Quartett d´Amour

"liebt wen ihr wollt" und nicht "fickt wen ihr wollt" lautet der Originaltitel des Films und auch in der französischen Präsentation des Films ist die Rede von Liebe.
Man darf also schon annehmen, dass nicht beabsichtigt war ein Film über Swinger zu machen (Französisch: échangiste, das Wort fällt auch zu keinem Zeitpunkt) sondern schon über Liebe außerhalb der gesellschaftlichen Konventionen.

Natürlich muss weder dieser noch ein anderer Film ein Happy End haben, aber nachdem Antony Cordier sich so viel Mühe gamacht hatte, die Phase der Begegnung und das Aufeinandereilassen seiner Protagonisten so sensibel darzustellen, wirkt das letzte Drittel des Films, also das Scheitern, oberflächlich und lieblos gemacht. Darum enttäuschend und nicht weil nachher nicht alle in einer glücklichen Kommune leben.

Ich kann den Beitrag von @*********er64 nur bestätigen, möchte aber anfügen:

Wir leben in einer mono- und heteronormativen Gesellschaft, in der (nach landläufiger Meinung) solche Beziehungen von vornherein zum Scheitern verurteilt sind. Einen Film, der einerseits darstellt, wie schön eine solche Beziehung ist und wie gut sie "funktionieren" kann, der aber andererseits das Normklischee bestätigt und durch die besagte lieblose Schlusssequenz auch noch einen fahlen Nachgeschmack hinterlässt, kann ich deswegen nicht weiterempfehlen.

Deswegen muss der Film noch lange kein Happy End haben. Schon gar kein erzwungenes. Aber es geht auch anders.

Schade, aber letztlich: verpasste Chance.

Jetzt kommt ein Klugscheißer :

http://www.joyclub.de/my/2499710.sinchiller.html Polyamory: Quartett d´Amour
Stimmt nicht.

Erstens verwenden Menschen, gerade auch im deutschen Sprachraum, "sich lieben" oder "Liebe machen", so unsinnig das auch sein und ich es auch finden mag, synonym für "vögeln" und weitere ähnlicher Worte.
Kann somit auch in anderen Sprachen angenommen werden.

Zweitens, wichtiger, war von "Liebe" durchaus die Rede, woran ich mich sogar noch recht gut erinnere:
Rachel, so hiess sie glaube ich, fragte in ihrer Erzählperspektive irgendwann, dass die "eigentliche Frage" sei/sein wird, ob man "zwei Menschen lieben" kann.
Das muss kurz vor ihrem "Stören" ihres Mannes mit der anderen Frau gewesen sein.

Vielleicht erkannten sie auch einfach nicht, dass Gefühle im Spiel waren, sahen sie nicht, wollten sie nicht sehen oder gar ausblenden.

Aber in jedem Falle ist es doch gut, dass der Film anscheinend doch kontroverse Diskussionen ermöglicht - sowas mag ich in jedem Fall und ist für mich ein "Plus", selbst wenn nur mäßig gelungen.

frenchlover64 Polyamory: Quartett d´Amour
Abgehackt, nicht recht zum Rest passend - war auch mein Eindruck.
Allerdings hielt ich ihn, neben dem "Rest-Schmuh", für das Sehenswerteste.

So spricht z.B. der Franzose von "faire l´amour" = Liebe machen, wenn er romantisch angehaucht ist.

Weniger Romantische sagen "baiser" = ficken.

So, jetzt habe ich es endlich geschafft, den Film zu Ende zu schauen und ich bin auch verwirrt, warum die 4 nicht in der Lage waren, mal über ihre Gefühle zu sprechen und Lösungen zu finden. Schade, sehr schade, ich hätte es sicher besser gemacht. Und warum die alles so hart abbrechen mussten, habe ich auch nicht verstanden. Naja, hat mir trotzdem gutgefallen. Sex im Mehlbad, mal was ganz neues...

@ DolceAmara
"Pourquois Pas!" von Coline Serrault aus dem Jahr 1977 (!)

Den hab ich vor gaaanz langer Zeit mal im Kino gesehen, hatte aber auch nicht wirklich ein erfolgreiches Ende. Hast Du den noch auf VHS? Ich hab noch nen Rekorder.

Kann sich jemand an den Titel eines Films mit Faye Dunaway erinnern? Der spielt in Texas, am Anfang des Erdölbooms, sie liebt 2 Männer, und die bleiben miteinander befreundet ...

@ Weltreisender:

leider, leider - nach der Verschrottung des Recorders sind dann auch die Kassetten über die Wupper gegangen

Einige Disney-Filme hätte ich noch im Angebot ...