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Meine Vorstellung(en) ... :)

*****_tg Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Meine Vorstellung(en) ... :)
Man verzeihe mir, dass ich meinen langen Beitrag nochmals neu aufgebe, nachdem ich die Nachricht von Soukie_3 gelesen habe. Selbstverständlich möchte ich Eure Gedanken hören und einen Austausch mit Euch starten. Liebe Grüsse, yamir

*********************

Geschätzte Paradiesvögel

... ich bin beeindruckt von der Vielschichtigkeit und der Bandbreite in diesem Forum. Erst seit ein paar Tagen bin ich Mitglied in diesem Forum und dieser Gruppe. Mit Interesse und Neugierde verfolge ich Eure Diskussionen. Ein paar davon konnte ich schon lesen. Ich schätze Eure Offenheit untereinander. Zu Wort habe ich mich noch nie gemeldet, aber das würde ich nun mit diesem Eintrag gerne tun. Euer Admin hat mich gebeten, dass ich mich doch vorstellen möge. Gerne möchte ich diese nun tun und Euch auch mitteilen, was ich hier suche und und mir erhoffe. Jemand aus dem Forum meinte zu mir, dass ich vielleicht an diesem Ort Kontakte zu polyamoren Menschen knüpfen könnte.

Ich stehe ganz am Anfang des Themas Polyamorie. Ich bin aus der Schweiz, 44, lebe seit zehn Jahren in einer festen (monogamen) Beziehung, bin glücklich mit meiner Partnerin und habe Familie. Es bedeutet mir viel, dass ich vor ein paar Wochen zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben meinen Wunsch und meine Sehnsucht nach Nähe auch zu anderen Frauen ausserhalb meiner Seele im Gespräch mit meiner Partnerin ansprechen konnte und sie recht positiv darauf reagiert hat - auch wenn sie sich dies für sich selber nicht vorstellen kann.

Die Gefühle in mir in dieser Richtung sind schon lange da. Wie einige von Euch dachte ich, dass es monogam sein muss und dass diese Gefühle mit dem "richtigen" Partner auch zur Ruhe kommen. Ich liebe meine Partnerin sehr und doch ist diese Sehnsucht ebenfalls Realität, dass ich auch anderen nahe sein möchte.

Meine Geschichte ist oft nicht wirklich gradlinig verlaufen. In vielen Bereichen musste ich Umwege gehen, bis ich eine Gewissheit erlangen konnte, was mir eigentlich wichtig ist und wie ich es gerne in meinem Leben hätte und dann auf dieses Ziel zusteuern konnte, mich wohl in meiner Haut gefühlt habe und natürlich dabei auch noch die richtigen Menschen getroffen habe. Es bedeutet mir viel, mein Innen- und Aussenleben einigermassen in Einklang zu bringen (ja, ich kenne den Zerriss, der entsteht, wenn dies nicht der Fall ist). Dazu gehört auch, dass die Menschen, die ich liebe
und die mir nahe stehen weitgehend wissen, wer ich - auch innen - bin. Gegenseitige Ehrlichkeit, Vertrauen und Offenheit sind für mich enorm wichtig um mich einem anderen Menschen nahe zu fühlen.

Seit einigen Jahren fühle ich mich eigentlich sehr wohl mit mir und meinem Leben. Vieles ist (verglichen mit anderen) erst spät in meinem Leben eingetreten. Manchmal wünschte ich mir mit dem gleichen Lebensgefühl zehn Jahre jünger zu sein. Aber vermutlich hat jeder Mensch seinen ganz eigenen Zeitplan im Leben. Doch bin ich dankbar dafür, wo ich heute stehe und den langen Weg hierhin hat es wohl gebraucht ... *g*

Auch wenn wir aussen das Bild eines Erwachsenen in einem bestimmten Alter abgeben, so stehen wir mit unserem "Innenmenschen" in unterschiedlichem Themen "emotional altersmässig" vermutlich an ganz unterschiedlichen Punkten. Es gibt da eigene Limitierungen und eine Unsicherheit in mir, über die ich gerne hinsauswachsen würde. Ich glaube, dass dies auch mit meinem körperlichen Empfinden und meiner Sexualität etwas zu tun hat und dass sich das auch in der Begegnung mit Frauen bemerkbar macht. Gerne würde ich darüber mehr herausfinden und mich damit auseinandersetzen. Vielleicht ergeben sich auch Situationen, wo man etwas ausprobieren kann und besser spürt, was da eigentlich passiert. Was sind Themen in Deinem Leben, denen Du vielleicht Raum geben möchtest und über die Du gerade auch in der Begegnung mit anderen Deinen Horizont und Erfahrungsschatz erweitern möchtest?

Gerne würde ich im Forum andere Menschen kennenlernen, die ebenfalls ihre ersten Schritte zu diesem Thema in ihrem Leben wagen, dann Menschen, die ebenfalls in einer festen Beziehung leben und deren Partner bzw. Partnerin ebenfalls weiterhin eine "monogame" Sicht von Beziehung für sich selber sehen, aber dem anderen / der anderen doch die Freiheit geben auch weitere Beziehungen zu haben und dann natürlich alle Menschen, die bereits in polyamoren Beziehungen sind und von Eurem reichen Erfahrungsschatz zu hören und vielleicht auch etwas zu lernen. Gewisse Erfahrungen muss man bestimmt selber machen, andere faux pas lassen sich vielleicht auch mit Eurer Hilfe und Erfahrung vermeiden.

Der Austausch soll sich jedoch nicht auf diesen "virtuellen" Raum beschränken. Ich erhoffe mir, dass es vielleicht Frauen gibt, die erstens überhaupt Zeit haben (ich weiss, dass es hier Menschen
gibt, deren Terminkalender bereits gut gefüllt sind ... :)), vielleicht - wie ich - auch Ihre ersten Schritte mit dieser Beziehungsform gehen wollen (oder vielleicht schon Beziehungen haben), die sich vorstellen könnten, mit mir etwas weiter auszutauschen und die bereit sind auch von sich etwas zu erzählen und mit mir zu teilen und wenn dann die Zeit kommt, vielleicht sich beide auch mal treffen würden und schauen, was daraus entstehen könnte. Denn sich über das Thema Polyamorie in der Theorie zu unterhalten, ist zwar spannend, aber halt weit weg davon mit jemandem in einer Beziehung zu stehen und diesen neuen Freiraum mit "Leben" zu füllen.

Auf dem Weg dürfen wir unsere Lieben nicht vergessen. Wenn Dein Partner Dir diesen Freiraum gönnt, verdient das Respekt und Wertschätzung. Gerne würde ich Deine Lieben gerne kennenlernen und dass es Dich freuen würde, dies auch in meinem Leben zu tun. Ich würde mir vorstellen, dass ich in Deiner Familie die Rolle eines Freundes einnehmen würde. Ich möchte nicht Dein Leben aus der Bahn werfen, sondern hoffe, dass ich in Dein bestehendes Leben etwas mit einbringen und hinzufügen darf. Wie unsere Partner mit unserer Nähe zueinander umgehen können, kann ich meinerseits jetzt noch nicht abschliessend beantworten, da wir diese Erfahrung noch nie gemacht haben. Sie ist jedoch bereit sich darauf einzulassen. Das ist einerseits ein grosse Geschenk. Deshalb möchte ich Ihre Gefühle ernst nehmen und ich will mich mit Ihr damit auseinandersetzen. Ich denke, dass Du und ich gegenseitiges Einfühlungsvermögen für das Leben des anderen brauchen. Bestimmt wird es auch schwierige Momente geben, die hoffentlich dazu dienen dürfen, dass man näher zusammen rückt und auch emotional zusammenwächst.

Natürlich würde ich neue Bekanntschaften oder eine spätere Beziehung sehr gerne spontan irgendwo treffen ... sei es in der Bahn, auf Reisen, beim Stadtbummel, im Schwimmbad, in der Bar, im Restaurant, ... dass man einander begegnet, die Frau auch anzusprechen wagt (das wäre für mich sehr herausfordernd ... könnte in vielen Fällen, aber auch im Desaster enden ... :)), ein Gespräch beginnt, sich sympathisch findet und man voneinander erfährt, dass er/sie polyamor ist ... , allenfalls die Kontaktdaten austauscht und sich vielleicht auch wieder trifft und vielleicht daraus auch mehr entstehen könnte ... *g* Bitte verzeih, aber ist das nicht ziemlich unwahrscheinlich, dass dies in absehbarer Zeit auch in der Wirklichkeit so passieren könnte? Leider muss ich eingestehen, dass ich dafür mit meinem bestehenden Leben nicht die Zeit und Energie habe (und ich würde wohl den Schritt in eine solches Leben in diesem Leben auch nicht erleben ...). Der Vorteil an diesem "Ort" von mir zu schreiben ist, dass ich bereits etwas eine Idee vermitteln kann, wer ich bin und was ich mir vorstelle. Macht es das nicht etwas einfacher einen Anfang über viele Themen zu machen?

Ich bin mir bewusst, dass ich dabei lediglich meine Bereitschaft signalisieren kann. Wer sich davon angesprochen fühlt und sich dann vielleicht auch meldet und ob und wie die Geschichte vielleicht weiter gehen mag, ist absolut nicht in meiner Hand.

Das mag der einen oder anderen Leserin etwas verrückt vorkommen ... (und vielleicht hat sie ja auch ein wenig recht ... :)) aber ich weiss, dass dies nicht unmöglich ist. Schon einmal hatte ich diesen tiefen Wunsch und ich bin glücklich darüber, dass mir dieser erfüllt worden ist. Es war mir damals ein Anliegen kulturelle Barrieren zu überwinden in meinem Leben auf diese Weise neuen Raum zu schaffen. Und ich wurde reich beschenkt (auch wenn ich auf dem Weg zum Glück schmerzhaftes erleben musste) und möchte diese Seite in meinem Leben nicht mehr missen. Nun geht die Reise auch in eine andere Richtung und wieder vertraue ich darauf, dass die richtigen Menschen Ihr Herz öffnen und anklopfen werden.

Wie steht es mit der Attraktivität für einander? Aussehen ist für mich überhaupt nicht der ausschlaggebende Punkt in einer Beziehung. Spielt deshalb das Aussehen für mich überhaupt keine Rolle? Nein, das tut es. Finde ich mich selber schön? Wohl eher nicht. Ist das nun eine subjektive oder realistische Einschätzung? *g* Es ist halt einer der persönlichen "Parameter", den man nicht ändern kann. Und ich denke, dass es viel ausmacht, wie man sich selber annehmen kann. Wenn ich mich umschaue, dann entdecke ich auf der Strasse recht viele attraktive Frauen. Ab und zu gibt es ganz selten Frauen, die an einem vorübergehen, die ich enorm schön finde und dann ist es echt schwierig für mich den Blick von ihr abzuwenden ... Was ich eigentlich damit sagen möchte: Ich bin nicht auf ein bestimmtes Äusseres fixiert und attraktiv kann vieles sein, auch die Erkenntnis, wer der andere ist und dass man sich sympathisch ist. In einem gewissen Masse sollte man einander attraktiv finden und einander gerne ins Gesicht schauen. Für sein Aussehen abgelehnt zu werden, kann hart sein, entspricht wohl aber auch immer mal wieder der Realität. Das Risiko muss man eingehen ... *g* Wenn ich jetzt wirklich einfach so wählen könnte (eine Wahl, die wie ich finde so nicht existiert und deshalb vielleicht eher in die Kategorie Utopie gehören mag), dann könnte meine Wahl Frauen aus anderen Kulturen bzw. Ethnien gelten. Ein Frau von jedem Kontinent ... *g* Ich war mal ein halbes Jahr in London und für einige Monate in Vancouver, den USA und auch in Indien. Die Pracht an Vielfalt von Hautfarben und unterschiedlichen Gesichtern ist für mich etwas vom Schönsten, was es in dieser Welt zu sehen gibt. Im polyamoren Kontext würde ich wohl so etwas realistischerweise ausschliesslich in der westlichen Hemisphäre suchen (wenn Ihr also Menschen aus anderen Ethnien kennt, denen Ihr diesen Beitrag zumuten konntet, dann dürft Ihr dies gerne tun ... :)). Diese Art von offenen Beziehungen könnten in gewissen Ländern wohl auf verschiedenen Ebenen auch gefährlich sein.

Wenn ich alleine wäre, würde ich hier gerne auch ein Bild von mir einbringen. Da ich aber Verantwortung für eine Familie trage, möchte ich dies im Moment nicht. Obwohl ich viel von mir Preis gebe, brauche ich in dieser Phase auch einen gewissen Schutz.

Bitte verzeiht den langen Beitrag, aber ich hoffe, dass ich Euch ein Bild vermitteln konnte, weshalb ich hier bin und etwas davon, in welche Richtung meine Sehnsucht geht. Ich danke für Eure Geduldmit mir. Es würde mich freuen, von Euch zu hören. Vielleicht sehen Eure Realitäten zu meinen Bildern ganz anders aus. Es würde mir etwas bedeuten davon zu hören. Mit lieben Grüssen, Yamir.
ganz meine Meinung!
Die Meinung ist eine optimale Darstellung. Die Realität sieht oft anders aus. Mein Erlebnis ... das sicher schon Einige von Euch erlebt haben: Ich lerne jemanden kennen, Sympahtie, Anziehung, usw. ist alles da. Auch "lebt" er polyamor. - Nur irgendwas läßt mich aufhorchen.... Und dann irgendwann, als ich dann die Frau kennen lernen durfte eröffnete sich mir das Bild: Eifersucht. Und zwar ist er auf die Erlebnisse seiner Frau eifersüchtigt. Denn sie lebt es in verschiedenen Farben aus. Und ist das auch sehr kongruent. Im Einzeltreffen was Eifersucht keine Thema. Und ín einer Phase des Kennenlernens ist ohnehin nix auf die Goldwaage zu legen. Aber wenn sich dann rausstellt ( und von der Frau bestätigt wird... ) das dieses Sahneschnittchen mit der Sache Polyamorie nicht wirklich so klar kommt, noch mächtig am Üben ist und ziemlich eifersüchtig, ist das für mich ... nunja es macht mich nicht richtig an. Zumal ein "großer Erfahrungsschatz" von ihm unterstrichen wurde. Ich mag das jetzt hier mal schreiben, denn es bewegt mich ziemlich. Ich mag diesen Menschen, aber Eifersucht hat kein Platz in einem ployamoren Leben - zumindest meiner Meinung nach nicht, denn wie soll es dann funktionieren? Was meint Ihr dazu?
@ ladonna
Da gehst Du aber von einem großen Idealbild aus, das so selten einteten wird. Ein Mensch ist ein Mensch und Schwächen gehören dazu. Eifersucht ist eine unserer am tiefsten sitzenden Anhanftungen, und es kann Jahre ohne laufen. Aber nicht immer. Für mich ist die Glaubwürdigkeit des Willens entscheidend. und wie man die Eifersucht lebt/auslebt, mit ihr umgeht. Ich sehe darin einen Weg, der kein wirkliches Ende oder "Erreicht haben" hat. Beziehungen ohne Probleme gibt es nicht. Wie ein Leben ohne Probleme. Wobei ich das Wort Probleme schon problematisch finde. Es ist nur ein Teil der GesamtMedallie.
***vy Frau
224 Beiträge
@Yamir
willkommen in dem bunten Kreis hier, den ich immer mehr wertschätze, weil es "da draußen" nicht immer möglich ist, offen seiner Neigung gemäß zu leben und zu lieben und weil man im realen Leben auf jeden Fall zu einer Minderheit gehört, hier aber kann man Teil einer Gemeinschaft sein ohne seine Eigenart dafür zu opfern. Ich mag wie respektvoll du über deine Partnerin schreibst und wie achtsam du bist bei den ersten Schritte euer geschlossenes Liebessystem zu öffnen. Ich wünsche dir gute Begegnungen mit guten Menschen, die ebenso respektvoll und achtsam sind.

Luvvy
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
@***ir:
Einige Gedanken von mir, die mir beim Lesen durch den Kopf gingen:

Ein langer Text, teilweise sehr schön geschrieben, für mich oft nachvollziehbar und immer wieder dachte ich für mich: "Warum sind da keine Bilder im Profil - jeder Mensch hat seine schönen Seiten, hat Bilder, die ihn interessant machen. Nicht für jeden, aber wer will schon "everybodys darling" sein? *ggg* "

Und dann lese ich ganz unten:
Wenn ich alleine wäre, würde ich hier gerne auch ein Bild von mir einbringen. Da ich aber Verantwortung für eine Familie trage, möchte ich dies im Moment nicht.

Hm, stand da oben nicht was von "Offenheit" und "Ehrlichkeit". Naja, wahrscheinlich geht es eher um die Öffentlichkeit, nicht um die eigene Familie, vor der du "einen gewissen Schutz" brauchst. *gruebel*

Für die Verwirklichung deiner Träume, deiner Wünsche wirst du aber auch und vor allem Offenheit gegenüber der Öffentlichkeit brauchen. Du wirst mit vielen Menschen in Kontakt und offenen Austausch kommen müssen, um dabei auch auf die zu treffen, die deine Wünsche und Vorstellungen mit dir teilen können und wollen. Dann ist das auch durchaus im Bereich des Möglichen - warum nicht?

Ich kann dich verstehen (weil ich ähnliche Wünsche habe) und wünsche dir viel Glück auf deinem Weg.
@scrat333
Das Statement von Yamir ist eine sehr ideale Vorstellung. Mein Erlebnis ist halt aus der Realität. Auf jeden Fall sieht die Realität anders aus. Darum ja auch mein Beitrag;-).

Und Eifersucht .... ok, es kommt immer drauf an wie man damit umgeht. - Da gebe ich Dir Recht, nur muß dazu auch die Annahme vorhanden sein, eifersüchtig zu sein. Eifersucht ist nichts anderes als Besitzstandsdenken. Und wenn ich für mich aus dem Puzzle der Ereignisse wahrnehme, das selbst meine SMS eine Art Trophäe ist, wenn wir uns leicht erotisch austauschen... Mag ich das nicht.
However, ich werde mit der Person sprechen & ihr (eher ihm) mitteilen wie es mir gerade in Bezug auf die neuen Erkenntnisse geht. Es ist halt irgendwo irgendeine Art von Beziehung, die ich wohlwollend & wertschätzend klären mag. - Das bedeutet in diesem Fall: ich werde mich ihm mitteilen, denn die o. g. Begebenheiten haben erst So. statt gefunden.
@ scrat333
Eifersucht beschreibt aber immer einen Mangel. Ich habe in vielen Büchern und Seiten gelesen, dass größere Probleme schwere Mängel des Partners sind. Wenn jemand eifersüchtig wird, fehlt dem Partner etwas. Finde es heraus. Nur so kannst du den Mangel abstellen. Polyamorie ist eine Lebensart, bei der man mit dem Partner völlig ofen umgehen muss, damit diese klappen kann.
Auch ich war anfangs eifersüchtig. Meine Frau (siehst super gut aus) hat mich mit ihhrem Wesen verzaubert. Da ich in der Kindheit schlagende Erlebnisse von meinem Vater durchleben musste, wollte ich meine Frau für mich alleine haben. Irgendwann war sie so etwas wie ein Staussymbol. Da gab es richtig Streit zwischen uns. Ich lernte meine Frau erneut lieben, vom Wesen und ihrer Schönheit her. Doch ich wollte sie nicht teilen. Ich war eifersüchtig. In langen Gesprächen stellte sich heraus, dass ich zu wenig körperliche Nähe hatte (also schmusen, Zärtlichkeiten und Küsse, die nicht als Vorspiel angesehen werden sollen). Wir intensivierten die kuschelstunden und ich konnte loslassen.
In vielen Büchern wird geraten, sich intensiv mit dem Partner auseinander zu setzen, den Polyamorie und Polygamie (Vielehe) funktionieren nicht, wenn einer der Partner schlucken muss oder anderes herum, ein Partner sich nicht der Bedürfnisse anderer kümmert.
Meine Frau hat nun regelmäßige Treffen und dabei auch Sex. Wenn sie nach Hause zurückkehrt, wird gesprochen, was ich wie empfinen habe und es gibt lange Stunden zu zweit im Bett, wo ich sie ganz alleine bewundern kann und darf...
Komme mir langsam komisch vor...

Alle "leben" ihr Poly aus...ich habs mir nicht ausgesucht, ist einfach so passiert, von "ausleben" ist bei mir keine rede...

Und nebenbei liest es sich hier immer so als wenn Sex ein unabdingbarer bestandteil wäre, wie bei einer Affäre oder einer (heimlichen) Geliebten.

Sehe ich für mich alles etwas anders.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
..das sei dir unbenommen @*****rGT, und es ist wenn man hier in der Gruppe so liest auch keineswegs exotisch (polyamor auch ohne Sex).

Ich für mich sehe den Sex schon als einen wesentlichen Bestandteil an, alles andere würde ich als tiefe Freundschaft benennen, aber nicht als polyamore Beziehung.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Alle "leben" ihr Poly aus...ich habs mir nicht ausgesucht, ist einfach so passiert, von "ausleben" ist bei mir keine rede...
Danke, geht mir auch so.

"Ausleben" klingt so nach einem Bedürfnis, das man nun endlich befriedigen kann - als wenn man nicht glücklich sein könnte, wenn man nicht wenigstens zwei (Sexual- ?) Partner haben kann.

@*********marrn
Und Liebe ohne Sex ist "nur" einen innige Freundschaft? Oder im Umkehrschluss: eine innige Freundschaft, ergänzt um Sex, ist Liebe?
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*****s42 das Wörtchen Beziehung ist mir wichtig, welches du aus meinem Beitrag "herausgeschnitten" hast. Und ja, zu einer Liebesbeziehung gehört für mich (auch) Sex. Und natürlich reicht Sex nicht, um aus einer innigen Freundschaft Liebe zu machen. Und da sich das individuelle Liebesgefühl für mich jeder Definition entzieht, kommen wir auch mit der Frage nicht weiter, was daneben noch erforderlich wäre. Liebe ist etwas sehr seltenes für mich. Das Gefühl für mein Kind reicht noch an diese Ebene heran, aber das war es dann auch.
Bin eigentlich von mir selbst ausgegangen, also Poly/ mehr als eine Person Lieben (absichtlich großgeschrieben).
Und genau das mache ich.

Ob diejenige (zweite) Person das entsprechend gleichwertig erwidert ist für mich da zweitrangig, also ob diese Person mich so gegenliebt dass es zu Sex kommt.

In meinem Fall nenne ich es eine Platonische Liebesbeziehung welche weder zu einer regelrechten Partnerschaft führt und auch ohne Sex bleibt, also weit über Freundschaft hinaus aber unterhalb einer Partnerschaftlichen Beziehung, dass also unsere zweite Sie mir weit mehr als freundschaftliche Gefühle entgegenbringt aber keine Liebe im Sinne von Partnerschaft/Beziehung.

Wenn es dann "Nur" eine innige Freundschaft ist kann ich damit kontern dass manch Poly eigentlich neben seiner Hauptperson lediglich weitere Affären hat, nur dass die beteiligten voneinander wissen...alles eine Frage wie man es für sich selbst definiert, oder?
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn es dann "Nur" eine innige Freundschaft ist kann ich damit kontern dass manch Poly eigentlich neben seiner Hauptperson lediglich weitere Affären hat, nur dass die beteiligten voneinander wissen...alles eine Frage wie man es für sich selbst definiert, oder?

Genau! Warum willst du kontern, es greift dich doch niemand an. Wenn deine Konstellation FÜR MICH innige Freundschaft wäre, das muss dich doch gar nicht tangieren. Wenn du Liebe fühlst.. wunderbar!
He, peace...war mit einem Augenzwinkern gemeint...auf jede Aussage kann man mit was anderem kontern...Aber im Ernst, schätze dass manch einer Poly als eine art Ausrede verwendet.
*******lin Mann
27 Beiträge
@Yamir
Hallo,

ich kann viel mit dem anfangen, was Du von Dir, Deinem Zeitplan, Deinen Gedanken und Wünschen schreibst.

Deine Wertschätzung für die positive erste Reaktion Deiner Frau gefällt mir. Meine Ex-Partnerin hat auch so ähnlich (Ich nehme Dich damit an, auch wenn ich es mir für mich nicht vorstellen kann) reagiert.

Anderthalb Jahre später habe ich angefangen, mich in eine zweite, polyoffene Frau zu verlieben. Meine Ex-Partnerin hat mich gebeten, sie nur einmal pro Woche zu treffen. So konnte sich die andere Frau den Beginn einer neuen Liebe nicht vorstellen. Und so blieb ich de facto monogam.

Zwei Jahre später ist meine Ex-Partnerin mal zu einem großen Polytreffen mitgekommen - und hat sich prompt (in einen mir sehr sympathischen Mann) verliebt. Wir hatten eine schöne erste Nacht zu dritt.

In der Woche danach hat sie noch gehadert, dass sie keine Kapazität für eine zweite Liebesverbindung habe. Dann hat sie sich dafür entschieden, diese zweite Liebesverbindung weiter zu leben. So war sie von uns beiden diejenige, die zuerst poly lebte. Und das war gut.

Es war eine gute Erfahrung für mich, mich mit ihr freuen zu können, wenn sie freudestrahlend von einem Wochenende mit ihm zurück kam. Und sie war dankbar, sich mir mit allem zeigen zu können. So hat die Innigkeit zwischen uns sogar noch einen Schub bekommen. Und ganz wichtig war für mich auch die Erfahrung, dass ihr Geliebter oft eine hilfreiche Rolle gespielt hat, wie er mit liebevollem Blick auf sie und ihre Themen mit mir geschaut und ihr eine andere Perspektive darauf vermittelt hat.

Wir haben aus anderen Gründen ein Jahr später uns getrennt. Und daraufhin ging auch deren Liebesverbindung nicht mehr weiter.

Nachher durfte ich inzwischen das große Glück erleben, zwei wunderbare Frauen lieben zu dürfen, die auch gegenseitig Liebe füreinander empfinden. Da die eine immer wieder noch stark monoamor geprägt denkt und fühlt, aber auch ihre Liebe und Lust dieser Frau gegenüber fühlt und genießt, wenn sie mit ihr (alleine oder zu dritt mit mir) zusammen ist, bleibt das Mono-Poly-Thema erstmal in meinem Leben.

Bin gespannt, wie es bei Dir und Euch weiter geht.

Herzliche Grüße,
Pete
@ ladonna Gebe Dir ganz recht -
Ich bin der Meinung, dass man Poly nur dann leben kann, wenn man sich von ganzem Herzen daran erfreut wie die Partner auch in anderen Beziehungen sich entfalten können und Spass haben.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
@*****s42 das Wörtchen Beziehung ist mir wichtig, welches du aus meinem Beitrag "herausgeschnitten" hast. Und ja, zu einer Liebesbeziehung gehört für mich (auch) Sex. Und natürlich reicht Sex nicht, um aus einer innigen Freundschaft Liebe zu machen. Und da sich das individuelle Liebesgefühl für mich jeder Definition entzieht, kommen wir auch mit der Frage nicht weiter, was daneben noch erforderlich wäre. Liebe ist etwas sehr seltenes für mich.
Mit dem Wörtchen "Beziehung" ändert es sich für mich nicht gravierend.

Wahrscheinlich ist der der Unterschied unserer Betrachtungen lediglich, dass für mich zu einer Liebesbeziehung nicht unbedingt Sex dazugehört - also eine Beziehung, die für mich auf dem sehr tiefen (und auch nicht sehr häufigen) Gefühl der Liebe beruht, nicht zur "innigen Freundschaft wird, wenn wir keinen Sex (mehr / noch nicht / nie) miteinander haben.

Ich kann so auch durchaus Liebe zu einem Mann entwickeln - wobei Sex mit einem Mann für mich dann doch noch etwas weiter weg ist. *ja*

Und ich stimme mit dir vollkommen überein: im Vorfeld oder abstrakt zu definieren, wo Liebe anfängt und Freundschaft "aufhört", ist mir auch unmöglich.
Sprichst mir aus der Seele, Sorbas.
Ich denke ich kenne den Unterschied von Liebe und inniger Freundschaft, und weiß daher was ich Ihr gegenüber fühle, auch wenn wir garantiert nie Sex haben oder ein Paar werden.

Ist bei uns sowieso lächerlich und verrückt, wir würden als Paar/Beziehung keine drei Wochen zusammenpassen...und dann wäre leider Feierabend.

So wird es wohl solange dauern bis bei einem von uns der Sargdeckel zuknallt.
*****_tg Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank ...
Verzeiht, dass ich mich nicht eher melde und es gerade jetzt auch nicht schaffen werde allen zu antworten. Schön mit Euch ins Gespräch zu kommen und vielen Dank für die Antworten von Euch und für dass, was Ihr mit mir und den anderen aus Eurem Leben geteilt habt. Eure Antworten haben mich in den letzten Tagen "innerlich" begleitet. Gerne würde ich an den Beitrag von Sorbas42 anknüpfen und etwas zum Thema "Ehrlichkeit und Offenheit" sagen: Meiner Partnerin gegenüber will ich offen und ehrlich sein. Meinen Kindern kann ich das so noch nicht wirklich erklären. Wir wohnen in einem kleinen Pendlerort, in den wir vor einigen Jahren zugezogen sind. Ich wünsche mir, dass sie durch meine Wahl von Beziehungsform und dem was sich daraus in meinem Leben entwickeln könnte, keine Nachteile in Kauf nehmen müssen. Ich arbeite etwas weiter weg d.h. ich gehe am Morgen und komme Abends nach Hause. Der Alltag meiner Familie spielt sich hier am Ort ab. Ich muss mit meiner Partnerin zuerst selber ein Gespür entwickeln, was das für unsere Beziehung heissen kann und wie man eine neue Beziehung in das bestehende Leben integriert. Dann muss ja auch eine neue Partnerin in meinem Leben überhaupt "auftauchen" um gemeinsame Schritte in ein solches Leben zu gehen. Ich denke, dass es ein Wachstumsprozess sein wird und dass wir auf dem Weg spüren werden, wann wir uns wem zu welchem Zeitpunkt öffnen möchten. D.h. dass wir in einer Position sind, in der wir diese Wahl treffen können, wenn die Zeit reif dafür ist und dass es nicht so ist, dass wir damit von allen Seiten in belastender Weise konfrontiert werden. Das meinte ich mit einem geschützten Rahmen, der im Moment auch eine gewisse Anonymität und Diskretion einschliesst.
Wenn ich darüberhinaus den Begriff Familie etwas weiter fasse und an meine Eltern und Geschwister denke, dann werde ich mit ihnen das Gespräch sicher für eine ganze Weile nicht suchen, wenn es die Situation nicht erfordert. Ich bin froh, dass ich innerlich heute eine gewisse Unabhängigeit habe und mich nicht in allen Dingen erklären muss. Ihre Welt ist oft etwas enger und das Thema wäre bestimmt nicht so einfach für sie. Es wird sich zeigen, wenn es zum Thema zwischen mir und ihnen werden soll.
Es scheint mir einfacher zu sein, mit Menschen über meine Vorstellungen zu sprechen, die ich noch gar nicht kenne. Bis jetzt gehe ich davon aus, dass polyamore Menschen das nötige Einfühlungsvermögen und den Respekt besitzen, dass sie andere nicht unnötig Bedrängnis und Schwierigkeiten aussetzen werden. Das mag jetzt vielleicht naiv klingen, aber deshalb habe ich ein gewisses Vertrauen in Euch und andere die ich auch im richtigen Leben irgendwann hoffentlich antreffe. Ich freue mich darauf, neue Kontakte zu finden und neue Erfahrungen zu sammeln.
Gibt es unter Euch auch Menschen, die mit einem "monogamen" Partner zusammenleben? Wie hat sich Eure Beziehung verändert? Ich bin froh, dass uns das Thema Polyamorie nicht voneinander entfernt hat, sondern dass wir uns im Gegenteil näher gekommen sind.
Und gibt es Menschen unter Euch, die vielleicht weitere Partner/-innen auch über Internet gesucht haben? Welche Seiten habt Ihr dafür genutzt? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Liebe Grüsse, Yamir
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