Gelebtes - Wozu?
Die Frage: Wieviel "gelebtes" braucht es?
Die Antwort auf die Frage nach dem "Wozu" ("es") sehe ich ich hier:
Will mehr wissen/fühlen, wie das mit der Liebe... bei mir(und anderen?) ... wirklich "funktioniert", welche Energien sie unterstützen und nähren. Was es her an äußerem (und inneren) gelebtem sinnvollerweise gibt, damit dies ein buntes, vielfältiges sich immer wieder veränderndes und wachsendes Blumenmeer ist.
Die Frage nach dem Warum
Und vermute ich könnte doch mehr hier vom Leben und der Liebe bekommen/leben. Freier in der Welt unterwegs sein
... damit das von Dir gewünschte Blumenmeer wächst.
Habe ich das so richtig verstanden haben?
Du erweckst in mir nicht den Eindruck, starke Gefühle von Mangel zu haben. Trotzdem bleiben Fantasien, Hoffnungen, etwas in der Art.
Ich mag nur schreiben, wie
ich heute damit umgehe. Deine Vorstellung vom Blumenmeer war für mich einst die Vorstellung, in einer polyamoren (Nachbarschafts)Gemeinschaft, Gruppenehe, Kommune o.ä. leben zu wollen. Mit vielen intensiven Gesprächen, Umarmungen, Zärtlichkeiten, lustvoller Sinnlichkeit, mit Gästen usw. Einfach zusammen leben, jeder nach seiner Poly-Fasson, aber ohne weitergehende Ambitionen wie Öko, Politik, Weltfrieden usw. Einfach eine Gemeinschaft von Menschen, die ihre Liebesfähigkeit entwickeln und evtl. die Botschaft für mehr Zärtlichkeit in unserer Gesellschaft nach außen tragen wollen.
Ich habe als Jugendlicher die 70er verpasst...
Etliche Menschen sind mir begegnet, die sich Ähnliches für ihr Leben wünschen.
Dennoch steht mein Traum von damals verschämt in der Bullshit-Ecke der Realität von Sachzwängen und Egosimen. Beide verhindern, dass daraus was wird. Daran habe ich auch meinen Anteil, weil z.B. ein paar Umstände und Regularien im ZEGG nicht zu mir passen. Von der einzigen Gemeinschaft, in der ungefähr das lebbar sein könnte, was ich mir vorstelle, schließe ich mich durch meinen Egoismus aus.
Heute übe ich mich in Bescheidenheit, freue mich zufrieden an meinen beiden Liebesbeziehungen, die in Harmonie und Ruhe lebbar sind und vielen wunderbaren Erinnerungen, als mein Poly-Leben ein wogendes Blumenmeer mit vielen Stürmen war.
Ich bin nicht mehr hungrig, nicht mehr gierig, ziehe hoffentlich bald aufs Land in die Nähe einer Kleinstadt mit viel Natur, in der ein Leben ohne Auto möglich ist und will mich in Autarkie üben.
Und wenn mich mal der Hafer sticht, Lust und/oder Liebe locken (ich bin ja nicht nur poly"amor"
), dann gönne ich mir gelegentlich einen bereichernden Ausflug, der vielleicht auch länger dauern könnte, wenn's systemisch auch zu meinem aktuellen Beziehungsgarten passt.
Weil sich mein Bewusstsein für das Miteinander von Mann und Frau und beider Rollen darin sich gerade kräftig ändert, ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass es dazu kommt, und das ist ok für mich.
Ich habe in meinen 30ern 6 Jahre lang nicht einmal die Hand einer Frau gehalten, geschweige denn eine geliebt, und war wirklich zufrieden. Und jetzt sieht es so aus, als würde mir Liebe und Begegnung von zwei Frauen bis ans Lebensende geschenkt werden. Wozu brauche ich noch ein wogendes Blumenmeer?
Ich bin offen für weitere Begegnungen da, wo harmonische Resonanzen lebbar sind, aber meine Frequenz hat sich verändert. Ich bin wählerischer geworden. Das könnte "einsam" machen, und damit fühle ich mich wohl.
Um ins Jetzte zu kommen, bin ich freudig durch das Blumenmeer gesegelt, habe manchen Stürme erlebt, manche Pflanze geknickt und manches Kraut gejätet. Übrig geblieben sind zwei wunderbare Blumen mit so vielen schönen Blüten, dass ein buntes Blütenmeer mir nicht mehr erstrebenswert erscheint, wenn weitere Pflanzen den vorhandenen Nahrung nehmen könnten.
Es ist gut so, wie es ist.
Tom
P.S. Sorry für die vielen Schreibfehler in meinen ersten beiden Beiträgen. Ich war schon 20 Stunden wach und nicht auf der Höhe meiner Konzentration.