Zeitreihenfolge in Liebesbeziehungen
Ich denke seit 2 Wochen immer mal wieder über ein Thema nach, das seinen Ursprung in einem anderen Thread hatte. Zwischendurch war ich schon soweit, alles wieder ad acta zu legen, bin aufgrund meiner wieder erwachten Neugier nun doch anderer Meinung .In den "Notizen zu Adornos Liebesbegriff" hatte es mir folgendes Zitat angetan:
Beim ersten Kapitel ... behandelt Adorno das Problem der Zeitreihenfolge in Hinsicht auf Liebensbeziehungen. Die scheinbar banalste Ursache erotischer Konflikte ist die Reihenfolge, in der sich Menschen kennen- bzw. lieben lernen. Lernt Person A Person C erst dann kennen, wenn sie schon eine Liebesbeziehung mit Person B am laufen hat, so entwickelt sich womöglich auf Grund der Zeitordnung und nicht, wie oft geglaubt, auf Grund einer „Hierarchie der Gefühle“ die Beziehung zu Person C völlig anders, als sie es sonst getan hätte.
Und da würde ich gern erfahren, wie so Eure Erfahrungen sind.
- Stimmt es, was er schreibt?
- Wäre Euer polyamores Leben anders, besser, schlechter, wenn die Rollen zwischen B und C (E, F, G) vertauscht wären?
- Wie ist das mit der Hierarchie der Gefühle? Was für ein Einfluss ist da zu spüren? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang festgeschriebene Primarybeziehungen?
- Habt Ihr Gegenbeispiele bezüglich entstehender erotischer oder anderer Konflikte?
Und da ich weiß, dass mich rein theoretisierendes Schreiben auf der Metaebene wenig anmacht, will ich dann auch noch ganz kurz aus eigenem Erleben berichten:
Ich hatte eine schwierige, eigentlich hoffnungslose Liebesbeziehung zu einem polyamoren Mann, die immer wieder wegen "Nichtpassung" für den Partner B beendet wurde. Vor gut 2 Jahren trat ein männlicher Partner C zu A und B hinzu. Und plötzlich war alles ganz einfach, wie verwandelt. Keine der beteiligten Personen hatte über Nacht plötzlich Weisheit erlangt oder auch nur ein Fitzchen dazu gelernt. Dennoch war plötzlich auch die Passung durch Partner B für mich da. Es war eine völlig andere Energie, so als wirke Partner C als Katalysator für alles Störende in der Vorzeit. Wir haben es zusammen dann trotzdem "vergeigt" , sodass nun alles wieder ist, wie zuvor. Dennoch war es für mich so spannend und bereichernd, dass ich immer wieder daran zurück denke. Das ist übrigens mein Gegenbeispiel bezüglich der letzten Frage.
So, nun seid Ihr dran .
Herzlich
Falcn