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Polyamorie, Treue und Trennung

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie, Treue und Trennung
Wann wird Mensch untreu, der sich polyamor nennt?

1. Wenn er fremdgeht, verschweigt, seinen Partner belügt.
2. ?
3. ?

Welche Fortsetzungen fallen Euch ein?

T*gruebel*M
*******ben Mann
3.383 Beiträge
unTREU
bin ich dann, wenn ich mir selber nicht mehr folge.

Untreu kann ich überhaupt nur gegenüber mir selber werden, wenn ich nicht mehr mir treu bleibe.
*****aer Mann
2.737 Beiträge
wenn er/sie ....
.... einfach, ehrlich nicht polyamor ist.
Trennung im Titel
Wie kommt es, dass Du die Trennung gleich in den Titel gepackt hast? Ich könnte mir vorstellen, dass Untreue auch sein könnte, dass eine/r nicht (mehr) mit Präsenz da sein kann, dies aber verschweigt.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Ich stimme @*********uelle zu.
Untreu wäre ich wenn ich das verrate was ich selbst gewählt habe. Wenn Ideale, Modell. Ideen, Formen, Bedingungen wichtiger werden als die Gefühle und Bedürfnisse.

Untreue ist Unehrlichkeit und Schweigen

Fremdgehen beziehe ich Verheimlichen, Gefühle und Handeln welches nicht mit Worten übereinstimmt.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*********uelle:
Untreu kann ich überhaupt nur gegenüber mir selber werden, wenn ich nicht mehr mir treu bleibe.
Och, man kann auch anderen gegenüber untreu sein. Und zwar immer dann, wenn man eine gemachte Vereinbarung nicht einhält und den Anderen auf diese Art und Weise hintergeht - also, wenn man sein VerTRAUen missbraucht.

*******om58:
Wann wird Mensch untreu, der sich polyamor nennt?
Genau dann.

Das hat mit "Fremdgehen" nichts zu tun. Jedenfalls nicht, wenn man darüber keine Vereinbarung getroffen hat, also das Fremdgehen (= Sex mit einem anderen ohne Wissen des/der Partner(s) ?) nicht verboten ist.

Bei mir wäre es in erster Linie Unehrlichkeit mir gegenüber. Wenn eine Partnerin mich bewusst belügt oder mir etwas vorspielt.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
TREUE - VERTRAUEN
sorbas
Och, man kann auch anderen gegenüber untreu sein. Und zwar immer dann, wenn man eine gemachte Vereinbarung nicht einhält und den Anderen auf diese Art und Weise hintergeht - also, wenn man sein VerTRAUen missbraucht.
Wenn ich feststelle, dass durch diese Vereinbarung ich mir untreu werde, muß ich um treu zu bleiben diese Vereinbarung "aussetzen/auflösen". Im Idealfall dabei den/demjenigen mit dem ich sie habe, dies vorher mitteilen (und schauen ob wir eine andere stimmigere treffen können).
Würde ich dies nicht tun, wäre das Vertrauen in mich futsch.

Und ich darf mit den Konsequenzen dieser Entscheidung, egal wie ich sie treffe, dann leben.
Wir steken wieder mitten drin!! In der Begrifflichkeit.


Wenn ich draußen in der Gesellschaft über Treue spreche, (nicht unbedingt in "eingefleischten Polykreisen") so wird Treue in erster Linie sofort mit Sexualität und Liebe verbunden.
Warum auch immer.



Wenn ich Treu definiere, wie sie in Wepikedia beschrieben wird, nämlich als eine Tugend, welche die Verlässlichkeit eines Akteurs gegenüber einem Anderen, einem Kolektiv oder einer Sache ausdrückt, so ist diese immer an ein "Gegenüber" gekoppelt.

Ich kann sehr wohl zu mir stehen, und meinem Mann trotzdem Treu sein.

Er, unsere Kinder meine Eltern oder andere uns nahestehende Menschen sind in diesem Fall wohl meine Gegenüber, die sich auf mich verlassen können sollen.

Wenn ich Treue auf mich selber projeziere , denke ich werd ich in den Augen vieler als Eogoistisch und Rücksichtslos dastehen.
Frag mich gerade ob ich dann überhaupt für andere Liebenswert sein könnte.


Hab vorhin zu einem anderen Thema hier schon gepostet, daß es mir ganz schwer fällt Dinge für sich alleine stehen zu lassen, ohne sie mit andern zu verknüpfen.
Gerade bei dieser Frage finde ich das wieder mal extrem schwer.

LG YOYO
**********er999 Mann
379 Beiträge
Ich würde sagen, untreu werde ich dann, wenn ich aufkommende Gefühle für jemanden vor dem anderen verheimliche... Mir selber werde ich untreu, wenn ich meine Gefühle unterdrücke. - Hmm..., ich muss mir diese Gedanken aber noch genauer durch den Kopf gehen lassen!

LG
Martin
*******ben Mann
3.383 Beiträge
so lange ich mich dabei nicht verbiege
also meine Kern/Seele/Grundwesen quasi verrate

können sich andere auf mich verlassen.

Ansonsten ist mir relativ egal, was die Gesellschaft hier denkt oder Wikipedia schreibt. Brauche nur eine gemeinsame Definition darüber mit den Menschen, mit denen ich so nahe bin.

Meine Erfahrung ist: Umso treuer ich mir bin, umso mehr liebe/wertschätze ich mich und erst dann können andere mich auch lieben.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*********uelle:
Meine Erfahrung ist: Umso treuer ich mir bin, umso mehr liebe/wertschätze ich mich und erst dann können andere mich auch lieben.
Nu mal Butter bei die Fisch *zwinker*

Wann genau bist du dir denn treu? Was sind denn deine inneren Prinzipien, denen du folgst, um dir treu zu bleiben?
*****tes Mann
187 Beiträge
der Mensch wird untreu...
...wenn er seine bisherige Liebe vergisst, nachdem er sich neu verliebt hat
Untreu
wäre wenn man sich selbst verbiegt, sich selbst nicht mehr treu ist

den anderen im Polygeflecht die Wahrehit über meine Gefühlswelt (andere Liebe, Wechsel der Einstellungen) verschweigen würde, sie belüge oder gar hintergehe mit Worten und Taten


lg Frau PoL
der Mensch wird untreu...
...wenn er seine bisherige Liebe vergisst, nachdem er sich neu verliebt hat

Ist das so ???

Ich habe bislang noch keine Liebe die ich in mir getrage habe vergessen.


Warum auch?

Ich habe mit den Menschen schöne Zeiten erlebt, oder erlebe sie noch.

Ich bin vielleicht von einigen getrennt, darum liebe ich sie jedoch nicht weniger.

LG YOYO
Leben ist Veränderung, ein ständiger Fluss, der uns neuen Erfahrungen und Erkenntnissen entgegenträgt.

Das war das Erste, was mir einfiel, als ich Thema und Anfangsbeiträge las.

Und so hat für mich sowohl Sorbas als auch Paradiesquelle recht.

Letztlich kann ich nur mir treu bleiben, denn meinen Weg kann niemand für mich gehen. Und so kann es durchaus sein, dass ich damit gegenüber einem anderen Menschen oder auch mehreren untreu werde.

Schwierig wird die Geschichte erst, wenn das Thema Lüge hinzu kommt. Seit wann wird gelogen? Von Anfang an? Oder später, bei einem ganz konkreten Anlass? Kann es sein, dass das Korsett der Regeln, das in einem Treueversprechen mündet, einem Beteiligten zu eng geworden ist; er sich aber nicht traut das zu kommunizieren, weil er Angst hat, allein gelassen zu werden?

Wenn die Lüge von Beginn an in irgendeiner Form Bestandteil der Beziehung war, kann man dann überhaupt von Treue sprechen bzw. der Verpflichtung dazu?

Das als einige Gedanken meinerseits.

Was die Fortsetzung der Liste im Eingangsthread betrifft, fällt mir ein:

  • Stillstand, Starre (Leben und Beziehungen bedeuten Bewegung)
  • Rückschritt, Regression


Aber das trifft m.E. auf jede Art von Beziehung zu.

Herzlich
*blume*
Falcon
*******man Frau
586 Beiträge
In Hinsicht auf Alphabeziehungen und "Nebenpartner" ist es relativ einfach:
Zum einen gibt es die Sache mit der Ehrlichkeit und der Rücksichtname: ich sorge dafür dass meine Partner alle genau ihre Postion kennen, wissen woran sie sind, es Abmachungen gibt die eingehalten werden. Ich spiele niemandem etwas vor und kläre Dinge auch wenn ich merke dass der andere meine Postion nicht begriffen hat.

Daneben gibt es die innere Sache. Wenn ich mich mit jemandem eine Alphabeziehung eingehe und das so abgemacht ist, dann lass ich diese Postion von niemand anderem gefährden. Das heißt bei uns, dass wir andere nur bis zu einem gewissen Grad an uns heran lassen und eine Beziehung zu Nebenpartnern abbrechen wenn diese beginnen an Positionen zu treten, die dem Alphapartner vorbehalten sind. Letzteres dürfte wohl das schwerste Unterfangen sein, weil es sehr viel Ehrlichkeit und Selbstreflektion voraussetzt.

(Wir sind beide noch ziemliche Anfänger im Polybereich und tasten uns nach und nach an die Sache heran. Wir suchen noch unseren Weg und testen was funktioniert und was nicht... Daher versuchen wir mit Spielregeln die Unsicherheit, die vom Mangel an Erfahrung herrührt, zu kompensieren. )
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
(Selbst)betrug
können zu einem Verhalten (Verbiegen?) führen, das vom Gegenüber als Lüge und Untreue verstanden werden kann, z.B.:
• "anständig" sein wollen, "dem Anderen zuliebe" etwas tun oder lassen, das dem eigenen Wunsch nicht entspricht etc. kurz: positive Selbstbildpflege,
• Rücksicht nehmen, die nur vom Verstand oder von Verlustangst etc., aber nicht von selbstloser Zuneigung bestimmt ist,
• Sehnsucht. Der Wunsch, ein bestimmtes Ergebnis/Zustand zu erreichen. (Zu) großes Harmoniebedürfnis,
• sich negativer oder widerstreitender Gefühle in mir nicht bewusst werden, sie nicht wahrnehmen wollen oder nicht zu äußern.
Sicher gibt es noch viele andere Konstellationen/Beispiele.

Das alles muss nicht einmal arglistig geschehen, sondern in gut gemeinter Absicht.

Wenn dem so sein sollte: wer ist frei von Lüge und Untreue?
Wer gnaden- und schonungslos mit sich und anderen ist und/oder wer aus allumfassend erleuchteter Liebe handelt?

T*gruebel*M
(Selbst)betrug

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können zu einem Verhalten (Verbiegen?) führen, das vom Gegenüber als Lüge und Untreue verstanden werden kann, z.B.:
- "anständig" sein wollen, "dem Anderen zuliebe" etwas tun oder lassen, das dem eigenen Wunsch nicht entspricht etc. kurz: positive Selbstbildpflege,
- Rücksicht nehmen, die nur vom Verstand oder von Verlustangst etc., aber nicht von selbstloser Zuneigung bestimmt ist,
• Sehnsucht. Der Wunsch, ein bestimmtes Ergebnis/Zustand zu erreichen. (Zu) großes Harmoniebedürfnis,
- sich negativer oder widerstreitender Gefühle in mir nicht bewusst werden, sie nicht wahrnehmen wollen oder nicht zu äußern.
Sicher gibt es noch viele andere Konstellationen/Beispiele.

Das alles muss nicht einmal arglistig geschehen, sondern in gut gemeinter Absicht.

Wenn dem so sein sollte: wer ist frei von Lüge und Untreue?
Wer gnaden- und schonungslos mit sich und anderen ist und/oder wer aus allumfassend erleuchteter Liebe handelt?


@ Tom das sehe ich aber nicht als Lüge oder Betrug an. Soweit man sich richtig artikulieren kann kann man sowas ansprechen und lösen.
Wenn ich sehr vermisse sage ich das offen. Das dabei bei dem anderen das Gefühl von zu viel wollen entstehen könnte liegt doch wieder nur dran das die Postionen nicht konkret angesprochen sind. Sollte man sich aus einem zu großen Harmoniebedürfnis angleichen belügt man sich selbst und irgenwann gibt es einen Knall. Wenn man negative Gefühle oder Gedanken runterschluckt und so tut als ob nichts wäre ist das wie ein Wurm der sich durch die Seele bohrt. Es kommen immer neue negativen Gedanken dazu .... aber wie sehr kann sich ein Mensch verstellen?
Ich bin auch ein Mensch der erstmal selbst nachdenken muß. Oft was in den falschen Hals bekomme, mir erstmal meine Gedanken zusammen reime. Bei uns ist es so, das mein Mann mich in und auswendig kennt und es mir sofort anmerkt und sagt "sprich es an" mein Polypartner merkt es mir auch recht schnell an und meist hat man wirklich was nur falsch verstanden, gedacht... manche können gleich nachfragen, ich mach es mir dadurch selber schwer es erst Stunden herum zu tragen, negativ werden zu lassen.
Verbiegen kann als Betrug gesehen werden wenn man merkt das der andere es nur einem zuliebe macht. Ich würde nie wollen das sich jemand wegen mir verstellt, mir zuliebe etwas tut, sich selbst untreu ist.... und ja ich würde mich darüber nicht freuen sollte ich es merken. Aber ein Grund zur Trennung wäre das wohl nicht. Ich würde mir eigene Ehrlichkeit wünschen. Lieber enttäuscht man mich durch Absage, andere Meinung oder Vorstellung, wobei das Wort entäuschen das falsche wäre anstelle mir was vorzuspielen... und doch sehe ich es als Absicht und nicht als Liebe an wenn man so etwas macht. Man liebt den Menschen nicht weil er so ist wie man ihn möchte sondern weil er so ist wie er ist...und das soll so bleiben
zu Deinem letzen Satz: Das ist wohl keiner und vieleicht doch. Ich bin gandenlos ehrlich... das trifft es am ehesten. Ich muß nicht lügen um geliebt zu werden und ich muß nicht lügen um besser da zu stehen. Entweder man nimmt mich an, kommt damit klar das Direktheit auch mal verletzend sein kann oder man kann mich nicht lieben.

lg Frau PoL
*********n_by Frau
827 Beiträge
Treue???
Für mich ist Ehrlichkeit der Dreh-und Angelpunkt, dazu Zuverlässigkeit. Verhältnisse können sich ändern, ich muß nicht alles wissen- aber doch alles, soweit es mich und meine Tages-Jahres-Lebensplanung betrifft-Das beruht natürlich auf Gegenseitigkeit.
Unehrlichkeit nimmt mir die Entscheidungsfreiheit. Treu bin ich in diesem Sinne nur mir selbst. - Den Begriff "treu"verwechseln viele Monogame mit Besitzansprüchen an eine Person.- Es geht aber um Vertrauen- also mindestens das Wissen, woran ich bin.
Ich glaube, man kann das wirklich nicht generalisieren. Jede Beziehung hat eine Spannung in sich zwischen dem Grundbedürfnis des Wachsen könnens (Grundbedürfnis nach Selbstentwicklung) und des Bedürfnisses nach einer tragfähigen nahen Bindung (Grundbedürfnis nach Bindung).
Wenn Babies entdecken, dass sie jemand etwas Eigenes sind und anderes sind als die Mutter (bis zu einem bestimmten Zeitpunkt sind Babies eins mit ihrerer Mutter), und sich daran machen Sich selbst in der Welt zu entdecken, geraten sie in einen Zweispalt.
Krabbeln sie um die Ecke (ohne ihre Bezugsperson zu sehen) entdecken sie die Welt, und sie entdecken sich selbst in der Welt. Das können sie aber nicht nicht zu lange machen. Denn irgendwann möchten sie wieder zurück in die Nähe der Bezugsperson, möchten den Kontakt, und sie möchten sich mitteilen. Das Kind ist nähebedürftig. Es möchte geliebt werden.

In der besten aller Welten trifft das Kind die Mutter, also die Bezugsperson in den meinsten aller Fälle, als eine gelassene feinfühlige Person psychischer guter Verfassung, die präsent ist und zuhören kann (nicht nur den Worten sondern auch emphatisch), und die sich mit freuen kann. In diesem Fall entwickelt das Kind das nötige Urvertrauen, sich immer ungestört in die Welt zu bewegen, es selbst zu werden, ein eigenständies Selbst aufzubauen (und sich dabei völlig von der Bezugsperson zu trennen); und wieder zurückkehren zu können, in dem Vertrauen, dass die Bezugsperson wirklich da ist und nah sein kann, und dass es geliebt wird.

Beide Bedürfnisse sind gleich wichtig! Es sind Grundbedürfnisse existenzieller Art wie Essen, und Fortpflanzung (Sex)!

Das alles kann von ganz alleine geschehen. Es ist in uns angelegt. Aber wenn wir einen Mangel auf einem dieser Grundbedürfnisse erfahren haben, werden Rituale, und später mit der Sprache auch Verabredungen immer wichtiger, um Sicherheit zu gewinnen, dass die Bedürfnisse befriedigt werden. Manche sage, dass wäre auf einer höheren Hirarchiestufe ein Antrieb für die Sprachentwicklung, neben dem Bedürfniss real erlebtes (als eigenes Selbst) zu erzählen.

Deswegen werden Verabredungen ein wichtiger Teil in unserem Leben. Es ist nicht schwer sich vorzustellen, dass, wenn wir nicht in der Besten aller Welten leben, wir auch herbe Enttäuschungen erleben. Und mal ganz ehrlich, die feinfühlige Person in psychisch guter Verfassung deckt sich nicht mit den meisten erlebten Müttern. Die meisten sagen ihrem Kind lieber: "Pass auf, geh nicht so weit weg", oder "Das kann gefährlich sein, bleib lieber hier", oder sie sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht wirklich da sind, wenn das Kind nach seinem Ausflug wieder zurück kommt, hören gar nicht wirklich zu, wenn das Kind über sich erzählt.

Einige Menschen entwickeln dann aber doch Strategien, sich selbst wieder zu finden, loszulassen, und sie treffen dabei immer auf Menschen, denen sie Vertrauen können.
Hier in diesem Forum spielt das Grundbedürfnis nach Sex eine sehr wichtige Rolle als Katalysator, um sich wieder zu finden, und um alte Muster loslassen zu können. Die meisten polymamorös orientierten Partner haben diese Form erst erlernen müssen, haben sich vorher durch die Untiefen der emotionalen Verschmelzungen in Partnerschaften gekämpft, haben emotionale Patts in Partnerschaften erlebt, Trennungen und Schmerzen vor Verlustangst, trüben Schmerz und reinen Schmerz, aber sie sind trotzdem gewachsen dabei.
Und sie sind vielleicht ehrlich genug, um Sex als etwas zu erleben, wo man sich wirklich fallenlassen kann, als etwas wirklich meditatives und etwas urkreatives. So sind sie zu einem neuen Verhältnis zu Nähe und Partnerschaft gekommen - so wie oben eingangs beschrieben, aber in einem definierten Status (oder zumindest von einem anfangs definierten Status kommend).

Polyamorie ist eine Verabredung. Wenn sich wirklich zwei Menschen treffen würden, die in der besten aller Welten aufgewachsen wäre, so wie oben beschrieben: Sie bräuchten darüber nicht reden, sie bräuchten diesen Begriff gar nicht, sie wäre einfach miteinander und würden sich freuen darüber und sich bedingungslos lieben.

All diese Zweifel, die Positionsbestimmungen und Definitionen sind in der realen Welt nötig. Toleranz führt als sicherer Pfad durch den Dschungel der Reglementationen: Auch mal etwas stehen lassen, was man nicht sofort teilen kann, oder was nicht den eigenen Erfahrungen entspricht. Gelassener werden.

Vielleicht geht es gar nicht darum, mit sich in schwierigen Situationen nur mit sich Selbst zu beschäftigen. Vielleicht hilft auch etwas, das man nur zusammen in Nähe und Intimität finden kann. Und zwar so, wie oben beschrieben in der besten aller Welten.

Ein kleiner Moment in dieser Art kann so viel bewirken. Einfach nur Berührung, Liebe, echte Emphatie und gemeinsame Hingabe kann so viel von diesem Urvertrauen zu Tage fördern, das sich durch gewonnenes Urvertrauen neue und wirklich erfüllende Möglichkeiten zeigen. Zusammen wachsen ist die beste aller Wachstumsstrategien.

Wenn wir so seien können: Gelassen, feinfühlig und in guter psychsicher Verfassung, können wir allen Beziehungen - egal wie sie sich definieren - neue Motivation geben.
Wann wird Mensch untreu, der sich polyamor nennt?

1) Wenn er sich selbst untreu wird ...

und

2) Wenn er gegen die Vereinbarung mit seinen Vertrauten handelt ohne dies vorher offen kommuniziert zu haben ...

danny
*******ben Mann
3.383 Beiträge
@maithuna
danke für dein schreiben und zeigen

und des Bedürfnisses nach einer tragfähigen nahen Bindung (Grundbedürfnis nach Bindung)
das kenne ich nicht als Grundbedürfnis, kannst du mal dazu was sagen woher du dies hast?

Deine Beschreibungen zu Verabredungen würde ich eher das Grundbedürfnis nach "Sicherheit" unterlegen.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
@sorbas
Mir treu zu bleiben, hat nicht nur mit inneren Prinzipien zu tun. Klar gibt es da einige, aber das würde den Rahmen sprengen und passt für mich auch nicht hierher.

Es geht um das, was meinen Kern ausmacht, meine Grundbedürfnisse, das was meine Seele braucht, was mich glücklich macht und nährt. Sicherlich anders wie die deinigen oder von jemand anderen. Und mir noch nicht alle Teile davon bewußt und die ändern sich auch oder wachsen weiter bzw. die Prioritäten verschieben sich.

Ich arbeite daran mir hier treu zu bleiben, liebe es und bin tief glücklich wenn ich es erreiche (mich also nicht verbiege, verrate,...) und schaffe dies noch nicht immer. Habe in der Vergangenheit dies immer mal wieder getan und durfte daraus lernen und mich weiter entwickeln.
Und Leben besteht da - wo sich dann zwei Bedürfnisse anscheinend gegenseitig ausschließen bzw. wo wenn ich einem voll folge dies entsprechende Konsequenzen im Miteinander hat, wo um eine Tiefe zu erreichen manchmal anderes zurück stehen muss - wahrscheinlich auch weiterhin aus (bewußten und ausgesprochenen) Kompromissen.

Soweit erst mal, jetzt gebe ich dem Grundbedürfnis meines Sohnes nach und damit auch meinem; kümmere mich um den.
Fremd gehen Schluss machen ??
Okay, ich habe mich ein wneig durch gekämpft zwischen den ganzen anderen Beiträge..

bin auch auf einige zutreffenden aussagen immer und immer wieder gestolpert.

Wenn ich meine Beste Freundin frage, wann für sie Fremd gehen ist wird sie mir antworten. Sobald mein Freund eine andere Frau Küsst.
Wenn ich einen Freund frage, wann es für ihn ist. sagt er mir, sobald mein Partner Intimer wird mit einen anderen.

Wenn ich meinen ex Freund frage wird er mir sagen, sobald ich mit einem Anderen Flirte.

Die Geselschafft wird überwiegend sagen, sobald es zum Sex kommt zwischen zwei Menschen.

Ich als Poly würde sagen, wenn ich einen Festen Partner habe (ich führe derzeit eine Offene beziehung) und ich meinen Partner belüge, ich keine gefühle mehr zu ihm habe oder ich auch kein Interesse mehr an ihm habe und einen anderen bevorzuge!!!
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich denke, dass Untreue etwas mit dem Verlust der Achtung zu tun hat - ob mir selbst- oder dem Partner gegenüber.

Verhalten, was genau daraus resultiert, würde ich somit als Untreue bezeichnen.
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