Wie Mehrfachbeziehungen gelingen können – und wie nicht

"111 Gründe, offen zu lieben - Ein Loblied auf offene Beziehungen, Polyamorie und die Freundschaft"

viel spass beim lesen gemacht...

ist nicht ausschliesslich polyamor, aber mir gelingt es eh immer weniger den begriff in eine schublade zu packen

lg, jamie

Ich habe das Buch auch gelesen. Nett...

Ich habe auch andere Veröffentlichungen zum Thema gelesen, die in Passagen näher, tiefer, intensiver an dem dran waren an dem, was alles so "passieren" kann, im polyamoren Leben.

Und so verdichtet sich in mir der Verdacht, dass der TE inhaltlich eher in eine andere Richtung möchte, als in "111 Gründe, offen zu lieben" beschrieben.

Bin gespannt, welcher Input noch kommt.


Falcon

Die Bücherliste des PAN ist leider nicht im Netz; da finden sich einige auch deutsche Werke.

Die Bücher sind auf dem Treffen zu finden und können dort durchgeschmökert werden. Falls Tom nicht selber kommt, kann vielleicht einer der Teilnehmer mal sehen, ob für ihn was Pasendes dabei ist.
(Ich bin nicht dabei.)

Laut Janet Hardys Facebookseite ist kürzlich endlich ein Vertrag zur deutschen Übersetzung des Klassikers der Polybeziehungen unterschrieben – das Buch soll nächstes Jahr auf Deutsch erscheinen.
Es hat (vor allem in der zweiten Auflage) einen ausführlichen Ratgeber-Teil zum Umgang mit Eifersucht und zur Öffnung von monogamen Beziehungen.
Scheint mir eines der wenigen Bücher mit richtig Substanz zu sein, da bei Janet und Dossie Jahrzehnte an entsprechender Beziehungsarbeit dahinter stehen.
Die Bücher des deutschsprachigen Marktes habe ich immer eher als Ausdruck von Utopien empfunden.
Ich fand das Englisch aber auch extrem gut lesbar.

Lieber Tom,

ich werde den Büchertisch einfach fotografieren, dann kann man die Titel hinterher online durchforsten, vielleicht sind bestimmte Titel auch schon offensichtlich.
Bezogen auf Deine Frage war meine erste innere Antwort:

Ich kenne (gefühlt) sehr viele Bücher, hab sie auch gelesen, die dieses Thema teils auch strukturiert, behandeln. Mit einer Ausnahme, die Macher dachten nicht an Mehrfachbeziehungen im Sinne von Polyamorie.
Jetzt wollte ich Dir natürlich auch auf Deine Frage antworten, bisheriges war nur heranleitend. Meine eigentliche Antwort ist, ich sehe keinen Unterscheid in den Ratschlägen, den Tips, Erfahrungsstrategien für so oder so. Ich sehe keinen Unterschied darin, wie man Probleme im Miteinander angehen, lösen oder respektieren kann.
Da meine Probleme/Schwierigkeiten nie im Aussen sondern immer in mir liegen; da immer etwas in mir vorhandenes in Resonanz geht; ist es egal wieviele Trigger, Auslöser etc um mich herum sind und triggern und auslösen. Auch wenn es die volle U-Bahn mit 300 Fahrgästen ist, die mich fertig macht.
Die Lösung ist die gleiche.
Ob ich ein Problem mit Madam A habe, oder mit Madam B, oder mit Madam A & B, was ich zu lernen habe ist haargenau das selbe, das gleiche Defizit.
Unterschiede sind, wir werden leichter und schneller auf unsere Defizite hingewiesen, haben einen höheren "Lösungsdruck", aber auch mehr Gelegenheiten im Miteinander.
Keine Unterschiede zu sehen kann aber auch heißen "noch nicht gesehen" oder halt blind. Oder abwarten auf die zweite innere Antwort

Wirklich empfehlenswerte Bücher fallen mir leider nur auf Englisch ein: das schon erwähnte "The Ethical Slut" von Dossie Easton und Catherine A Liszt, außerdem "Opening up: A Guide to Creating and Sustaining Open Relationships" von Tristan Taormino. Noch nicht ganz zu Ende gelesen habe ich "Redefining Our Relationships: Guideline for Responsible Open Relationships" von Wendy-O Matik - ist sehr ausführlich, auch mit viel geschichtlichem Hintergrund, aber durchaus empehlenswert.
(Hinweis: Im Englischen gibt es die strenge Trennung zwischen Polyamory und Offener Beziehung, wie sie hier in Deutschland beschrieben wird, eher nicht.) Auf meinem Reader hab ich auch noch "Open Marriage: A New Life Style for Couples" - da hab ich allerdings noch gar nicht reingeguckt.

... Dir empfehlen:

“Praktiken der Polyamorie” von Karoline Böhm

Sie hat Ihre Diplomarbeit in ein Buch gefasst, sehr lesenswert!

Liebe Grüße in die Runde

vom Polybäääär

Das Buch ist von 1972 und beschäftigt sich vor Allem mit der radikalen Idee, dass Ehepartner nicht unbedingt alles gemeinsam machen müssen.

Die Idee einer sexuell offenen Beziehung kommt darin nur verschämt am Rande vor.

Sämtliche bisher besprochenen Bücher sollten sich in der Bibliothek auf dem Treffen finden lassen.

Meine bisherigen Erfahrungen mit deutschen Übersetzungen diverser Bücher im Allgemeinen legen leider nahe, dass das gut lesbare Englisch zu holprigem Deutsch mutieren wird …

Ja - Aber

> Ich als Englischlegastheniker könnte dann auch mal in der Bibel blättern, besser als garnichts...

anderer Polys waren für mich über Jahre sehr wichtig. Nachdem ich einen Namen für meine Form zu leben entdeckte, habe ich alles was ich an Lektüre in deutscher Sprache zum Thema Polyamorie fand verschlungen. Wie gesagt haben mir die Berichte von real gelebten Poly-Beziehungen am meisten gebracht. Mal konnte ich mich wiedererkennen, mal habe ich dazugelernt.
Ein "Rezeptbuch" gibt es meiner Meinung nach nicht.
Zum Beispiel muss man eine Polybeziehung in einem kleinen Dorf ganz anders leben als in der Großstadt. Oder in einen Familienverband mit Kindern kommt ein zweiter Partner dazu.....will damit sagen so vielfältig wie unsere Lebensumstände sind, können oder müssen auch polyamore Beziehungen sein. Und deshalb glaube ich kann es keine Anleitung geben, die man einfach umsetzten müsste, damit es funktioniert.

Liebe Grüße an Alle

Ein deutsches Buch mit Erfahrungsberichten zum Thema Polyamory ist "Wenn man mehr als einen liebt" von Felix Ihlefeldt. Lesenswert, auch wenn ich den Interview/Gesprächs-Stil, in dem das Buch gehalten ist, anstrengend zu lesen finde.

Die gibt es bei Monobeziehungen auch nicht.

Poly-Ratgeber wollen aber, finde ich, auch gar nicht anleiten. Sie wollen mögliche Probleme und Handlungsoptionen aufzeigen, auf die man mangels gesellschaftlichen Kontextes (wie viele poly-Beziehungen habt ihr in eurem Umfeld, von denen ihr euch abgucken könnt, wie die leben und wie sie ihre Probleme lösen?) selber nicht kommt.

dazu hab ich dann mal eben ne frage,

Kurz, was hat das mit nem POLYRATGEBER zu tun?
Wieder frag ich mich , bin ich nicht Poly, weil ich für die Liebe nciht unbedingt auch den Sex brauche?

Ich selber lese gern und viel, hin und wieder sind auch mal Ratgeber dabei.

Dennoch glaub ich, daß wir gar nicht unbedingt auf einen POLYATGEBER "angwiesen" sind. Gestalten sich doch Beziehungen immer so wie ihre "Teilnehmer" eszulassen.
Für mich spielt es da keine Rolle welche Form (mono oder poly) gelebt wird.

Einzig eine "einheitliche" Wortgebung, würde ich für sehr Sinnvoll erachten.
Dazu hat es hier vor Jahren ja schon den Vorschlag eines "Polydudens" gegeben.

LG yoyo

... unbedingt, liebe http://www.joyclub.de/my/678059.yoyo_willy.html!

Wir, die sich mit dem Thema Poly ausgibig schon auseinandersetzen brauchen einen solchen Ratgeber wohl nicht.

Für jene, die sich in Konventionen gefangen fühlen und Auswege suchen, ist diese Idee wohl sinnvoll. Ich erinnere mich an eine Gruppe 17 jähriger (+/-) Pfadfinder, denen ich auf einem Lagerabend begegnet bin, denen ich durch meine Ausführungen zu Polyamorie durchaus Denkanstöße vermitteln konnte.

Meint jetzt auch als Denkanstoß der

Polybäääär

Das da das Wort Sexualität fällt, schließt nicht aus noch ein, es bedeutet nicht, das Mehrfachsexualtität sein müsste = Zwangsjacke.
Es betraf die Frage ob das Buch offenen Beziehungen beschreibt oder hauptsächlich bei Freundschaften bleibt. Ich glaube der andere Matthias hat das nicht so gemeint wie es angekommen ist

Soweit es um eine allgemeine, einschlägige Bücherliste geht - die haben wir hier bereits und sie kann dort auch ergänzt werden. Siehe hier:

Polyamory: Bücherliste

Cheers
Joshi

...hat in Phasen des Umbruchs immer wieder die Broschüre von Jürgen Höhn geholfen: "Gedanken zu einer Ethik für (bisexuelle) Menschen in Liebesbeziehungen". Sie liegt immer in Griffnähe und ist nicht nur für bisexuelle Menschen ein Fundus an Gedankenanregern zur Beziehungsgestaltung, insofern verstehe ich den Text auch als durchaus praxisnahen Ratgeber.

Dennoch kann ich den Impuls nachvollziehen, ein weiteres Buch zum Thema auf den Markt zu bringen, und würde mich auch einbringen wollen, aber nicht als Co-Autor, da ich gerade selbst wieder an einem Roman arbeite. Für Interviews u.ä. stehe ich aber gerne zur Verfügung.

Kann ich absolut unterschreiben, May. Ein auch für mich sehr sehr hilfreiches und ergiebiges Buch trotz seiner Kürze.

OK, zugegeben. Ergänzung:

Die Idee einer sexuell offenen Beziehung kommt darin nur verschämt am Rande vor, und an die Thematisierung romantischer Liebe in diesem Buch kann ich mich noch weniger erinnern.

Besser so?

@*******om58

Stelle ich mir gerade vor, so als Poly- Pschyrembel:

Stichwort: Eifersucht (lat. aemulatio)

Gehäuftes Vorkommen in Beziehungen jedweder Art, ausgelöst durch mangelnde Selbstreflexion, Selbstliebe resp. -annahme. Tritt meist zusammen mit Fremdschuldzuweisungen und Kontrollsucht auf.
Therapie: Ausschalten der Noxen, durch beenden der auslösenden Beziehung zu XYZ.

Sorry , das musste jetzt sein... Gehirnkringel am Morgen.

Nach meiner Erfahrung verhindert die Eigenblindheit meist schon das Erkennen persönlicher Defizite oder Beziehungsschieflagen, egal welche polyamore Beziehungsform mit wievielen Personen gelebt wird. Aus dieser Position einen Ratgeber zu schreiben, wäre meiner Ansicht nach ein ziemlich kühnes Unterfangen.

Jetzt noch einen
Falcon_Fly

Danke . Vademecum wäre mir lieber als so'n popliges Glossar.

Allen ein WE voll nschein

Falcon

ich würde mir eine übersetzung dieses buches wünschen - des besten was ich zu der materie gelesen habe!

steuere gern ein interview bei wenn gewünscht