Sicher ist das von mir geschilderte ein Idealzustand, den ich anstrebe.
Ich weiß von mir, dass ich dieses Einverständnis (auch im Sinne von "gut finden" - was in meinen Augen aber mehr ist als nur ein Einverständnis)
immer geben kann, wenn ich fühle, dass meine Partnerin damit glücklich ist.
Dann wäre ich sogar damit einverstanden, wenn sie mich verlässt (z.B. weil sie der Meinung wäre, mit einem anderen Mann in einer Zweierbeziehung glücklicher zu sein) - wie könnte ich ihr das auch verbieten, das Recht hätte ich gar nicht und es würde auch nichts bringen. Das heißt noch lange nicht, dass ich es für mich gut fände (für sie schon). Aber ich würde es akzeptieren und tolerieren und wäre somit einverstanden.
*******om58:
Da fragt sich: mit welchem?
Was ist, wenn ich zwei Menschen liebe, und ich in einer Situation den Konflikt habe, dass einer von beiden leidet und heult und gar nicht einverstanden ist mit dem, was ich tue? Wenn ich gar nicht anders kann, als einem weh zu tun?
Die eine Frau heult, wenn ich nicht komme, die andere, wenn ich gehe. Da hilft nur: beide in den Arm nehmen, zu beiden auf Distanz zu gehen oder mich in der Situation für eine zu entscheiden - aber für welche? Oder der Wechsel: mal lasse ich die eine heulen, das nächste Mal die andere.
Sorry, all das finde ich krank. Das passt dann für mich nicht mehr.
Nein, ich muss mich nicht entscheiden.
Ich bin von meiner inneren Einstellung her polyamor, ich fühle so und möchte so auch l(i)eben. Wenn ich mich in eine Frau verliebe, so erfährt sie das relativ schnell und dann muss sie sich entscheiden, ob sie diese Art des Miteinander mittragen möchte oder nicht. Diese Entscheidung kann sie natürlich auch jederzeit revidieren - sie ist doch ein freier Mensch.
Und wenn eine Frau mit einer polyamoren Lebensweise nicht klar kommt, dann ist sie für eine Beziehung mit mir nur bedingt geeignet (immer nur so lange, wie die Beziehung maximal "latent polyamor" ist
). Es ist also ihre Entscheidung, ob sie so mit mir leben möchte und kann - unabhängig von den Gefühlen, die wir füreinander empfinden.
Wenn ich merke, dass eine Partnerin diese Entscheidung nicht treffen möchte, weil sie die (enge) Beziehung mit mir nicht lösen möchte, obwohl sie immer wieder darunter leidet (und auch nicht von ihren Denk- und Verhaltensmustern los kommt), dann würde ich auch sehr direkt mit ihr darüber reden und ihr helfen, eine für sie gute Entscheidung zu treffen. Denn ich liebe sie und mag sie nicht leiden sehen.
Was ich sehr wahrscheinlich nie machen würde: Mich in obigem Dilemma für eine der beiden Frauen (und damit gegen die andere) entscheiden. Damit würde ich ein "Urteil" über eine der beiden Frauen fällen - und das steht mir nicht zu.
Ich liebe beide und würde gern mit beiden eine Beziehung (ggf. auch zu dritte gemeinsam oder auch mit weiteren Geliebten) führen. Warum soll ich mich dann
gegen eine der beiden entscheiden? Das wäre sowohl gegen meine Wünsche und Vorstellungen wie auch die Wünsche und Vorstellungen der Frau, gegen die ich mich entscheiden würde.
Nein, diese Entscheidung müssten sie selbst treffen (ich kann ihnen nur so weit helfen, als dass ich jede ihrer Entscheidungen akzeptieren und respektieren würde).