Suche wann? Oder nicht eher warum überhaupt?
Ist man polyamor und in Partnerschaft lebend und hat zb. hier ein Profil ist man wahrscheinlich auf der Suche. Warum? Es ist eine Suche und versucht, es nicht dem Zufall zu überlassen, einer weiteren Liebe einfach so zu begegnen.
Dieses warum beschäftigt mich seit fast 30 Jahren immer wieder.
Ich bin gerne in Beziehung und zwar in Beziehungen die sich aufeinander einlassen und dies möglichst langfristig. Auch meine platonischen Freundschaften sind durch Nähe, Offenheit und Intensität im Austausch geprägt, Smalltalk ist einfach nicht meine Sache. Miteinander erforschen, versuchen zu erkennen, entwickeln, gegenseitig "befruchten"( nein, in meinem Fall, nicht schwängern, höchstens mit Ideen)
sind für mich interessant. Dass dies am ehesten möglich ist in Beziehungen und noch mehr wenn Liebe eine Rolle dabei spielt und mit trägt, empfinde ich als logisch :-). Ähnliches wird wahrscheinlich nur noch in Gemeinschaften, die diese Themen in ihr Konzept mit einschließen, durch die Nähe zueinander, geschehen. Weswegen ich auch an dieser Form Interesse habe und mich damit auseinander setze.
Ich persönlich verliebe mich in Möglichkeiten und ja, dies scheint, bei mir dafür eine Bedingung zu sein. Unter anderen Umständen öffne ich mein Herz anscheinend höchstens für die Liebe des Moments, eine tiefe Berührung und Nähe ohne jedweden Gedanken an Zukunft.
Dies ist ein Grund dafür, Profile mit der Beschreibung von Polyamor eher zu beachten.
Gerade wenn ich liebe, möchte ich teilhaben können an den Gedanken, Gefühlen und Entwicklungen die eine Liebe hat. Liebt dieser/e einen weiteren, kann dies neue Inputs in die bestehende Beziehung bringen, ebenso wie eine neue Liebe, von mir, dies tut.
Dies alles kann auch geschehen, wenn ich oder mein Partner wenig mit dem anderen Liebsten direkt zu tun haben.
Schöner finde ich es wenn es auch den direkten und konstruktiven Austausch geben kann, noch schöner wenn man gemeinsam auch längere Zeit miteinander verbringen kann oder Alltag. Ich liebe Alltag und diesen zu gestalten, weil ich es spannend finde, immer wieder :-).
Dass das Wort Polyamory, noch lange keine Garantie darauf ist , dass sich meine Wünsche und Hoffnungen auf ein solches, von allen so gefühltes Miteinander erfüllt, ist mir inzwischen klar. Polyamory bedeutet für jeden was anderes. Offenheit bezieht sich meistens nur auf das Wissen umeinander und dem Versuch der Akzeptanz.
Wenn Schwitzhütte in seinem Profil schreibt, und damit neben vielen anderem seine 'Suche beschreibt, kann dies bei verschiedenen Menschen, verschiedenes auslösen, abgesehen davon, dass das Leben oft ganz anders läuft als wir es uns jetzt denken:-)
Parallele, gleichberechtigte Partnerschaften sind für mich nicht möglich.
Ich gebe mal eine Reihe von Assoziationen dazu ab.
Ich fühle poly und es müssen nicht alle Lieben in eine Partnerschaft münden, dadurch würde mich dieser Satz, auch bei Interesse, in keinster Weise abschrecken. Ich wüsste auch von vorneherein auf was ich mich einlasse und könnte, das was sich evtl. entwickelt als das nehmen was es ist, nicht mehr, aber auch nicht weniger und immer wieder neu entscheiden OB ich das noch leben möchte.
Ich möchte keinen fortlaufenden Kontakt zu einem Fremdgeher haben, durch das Profil und wahrscheinliches Nachfragen ginge ich davon aus, das die Thematik von diesem Paar geklärt ist. Noch schöner wenn man auch gemeinsame Zeit miteinander schön verbringen könnte.
Sie lieben sich und sind in einer augenscheinlich stimmigen Beziehung, beziehen sich aufeinander und jeder der sich auf jemanden beziehen kann und es tut, ist für mich schön zu erleben.
In Schwierigkeiten käme ich ja nur wenn das Verhältnis der Wünsche nicht in Balance ist.
Wäre ich eine Frau die einen Lebenspartner suchen würde, oder meinte, dass dies der alleinige Ausdruck von Liebe wäre, hätte ich kein Interesse und empfände die Aussage als die Unverschämtheit eines Fremdgehers mit Erlaubnis dies zu tun.
Wird dies unterstellt? Könnte es nicht auch ganz anders sein?
Unter diesen Umständen geschieht es leicht sich als Opfer von was auch immer zu fühlen und mit Vorwürfen zu argumentieren.
Warum schließen manche eine weitere Partnerschaft von vornherein aus?
Ist es der Versuch der bestehenden Beziehung Sicherheit zu vermitteln? Also Kontrollversuch?
Gibt es für euch doch den EINEN, die EINE und dazu nur noch die Suche nach Ergänzungen für fehlendes?
Ich habe mehr als einen über sehr lange Zeit geliebt und wollte gerne mit beiden Partnerschaft, Alltag und Eltern sein leben, weitere in diesem Traum willkommen.....doch als Partnerschaft nur im gemeinsamen tun. Alles andere möglich, aber klar im setzen der Prioritäten, denn Partnerschaft und Alltag auf längerfristigkeit angelegt, brauchen Pflege, denn sie lebt nicht von dem Kick der leidenschaftlichen Liebe. An dieser Vorstellung hat sich zwar einiges im Detail, doch nichts grundsätzliches bei mir geändert.
Ich bin polyamor fühlend, nicht freiliebend und nicht eingeschränkt auf das offene Beziehungsmodel und doch ganz schön starr in meiner Weite :-).
Ich habe keine Lust auf Konkurenzspielchen und weiteres und wenn dann in der Zusammensetzung darüber, um Bewusstsein und Lösungen gemeinsam finden zu
wollen. Wir haben alle unsere Schattenseiten und Beziehungen, ob mono oder poly, enden dadurch. Ich sehe in der gemeinsam gelebten Polyamory und der Suche nach Gleichgesinnten, eine Chance für Ent-wicklung, mehr Bewusstsein und damit vielleicht ein lebendigeres, reicheres, länger andauerndes Beziehungsleben.
Auf alle Fälle habe ich über den Begriff Polyamory und das Leben damit, mehr über mich gelernt als jemals davor und darüber bin ich dankbar und werde weiter "rummurcksen", Fehler machen, lernen, lieben, loslassen.....einfach das Leben pur und so wie viele andere auch .-).
lg
Andreia
Ps.
Außerdem bin ich bi und habe neben einem Mann, immer wieder Sehnsucht nach einer Frau und dies nicht nur auf Sex reduziert
Eine weitere Erklärung für meine Suche.