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L(i)ebenswandel

L(i)ebenswandel
From the head to the heart…

Ich verspreche dir;
dich immer zu lieben,
ewige Treue,
mit dir Alt zu werden,
nur dich zu lieben,
dich niemals zu verlassen,
immer für dich zu sorgen,
niemals arbeitslos zu werden,
nicht vor dir zu sterben.

Was davon, wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, kann wirklich versprochen werden? Nichts davon! Das ist erst einmal ziemlich ernüchternd. Wir verstehen und wissen aus eigener Erfahrung, dass dies erst einmal auf Widerstand stößt und für den Verstand und die darin eingebetteten erlernten Sichtweisen, unverständlich ist.

Viele erschreckt diese „Nüchternheit“. Noch viel zu sehr sind ein großer Teil der Menschen auf Sicherheit, Anerkennung durch Leistung, Erfolg und einiges mehr, fokussiert und weit weniger auf die Liebe. Doch wie kann Liebe gedeihen, wachsen, da sein, wenn der Sicherheitsaspekt wichtiger ist als die Liebe?

In dem Moment wo ich beginne die Liebe wichtiger zu nehmen als alles andere, bröckeln die Mauern die uns von der Liebe, nach der die meisten Menschen sich ein Leben lang sehnen, auseinander.

Das ist für uns L(i)ebenswandel. Der Wandel hin zur Selbstverantwortung, Augenhöhe, Offenheit, Ehrlichkeit und zur Nüchternheit, die eine erstaunlich unvorstellbare Fülle enthält.

L(i)ebenswandel bedeutet für uns; die Liebe wichtiger zu nehmen als die „Dramen“. Dramen werden aus vergangenem Erleben, aus Sorgen und Problemen kreiert und führen vom Herz in den Verstand, trennen uns so von der Liebe.

From the head to the heart,

bedeutet für uns, wach zu sein dafür, wenn alte erlernten Konditionierungen greifen. Langsam, liebevoll aus den erlernten Normen, gerade für Frauen, sich anzupassen, zurückzunehmen für Sicherheit, Zugehörigkeit und Liebe. Diese Form der Liebe erfüllt nicht wirklich. Gebiert das Gefühl von Leere, Sinnlosigkeit, sich stumpf fühlen. Die Liebe fragt nicht nach Gestern und nicht nach Morgen – sie ist da in einer Intensität und Vollkommenheit die der Verstand nicht zu begreifen vermag.

Vom Verstand ins Herz zu wandern hinterfragt, moralische, erlernte und gesellschaftlich tief verankerte Normen und Dogmen. Wie hat das L(i)eben zu sein? Stimmt was ich lebe, wie ich liebe für mich oder baue ich aus Glaubenssätzen, Sorgen, Problemen und Nöten, die Gitterstäbe meines Gefängnisses und unterdrücke so die Liebe, nach der sich mein Sein sehnt?

Unser Herz brennt für die innere, ureigene Wahrheit und dahin, in deine eigene Wahrheit deines L(i)ebens möchten wir dich begleiten. Dich dabei unterstützen, dir Mut machen, dir und deinen Impulsen - außerhalb der erlernten Konditionierungen - treu zu sein. Für dich selbst heraus zu finden, was für dich l(i)ebenswert ist ohne deine Zukunftsängste und die Tools der Vergangenheit.


Tantra

Bewusst verzichten wir darauf uns in die Tantra-Schublade zu legen oder einsortieren zu lassen. Tantra, so unsere Wahrnehmung wird meist auf neue sexuelle Praktiken reduziert. Für uns ist Tantra in erster Linie eine L(i)ebensphilosophie die vom Verstand ins Herz führt.

Der Weg des Tantra beinhaltet Respekt alles Lebendige zu bejahen. Respekt vor der menschlichen, emotionalen und auch sexuellen Natur. Das tantrische Konzept fordert dazu auf, Spaltungen zu überwinden (z.B. »die Heilige - die Hure«), indem wir alle Facetten des Menschseins als Teil des Ganzen anerkennen.
Der Mensch und damit das Leben und die Sexualität sind also im tantrischen Verständnis etwas Heiliges und Natürliches. Kaum eine andere Kraft im Leben schafft solch starke Verbindungen - im ungünstigen Fall aber auch Abhängigkeiten und das unbewusste befolgen von Normen, Dogmen und meist sehr früh erlernten Glaubenssätzen. Deshalb legen wir großen Wert darauf, gemeinsam mit unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in unserer L(i)ebenslust-Oase und in den L(i)ebenswandel-Seminaren, Sichtweisen im Bezug auf das Leben, die Mitmenschen, auf die Liebe, Partnerschaften und auf die Sexualität, bewusst zu werden und zu hinterfragen.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*******e13:
Ich verspreche dir;
dich immer zu lieben,
ewige Treue,
mit dir Alt zu werden,
nur dich zu lieben,
dich niemals zu verlassen,
immer für dich zu sorgen,
niemals arbeitslos zu werden,
nicht vor dir zu sterben.

Was davon, wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist, kann wirklich versprochen werden?
Richtig - Nichts.
Jedes dieser Versprechen ist eine Heuchelei, oder das Ergebnis grenzenloser Naivität auf beiden Seiten.

*******e13:
In dem Moment wo ich beginne die Liebe wichtiger zu nehmen als alles andere, bröckeln die Mauern die uns von der Liebe, nach der die meisten Menschen sich ein Leben lang sehnen, auseinander.

Das ist für uns L(i)ebenswandel. Der Wandel hin zur Selbstverantwortung, Augenhöhe, Offenheit, Ehrlichkeit und zur Nüchternheit, die eine erstaunlich unvorstellbare Fülle enthält.
Genau so. *g*

Aber:
Was hat jetzt Tantra damit zu tun?
Diesen Wechsel habe ich jetzt nicht verstanden. Muss ich Tantra mögen, um obiges leben zu können? Oder mag ich automatisch Tantra, wenn ist so wie oben denke, fühle und lebe?

Ich finde - Nein.
Beides hat nichts miteinander zu tun - es kann sicher wunderbar miteinander harmonieren, muss es aber nicht.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Wachstumsbedingungen für die Liebe
Doch wie kann Liebe gedeihen, wachsen, da sein, wenn der Sicherheitsaspekt wichtiger ist als die Liebe?

Krishnamurti hat sich in seinem Vortrag "Gibt es überhaupt etwas Heiliges im Leben" (auf YouTube) sinnähnlich, wenngleich kaum praktikabel geäußert.
Liebe ist, so wie ich Krishnamurti verstanden habe, nur erfahrbar in völliger Freiheit von Motiven, Bildern, Wünschen, Konditionierungen. In einem Zustand leeren Bewusstseins, der Aufgabe des Egos, der Selbst-losigkeit. Und damit nur in Momenten erlebbar.
Vielleicht ist es das, was Tantra will.
Vielleicht war der Switch zum Tantra auch Werbung für Seminare? *zwinker*.
L(i)ebenswandel und Tantra....
Hallo Sorbas,

die Erwähnung von Tantra schien uns angebracht und sinnvoll, da wir meist in die Tantra oder mit unserer L(i)ebenslust-Oase-Nacht, die wir monatlich anbieten abwechselnd auch als "spirutuelle und/oder esoterischer" Swinger-Club einschubladisiert werden...

Und beides sind Bilder die voll von Erwartungen, Vorstellungen etc. sind - die wir beide nicht bedienen - jedoch die tantraschie L(i)ebensphilosophie, dem was wir selbst leben und wie wir lieben, am nächsten kommt.

Herzlich Michèle
****ab Mann
1.787 Beiträge
Ich verspreche dir;
dich immer zu lieben,
ewige Treue,
mit dir Alt zu werden,
nur dich zu lieben,
dich niemals zu verlassen,
immer für dich zu sorgen,
niemals arbeitslos zu werden,
nicht vor dir zu sterben.

Also einiges kann man davon schon versprechen und auch alles dransetzen diese Versprechen zu erfüllen.

"dich immer zu lieben" bedeutet im Prinzip nichts anderes, als die Liebe stetig zu nähren. Es ist lediglich modern geworden irgendwann damit aufzuhören.

"Ewige Treue" ist ebenfalls versprechbar, wenn Treue allerdings nur im Sinne von "Sex nur mit einem Partner" gesehen wird, wirds schon schwerer.

"mit dir Alt zu werden" auch das ist möglich, es heißt ja nicht automatisch, dass man nicht auch eine Zeit mal räumlich getrennt sein kann.

"dich niemals zu verlassen" ist ebenfalls schaffbar, gerade als polyamorer Mensch steht dem doch nichts im Wege.

"niemals arbeitslos zu werden", selbst wenn man die direkt bezahlte Arbeit verlieren sollte, kann man immer noch für einander arbeiten. Hausarbeit und Kindererziehung ist eben auch Arbeit.

"nicht vor dir zu sterben", sicherlich im direkten Wortsinn wird es schwierig dieses Versprechen zu halten, allerdings im übertragenen Sinne, dass man auf sich acht gibt, klingt es wieder schaffbar.

Das faszinierende bei diesen uralten Versprechungen ist, dass die Worte auch nach Jahrhunderten immer noch die gleichen sind, während die Welt sich aber weiterentwickelt hat. Nur warum entwickeln sich die Worte bzw. den Sinn den man darin verstehen möchte nicht auch weiter?

Klar, die Welt wird immer schnelllebiger, während die Menschen immer älter werden, damit steigt natürlich auch die Herausforderung, diese Versprechen einzuhalten.

1000 Jahre zurückgedacht war es sicherlich noch einfacher.

Es ist hier eben auch alles eine Frage, des Betrachtungswinkels.
Versprechen
Danke für deinen Beitrag.

Ich habe beim Lesen gestaunt :-). Klar, so wie du es betrachtest kann ich dir zustimmen, jedoch lösen die von uns angeführten Versprechen andere Bilder aus die in Richtung Besitzanspruch gehen - so zumindest ist meine Wahrnehmung.

Als meine Tochter ca. 6 Jahre alt war, versprach ihr Vater ihr in einer Diskussion, dass er nicht sterben wird bis sie groß ist. Ich war entsetzt darüber. Für mich macht es einen Unterschied ob ich sage: Ich wünsche mir nicht zu sterben bis du groß bist oder ob ich dies verspreche. Genau so, wünsche ich mir, dass wir ein zusammen bleiben, dass unsere Liebe lebendig, erfüllend, nährend bleibt und ich achte mit dir gemeinsam, dass wir die Liebe wichtiger nehmen als alles andere... Ich wünsche mir auch, dass ich nicht arbeitslos werde und so meinen Teil zu unserem finanziellen Wohl beitragen kann und darf... etc.

Herzlich M.
****ab Mann
1.787 Beiträge
jedoch lösen die von uns angeführten Versprechen andere Bilder aus die in Richtung Besitzanspruch gehen

Vor einigen Jahren hätte ich Dir absolut zugestimmt, heute wage ich zu behaupten, dass ich in Bezug auf Menschen, keine Gedanken mehr in Richtung Besitz entwickele.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Ich verspreche dir ...
dich immer zu lieben,
Wie kann ich das versprechen?
Woher soll ich wissen, was für ein Mensch ich in 10, 20 oder gar 30 Jahren bin? Oder du?
Wenn ich heute 25 Jahre zurückdenke, so lebe ich heute in einer Art, an die ich damals nicht einmal ansatzweise hätte denken können (nein, ich beziehe das noch nicht einmal auf die Polyamory, die ich damals noch nicht einmal kannte).
... ewige Treue,
Könnte man noch am ehesten versprechen - hängt aber auch sehr mit dem oben gesagten zusammen. Und ich sehe hier Treue durchaus im wörtlichen Sinn (also als Verlässlichkeit).
Aber zu versprechen, jemanden nie zu hintergehen - ja, das wäre vorstellbar. Denn einen Menschen, den ich liebe, den werde ich nicht hintergehen - nicht einmal, wenn ich ihn nicht mehr liebe.
... mit dir Alt zu werden,
... heißt nichts anderes, als
dich nie zu verlassen
und ist ebenso unmöglich ehrlichen Herzens zu versprechen wie das erste Versprechen oben.
... nur dich zu lieben,
OK, das muss man im Poly-Kontext wohl nicht weiter kommentieren. *zwinker*
Und auch die anderen Versprechen sind für mich in ihrer Absolutheit ("immer", "nie", "nur") von vorn herein unhaltbar.
Ich kann versprechen, mich zu bemühen, "nicht vor dir zu sterben" (wenn sich das zwei Menschen gegenseitig versprechen, versprechen sie sich ja damit den gemeinsamen Suizid - oder? *oh2*).

Aber ansonsten sind das Versprechen, die eher einem Knebelvertrag gleichkommen als einer ehrlichen Zuneigung. Und jemandem so ein Versprechen abzuringen geht ja schon mal gar nicht *schiefguck*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Ver-sprechen
wir leben immer nur im Jetzt, und die Wenigsten können in die Zukunft schauen. Deshalb werden so viele Versprechen zu Ver-sprechern und die Sprecher zu "Verbrechern" oder Herzensbrechern.

Es könnte klug sein, Versprechen eher als Absichtserklärung im Moment zu verstehen, weil sie sich auf etwas beziehen, das der menschlichen Kontrolle nur begrenzt zugänglich ist.
Sorbas: Aber ansonsten sind das Versprechen, die eher einem Knebelvertrag gleichkommen als einer ehrlichen Zuneigung. Und jemandem so ein Versprechen abzuringen geht ja schon mal gar nicht.

Geht nicht, gibt es für mich nicht. Und, so meine Wahrnehmung, schon gar nicht in dem was der menschliche Geist aus der Liebe macht - ja, Knebelverträge. Der menschlich Schmerzdramen gibt es so viele wie Sandkörner an einem Strand, wie Sterne am Himmel...

"Knebelverträge": Ich kann für mich nicht behaupten, diese Form nie - unbewusst, unwissend - angestrebt und gelebt zu haben. Auch wenn sie in erster Linie mich selbst verletzten. Meine Flügel brachen. Mich zur Gefangenen von Ideen, Vorstellungen, Vorgelebtem, von Ängsten, kindlichen Bedürftigkeiten, dem Wunsch nach Sicherheit, irgendwo und irgendwie anzukommen, geliebt, gesehen, verstanden und ja vielleicht auch, umsorgt zu werden - was einst so dem Kinde ganz und gar fehlte...

Von daher habe ich aus dem tiefsten Grund meines Sein verständnis - nicht nur für mich selbst und meine Filme - sondern auch für die vielen, vielen Menschen die um sich selbst, um ihr Herz, ihre Liebe aus ihrer teilweise sehr schmerzlichen Geschichten, Gitterstäbe um sich bauen...

Diese zu erkennen, sie anzuschauen. Zu spüren, welche alte Wundet gerade mal wieder aufreißt, wie alt ich in diesem Moment bin, spüren wie es sich anfühlt, wahrzunehmen wie in einem Bruchteil einer Sekunde, die L(i)ebensenergie auf Null runter gefahren wird und den alten Film zu verlassen - dass ist aus meiner Erfahrung nicht etwas was man EINFACH mal so hinkriegt. Es ist ein Weg mit vielen Ecken und Kanten an denen man sich manchmal ziemliche Schrammen, Kratzer und blaugrünschwarze Flecken holt - bis es endlich, endlich leichter, freier, vertrauender, offener, ehrlicher, stabiler, angstfreier, wird...
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Ich glaube, wir schaffen uns unsere eigenen Realitäten. Und zwar immer nur wir selbst die unseren - andere schaffen sich andere.

Insofern wären diese Versprehhen ja der Versuch für den anderen eine Realität zu schaffen. m.E. ist das unmöglich. Er oder Sie schafft sich diese selbst, erst im Innen dann im Außen.

Für mich wäre einleuchtender

"Ich entscheide mich, im Hier und Jetzt dich zu lieben ohne dass es an Ansprüche und Erwartungen geknüpft ist - das will ich hier und jetzt so sehr versuchen wie ich nur kann".

Das liegt nämlich dann tatsächlich in meiner Macht zu tun. und irgendwo anders als hier und jetzt kann ich eh nicht lieben.

Immer und Nie sind abstrakte Konstrukte einer noch nicht entstandenen Zukunft.

Mich hat die Erleuchtung aber auch noch nicht eingeholt *zwinker* Und somit ist mir oft vieles im Kopf sehr klar, und nur einiges davon ist mir bisher in den Bauch gerutscht und wurde von mir wirklich verinnerlicht.

Aber ganz klar ist für mich wirklich - jeder Einzelne kann sich seine eigenen Realitäten schaffen, aber auch wirklich nur seine.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Realität vs. Wahrheit
**xy:
Ich glaube, wir schaffen uns unsere eigenen Realitäten. Und zwar immer nur wir selbst die unseren - andere schaffen sich andere.
Ich greife das mal auf, um hier Missverständnisse zu verhindern.

Wir können "unsere" Realitäten nur schaffen, indem wir real etwas erschaffen. Dieses ist dann aber auch für alle anderen genau so real (ob sie es individuell wahrnehmen oder nicht).

Realität ist das, was real existiert - unabhängig von unseren Vorstellungen, Wahrnehmungen, Wünschen, Fantasien, ... Das merkt man spätestens dann, wenn man gegen eine gut geputzte Glastür rennt. Die war auch schon vorher da. Realität ist also nicht individuell.

Nur die Wahrnehmung der Realität ist individuell - daraus ergibt sich dann die individuelle Wahrheit über die Realität.

Ich möchte hier keine Debatte darüber lostreten, was denn nun alles real ist - zählen Gedanken, Gefühle, Emotionen usw. auch dazu?
Der Einfachheit halber: Ja *g*
Und wir müssen damit rechnen und leben, dass wir zum Teil sogar unsere eigenen Emotionen falsch oder verzerrt wahrnehmen - unsere Wahrheit also von der Realität sogar hier abweicht (bei der Wahrnehmung durch Fremde ist das dann noch viel eher möglich).

Die Realität ist also erst einmal für alle gleich - ihre Wahrnehmung aber höchst individuell.

Und da man die Wahrnehmung beeinflussen kann, wäre es sogar möglich, eine nicht mehr vorhandene Liebe immer noch individuell als "Liebe" wahrzunehmen - vielleicht sie sogar dem anderen noch vorzuspielen und dabei auch selbst daran zu glauben.
Vielleicht auch gerade, weil man so ein Versprechen abgegeben hat (ich werde dich ewig lieben) und nun auch daran festhalten möchte.

Real sind also gar keine Anzeichen der Liebe mehr vorhanden, aber aus Angst vor dem Alleinsein oder auch dem Wortbruch gaukelt man sie sich selbst vor.

Ich kann daher aus Liebe einer Partnerin nur versprechen:
"Ich liebe dich, ich werde nichts (bewusst) unternehmen, was diese Liebe zu dir zerstört, ich werde immer ehrlich und aufrichtig zu dir sein und ich werde dich nie wegen einer Liebe zu einer anderen Frau verlassen."
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Danke, Sorbas
für Deinen beeindruckenden Ausflug in Begriffswelten der Philosophie *anbet* *zwinker*.
Wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich immer wieder Begriffe verwende, über die ich nicht wirklich gründlich nachgedacht habe.

Deine Ausführungen hätte ich auch völlig einleuchtend empfunden, wenn ich nicht Wikipedia gelesen hätte und feststellen musste, dass der Begriff "Wahrheit" unscharf ist und sich hier Reales mit Individuellem mischen.

Wenn ich Wikipedia (1) richtig verstanden habe, erschaffen wir uns aufgrund unserer individuellen Wahrnehmung der nicht-individuellen Realität individuelle Wahrheiten, aber viele Menschen incl. meiner Wenigkeit sprechen immer von individuellen Realitäten.

Im sprituell-esoterischen Sinn könnte das wieder anders aussehen, aber das führt hier entschieden zu weit.

T*huhu*M

(1) Wikipedia ist keine Bibel, auch nicht immer die beste Informationsquelle, erleichtert aber die Verständigung enorm, wenn alle am Gespräch Beteiligten sich auf diese Verständigungsgrundlage einigen. Schließlich hat nicht jeder einen Brockhaus etc....
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*******om58:
... erleichtert aber die Verständigung enorm, wenn alle am Gespräch Beteiligten sich auf diese Verständigungsgrundlage einigen.
Genau darum ging es mir im ersten Teil meines Postings *g*

Sorry, wenn das lehrerhaft rüberkam - aber bevor wir uns hier wieder in Missverständnissen verstricken ... *oh*

Und ja, der Begriff der "Wahrheit" ist sehr unscharf - auch deshalb, weil vieles gleichzeitig wahr und auch falsch sein kann - je nach Bezugssystem und Kontext.

Die Realität dagegen ist eben real, objektiv, unabhängig vom Beobachter. Damit müssten sogar die mitgehen können, die sagen: "Alles spielt sich nur in unserer Wahrnehmung ab - wenn ich etwas nicht wahrnehme, existiert es (vielleicht?) auch nicht." Denn für diese Menschen gibt es dann eben gar keine Realität - so what? *g*
"Ich entscheide mich, im Hier und Jetzt dich zu lieben ohne dass es an Ansprüche und Erwartungen geknüpft ist - das will ich hier und jetzt so sehr versuchen wie ich nur kann".

Ja, genau das ist es für mich auf den Punkt gebracht - aber die Realität die ich in Beziehungen meist wahrnehme ist weit davon entfernt...

Und, ich bin auch nicht erleuchtet, das einzige was gerade leuchtet, ist meine Schreibtischlampe und so hänge ich selbst noch oft genug in der Vergangenheit oder der Zukunft... Und beides, so nehme ich immer sensibler wahr, ist oft schmerzlich, verhindernd, trennend (Trennung in erster Linie von sich selbst)...
"Ich liebe dich, ich werde nichts (bewusst) unternehmen, was diese Liebe zu dir zerstört, ich werde immer ehrlich und aufrichtig zu dir sein und ich werde dich nie wegen einer Liebe zu einer anderen Frau verlassen."

...auch sehr treffend bis auf den letzten Satz. Bist du dir ganz sicher, dass du die Frau die du liebst, nicht wegen der Liebe zu einer anderen Frau verlässt? Woher willst du dies im Hier und Jetzt wissen? Ist für mich etwa gleich zu setzen wie: Ich werde dich immer lieben und nie verlassen...

*g*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*******e13:
Bist du dir ganz sicher, dass du die Frau die du liebst, nicht wegen der Liebe zu einer anderen Frau verlässt? Woher willst du dies im Hier und Jetzt wissen? Ist für mich etwa gleich zu setzen wie: Ich werde dich immer lieben und nie verlassen...
Nein, das ist etwas anderes.
"Ich werde dich nie wegen einer anderen Frau verlassen" sagt weder aus, dass ich meine Partnerin nie verlassen werde, noch, dass ich sie immer lieben werde.

Ich werde sie vielleicht verlassen, wenn ich keine Liebe mehr zu ihr spüre (muss nicht sein, man kann ja auch ohne Liebe zueinander zusammen leben - aber dann wäre es wohl eher wahrscheinlich). Das schließt auch ein, dass ich sie vielleicht einmal nicht mehr liebe. Weiß ich doch heute noch nicht.

Aber der Grund dafür wird nie eine andere Frau sein.
Eine Liebe zu einer anderen Frau hat keinen Einfluss darauf, ob und wie ich meine jetzige Partnerin weiter liebe. Das weiß ich und das wird auch so bleiben, da dies eine meiner Grundeinstellungen ist, und die halte ich für ähnlich stabil wie meine Weltanschauung und meine politische Haltung. *ja*
Und wenn eine andere Frau von mir erwartet (oder gar fordert *oh*), dass ich eine andere für sie verlasse, die ich auch liebe, so wird auch da meine Entscheidung klar sein.

Aber vielleicht sollte ich noch ein wenig abwandeln:
"Ich werde dich, solange ich dich liebe, nie wegen der Liebe zu einer anderen Frau verlassen." *ja*
*lol*

abgewandelt gefällt er mir viel besser... *zwinker*
Ich verspreche dir;
dich immer zu lieben,
ewige Treue,
mit dir Alt zu werden,
nur dich zu lieben,
dich niemals zu verlassen,
immer für dich zu sorgen,
niemals arbeitslos zu werden,
nicht vor dir zu sterben.

Nichts davon kann versprochen werden, aber man kann es sich wünschen. Ich wünsche mir mit Dir alt zu werden.....usw.

ohne Erwartungshaltung. Aus Liebe heraus, weil man sich , jetzt im Moment niemanden anderen an der Seite vorstellen könnte mit dem man es möchte...

Treue... ja wir haben uns bei der Hochzeit Treue versprochen. Und auch Liebe. Was aber für mich einen anderen Stellenwert hat als wie es hier hingestellt wurde.

Für mich heißt das: Ich verspreche Dir treu zu sein, in guten wie in schlechten Tage... das der andere sich auf mich verlassen kann, mir vertrauen kann, das ich niemals (mit betrügerischer Absicht) sein Vertrauen in jeglicher Hinsicht brechen werde.
Ich versprach ihn immer zu lieben, solange er sich meine Liebe wünscht und solange ich ihm diese Liebe geben kann... was heißt ich werde ihn nicht verlassen solange wir uns lieben weil ich grade Lust drauf habe, er krank wird, er eine schlechte Phase hat im Leben, er zugenommen oder abgenommen hat usw. usw... es heißt einfach die Liebe ist echt...nicht nur oberflächlich und ich werde sie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen solange wir beide uns verbunden fühlen


Gefühle ändern sich und wenn sie sich ändern hat es ja auch Gründe. Ich sage in dem Versprechen auch das ich die Liebe nicht kopflos hinwerfe sondern darum kämpfe, die Gründe gemeinsam suchen und versuchen es wieder in die richtige Bahn zu bringen.

Nichts anderes heißt diese Aussage für mich, dieses Liebes und Treueversprechen der Ehe. Nicht ein An einander ketten, ein Gehören...nein : Ein sich gemeinsam auf den Weg machen. Ein Pfarrer bei einer anderen Trauung nannte es mal so: Die Ehe ist ein BOOT, mit zwei Steuermännern. Diese können nicht jeder woanders hin lenken, sie werden Stürme und Sonnenschein auf ihrer Fahrt haben, es wird mal holprig aber auch ein leichtes gleiten sein, sie treten zusammen die Fahrt in ein gemeinsames Leben an und haben beide das Ruder dazu in der Hand. Sie entscheiden gemeinsam ob einer über Bord geht, wohin die Reise geht, die Route, ob sie gerade oder kurvig wird, und das Boot wird kentern wenn einer das Ruder verläßt......

ich fand die Predigt so toll und *ja* ich denke das bezieht sich auf jede tiefe Liebe...beide entscheiden ob einer über Bord geht. Beide müssen daran arbeiten, ob nun mono oder poly...völlig egal.

Bei der Zweitliebe ist es alles etwas anders. Da gibt es kein "ich will mit dir alt werden" usw. da gilt ein "ich wünsche mir noch eine schöne zeit solange es für alle so in Ordnung ist" man ist füreinander da aber nicht so wie zur Hauptliebe usw... es hat einen anderen Stellenwert. Es ist ein wenig mehr als eine gute Freundschaft, es sind tiefere Gefühle aber es ist nicht der Mensch mit dem man durch sein Leben geht, seine Familie, sein Geld, sein Leben teilen muß

Wieviel Offenheit und Ehrlichkeit darin steckt, ob es mehr oder weniger intensiv ist wie man miteinander umgeht hängt von den Beteiligten ab. Dem einen ist es zuviel, dem anderen zuwenig... und schon kippt es.

lg Frau PoL
Ich verspreche dir;
dich immer zu lieben,
ewige Treue,
mit dir Alt zu werden,
nur dich zu lieben,
dich niemals zu verlassen,
immer für dich zu sorgen,
niemals arbeitslos zu werden,
nicht vor dir zu sterben.

Ja wir wissen alle das dies zu 99,9% nicht werden wird, und doch sollte man genau davon am Anfang jeder Liebe überzeugt sein.
Man muss die Worte ja nicht aussprechen doch fühlen sollte man sie.
@nalani
****ni:
Man muss die Worte ja nicht aussprechen doch fühlen sollte man sie.

Ach, sollte man? Sorry. Ich kann Dir nicht beipflichten.

*blume*
Falcon
Auch ich kann dir, liebe Nalani nicht beipflichten und gleichzeitig glaube ich wahrzunehmen was du meinst. (Kann aber auch meine Interpretation sein :-)...)


Wie ist es für mich:
Ob ich es denke oder ausspreche macht für mich keinen Unterschied. Was ich aus meiner Sicht versprechen kann, ist jeden Tag mich neu zu überprüfen, ob das was ich lebe, für mich noch stimmt. Was ich auch versprechen kann ist, zu versuchen die/unsere Liebe wichtiger zu nehmen als alle Dramen die der menschlich Geist zu inszenieren fähig ist. Auch kann ich mir selbst versprechen 100% zu lieben, mein Ja zur Liebe, zum Partner, zur Sexualität, zum Leben zuzulassen - immer wieder...

Das ist meine persönliche Meinung und "muss" nicht für andere stimmen.
Bei der Zweitliebe ist es alles etwas anders. Da gibt es kein "ich will mit dir alt werden" usw.

Abgesehen davon, dass es "nur" eine momentane Willensbekundung sein kann, gab und gibt es in meinem Gefühl diesen absoluten Ausschluss, für eine zweite Liebe nicht.
Man sieht, ein jeder händelt es anders.

Was kann dieser Ausschluss, von vornherein, für Entwicklungen bedeuten?
Ist diese Liebe dadurch freier oder beschränkter ?

Wie fühlst du dies Nalani? Läßt du dich auf Entwicklungen, in solch angelegter Beziehung, genauso ein wie auf die Beziehung mit der du dir wünschst und vorstellen kannst alt zu werden? Und wie empfindest du dies bei deinem Gegenüber?

fragend
Animee
Hab ich nicht das Gefühl
• mit dieser Person will ich alt werden
• diese Person werd ich immer lieben
• dieser Person werde ich treu sein (im Herzen)
etc.

Tja dann bin ich nicht bereit diese Liebe einzugehen oder sie wird nur halbherzig sein, aber das ist nur mein Empfinden.
Und liebe Falcon es muss mir keiner beipflichten *zwinker* ich hätte schreiben sollen "so will ich fühlen".

Oder sollte ich denken

• bei dir bleibe ich eine gewisse Zeit
• dich liebe ich eine gewisse Zeit
• treu sein werde ich vielleicht
etc.
mag sein das dies ehrlich ist doch wenn ich so fühle dann weiss ich genau das ist nicht ganz und gar.

okei das mit dem für dich sorgen und vor dir sterben ist zugegeben etwas Übertrieben, aber mir geht es um das Grundgefühl was zu Beginn sein sollte.
Mit dem Wissen über die Naivität die rose Brillen auslösen, aber wieso sie nicht zulassen? Wieso alles immer wegrationalisieren?

Aber es gibt sicher auch hier einen Mittelweg zwischen "für immer" und "eine gewisse Zeit"

@****ee ich verstehe deine Frage nicht ganz, verzeih.
****ni:
okei das mit dem für dich sorgen und vor dir sterben ist zugegeben etwas Übertrieben, aber mir geht es um das Grundgefühl was zu Beginn sein sollte.
Mit dem Wissen über die Naivität die rose Brillen auslösen, aber wieso sie nicht zulassen? Wieso alles immer wegrationalisieren?

Mir geht es nicht um das Wegrationalisieren, ich finde es herrlich im 7. Himmel der Verliebtheit zu schweben *g*

Viel mehr erlebe und nehme ich wahr, dass die Erwartungen, Ansprüche die meist an die Liebe/Beziehung/Partnerschaft geknüpft werden, genau das Verhindern was wir/ich mir wünsche - nämlich den 7. Himmel. Mein Fokus ist mit diesen Erwartungen meist auf dem was scheinbar fehlt, in der Angst was ich verlieren könnte etc.

Und JA, dieses GANZ und GAR ist mir auch wichtig. Entweder ich lasse mich ein mit allem was ist, was ich bin, gebe alles was ich geben kann, nehme was mich geschenkt wird - oder ich lasse es inzwischen lieber...
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