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wieviel Privatsphäre im Beziehungsnetz?

wieviel Privatsphäre im Beziehungsnetz?
Lebt man in einem polyamoren Beziehungsnetz ist Offenheit ein Grundpfeiler.
Wie offen muss, soll es aber sein frage ich mich.
Offen im Sinne wenn sich jemand einem Partner anvertraut, ist es normal das sich gleich alle über dieses Problem den Kopf zerbrechen oder ihren Kommentar dazu abgeben?
Vertraue ich was an, muss ich damit rechnen, dass sich die Freundin des Freundes meiner Freundin auch damit auseinandersetzt?
Machmal sind die Zweige eines Polybaumes ja ziemlich weit verästelt und das Buschtelefon arbeitet gut. Man teilt seine Gedanken/Sorgen mit seinem Liebsten und der auch wieder, und weiter...
Wie ist das bei euch? vertretet ihr auch die Meinung wer in einem Polynetz lebt, teilt seine intimsten Sorgen mit dem ganzen Clan?
Wieviel private Infos von eurem Partner gebt ihr an eure/n weiteren Partner weiter?
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
****ni:
Wieviel private Infos von eurem Partner gebt ihr an eure/n weiteren Partner weiter?

(Fast) Gar keine. Ganz einfach.

Die Beteiligten kennen sich ja auch. Sie können sich das also persönlich erzählen, wenn sie das möchten.

Zur Ausnahme: wenn es die andere Beziehung (auch) betrifft, z.B. eine Partnerin braucht aus privaten Gründen mehr Zuwendung, dann sollte das zumindest in Umrissen auch erklärt werden.
Genau das beschäftigt mich auch!
....ich lebe schon mein ganzes Leben lang offene Beziehungen, bin aber erst vor ca. einem Jahr das erste Mal auf den Begriff Polyamorie gestoßen. Einerseits kann ich mich sehr gut damit identifizieren, aber vieles, was ich seitdem darüber gelesen oder gehört habe, irritiert mich ziemlich...und dazu gehört auch das Ausmaß an Offenheit, wie es wohl von vielen praktiziert wird.

Ich kann nicht sagen, dass ich je in einem "Poly-Netz" gelebt habe, wo jeder jeden kennt und wo von jedem die intimsten Dinge die Runde machen. Mir war immer wichtig, dass nicht gelogen wird, was Gefühle für andere und Beziehungen/Affären mit anderen angeht. Von daher wusste ich immer, ob der andere noch jemanden oder auch mehrere andere hat, ich habe aber nur selten überhaupt jemanden davon kennengelernt und habe auch nicht ständig nachgefragt. Manchmal ergaben sich Gespräche darüber, was mit anderen läuft, aber meist haben wir das eher diskret behandelt.

Es wäre mir auch nie in den Sinn gekommen, zwei Männer von mir einander vorzustellen. Wenn es sich ergibt, ist sowas okay, aber als Prinzip, und dann noch mit dem Anspruch, die sollen sich möglichst auch noch mögen...also das empfinde ich als viel zu kompliziert, da kann man sich auch Probleme heranzüchten.... *skeptisch*

Mir ist für mich selbst wichtig, dass ich auch einen geheimen Raum habe, den kein anderer betritt, und ich wünsche mir das auch für jede Beziehung in einem Geflecht aus Beziehungen. Ich möchte nicht alles erzählen, was ich mit einem Menschen unter vier Augen erlebe und ich will auch nicht alles wissen, was der andere mit seinen weiteren Geliebten alles macht.

Ich bin mehr eine Individualistin, die auch ihre Grenzen braucht, ich könnte auch nie in so einer spirituellen Gemeinschaft leben, wo alle das Ideal haben, dass jeder in Kontakt mit jedem ist und sich auch alle ständig miteinanderauseinander setzen...das wäre mir viel zu anstrengend! *roll*
Ich denke das ist individuell wie sehr man die Leute bekannt macht. Das reicht von "alle unter einem Dach" bis zu "parallel geschaltenen" Beziehungen. Was jetzt davon Poly ist, bitte nicht diskutieren sonst sind wir wieder beim Lieblingsthema der Gruppe *schiefguck*

Es geht mir wirklich um den Alltag wie ihr das macht.
****ni:
Wie ist das bei euch? vertretet ihr auch die Meinung wer in einem Polynetz lebt, teilt seine intimsten Sorgen mit dem ganzen Clan?
Wieviel private Infos von eurem Partner gebt ihr an eure/n weiteren Partner weiter?

Wenn A Knartsch mit B hat besprechen das auch C und D? auch wenn D A vielleicht nur am Rande kennt.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Auch mehrere Beziehungen parallel zu führen kann polyamor sein.

Aber es stimmt, darum geht es hier nur sekundär. Die Art der Beziehungen ist jedoch nicht unerheblich für die Tiefe des Informationsaustauches.

Ich denke, dass hier jede Beziehung seine eigenen Regeln finden muss - auf jeden Fall sollte es auch immer eine Privatsphäre geben, die gibt es ja in Zweierbeziehungen auch.
Es gibt Grenzen
und für mich gibt es ganz klare! Wenn ich meinem Partner etwas erzähle oder im eine Mail oder sms mit lieben Dingen schreibe dann möchte ich nicht das das auch andere Partner erfahren weil es einfach nur für ihn ist. Ich habe gerade diese Problematik. Der Mann den es da jetzt in meinem Leben gibt ist verheiratet. Seine Frau kennt mich, wir mögen uns und es ist im Moment so ok wie es ist (es ist allerdings eine Beziehung ohne Sex) Doch es taucht immer wieder das Thema auf das sie alles liest was von mir kommt oder es bei Gesprächen erzählt bekommt. Irgendwann hab ich gemerkt das meine Mails nicht mehr authentisch waren..ich hab jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, wissend sie liest es auch. Wir haben dann darüber gesprochen und ich hab ihm auch gesagt das das für mich so nicht in Ordnung ist und ich mir ein Mindestmaß an Intimssphäre wünsche. Abgesehen davon das ich der Meinung bin jeder hat auch das recht auf etwas Privates. Und ein "Zuviel" an Wissen kann manchmal auch belastend sein. Es ist jetzt besser geworden. Ich kann auch mal was schreiben ohne das sie es auch zu lesen bekommt. Wie sich das weiter entwickelt wird sich zeigen. Doch mir ist diese Privatsshpäre mit meinen Partnern sehr sehr wichtig. Ich muß und will nicht alles bei allen offen legen.
Dennoch ist mir Offenheit und Ehrlichkeit was so das grundsätzliche betrifft schon wichtig. Ich möchte nicht angelogen werden, ich möchte wissen wenn es eine neue Liebe gibt.Aber ich brauche keine Details.

Liebe Grüße Lorien
also
wir sind ja noch nicht solange zusammen aber auch wir haben dieses Problemchen schon gehabt. Zwei haben sich gegenseitig mißverstanden weil nur per sms geschrieben und waren dann beide geknickt. ´Die jeweiligen Partner wußten es, machten sich Gedanken und tauschten sich wiederum aus und natürlich war dann das Gespräch Thema für alle vier. Aber aus solchen Anfängen lernt man, heute versucht man dies gleich durch direktes Gespräch und nachfragen zu klären. Bei einem Kleeblatt wie wir es sind, ist das halt so dass die anderen beiden Teile das auch spüren wenn der jeweils andere traurig ist und sie fragen nach und fragen sich dann gegenseitig was mit den anderen los ist. Es wird dann aber keine Konferenz oder ähnliches eingerufen. Sie bewegen einen das miteinander zu klären aber sie hängen gefühlsmäßig ja ebenso mit drin. Man lernt aber immer wieder dazu, Woche für Woche.

Was jeweils in den Beziehungen selbst für wichtige Dinge (private Gespräche innerhalb eines Paares) anstehen besprechen wir nicht gegenseitig. Auch wenn einer einem des anderen Paares etwas im Vertrauen erzählt wird es nicht an jeden anderen weitergegeben.

Das find ich (w) auch wichtig. In anderen Beziehungen also Freundschaften etc. erwartet man das ja auch das im Vertrauen gesagtes dort auch bleibt.

Weil ich grade lese Telefonkontrolle. Nein wir vertrauen uns innerhalb eines jeden Paares und wenn ich eine besondere Nachricht meinem Mann zeige dann weil ich es mache. Nachlesen oder kontrollieren geht gar nicht. Und so halten wir alle vier das, wenn wir da kein Vertrauen hätten könnten wir es gleich lassen

*wink* Frau PoL
SI-SA-AND
...Hmmmm... Ich muss sagen- da wir ja sehr eng miteinander leben und verbunden sind... Bekommt jeder was mit;)

Ich habe es halt auch zu gut, muss ich zugeben;
Ich habe für meine Anliegen, zwei Menschen mit denen ich reden kann.
Jede Person hat so sein "Spezialgebiet",
Dementsprechend suche ich mir aus, wo es gerade passt:),smile...

So wie es kommt.
Sachen die für alle da sind, werden mit allen besprochen( familienkonferenz).dann gibt es auch noch die vier- augen-Gespräche(einzelsitzung),smile...
Wenn ich ein Anliegen mit jemand bestimmtes habe, rede ich mit ihr/ ihm darüber...Gaaaanz unkompliziert.
Jeder weiß doch eigentlich von sich aus, was privat( vier Augen)ist- was nicht.
Ich habe vollstes Vertrauen, das bisher nicht missbraucht wurde.

Ich denke auch, es interessiert nicht jeden alles;)


Kizzez:)
:-)
Gutes Thema für den nächsten Stammtisch *zwinker*

Ich denke das es eine natürliche Sache ist, mit all seinen Liebsten zu diskutieren und besprechen was einem belastet oder erfreut.

Wie weit es ins Detail gehen darf/muss bestimmen die Beteiligten.
Ansonsten wie Vorredner schon sagte gesunden Menschenverstand ...
manchmal ist weniger sagen mehr ausgesagt !

Aber ich merke nur zu gut wen etwas meine Partnerin/nen belastet und möchte ihnen auch in solchen Schwierigen zeit zur Seite stehen.

Ich musste von letzt grad selber lernen das ich einer Partnerin zur Seite stehen kann , mich aber selber nicht in Differenzen meiner Partnerin und ihrem weiteren Partner einmischen darf.

Daher ist es gut wen man in den Beziehungen auch immer wieder mal nach fragt ob die Offenheit in der Form und Menge noch stimmt.

LiebGruss Pady *wink*
*********under Frau
4.365 Beiträge
Mir ist das wichtig das jeder und jede Beziehung ihre Intimsphäre hat. Es geht nicht alles allen etwas an. Genauso finde ich es wichtig das die beziehungen der jeweil anderen nicht "gestört" werden und Ihre Zeit und Raum erhalten.
wenn ich mit einer partnerin was unter 4 augen berede, bleibt das da auch. ich frage schon mal, ob ich das mit einer anderen auch besprechen kann wenn mir das sinnvoll scheint. aber es gibt auch probleme, die generell im "familienchat" angesprochen werden, wo wirklich alle mitlesen und mitschreiben können. mündlich ist sowas meist schwieriger aber dank internet ist da ja gut lösbar und eben auch nachlesbar, was bei so vielen sichten einfach alltagspraktischer ist.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Wie ist das bei euch? vertretet ihr auch die Meinung wer in einem Polynetz lebt, teilt seine intimsten Sorgen mit dem ganzen Clan?
Wieviel private Infos von eurem Partner gebt ihr an eure/n weiteren Partner weiter?

Da wir, wenn mit allen zusammen in einem Haushalt leben, teilt man auch alles gemeinsam und die sogenannte Intimsphäre existiert nicht.

Es gibt eine Beziehung, mit mehr als 2 Menschen.

Wer jedoch mehrere Beziehung lebt, wird das anders sehen und handhaben.
Wozu ein Patentrezept, wenn es das innere Gefühl und den Hang zur Achtsamkeit gibt?

Ruft man alle engen Freunde an, wenn man ein Problem hat und dieses normalerweise mit einem Freund bespricht? Eher nicht, man fühlt in sich hinein und entscheidet nach diesem Gefühl, mit wem man die Gegebenheit teilen/besprechen/beleuchten möchte.

Ähnlich wie man nicht immer trampelig irgendetwas aus der Mundluke fallen lässt, nur weil einem das Gespür fehlt, ob es der richtige Zeitpunkt, die richtige Person und die richtige Art und Weise ist. Ein Gespür, dass zumeist mehr Frauen als Männer pflegen.

Identisch sehe ich das im polyamoren ... egal ob in einem Haushalt oder nicht ... das Gefühl entscheidet, wer mit wem über was.

danny
****nw Frau
33 Beiträge
Wir leben alle zusammen, aber das heißt in unserem Fall nicht, dass es keine Privatsphäre gibt. Wir haben ja auch nicht 'nur' eine Beziehung mit drei Personen, sondern es gibt vielmehr eher 2 Paare und noch eine Freundschaft. Natürlich sind da somit viele Fronten, die einen der anderen auch einmal nichts angehen.

Es gibt durchaus viele Themen, die einfach allgemein besprochen werden. Die Zeit, wo wir vorsichtig unsere Grenzen ausgelotet haben und man kommunikationstechnisch auf Eierschalen gelaufen ist, ist vorbei. Man kommt ab und an auf Dinge zu sprechen, die aufgefallen sind (zB im Umgang miteinander oder in einer alltäglichen Situation) und dann wird eingeordnet, ob das nun 'Paargebiet' ist oder doch 'Beziehungsgeflecht'. Allerdings machen wir das automatisch, wie schon gesagt wurde, es wird ja nicht sofort jeder Freund oder die Familie angerufen, wenn dir mal ne Laus über die Leber gelaufen ist.

Ich erwarte eine gewisse Diskretion von meinen Partnern. Wenn ich ihnen etwas anvertraue, soll es nicht gleich jeder andere wissen (und da gehört dann auch der andere Partner zu 'jeder andere'). Andersrum genauso; es gibt einiges, was sie nicht als für andere Ohren bestimmt betrachten, manchmal auch eine Sache, die meinen anderen Partner betrifft. Und das wird dann zwischen uns gehalten.

Gerade was den letzten Punkt angeht: Wenn ich ein Problem zwischen ihnen bemerkte, oder etwas was zu einem Problem werden könnte, ermutige ich natürlich zum Gespräch. Da dient der erste Austausch zwischen uns dann eher der Meinungsfindung, wie man das am Besten anspricht und was man eigentlich will. So als wenn man den besten Freund desjenigen fragt, was denn nun dessen Meinung dazu ist.

Bisher hat sich das für uns gut bewährt und wir sind zufrieden.
*******_sn Frau
36 Beiträge
Wir haben uns darauf geeinigt in regelmäßigen Abständen (so hmm 4 Mal im Jahr?) oder wenn es gerade fehlt oder was Neues ansteht ein Polybeziehungsgespräch zu führen. So ganz gemütlich im Bett mit Tee und Keksen und Kerzenschein. Oder im Zelt, das kann auch gut sein.

Und da kommt dann unter anderem auf den Tisch welche Themen gerade wichtig und geheim sind und was bitte sehr nur zwischen uns zweien (HauptpartnerInnen) bleibt und was nur bei Bedarf erzählt werden soll und was verschlüsselt erzählt werden soll (so á la: Ich war mal mit wem zusammen, der fand rote Hüte ganz toll). Ach und dann gibts noch die Kathegorie: Nur da nicht oder nur da in Ordnung. Weil manche Freundeskreise oder WGs für manche Infos nicht so geeignet sein könnten oder es sich vllt. komisch anfühlen würde, da dann wieder aufzutauchen.

Aber natürlich gibt es auch immer wieder so Sachen, die ganz arg geheim sind oder die ich wenn überhaupt nur selber noch einer ganz bestimmten Freundin oder einem ganz bestimmten Freund in meinen eigenen Worten erzählen möchte und sonst niemandem. Da sagen wir das einfach kurz dazu: Hei, das ist jetzt geheim. Oder: Das erzähl ich nur Dir, erzähl das bitte nicht weiter.

Und weil wir das dann auch nicht tun ist alles gut. Insgesamt klingt das vllt. so, als würde fast alles, was wir miteinander besprechen ganz privat sein, aber so ist das gar nicht. Frei nach Schnauze minus extra ausgewiesene Geheimlichkeiten, so in etwa.
was bitte sehr nur zwischen uns zweien (HauptpartnerInnen) bleibt

Sorry, das beinhaltet für mich wieder diese unsägliche Abstufung, der Unterschied der Wertigkeit. Damit kann und will ich mich nicht anfreunden. Primary-Beziehungen sind eben einfach nicht mein Ding *g*.

Ich finde, jede Beziehung hat das gleiche Recht auf Intimssphäre, und jeder Mensch eines Beziehungsnetzwerkes hat das Recht, dass seine Befindlichkeiten gleichermaßen geschützt werden.

Soll nichts dagegen sagen, dass ihr das so handhabt, wenn alle davon wissen und damit einverstanden sind.

*blume*
Falcon
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