage: die grundlegende Moral in der Liebe.

Zwei mal drei macht vier Wi di wi di wie und drei macht neune,
Ich mach mir die Welt, Wi di wi di wie sie mir gefällt.

[b]Die Moral der Liebe!

So einfach ist das!
Fremdgehen ist gegen die Moral! Klar, jetzt könnt man natürlich fragen: "Ist das mehrfache verlieben nicht auch gegen die Moral!"

Der Mono sagt ja, der Poly sagt nein, aber belassen wir es erst mal dabei und behalten diesen Gegensatz einfach im Gedächtnis. Denn auch wenn dieses selektive Verständnis, oder ist es einfach das herauspicken von Rosinen? so geht es noch besser.

Polyamoröse Beziehungen scheitern nicht, sie entledigen sich nur des Ballast um Platz für neues zu schaffen! Zitat:
Der Vorteil bei Mehrfachbeziehungen ist dann, dass man nach der Trennung von einem Partner nicht plötzlich ganz allein da steht.

Nun sag noch mal einer was von, ich kann nicht verstehen was Monos für Vorurteile haben! Ich auch nicht, den scheinbar sind es keine Vorurteile, sondern sie haben scheinbar einfach Recht.

Sorry, aber wer angibt polyamorös zu sein, dem sollte es weh tun wenn weine Beziehung endet. Wer sich einfach mehr Partner haben will um im Zweifelsfall nicht allein zu sein, der ist nicht poly, der ist feige!


Entschuldigt wenn ich hier so den advokat diaboli mime, aber bei solch unbedachten Argumente müssen wir uns nicht über reißerische Berichterstattung wundern.
Glaubt mir bitte, wenn einem Mono das Fremdgehen als moralisch verkommen, die Abneigung davor, dass der Partner sich neu verliebt jedoch als engstirnig und überholt verkauft werden soll.
Dann findet Ihr keine geneigten Leser.

LG
Brian
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********enzo Mann
859 Beiträge
Ich habe auch erfahren, dass es - besonders in schweren Zeiten - ein ganz starkes Empfinden von Geborgenheit war (und ist!) mich in den Armen meines Freundes fest gehalten zu fühlen und eine Schulter zu haben, an der ich dann weinen kann...

Kann mir bitte jemand den Unterschied zu einer monogamen Beziehung aufzeigen? Alleine an diesem Satz kann ich nicht erkennen ob ihn ein poly oder ein mono Partner gesagt hat!

Das er stimmt, dass wissen wir alle, aber was hat er mit der Berichterstattung über Polys zu tun?
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Was soll eigentlich dieses Zerpflücken, Werten und Hineininterpretieren?
Hier scheint mir jemand dabei zu sein genau das, was er bei anderen kritisiert, extrem zu betreiben.
Diese Art gefällt mir persönlich nicht!
Profilbild
********enzo Mann
859 Beiträge
Dann liegt ein Missverständnis vor, ich wollte dir nicht um den Mund reden und habe es nicht darauf angelegt Dir zu gefallen. Verzeih wenn ich den Eindruck erweckt habe.

Das Thema lautet "geplanter Zeitungsartikel über Polyamorie"



Mich befremdet es zutiefst, dass Polys immer für die Verfechter von Ehrlichkeit, Offenheit und Verbindlichkeit, gegenüber sich selbst und dem Partnern verstehen, dann aber offene und ehrliche Nachfragen nicht aushalten können.

Das Dir meine Fragen nicht gefallen, das kann ich mir vorstellen, dies macht sie jedoch nicht weniger aufrichtig.

Du selbst gibst an, dass der letzte Satz von Sorbas sehr wichtig ist. WARUM? Weil er polybeziehungen in einem positiven, warmen Licht erscheinen lässt? Wie gesagt, er ist richtig! jedoch genauso gut für monogame Beziehungen!

Und wenn einem Poly nicht bei der Überschrifft "Die Moral der Liebe" Kotzkrämpfe beschleichen kann ihm keiner helfen...


Hier in diesem Forum wird vehement darauf hingewiesen, dass die berichterstattung eben nicht die Moralkeule auspacken soll und das Thema Polys nicht reißerisch vermarktet werden soll und dann,
dann packt ein Poly selbst die Moral auf den Tisch.

Polys sind nicht besser oder schlechter als andere Menschen und das meine ich nicht nur so, das meine ich vollkommen ernst! Auch wir haben tiefe schmutzige Wasser.

LG
Brian


PS: Übrigens bedeutet "Moral" nichts weiter als der Mehrheitsmeinung entsprechend. Die Moral der Liebe würde also momentan monogam sein und sich klar gegen die Mehrfachliebe stellen! *ggg*
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Du sollst mir weder nach dem Mund reden, noch musst du mir gefallen.
Mir geht nur gehörig auf den Keks, dass du glaubst, zu kennen und zu wissen.
Jeder soll schreiben, was er meint, nur sollte man es - ob mono oder poly tut da nix zur Sache - so halten, dass man nicht gleich (ver)urteilt.

Mir tat der Arm meines Freundes besonders gut, weil ich in MEINER Situation absolut offen und ehrlich sein konnte und kann.
Würde mein Freund das Gefühl, polyamor zu empfinden, nicht selber kennen und somit teilen, wäre mir das in der Form nicht möglich. Natürlich wünscht sich JEDER Mensch, verstanden zu werden und eine Beziehung zu leben, in dem er er-selbst sein kann!
Ich habe das nie und nirgends als besonderen "Vorzug" bei polyamor empfindenden Menschen gesehen.
Es ist einer - so wie es ist - für MICH.

Mein Mann (der Vater meiner Kinder) starb bei einem Autounfall.
Der Verlust ist überhaupt nicht geringer, selbst wenn es eine weitere Liebe gibt.
Ein Mensch ist NIE zu ersetzen.
Für MICH aber ist es extrem hilfreich, bis heute einen Menschen zu haben, der nicht mit Eifersucht reagiert, sondern der mit mir gemeinsam vermisst, trauert, Leben teilt und... - lebt.

Da muss aber jeder Mensch das Seine finden!
Ich habe hier von mir geschrieben und nicht über das Leben anderer geurteilt!
Das liegt mir fern und ich möchte dich bitten, das SO zu lesen, ohne mir irgendetwas zu unterstellen.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Fremdgehen ist gegen die Moral! Klar, jetzt könnt man natürlich fragen: "Ist das mehrfache verlieben nicht auch gegen die Moral!"
Hättest du alles von mir zitiert, hättest du selbst gemerkt, wie sinnfrei dein Kommentar war.
Nicht das Fremdgehen an sich ist gegen die Moral der Liebe, sondern das heimliche Fremdgehen, das damit verbundene Belügen des Partners, der Betrug und die Zerstörung des Vertrauens.
Alles das hat mit Liebe nichts zu tun, es zerstört die Liebe.

Und genau darum ist es wichtig, das auch in den Medien nicht zu verfälschen.

Die "Moral der Menschen" kann verschiedene Schattierungen haben - für die einen ist es unmoralisch, außerhalb oder gar vor der Ehe (mit dem späteren Partner) Sex zu haben. Für die anderen ist es unmoralisch, mit Menschen des gleichen Geschlechts zu haben. Für manche ist es vielleicht sogar unmoralisch, sich vor Kindern zu küssen. *oh*

Die "Moral der Liebe", also die grundlegenden Verhaltensweisen und -muster in einer Liebesbeziehung, verbieten aber einen unehrlichen, betrügerischen und rein egoistischen Umgang mit seinem/n Partner(n). Liebe baut doch auf Ehrlichkeit, Vertrauen und liebevoller Zuneigung auf.
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