Meine Vorstellung(en) ... :)
Man verzeihe mir, dass ich meinen langen Beitrag nochmals neu aufgebe, nachdem ich die Nachricht von Soukie_3 gelesen habe. Selbstverständlich möchte ich Eure Gedanken hören und einen Austausch mit Euch starten. Liebe Grüsse, yamir*********************
Geschätzte Paradiesvögel
... ich bin beeindruckt von der Vielschichtigkeit und der Bandbreite in diesem Forum. Erst seit ein paar Tagen bin ich Mitglied in diesem Forum und dieser Gruppe. Mit Interesse und Neugierde verfolge ich Eure Diskussionen. Ein paar davon konnte ich schon lesen. Ich schätze Eure Offenheit untereinander. Zu Wort habe ich mich noch nie gemeldet, aber das würde ich nun mit diesem Eintrag gerne tun. Euer Admin hat mich gebeten, dass ich mich doch vorstellen möge. Gerne möchte ich diese nun tun und Euch auch mitteilen, was ich hier suche und und mir erhoffe. Jemand aus dem Forum meinte zu mir, dass ich vielleicht an diesem Ort Kontakte zu polyamoren Menschen knüpfen könnte.
Ich stehe ganz am Anfang des Themas Polyamorie. Ich bin aus der Schweiz, 44, lebe seit zehn Jahren in einer festen (monogamen) Beziehung, bin glücklich mit meiner Partnerin und habe Familie. Es bedeutet mir viel, dass ich vor ein paar Wochen zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben meinen Wunsch und meine Sehnsucht nach Nähe auch zu anderen Frauen ausserhalb meiner Seele im Gespräch mit meiner Partnerin ansprechen konnte und sie recht positiv darauf reagiert hat - auch wenn sie sich dies für sich selber nicht vorstellen kann.
Die Gefühle in mir in dieser Richtung sind schon lange da. Wie einige von Euch dachte ich, dass es monogam sein muss und dass diese Gefühle mit dem "richtigen" Partner auch zur Ruhe kommen. Ich liebe meine Partnerin sehr und doch ist diese Sehnsucht ebenfalls Realität, dass ich auch anderen nahe sein möchte.
Meine Geschichte ist oft nicht wirklich gradlinig verlaufen. In vielen Bereichen musste ich Umwege gehen, bis ich eine Gewissheit erlangen konnte, was mir eigentlich wichtig ist und wie ich es gerne in meinem Leben hätte und dann auf dieses Ziel zusteuern konnte, mich wohl in meiner Haut gefühlt habe und natürlich dabei auch noch die richtigen Menschen getroffen habe. Es bedeutet mir viel, mein Innen- und Aussenleben einigermassen in Einklang zu bringen (ja, ich kenne den Zerriss, der entsteht, wenn dies nicht der Fall ist). Dazu gehört auch, dass die Menschen, die ich liebe
und die mir nahe stehen weitgehend wissen, wer ich - auch innen - bin. Gegenseitige Ehrlichkeit, Vertrauen und Offenheit sind für mich enorm wichtig um mich einem anderen Menschen nahe zu fühlen.
Seit einigen Jahren fühle ich mich eigentlich sehr wohl mit mir und meinem Leben. Vieles ist (verglichen mit anderen) erst spät in meinem Leben eingetreten. Manchmal wünschte ich mir mit dem gleichen Lebensgefühl zehn Jahre jünger zu sein. Aber vermutlich hat jeder Mensch seinen ganz eigenen Zeitplan im Leben. Doch bin ich dankbar dafür, wo ich heute stehe und den langen Weg hierhin hat es wohl gebraucht ...
Auch wenn wir aussen das Bild eines Erwachsenen in einem bestimmten Alter abgeben, so stehen wir mit unserem "Innenmenschen" in unterschiedlichem Themen "emotional altersmässig" vermutlich an ganz unterschiedlichen Punkten. Es gibt da eigene Limitierungen und eine Unsicherheit in mir, über die ich gerne hinsauswachsen würde. Ich glaube, dass dies auch mit meinem körperlichen Empfinden und meiner Sexualität etwas zu tun hat und dass sich das auch in der Begegnung mit Frauen bemerkbar macht. Gerne würde ich darüber mehr herausfinden und mich damit auseinandersetzen. Vielleicht ergeben sich auch Situationen, wo man etwas ausprobieren kann und besser spürt, was da eigentlich passiert. Was sind Themen in Deinem Leben, denen Du vielleicht Raum geben möchtest und über die Du gerade auch in der Begegnung mit anderen Deinen Horizont und Erfahrungsschatz erweitern möchtest?
Gerne würde ich im Forum andere Menschen kennenlernen, die ebenfalls ihre ersten Schritte zu diesem Thema in ihrem Leben wagen, dann Menschen, die ebenfalls in einer festen Beziehung leben und deren Partner bzw. Partnerin ebenfalls weiterhin eine "monogame" Sicht von Beziehung für sich selber sehen, aber dem anderen / der anderen doch die Freiheit geben auch weitere Beziehungen zu haben und dann natürlich alle Menschen, die bereits in polyamoren Beziehungen sind und von Eurem reichen Erfahrungsschatz zu hören und vielleicht auch etwas zu lernen. Gewisse Erfahrungen muss man bestimmt selber machen, andere faux pas lassen sich vielleicht auch mit Eurer Hilfe und Erfahrung vermeiden.
Der Austausch soll sich jedoch nicht auf diesen "virtuellen" Raum beschränken. Ich erhoffe mir, dass es vielleicht Frauen gibt, die erstens überhaupt Zeit haben (ich weiss, dass es hier Menschen
gibt, deren Terminkalender bereits gut gefüllt sind ... :)), vielleicht - wie ich - auch Ihre ersten Schritte mit dieser Beziehungsform gehen wollen (oder vielleicht schon Beziehungen haben), die sich vorstellen könnten, mit mir etwas weiter auszutauschen und die bereit sind auch von sich etwas zu erzählen und mit mir zu teilen und wenn dann die Zeit kommt, vielleicht sich beide auch mal treffen würden und schauen, was daraus entstehen könnte. Denn sich über das Thema Polyamorie in der Theorie zu unterhalten, ist zwar spannend, aber halt weit weg davon mit jemandem in einer Beziehung zu stehen und diesen neuen Freiraum mit "Leben" zu füllen.
Auf dem Weg dürfen wir unsere Lieben nicht vergessen. Wenn Dein Partner Dir diesen Freiraum gönnt, verdient das Respekt und Wertschätzung. Gerne würde ich Deine Lieben gerne kennenlernen und dass es Dich freuen würde, dies auch in meinem Leben zu tun. Ich würde mir vorstellen, dass ich in Deiner Familie die Rolle eines Freundes einnehmen würde. Ich möchte nicht Dein Leben aus der Bahn werfen, sondern hoffe, dass ich in Dein bestehendes Leben etwas mit einbringen und hinzufügen darf. Wie unsere Partner mit unserer Nähe zueinander umgehen können, kann ich meinerseits jetzt noch nicht abschliessend beantworten, da wir diese Erfahrung noch nie gemacht haben. Sie ist jedoch bereit sich darauf einzulassen. Das ist einerseits ein grosse Geschenk. Deshalb möchte ich Ihre Gefühle ernst nehmen und ich will mich mit Ihr damit auseinandersetzen. Ich denke, dass Du und ich gegenseitiges Einfühlungsvermögen für das Leben des anderen brauchen. Bestimmt wird es auch schwierige Momente geben, die hoffentlich dazu dienen dürfen, dass man näher zusammen rückt und auch emotional zusammenwächst.
Natürlich würde ich neue Bekanntschaften oder eine spätere Beziehung sehr gerne spontan irgendwo treffen ... sei es in der Bahn, auf Reisen, beim Stadtbummel, im Schwimmbad, in der Bar, im Restaurant, ... dass man einander begegnet, die Frau auch anzusprechen wagt (das wäre für mich sehr herausfordernd ... könnte in vielen Fällen, aber auch im Desaster enden ... :)), ein Gespräch beginnt, sich sympathisch findet und man voneinander erfährt, dass er/sie polyamor ist ... , allenfalls die Kontaktdaten austauscht und sich vielleicht auch wieder trifft und vielleicht daraus auch mehr entstehen könnte ... Bitte verzeih, aber ist das nicht ziemlich unwahrscheinlich, dass dies in absehbarer Zeit auch in der Wirklichkeit so passieren könnte? Leider muss ich eingestehen, dass ich dafür mit meinem bestehenden Leben nicht die Zeit und Energie habe (und ich würde wohl den Schritt in eine solches Leben in diesem Leben auch nicht erleben ...). Der Vorteil an diesem "Ort" von mir zu schreiben ist, dass ich bereits etwas eine Idee vermitteln kann, wer ich bin und was ich mir vorstelle. Macht es das nicht etwas einfacher einen Anfang über viele Themen zu machen?
Ich bin mir bewusst, dass ich dabei lediglich meine Bereitschaft signalisieren kann. Wer sich davon angesprochen fühlt und sich dann vielleicht auch meldet und ob und wie die Geschichte vielleicht weiter gehen mag, ist absolut nicht in meiner Hand.
Das mag der einen oder anderen Leserin etwas verrückt vorkommen ... (und vielleicht hat sie ja auch ein wenig recht ... :)) aber ich weiss, dass dies nicht unmöglich ist. Schon einmal hatte ich diesen tiefen Wunsch und ich bin glücklich darüber, dass mir dieser erfüllt worden ist. Es war mir damals ein Anliegen kulturelle Barrieren zu überwinden in meinem Leben auf diese Weise neuen Raum zu schaffen. Und ich wurde reich beschenkt (auch wenn ich auf dem Weg zum Glück schmerzhaftes erleben musste) und möchte diese Seite in meinem Leben nicht mehr missen. Nun geht die Reise auch in eine andere Richtung und wieder vertraue ich darauf, dass die richtigen Menschen Ihr Herz öffnen und anklopfen werden.
Wie steht es mit der Attraktivität für einander? Aussehen ist für mich überhaupt nicht der ausschlaggebende Punkt in einer Beziehung. Spielt deshalb das Aussehen für mich überhaupt keine Rolle? Nein, das tut es. Finde ich mich selber schön? Wohl eher nicht. Ist das nun eine subjektive oder realistische Einschätzung? Es ist halt einer der persönlichen "Parameter", den man nicht ändern kann. Und ich denke, dass es viel ausmacht, wie man sich selber annehmen kann. Wenn ich mich umschaue, dann entdecke ich auf der Strasse recht viele attraktive Frauen. Ab und zu gibt es ganz selten Frauen, die an einem vorübergehen, die ich enorm schön finde und dann ist es echt schwierig für mich den Blick von ihr abzuwenden ... Was ich eigentlich damit sagen möchte: Ich bin nicht auf ein bestimmtes Äusseres fixiert und attraktiv kann vieles sein, auch die Erkenntnis, wer der andere ist und dass man sich sympathisch ist. In einem gewissen Masse sollte man einander attraktiv finden und einander gerne ins Gesicht schauen. Für sein Aussehen abgelehnt zu werden, kann hart sein, entspricht wohl aber auch immer mal wieder der Realität. Das Risiko muss man eingehen ... Wenn ich jetzt wirklich einfach so wählen könnte (eine Wahl, die wie ich finde so nicht existiert und deshalb vielleicht eher in die Kategorie Utopie gehören mag), dann könnte meine Wahl Frauen aus anderen Kulturen bzw. Ethnien gelten. Ein Frau von jedem Kontinent ... Ich war mal ein halbes Jahr in London und für einige Monate in Vancouver, den USA und auch in Indien. Die Pracht an Vielfalt von Hautfarben und unterschiedlichen Gesichtern ist für mich etwas vom Schönsten, was es in dieser Welt zu sehen gibt. Im polyamoren Kontext würde ich wohl so etwas realistischerweise ausschliesslich in der westlichen Hemisphäre suchen (wenn Ihr also Menschen aus anderen Ethnien kennt, denen Ihr diesen Beitrag zumuten konntet, dann dürft Ihr dies gerne tun ... :)). Diese Art von offenen Beziehungen könnten in gewissen Ländern wohl auf verschiedenen Ebenen auch gefährlich sein.
Wenn ich alleine wäre, würde ich hier gerne auch ein Bild von mir einbringen. Da ich aber Verantwortung für eine Familie trage, möchte ich dies im Moment nicht. Obwohl ich viel von mir Preis gebe, brauche ich in dieser Phase auch einen gewissen Schutz.
Bitte verzeiht den langen Beitrag, aber ich hoffe, dass ich Euch ein Bild vermitteln konnte, weshalb ich hier bin und etwas davon, in welche Richtung meine Sehnsucht geht. Ich danke für Eure Geduldmit mir. Es würde mich freuen, von Euch zu hören. Vielleicht sehen Eure Realitäten zu meinen Bildern ganz anders aus. Es würde mir etwas bedeuten davon zu hören. Mit lieben Grüssen, Yamir.