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Beziehungs-Anarchie
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PolyAMORIE manmchmal besser verstanden von Monoamoren?

*******_sn Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
PolyAMORIE manmchmal besser verstanden von Monoamoren?
Hallo ihr Lieben,

seit einiger Zeit merke ich, wie meine Freundeskreise wieder eher in Richtung Monoamorie pendeln (nicht weil die Menschen sich verändern, sondern weil mehr Polys verschwinden und mehr Monos nachrücken, um es mal so salopp zu formulieren). Dabei habe ich immer wieder festgestellt, dass meine "MonofreundInnen" scheinbar viel eher meine Sorgen und Nöte, wie auch meine Freuden verstehen und meine "PolyfreundInnen" zumindest meine Sorgen und Nöte eher abtun als unreif und nicht so ernst zu nehmen.

Das ist doch komisch oder? Gerade Menschen, die ähnlich leben wie ich, sollten doch auch eher verstehen, wenn ich ein Problem habe und mit ihren Erfahrungen und Gedanken mir helfen können.

Noch vor einiger Zeit konnte ich ehrlichen Herzens allem Monoliebenden davon berichten, wie bereichernd und glücklichmachend Polyamorie sein kann / ist, aber mittlerweile muss ich zugeben, dass die Leute, die einen Polybutton (den gibts hier tatsächlich, ist nicht nur eine Redewendung) stolz auf der Brust tragen, ihre Lieben nicht so offen ehrlich behandeln, wie es in Monokreisen z.B. bei Affairen üblich ist. Das macht mich sehr traurig.

In diesem Zuge möchte ich gerne mal von Euch wissen, wie es Euch da geht und noch was ganz spezielles: Trennungen. Ich höre immer wieder, dass Polyamorie bedeutet, sich nicht mehr zu trennen / trennen zu müssen, weil Beziehungen einfach auf anderen Liebesebenen weitergehen können. Meine Meinung dazu ist, dass mir da Mono und Poly total egal sind, dass sich Beziehungen verändern können und nicht, wenn sie sich zu verändern "drohen" komplett beendet werden müssen. Dass ich aber auch mir die Freiheit nehme (und nehmen will) eine Beziehung zu einem Menschen, die mir nicht gut tut, zu beenden, statt auf Krampf zu versuchen, sie auf eine andere Schiene zu verlagern.

Explizit: Ein Mensch hat mich sehr enttäuscht, geheimniskrämerisch mein Vertrauen untergraben und sich einige Zeit aus neuer Verliebtheit vollkommen von mir abgewandt. Aus der Liebesbeziehung wurde eine Nicht-Beziehung, weil es einfach keinen Kontakt mehr gab. Ich bleibe lieber erst einmal dabei, soll mir aber nun immer wieder Vorwürfe vom besten Freund dieses Menschen anhören (mit dem ich weiterhin eine Liebesbeziehung lebe), ich solle mich doch nicht so haben.

Nun bin ich mir sehr sicher, was gut für mich, sinnvoll und vernünftig ist - einfach weiterhin keinen Kontakt zu diesem Menschen zu suchen - aber möchte natürlich auch trotz fester Meinung selbstkritisch bleiben. Vielleicht habt ihr als Unbeteiligte ja gute Argumente oder Perspektiven, die ich nicht habe.

Ansonsten: Was haltet ihr von Trennungen / Nicht-Trennungen (weil Poly)?

Alles Gute,

Staunen.
*******_73 Mann
257 Beiträge
dürfen nicht müssen
Also nach meiner Erfahrung verhalten sich frisch Verliebte oft etwas irrational. Insofern würde ich deinem Freund sicher ein klein wenig Recht geben, wenn er sagt "hab dich nicht so". Das Denken setzt ja irgendwann wieder ein und vielleicht kann man Schwächen auch verzeihen.

Andererseits mußt du gar nix müssen. Poly heißt dürfen und nicht müssen. Wenn du meinst der "Ex" ist z.Z. oder auf Dauer nicht gut für dich, mußt du nicht zwanghaft an ihm kleben, nur weil du ja poly bist...
ich (w) bin überrascht, dass bei vielen Menschen die Polygamie augenscheinlich sehr oberflächlich gehandhabt wird. Scheinbar wird, so bald man "geil" auf einen anderen Menschen ist, gleich der neue Mensch als neuer Partner zur Beziehung dazugenommen, statt dass man bewusst und kritisch und objektiv zwischen Liebe/Beziehungsfähigkeit/Persönlichkeit und sexueller Anziehung (die einem den Blick rosarot färbt) trennt.
Um eine echte polyamore Beziehung aufzubauen, benötigt man viel mehr, als nur ein verliebtes Kribbeln im Genitalbereich.
Es ist schon schwierig genug, eine wirklich gesunde 2er Beziehung aufzubauen und zu erhalten. Mit jedem neuen Partner erschwert es sich noch, das Gefüge für alle glückbringend zu erhalten.
Manchmal sind Menschen einfach nicht beziehungsfähig und flüchten aus der bestehenden Beziehung und der Nähe, hin zu neuen Menschen, die sie davon ablenken, sich mit einer Sache aueinandersetzen zu müssen.
Und mit dem Deckmantel, dass es ja schließlich "Liebe" ist, und nicht nur "niederer Instinkt, Geilheit" kann mancher wohl besser leben?!
poly
heisst für mich noch lange nicht, daß ich mich nicht trennen darf, sondern viel mehr auch, daß ich ganz besonders hinschauen muss wie es mir, aber auch meinem umfeld mit bestimmten situationen, aber auch sich verändernden gefühlen geht ... liebe ist nicht gleich sex und sex ist nicht gleich liebe, beides zusammen aber das schönste, was ich mir vorstellen kann...
und es heisst für mich auch, verantwortung füreinander zu übernehmen, aber eben auch für mich selbst ... ich glaube, daß es genauso wie in einer mono-beziehung wichtig ist, zu schauen: wie geht es mir und wie geht es meinem gegenüber und warum so und nicht anders...
Hallo ! *offtopic* *modda*

Will nur noch mal kurz darauf hinweisen, daß hier bei uns in Germany nur Polyamory gelebt und geliebt werden kann.

Polygamie ist eine Vielfachehe, und ist in Deutschland nicht gestaatet. BZW. wird als "Straftat" gesehen, wenn hier jemand mehr als eine Person heiratet.

Ich möchte nicht Klugscheißen, jedoch finde ich es Schade , daß immer wieder dieser Begriff, genutzt wird, und somit auch "Neulinge" ein evtl. "falsches" Bild bekommen.
Danke für die Korrektur
..natürlich meinte ich Polyamory und nicht Polygamie. *aua*
Den Unterschied kenn ich auch als Neuling, na logisch.
Mit den anderen "Fachbegriffen" muss ich mich erstmal auseinandersetzen. *g*
**********Disco Mann
5 Beiträge
Für mich bedeutet polyamourie nicht sich nicht auch von Menschen zu trennen. Man lebt sich auseinander oder kann und will bestimmte Standpunkte oder Verhaltensweisen nicht mehr mittragen, dann ist es völlig in Ordnung das Verhältnis mit Leuten zu beenden. Das aber nur im denkbar schlechtesten Fall. Schöner und erstrebenswerter ist es natürlich, Beziehungen aufrecht zu erhalten, auch wenn sie sich verändern. Aber auch ein Kraftakt. Und in dem speziellen Fall der plötzlichen Funkstille, naja also ich finde so etwas dann doch eher ganz schön arm. Neue Verliebtheit hin oder her. Da höre ich dann oft dieses Erklärungsmuster „unzurechnungsfähig weil verliebt, das legt sich nach 'nem Jahr...alles biochemische Prozesse“. Aber man ist ja nun auch nicht nur das willenlose Opfer der Evolutionsbiologie sondern hat durchaus die Wahl, seinen Verantwortlichkeiten nachzukommen. Oder eben nicht. Vertrauen hintergehen und dann abtauchen ist in einer monogamen Beziehung schon scheiße genug (aber dort zumindest der klassische Abgang), aber unter diesen Umständen...
Ganz allgemein muß ich ja aber auch sagen, das die Fähigkeit, sich in Probleme, Sorgen und Nöte anderer Menschen rein zu versetzen meiner Meinung nach völlig unabhängig von der Art des gelebten Beziehungsmodells ist.
*********n_by Frau
827 Beiträge
@ Staunen
...auch schon so in einer polyartigen Beziehung erlebt, schleichend mutierte ich zum Niemand. Sinnlos, einem Gefühl, einer Zugehörigkeit hinterherzulaufen. Wenn nichts kommt, lauf auch nicht weiter hinterher. Es gibt auch sich Poly Nennende, die Poly nicht können.
*******711 Mann
25 Beiträge
Nun bin ich mir sehr sicher, was gut für mich, sinnvoll und
Hallo Staunen,

Du weisst am besten, was gut für Dich ist und hast es ja selber formuliert und dabei ist es egal ob Du Poly, Mono, Moly oder Pono bist. In erster Linie bist Du ein Mensch mit Gefühlen, auf die man achten sollte und Trennungen sind manchmal garnicht so schlecht, weil ich mir auf der einen Seite freier Gedanken über die Beziehung machen kann und auf der anderen Seite kann man sich auf später wieder versöhnen.
Auf jeden Fall finde ich es wichtig die Situation zu klären und seinen Standpunkt dem anderen mitzuteilen und es nicht im verscchleiernden Nebel zu belassen.

Es gibt nichts Gutes - ausser man tut es! (Ich weiss leider nicht wen ich hier zitiere)

Liebe Grüsse und gutes Gelingen.
Sascha
*******_sn Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
Danke ihr Lieben, für Eure Ansichten und mich aufunternden Worte. Es ist schön zu hören, ich meine lesen, dass außerhalb meiner Peergroup noch Menschen sind, die auch so denken wie ich. Manchmal kann mich zumindest ein dauernder Sermon von immer gleichen Ansichten, die nicht meine sind, aber von den Menschen um mich her, denen ich vertraue, mich schon ganz schön verwirren. Da ist es gut, mal von außen ne Meinung zu hören.

Kennt ihr das auch? Dreamteam646 schreibt ja, dass sie es kennt, dass Leute Polyamorie nur als Deckmantel nehmen, um vor sich selbst (und wahrscheinlich auch ihrer Umgebung) nicht als lüsterne Fieslinge dazustehen. Das ist ganz schön blöd. Und ich verstehe das auch nicht. Wenigstens mir selbst gegenüber will ich ja wohl ehrlich sein, bzw. versteh ich gar nicht, wie mensch sich da so selbst belügen kann. Das macht doch keinen Spaß.

Naja jedenfalls wollte ich Euch einladen von anderen Begebenheiten zu erzählen, wo es Euch so ging, dass ihr dachtet: Hä?! Wo ist denn hier die PolyAMORIE? bei Leuten, die sich das dick und fett auf die Stirn geschrieben haben. Ich weiß nicht ob, aber vllt. können wir anderen davon ja was lernen. Oder erst drauf kommen andere Situationen besser zu verstehen oder schöne neue Umgangsmöglichkeiten dafür kennen zu lernen.

Alles Gute,

Staunen.
Ich kenne das Gefühl jemand nennt etwas Poly, um sich wohler dabei zu fühlen sich auszutoben. Eigentlich ist das ein Problem mit der Moral. Und die wird noch eine gefühlte Ewigkeit dauern.
Wenn der Begriff Poly benutzt wird, um sich vor sich und anderen für seine Lust zu rechtfertigen, da ist es komischerweise mit dem vollen Wissen und Einverständnis aller Beteiligten so ne ganz andere Sache.

Mir tut es irgendwo weh, wenn ich das erlebe. Aber ich möchte lieber lernen damit zu leben. Denn mich wundert es nicht, daß Poly u.A. auch eine Modenummer geworden ist. Wollten wir das nicht, müssten wir die Öffentlichkeit meiden. Das geschieht genauso auch in allen anderen Bereichen, die uns im Leben begegnen können, das ist nicht vermeidbar.

Wer sich das dick und fett auf die Stirn geschrieben hat der läuft in meinen Augen Werbung, und die beinhaltet von Natur aus gekonnte Übertreibung.

Und: Jeder Jeck ist anders... *zwinker*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
AMORIE als Bereicherung
Hä?! Wo ist denn hier die PolyAMORIE?
...Polyamorie nur als Deckmantel nehmen, um vor sich selbst (und wahrscheinlich auch ihrer Umgebung) nicht als lüsterne Fieslinge dazustehen

Ich habe Verständnis für alle promisk lebenden, wenn sie Polyamorie anstreben, und den umgekehrte Fall finde ich auch ok, wenn die Beteiligten das mittragen.
PolyAMORIE verstehe ich als Bereicherung, nicht als Beschränkung.

Wer "gut" und viel vögelt, leistet einen Beitrag zum Weltfrieden *zwinker*.
Das ist aller Ehren wert und verdient Respekt statt despektierlicher, moralinsaurer Kritteleien, Wertungen, wenn nicht Verurteilungen. In diesem Thread sind sie noch nicht so ausgeprägt, in anderen habe ich das leider immer wieder erlebt.
Der Gipfel sind dann Aussagen über promiskuitive Menschen wie: "Der/die ist ja gar nicht poly." Das ist nichts anderes, als würde man einem Single ohne PartnerIn absprechen, "poly" zu sein.

Polyamorie ist imho eine innere Haltung und an äußeren Verhaltensweisen nicht erkennbar, denn ins Herz schauen können wir niemandem. "AMOR" ist ein höchst individuelles Phänomen, das nicht allgemein verbindlich definierbar ist. So kann sich dieses Poly-Etikett nur jeder selbstverantwortlich aufkleben, wenn er möchte, und es steht andern nicht zu, daran rumzufummeln.

Wenn mensch sich was vormacht dabei, wird er es früher oder später merken. Oft dann, wenn jemand Neues im System erscheint oder jemand auftaucht, mit dem "wirklich" Nähe möglich ist.

Tom
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Verständnis
kommt von Verstand - gut, dass wir ihn haben und nutzen.
Poly-Amorie ist ein Gefühl, ein Geschenk, eine innere Haltung....

Bei mir erlebe ich immer beides: ein offenes Herz für meine Lieben und ein fragender Verstand z.B. für Alltagssorgen und die Schwierigkeiten.

Veränderungen kommen vor und es ist gut, wenn sie offen und gerade besprochen werden. So vermeiden die Beteiligten Traurigkeit und Verletzungen. Trennungen sind niemals leicht!
Lebens- und Liebessituationen müssen geklärt sein und immer wieder geklärt werden.
Geschieht das nicht, ist was im Ungleichgewicht im System oder?
dein empfinden
und verstehen von
polyamorie
kommt aus dem herzen,
und diese erklärung
stimmt sehr mit meiner/unser
empfindung
über ein,

viele diskussionspunkte davor
waren nach meiner auffassung
zu rational-kopflastig
zu wenig aus dem liebenden herzen gesprochen

lieben gruß reinipre
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