Ich finde den Beitrag sehr interessant und habe ihn - warum auch immer?) bisher echt überlesen.
Ich habe 3 Kinder (inzwischen 20, 18 und 12), in der Mitte ein Mädchen, die beiden anderen (somit, logisch) Jungs.
Meine Kinder wurden mit dem Thema erstmals konfrontiert vor mehr als 6 Jahren (das Alter könnt ihr ja ganz alleine zurückrechnen
).
Damals kannte ich selbst zwar den Begriff dafür gar nicht, aber das tiefe Gefühl 2 Männer zu lieben.
Wenn man nun als dreifache Mutter den Versuch "wagt", zu leben, was mir selbst "völlig schräg" vorkam, so redet man nicht gleich mit seinen Kindern - jedenfalls ICH nicht. ICH war total verunsichert...
Nach einiger Zeit stellte ich aber fest, dass meine Kinder feine Antennen haben und es ihnen wirklich Angst machte, was sie dadurch wahrnahmen, ohne eine Erklärung zu erhalten.
Ich entschloss mich damals, zuerst mit meiner Tochter und dann auch mit dem Ältesten über meine Gefühle zu reden.
Beim Jüngsten dauerte das länger und gestaltete sich auch - alters entsprechend -anders.
Meine Kinder wissen daher heute sehr genau, dass ich meinen Freund, mit dem wir heute leben, sehr liebe. Sie wissen aber auch, dass ich NIE aufgehört habe ihren (inzwischen verstorbenen) Vater zu lieben. DAS ist sehr wichtig!!!
Dass die Kinder durch Reden und Miterleben zweier Verbindungen wussten und wissen, dass das alles in Ehrlichkeit und ohne "Hintenrum" zwischen allen thematisiert wurde, ist heute extrem wichtig, gerade, weil der Unfall des Vaters natürlich ganz schrecklich für uns alle war...
Als ich mich dann 2011 ein weiteres Mal in einen weiteren Mann verliebte, war mir wichtig, den beiden Großen gleich "reinen Wein einzuschenken". Beim Jüngeren beantwortete ich Fragen, WENN sie kamen. Überfordern hilft niemandem.
Es ist auch sehr wichtig, das zu akzeptieren, was Kinder gar nicht wissen WOLLEN.
Grundsätzlich ist es nun mal so, dass Kinder sich weder ihre Eltern, noch deren emotionales "Ticken" aussuchen können.
Mir ist wichtig, sie ernst zu nehmen und zu gucken, was für sie gerade angesagt ist, zu erklären - oder auch nicht.
Auch ist mir wichtig, bei den Kindern (wie erwähnt: dem Alter entsprechend) Normen zu diskutieren.
Das ist schon deshalb so, weil ICH nicht möchte, dass sie Emotionen verleugnen, weil sie "besonders" sein KÖNNTEN...
Heute sehe ich bei den beiden Älteren völlig andere Werte, die sie als wichtig betrachten.
Mein Sohn neigt (leider) zu extremer serieller Monogamie. Mag am Alter liegen, aber - bei so manchem echt lieben Mädel fand ich sein Verhalten schon extrem "unschön".
Meiner Tochter muss man den Mann wohl erst noch backen, der ihren Ansprüchen entspricht.
Bei Beiden muss es aber "Der/Die EINE" sein. Mehrfach-Beziehungen schließen sie (jedenfalls zur Zeit) absolut aus.
Beim Jüngsten ist das alles noch bunter, was er so denkt.
Er wurde ja auch älter bei einer Mutter, die ihm einen weiteren Mann "präsentierte" , als er selbst noch in den Kindergarten ging. Außerdem kennt er Menschen, die transident sind und eine Geschlechtsangleichung durchlebten oder durchleben aus dem nahen Bekanntenkreis. Sein Onkel heiratete vor 12 Jahren einen Mann und die Beiden sind sehr glücklich.
Was sagt mein Jüngster heute zu seinen eigenen Wünschen?
"Wenn die kath. Kirche endlich erlaubt, das Priester Familie haben dürfen, möchte ich Pastor werden...."
Soviel also zum Einfluss der Polyamorie einer dreifachen Mutter auf ihre Kinder.
Wer weiß, wie wir uns noch (weiter-) entwickeln...