Gefühl und Bedürfnis
Ich habe den Eindruck als würden die Ebenen vermischt.
Ich habe als Mensch das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und die Evolution hat meinen Körper dahingehend ausgestattet.
Ich kann in Bruchteilen von Sekunden kompatible Fortpflanzungspartner erkennen und mein Körper versetzt sich selbstständig in die Paarungsbereitschaft.
Dem nachzukommen würde selbst im 21. Jhrdt. noch zu Mord und Totschlag führen, da kommt mein zivilisiertes Gehirn als Vermittler zum tragen. Dieses wurde an den aktuellen (sich im Umbruch befindenen) Verhaltenskodex über 2000 Jahre angepasst.
Den Umbruch sehe ich in "offen & ehrlich".
Das bedeutet für mich: Ich habe das Bedürfnis geliebt zu werden.
Die Neurowissenschaften haben festgestellt, dass unser Gehirn einen Hormon-Cocktail mixt, der Symptome der Sucht auslöst, und das es zugleich unser ausgeprägtestes Sexualorgan ist.
Mein zivilisiertes Gehirn fordert die Freiheit der Selbstentfaltung und zugleich den Freiraum der Mitmenschen.
Ich muss lediglich abwägen, ich oder wir.
Diese Entscheidung treffe ich jeden Tag 1000-mal, denn ich bemühe mich um höflichen und respektvollen Umgang mit meinen Mitmenschen.
z.B. Ich laufe nicht mit nacktem Oberkörper durch die Innenstadt, obwohl mir bei den aktuellen Temp. oft danach ist.
Ich differenziere lediglich, mein Bedürfnis nach Gemeinschaft und meine Liebe(Gefühl) zu einem Menschen; Gemeinschaft - Individuum
Die Bedürfnisbefriedigung ist von der Evolution in meinen/unseren Genen verankert, nur deshalb bin ich bereit mich in diese Gesellschaft einzufügen. Ich sehe vielleicht eine ganze Menge Verbesserungspotential, jedoch möchte die Mehrheit (im Moment noch) nichts ändern.
@******erg
Zweifellos interessant, jedoch passen seine Ausführungen zum Bezeihungsmodell Polyamorie?
Jetzt mal offen & ehrlich ... jeder der Gemeinschaft leben will, der wird sich auch mit der sozialen Seite auseinandersetzen müssen, und dem ist klar, dass es ein Paar Dinge gibt, die man im Interesse der Gemeinschaft sich sparen muss.
Z. B. Neid / Missgunst ... die zu dem "Übersprung"***
ich will Aufmerksamkeit / Beachtung bekommen" wird.
Da kann man gemeinsam drüber reden, dafür kann man Verständnis haben, aber auf dieser Basis kann man nicht Teil einer Gemeinschaft sein. Diese Menschen entwickeln sich durch Bedürfnisbefriedigung zu einem schwarzen Loch, das alle Energien verschlingt.
ALs Polyamorie-Alptraum sehe ich die Frage: Liebst Du mich
mehr als xyz?
Ich verstehe dabei das Bedürfnis nach Sicherheit / Verbindlichkeit und Aufmerksamkeit, allerdings auch ein individuelles Bedürfnis das zu enormen Unfrieden in der Gemeinschaft führt. Da muss man sich selbst hinterfragen welche Motivation dahinter steht. Wahrscheinlich wird man bei ehrlicher Betrachtung ein Defizit / einen Mangel erkennen, der aus der persönlichen Sozialisierung entstanden ist. Das einen anderen "büßen"zu lassen ist aber nicht fair. Entweder man setzt sich damit auseinander oder man ist nicht zu einer auf "guten Willen" basierenden Gemeinschaft befähigt.
@ sich verbiegen
Ich habe mit mir ein Experiment durchgeführt und mich aus freien Stücken dazu entschlossen "demütig" zu sein, obwohl ich den Eindruck hatte, dass es nicht zu meinem Gefühlsspektrum gehören würde.
"Der Wunsch, mich in meiner Autentizität auch zu entwickeln"
Steckt da die Diskussion nicht in dem Hemmschuh, dass wir meinen unsere Bedürfnisse, unser Gefühlsspektrum etc. bereits zu kennen meinen, und die Liebe nicht auch als großes Potential der persönlichen Weiterentwicklung sehen können. Da gibt es doch die Redewendung: In der Liebe gemeinsam wachsen. .
Mal probieren, sich aus seiner Geraden rausbiegen zu lassen, so probeweise, sich einen anderen Weg mal anschauen ....
meint Euer
Polybäääär
Ich war bereit zu versuchen die Welt aus der Perspektive des anderen zu betrachten und habe dabei viel für mich gelernt.
Z. B. dass sich Demut nicht mit meiner Persönlichkeit beißt, solange es mit Respekt und Wertschätzung einher geht.
Nun sehe ich mich auch in der Lage mit sehr dominanten Menschen in einer Gemeinschaft zu leben.
@ Liebe
... so viele Gedanken zu einem Gefühl, .. warum?
Die Differenzierung zwischen den Ebenen ermöglicht mir an der Gemeinschaft festzuhalten ohne das es mit der individuellen Ebene kollidiert. Grundlage ist der Wunsch aller nach einer vom guten Willen getragenen Gemeinschaft.
So werden Lösungen möglich, die so unabsehbar wie vielfältig sind, so wie es jeder einzelne Mensch in seiner Persönlichkeit und seinen Entwicklungsmöglichkeiten ist.
Dann wird es langsam aber sicher, oder auch schnell Fortschritte geben, und hin und wieder auch Entwicklungssprünge.
Man muss
nur offen & ehrlich darüber
reden
und ...
"friss oder stirb" erscheint mir wenig polyamor, eher symbiotisch.
einfach mal loslassen