PolyAMORIE manmchmal besser verstanden von Monoamoren?
Hallo ihr Lieben,seit einiger Zeit merke ich, wie meine Freundeskreise wieder eher in Richtung Monoamorie pendeln (nicht weil die Menschen sich verändern, sondern weil mehr Polys verschwinden und mehr Monos nachrücken, um es mal so salopp zu formulieren). Dabei habe ich immer wieder festgestellt, dass meine "MonofreundInnen" scheinbar viel eher meine Sorgen und Nöte, wie auch meine Freuden verstehen und meine "PolyfreundInnen" zumindest meine Sorgen und Nöte eher abtun als unreif und nicht so ernst zu nehmen.
Das ist doch komisch oder? Gerade Menschen, die ähnlich leben wie ich, sollten doch auch eher verstehen, wenn ich ein Problem habe und mit ihren Erfahrungen und Gedanken mir helfen können.
Noch vor einiger Zeit konnte ich ehrlichen Herzens allem Monoliebenden davon berichten, wie bereichernd und glücklichmachend Polyamorie sein kann / ist, aber mittlerweile muss ich zugeben, dass die Leute, die einen Polybutton (den gibts hier tatsächlich, ist nicht nur eine Redewendung) stolz auf der Brust tragen, ihre Lieben nicht so offen ehrlich behandeln, wie es in Monokreisen z.B. bei Affairen üblich ist. Das macht mich sehr traurig.
In diesem Zuge möchte ich gerne mal von Euch wissen, wie es Euch da geht und noch was ganz spezielles: Trennungen. Ich höre immer wieder, dass Polyamorie bedeutet, sich nicht mehr zu trennen / trennen zu müssen, weil Beziehungen einfach auf anderen Liebesebenen weitergehen können. Meine Meinung dazu ist, dass mir da Mono und Poly total egal sind, dass sich Beziehungen verändern können und nicht, wenn sie sich zu verändern "drohen" komplett beendet werden müssen. Dass ich aber auch mir die Freiheit nehme (und nehmen will) eine Beziehung zu einem Menschen, die mir nicht gut tut, zu beenden, statt auf Krampf zu versuchen, sie auf eine andere Schiene zu verlagern.
Explizit: Ein Mensch hat mich sehr enttäuscht, geheimniskrämerisch mein Vertrauen untergraben und sich einige Zeit aus neuer Verliebtheit vollkommen von mir abgewandt. Aus der Liebesbeziehung wurde eine Nicht-Beziehung, weil es einfach keinen Kontakt mehr gab. Ich bleibe lieber erst einmal dabei, soll mir aber nun immer wieder Vorwürfe vom besten Freund dieses Menschen anhören (mit dem ich weiterhin eine Liebesbeziehung lebe), ich solle mich doch nicht so haben.
Nun bin ich mir sehr sicher, was gut für mich, sinnvoll und vernünftig ist - einfach weiterhin keinen Kontakt zu diesem Menschen zu suchen - aber möchte natürlich auch trotz fester Meinung selbstkritisch bleiben. Vielleicht habt ihr als Unbeteiligte ja gute Argumente oder Perspektiven, die ich nicht habe.
Ansonsten: Was haltet ihr von Trennungen / Nicht-Trennungen (weil Poly)?
Alles Gute,
Staunen.