********m604:
Ich frage mich, ob es nicht in manchen Fällen für alle Beteiligten besser wäre, wenn man einfach dem Partner nichts sagt u ganz simpel fremdgeht und nicht hochtrabend die Sache an die polyamore Glocke hängt, ohne dass alle reif dafür sind?! Sonst ist die edle Ehrlichkeit irgendwie nur schmerzhaft.
Mal abgesehen von dem, was Scrat schon sehr treffend dazu geschrieben hat:
Die meisten Menschen tun es ja wohl so. Das hat aber nichts mit Polyamory zu tun, ich zweifle da sogar schon an der aufrichtigen Liebe zum Partner, wenn der dann um des eigenen Friedens Willen belogen und hintergangen wird.
Und nein, das Argument "Ich will meinen Partner damit vor schmerzhaftem Wissen schützen." ist kein Argument, sondern nur eine Schutzbehauptung - an die der, der sie verwendet, vielleicht sogar glaubt, weil er sie glauben will. Aber nicht das Wissen oder die Ehrlichkeit sind schmerzhaft, sondern der Betrug und die Lüge.
Also, wer mag, soll einfach so fremdgehen und es vor dem Partner geheim halten. Nur sollte er dann auch wissen, dass er damit dem Vertrauen und somit der Grundlage für Liebe jeglichen Boden entzieht. Und dass er damit dem Partner, der ihn wahrscheinlich sogar noch sehr liebt, noch viel mehr Schmerzen zufügt - nur dass er ihn vorerst noch durch die Lüge betäuben kann.
Aber irgendwann wirkt diese "Betäubung" nicht mehr, und das ist dann meist der endgültige Tod für die Liebe - und zu Recht.