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Kontakt zwischen den "Geliebten"

****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Kontakt zwischen den "Geliebten"
Dieses Thema liegt mir zurzeit sehr am Herzen: Ich bin seit etwa einem 3/4 Jahr in einer Beziehung mit einem verheirateten Mann, der sowohl mich als auch seine Ehefrau liebt. Seine Ehefrau weiß seit Mai von mir, akzeptiert mich, wir haben ein paar Mal telefoniert und sind auch auch schon einige Male begegnet, einmal sogar ganz explizit nur wir zwei zum Kaffee. Der Ehemann und ich definieren uns als "poly" (wobei ich diejenige bin, die damit schon in früheren Beziehungen üben durfte), die Ehefrau macht zurzeit mit, weiß aber nicht, ob sie sich nicht doch eines Tages für einen Mono-Mann und eine ganz normale Beziehung und damit gegen ihren Ehemann entscheiden möchte. Insgesamt sind wir recht weit gekommen seit Mai und ich finde die Ehefrau meistert das wundervoll - ein cooles Weib. Soviel zum Vorgeplänkel.

Ich frage mich jetzt, in wieweit es sinnvoll ist, dass die Ehefrau und ich befreundet sind. Welche Erfahrungen habt Ihr mit solchen Konstellationen gemacht?

Konkret hatten wir jetzt gerade eben ein kleines Debakel, ein Planungsmissverständnis, bei dem sie mich mit ihrer Wankelmütigkeit sehr verärgert hat (vereinfacht ausgedrückt), ihr Ehemann saß da zwischen den Stühlen, denn er hat meine Wut und meine Ohnmacht live mitbekommen.

Ich weiß aus Erfahrung, dass die "Geliebten" gerne in Kontakt bleiben, um die Kontrolle über die Situation zu behalten. Darüber hinaus entsteht als Nebenprodukt bei Nähe zwischen den "Geliebten" dann auch immer eine gewisse Verpflichtung oder Erwartung, den anderen nicht zu verletzten oder vom anderen nicht verletzt zu werden. Gerade aber wenn es darum geht, separat für die eigenen Bedürnisse einzustehen ("ich will ihn heute" "nein, heute brauche ich ihn") kann das ja zu Gewissenskonflikten führen.

Natürlich stell ich es mir toll vor, wenn wir uns alle wie eine große Familie fühlen und verhalten - das wäre auch mein Idealbild. Aber funktoniert das so? Also, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
*****nic Mann
670 Beiträge
Mit manchen Menschen, die ich kennenlerne, möchte ich befreundet sein. Manche davon sogar mit mir. Andere nicht, das ist dann schade.

Zu erwarten, das Beziehungen über die eigenen hinaus freundschaftlich werden führt zu nichts. Es ist schön, wenn das klappt (Freunde sind immer gut, ebenso steigert das die Chancen auf Gruppensex *zwinker* ), aber auch okay, wenn nicht - nicht ich führe diese Beziehungen mit diesen Menschen, sondern meine Partner.

Befreundet zu sein, um die Kontrolle zu behalten - bei dem Satz hat es bei mir kurz gezickt.

Ich weiß nicht, ob es "sinnvoll" ist, wenn ihr befreundet seid - seid ihr es? Super. Sich absichtlich aus dem Weg gehen wäre ja auch doof. Seid ihr es nicht? Auch gut. Kann man nicht erzwingen.

Die Frage nach Sinn stellt sich da nicht, oder? Was änderte es, wenn es sinnvoll wäre, und ihr es nicht seid? Oder umgekehrt?
*******erli Paar
4.485 Beiträge
ihr Ehemann saß da zwischen den Stühlen

Er hat sich wohl eher um eine klare Ansage gedrückt.

Natürlich stell ich es mir toll vor, wenn wir uns alle wie eine große Familie fühlen und verhalten - das wäre auch mein Idealbild.

Dann müssten auch alle Beteiligten das so wollen, doch die Ehefrau schaut sich das mal an und wird die Ehe beenden, wenn es ihr reicht.

Aber funktoniert das so? Also, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Ja es funktioniert doch dann gehört man für beide Ehepartner oder falls vorhanden, der ganzen Familie dazu.
Graben und Guerilla.
Hmja. Hört sich nicht so an, als ob die Frau Deines Partners die Situation wirklich akzeptiert hat. Eher, wie ein Schachzug. "Befreundet zu sein, um die Kontrolle zu behalten" ist da ein ganz guter, griffiger Slogan.

Ich fürchte es ist noch weitergehend: Scheinbare Akzeptanz um im Spiel zu bleiben. Aus dem wenigen, was ich weiß, schließe ich, dass sie nur auf ihre Chance wartet die polyamore Situation zu beenden oder wenigstens die Oberhand zu bewahren. Das "Nicht-Verletzen-Spiel" kann dabei auch gezielt zur Manipulation eingesetzt werden um ein schlechtes Gewissen einzuimpfen. Rücksichtnahme fordern "ich brauche ihn" versus "ich will ihn heute" (Egoismus).

Ob das dann wirklich "befreundet" ist, halte ich für zweifelhaft. Wahrscheinlich wäre es ehrlicher, in dieser Situation nicht befreundet zu sein - dann sind die Fronten wenigstens klar. Aus meiner Sicht: Lieber einen offenen Grabenkrieg, als einen versteckten Guerillakrieg. Nebenbei: Mein Mitgefühl für denjenigen, der zwischen den Fronten sitzt.

Spiritus Rector.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich schließe mich JayCynic an. Das waren auch meine Gedanken.

Hinzufügen möchte ich noch, dass ich es schwierig finde, die Erwartungen, die man an eine Beziehung hat, davon abhängig zu machen, in welcher Beziehung man zu einer anderen Person steht.
Seine Frau ist wankelmütig. Das ist schlicht so, unabhängig davon, ob und wie eng du mit ihr befreundet bist.
Die Erwartungen, die du an deinen Partner hast, sollten von dir selbst abhängen. Wie gut zufrieden bist du mit der Situatio? Wie glücklich oder unglücklich bist du mit seinem Standing? Auch dein Verständnis für seine Frau sollte meiner Meinung nach nicht davon abhängen, wie gut ihr befreundet seid.

Ganz allgemein ist es natürlich schön, wenn alle sich mögen. Aber wenn nicht, dann eben nicht^^
Es kommt immer darauf an, was man daraus macht.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Nein, mit meiner Aussage zur Kontrolle wollte ich nicht sagen, dass die Ehefrau so drauf ist. Ich kenne sie nicht ausreichend, das kann ich gar nicht beurteilen. Ich gehe nur davon aus, dass das menschlich wäre und dass dieser Aspekt deshalb sicherlich dazugehört - nur in welchem Ausmaß, das kann ich nicht beurteilen.

Und auch ich bin ja beteiligt. Ich weiß auch nicht genau, in welchem Maße ich den Kontakt zu ihre suche - das tat ich bis zum Vorfall vorgestern - weil ich es gut finde, sie "in Kontrolle" zu halten. Sicherlich möchte ich wissen, wie es ihr geht, und wenn ich weiß bzw. dafür sorge, dass es ihr gut geht, sind die Chancen besser, dass mein Freund und ich auch eine gute Zeit haben. Mein Freund meint, sie suche den Kontakt aus (Menschen-)Liebe. Ich selbst bin neugierig zu wissen, wen mein Freund liebt, ich habe festgestellt, dass sie ein interessanter Mensch ist. Gäbe es meinen Freund nicht und wären sie und ich uns zufällig begegnet, hätte es schon sein können, dass wir Freundinnen geworden wären.

Nein, der Ehemann hat sich nicht wirklich vor einer klaren Ansage gedrückt vorgestern. Es war eine komplexe Situation, in der wir alle Fehler gemacht haben. Perfekt wäre es gewesen, wenn er mir klar und unabhängig von seiner Frau (gerne in Rücksprache mit ihr) seine Planung und seine Wünsche mitgeteilt hätte. Perfekt wäre es auch gewesen, wenn ich einfach hätte schauen, können, was ich will und mich dann entsprechend entschieden hätte. Aber so war es nicht. Er hat seine Planung von der Ehefrau abhängig gemacht, die sich im letzten Moment umentschieden hat, und ich war nicht in der Lage, einfach auf meine Wünsche zu achten und schwankte zwischen der Entscheidung, die die Ehefrau am wenigsten unglücklich macht, um die Beziehung möglichst wenig zu gefährden, (die aber gegen mich war) und einer Entscheidung für mich (aber gegen die Ehefrau). Für mich war das ein Dilemma, das sich dann auflöste, als die Ehefrau im letzten Moment die Meinung änderte und entschied, doch nicht mitzukommen.

Eine Entscheidung für mich kann immer auch eine Entscheidung gegen die andere sein, und das wird doch umso schwieriger, wenn man die andere mag? Ich halte die Ehefrau darüber hinaus in Sachen Polyamorie für das schwächste Glied, denn sie hat sich die Situation nicht ausgsucht, und möchte deshalb sehr vorsichtig mit ihr umgehen, das jedcoh geht auf meine Kosten, denn dann stecke ich immer wieder zurück.
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Deine Rücksichtnahme auf sie spricht für Dich, aber im Grunde ist Dein Freund Dein Ansprechpartner und es ist seine Aufgabe, Euch beiden (!) gegenüber klare Ansagen zu machen und Absprachen zu treffen. Du kannst also mal zurückstecken, wenn er Dich darum bittet, weil er Zeit mit seiner Frau braucht. Aber es ist nicht Deine Aufgabe und führt auch nur zu Chaos wenn Du versuchst die Situation für ihn oder sie zu managen - Du kannst nie alle Gefühle und Gedanken der anderen nachvollziehen und daher die Situation schnell mal falsch einschätzen. Bleib klar bei Dir und in guter Kommunikation, mach klare Ansagen über das was Du möchtest (ohne daraus eine Forderung zu machen) - dann hast Du von Deiner Seite aus das Mögliche getan und der Rest liegt nicht in Deiner Hand.
*****ta1 Frau
204 Beiträge
Frau und Freundin
Hi,
ich war in ziemlich genau der gleichen Situation. Die Ehefrau meines Freundes akzeptierte mich .... aus Liebe zu ihm, nicht weil sie selbst Poly wäre. Ich habe sie kennen gelernt und wir hätten beste Freundinnen sein können, total auf einer Wellenlänge, wenn ich nicht blöderweise in ihren Mann verliebt gewesen wäre.
Ich habe auch immer versucht, ihre Bedürfnisse mit einzukalkulieren, damit sie sich wohl fühlt und damit alle.
Ein Satz von ihr hat mich dann davon befreit: Was maße ich mir an, zu wissen, was gut für sie ist.
Bei uns hat sie nach ein paar Monaten entschieden, dass sie diese Beziehung doch nicht mehr so führen möchte, was zu einem ziemlichen Gefühlsdrama geführt hat, denn Liebe lässt sich nicht einfach so auf Befehl ausschalten. Ich wünsche euch einen besseren Verlauf.
lg brujita
Befreiung
*****ta1:
Ein Satz von ihr hat mich dann davon befreit: Was maße ich mir an, zu wissen, was gut für sie ist.

danke ..
*blume*
weiße Sünde
*******MARA
1.272 Beiträge
Arroganz
@*****ta1
Was maße ich mir an, zu wissen, was gut für sie ist.

Ja, zu meinen, man wüsste, was gut für einen anderen ist, ist Arroganz. Oder zu meinen, jemandem sein Schicksal erleichtern zu müssen - ebenso.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Ich finde es prinzipiell auch gut und wichtig, wenn sich die Geliebten eines gemeinsamen Partners kennen.
Wenn sie miteinander gut befreundet sind, finde ich es noch schöner - und der Idealzustand wäre es, wenn sie sich auch lieben (nein, nur für Liebe muss man seine sexuelle Preferenz nicht ändern *zwinker* ).

Erzwingen kann man es nicht - und wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Dann ist es auch gut. Ihr scheint euch aber gut zu verstehen und euch positiv auszutauschen. Dann ist es doch prima.
Ich denke, dass wenn man es möglich machen kann und sich alle verstehen, sollte man schon Kontakt zu dem Ehepartner des eigenes Partners haben..
Mein Freund ist auch verheiratet und seine Frau ist auch poly, ich kenne sie und wir sind gute Freundinnen geworden und sie ist für mich eine Bereicherung, weil sie meinen Freund besser kennt, als sonst irgendjemand...
Aber auch in vielen anderen Breichen des Lebens..
Wenn derjenige/diejenige aber nur mitmacht und eigentlich gar nicht so poly/offen ist könnte es sich schwirig gestalten..


Wie gesagt, ich stehe da positiv gegenüber *zwinker*

Einen lieben Gruß und allen ein schönes Wochenende

Mascha
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Meine Liebsten und Liebe kennen sich, ebenso die meisten meiner anderen Verbindungen und ich finde das gut und möchte auch deren Verbindungen kennen. Schließlich haben wr ja gemeinsam, dass wir jeweils den gleichen Menschen mögen. Leider gibt es auch Männer, die mich nicht ausstehen können, aber das sind dann keine Polys und weil sie es nicht wollen, bleibt es dann mit den mit Ihnen verbandelten Frauen auf einer (Herz-)Freundschaftsebene.

Toll wäre es natürlich, wenn sich zwischen mehreren Beteiligten so viel Sympathie und Anziehung ergäbe, dass auch gemeinsame erotische Verbindungen lebbar wären, mal schauen, was das Leben noch so bringt. Aber das ist in Eurem Fall ja keine Option.
*****wen Frau
138 Beiträge
Natürlich wäre es der Idealfall, wenn sich alle Beteiligten in einer Polykonstellation kennen und auch lieben. Aber so ist das Leben nun mal nicht.
D. h. es wird immer Menschen geben, denen ich mich mehr zugewandt fühle und andere, mit denen ich eher weniger warm werde.

Ich habe selbst schon die verschiedensten Varianten kennen gelernt, für mich persönlich ist es am schönsten, wenn man sich untereinander gut versteht. Auch enge Freundschaften, die aus Polykonstellationen entstehen, mag ich sehr. Daher ist mein Wunsch normalerweise immer der, sich auch gegenseitig kennen zu lernen.

Allerdings birgt dieses sich um andere mitkümmern/sorgen eine große Gefahr: sich selbst aus den Augen zu verlieren und den anderen zu bevormunden, in dem man (und sei es unbewusst) Entscheidungen für ihn/sie trifft.

Wie brujita schrieb
Ein Satz von ihr hat mich dann davon befreit: Was maße ich mir an, zu wissen, was gut für sie ist.

trifft es das genau. Ich nehme der anderen Person damit auch Gelegenheit, zu wachsen bzw. sich mit anstehenden Themen auseinandersetzen zu können.
*******ata Frau
1.456 Beiträge
Kurze "geschichtlich" Hintergründe, damit ihr wisst, aus welcher Perspektive ich schreibe: Ich lebe in einer Beziehung mit einem verheirateten Mann und seiner Frau... Ihn habe ich im Internet kennengelernt, wir haben uns ca. ein halbes Jahr sehr regelmässig und sehr intensiv ausgetauscht... Er hat ihr die Nachrichten vorgelesen und sie hat sich an Antworten beteiligt... Wir haben uns dann an einer öffentlichen Veranstaltung das erste mal getroffen, und das war auch das erste Mal, dass ich "wusste", dass er nicht einfach irgend eine Internetbekanntschaft ist... Sie fand ich (sehr schweizerdeutsch) megahärzig... Nun sind wir seit mehr als einem Jahr zusammen...

Ob Mensch befreundet sein "muss", weiss ich nicht... Dies ist eine persönliche Einstellung und eine Frage des "Was will ICH?"...

Wir verbringen viel Zeit zu Dritt...

Realistisch gesehen, ist die Zeit, die ich einen anderen Menschen ganz für mich alleine "brauche" doch sehr beschränkt... Meist geht es dabei um "Hat mich fest"...

Ich finde wichtig, dass jede/r für sich klar weiss:

• Wie geht es mir?
• Was will ich?
• Was brauche ich?
• Was ist MEINS? (gemeint ist hier nicht Materieles, sondern Gefühle)...
• Was ist DEINS? ( " )

Und dann auch den Mut hat, dies klar zu komunizieren...

Terminliche Unklarheiten/Missverständnisse kenne ich auch, habe mich Anfangs oft genervt, zwischenzeitlich sind wir der Meinung, "wenn das unser einziges Problem ist, haben wir keins"...

Ausserdem entscheide ich für MICH und nicht gegen etwas... Ich glaube, auch dies ist sehr wichtig, wenn Menschen miteinander eine Beziehung führen, noch wichtiger, wenn mehrere Personen untereinander Beziehungen führen... Ich würde die Welt retten, wenn ich es könnet, da ich es aber nicht kann, schaue ich, dass meine Welt für mich stimmt, dann bringe ich wenigstens die Welt meiner Mitmenschen nicht durcheinander... Niemand kann es Allen recht machen...

Ich habe mich für mich also sehr am Anfang dieser "Konstellation" entschieden, dass ich mit der Frau meines Freund berfreundet sein will... Weil ich sie gern habe... Für mich... Nicht für ihn...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Rücksichtnahme
Perlentor:
Ja, zu meinen, man wüsste, was gut für einen anderen ist, ist Arroganz. Oder zu meinen, jemandem sein Schicksal erleichtern zu müssen - ebenso.

Darunter fällt für mich auch Rücksichtnahme ohne Rücksprache .
Wenn dabei noch eigene Bedürfnisse unausgesprochen bleiben, wird ein schleichendes Gift gezücktet.

Es ist Aufgabe des Centers, die evtl. konkurrierenden Wünsche seiner Wings zu hören und sich, wenn keine Einigung zwischen den Wings oder, noch besser zu Dritt, möglich ist, zu entscheiden. Polyamorie bewahrt nicht vor entweder/oder-Entscheidungen, schon gar nicht zu einem definierten Zeitpunkt.
Wenn er die Wünsche einer bestimmten Partnerin bedingungslos und abhängig von ihren Stimmungen bevorzugen möchte, ist das seine Entscheidung.

Es bleibt beim anderen Wing, idealerweise in kommuikativer, emotionaler Begleitung des Centers, eine Entscheidung für sich zu treffen, ob und inwieweit eine solche Beziehung eine Bereicherung für ihnsie ist.

Zu den Fragen der TE:
Ich frage mich jetzt, in wieweit es sinnvoll ist, dass die Ehefrau und ich befreundet sind. Welche Erfahrungen habt Ihr mit solchen Konstellationen gemacht?

Das ist der Idealfall, aber Kontrolle ist kein aufrichtiges Motiv dafür.
Wie wäre es mit einer friedfertigen Arbeitsgemeinschaft in gegenseitigem Wohlwollen?


Natürlich stell ich es mir toll vor, wenn wir uns alle wie eine große Familie fühlen und verhalten - das wäre auch mein Idealbild. Aber funktoniert das so? Also, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Ich teile Dein Idealbild - mein Herzenswunsch seit Jahren. Auf etwas Anderes möchte ich mich, Stand heute, nicht mehr einlassen.
Ich habe erfahren, wie es nicht so funktioniert. Verschwiegenes vergiftet.
Und ich habe erfahren, dass es ohne das Familiäre wunderbar funktionieren kann: in anerkennender Distanz ohne Konukurrenz zwischen den Wings und in Anerkenntnis der Wünsche des Centers.

Für das Familiending in einer Art Lebensgemeinschaft oder gleichwertiger Partnerschaft ist wenigstens eine Art schwesterlicher/brüderlicher Verbundenheit unter den gleichgeschlechtlichen Beteiligten erforderlich. Ideal ist es, wenn sie sich in dem Wunsch verbinden können, dass es dem von Beiden geliebten Center gut geht. Dann ist es leichter, das eigene Ego auch mal zurückzustellen, idealerweise in Mitfreude mit den beiden Anderen. Und den Center verschont es vor Entscheidungskonflikten.

Es geht aber auch ohne all das... ohne Kenntnis, ohne Kommunikation mit dem anderen Wing. Das braucht ein/e/n stabiles Selbst -wertgefühl, -annahme und -verantwortung beim Wing. Eine schöne Hilfe wäre ein Ur-Vertrauen in die Beziehung zum Center. Das erleichtert dem Center die Freiheit, seine Wünsche so zu leben, wie es ihm entspricht - anstatt dass er sich zum Spielball der Wünsche seiner Wings machen lässt.

Es kann gelingen, wenn der Center stark genug ist, seine Mädels klar auf die Plätze verweist, auf denen er sie sieht. Wenn sie sich darauf einrichten können, gut. Wenn nicht, auch gut.

Nicht alles persönlich erfahren, manches nur mittelbar. Welcher Weg für die konkret Beteiligten richtig ist, müsssen sie selbst erkennen. Es ist regressiv und destruktiv, ins Leid zu verfallen, wenn einem ein Wunsch nicht erfüllt wird. Freundlich die Konsequenz ziehen, weitergehen und verbunden bleiben ist der Weg. Vielleicht stimmt nur die Zeitqualität für die Beteiligten nicht.
Das setzt widerum Selbst-erfahrung und -positionierung im Poly-Kontext voraus. Zu wissen, wass ich will und was nicht. Davon habe ich jetzt vorerst genug, immerhin. Den Rest lerne ich noch... *g*.

*herz*lich
T*sonne*M
weiße Sünde
*******MARA
1.272 Beiträge
Ja, genau so!
@*******om58
seine Mädels klar auf die Plätze verweist, auf denen er sie sieht

*haumichwech*
*******958 Frau
9.875 Beiträge
*******om58:
Es kann gelingen, wenn der Center stark genug ist, seine Mädels klar auf die Plätze verweist, auf denen er sie sieht.

dann hoffe ich mal das die mädels auch die stärke haben um im gegenzug den "center" auf das plätzchen zu verweisen auf dem sie ihn sehen

sorry, aber für mich pers. hat poly-leben nichts damit zutun das mich (oder ich) jemand anders auf irgend einen platz verweist !
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Es kann gelingen, wenn der Center stark genug ist, seine Mädels klar auf die Plätze verweist, auf denen er sie sieht. Wenn sie sich darauf einrichten können, gut. Wenn nicht, auch gut.

Super! Das offenbart eine ganze Menge ... könnte ein fernöstlicher Pascha nicht deutlicher kund getan haben ...

*anbet*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Auf die Plätze...
... ist nicht jedermenschs Ding. Ich mag es, wenn sich das organisch ergibt. Es gibt aber dominante Persönlichkeiten (auch Frauen), die das so leben. Das macht es sehr leicht, eine Entscheidung für sich zu treffen. Das kann mensch auch als Vorteil sehen und harmoniert mit "devoten" Naturen.

Davon gibt es lt. Profilaussagen ja einige hier... ein schönes Beispiel dafür, wie wenig Profilinhalte aussagen können, weil der Kontext fehlt.

T*zwinker*M
*****nic Mann
670 Beiträge
Eine dominante oder aktive, passive oder submissive oder wechselnde Präferenz, worauf sich die Profilangaben wohl beziehen, sagt nichts über die Präferenz im Alltag aus. Ich zumindest bevorzuge da Menschen, die möglichst autonom und selbst-verantwortlich in ihren Entscheidungen sind.

Menschen in Rollen zu pressen funktioniert meiner persönlichen Erfahrung miserabel, egal ob es bewusst oder unbewusst geschieht. Die Übernahme von Verantwortung für sie ("Der Center muss/sollte ...") ebensowenig.

Mit der "Center/Wing" Terminologie kann ich auch nichts anfangen - zu rigides Bild der Beziehungsmuster für mich. Aber natürlich ist es immer die Verantwortung eines jeden, seine eigenen Entscheidungen zu treffen - das ist, unter Erwachsenen, ein Allgemeinplatz *zwinker*
*****_54 Frau
11.799 Beiträge
Ich persönlich finde die "Center-Wings-Terminologie" ist Menschen verachtend.
Ich zucke jedesmals zusammen, wenn ich davon lese, es fühlt sich nach Anhängsel an.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Center-Wing
Für mich ist es ein Fachausdruck, der aussagt, dass ein Mensch intim mit mehr als enem Menschen in Beziehung steht. Im Fall der Triade stehen die Wings zusätzlich in intimer Beziehung.

Wer das für sich mit wertenden, emotional oder sonstigen Bildern unterlegen möchte, kann das gerne tun, solange die eigene Wertung nicht auf andere übertragen werden, die den Terminus technicus gebrauchen, ohne die Motive und begleitenden Gefühle dafür zu erfragen.
Hilfreich für eine sachliche Verständigung ist das nicht.

Analog gilt das für meinen Spruch, "die Mädels auf die Plätze zu verweisen". Das hört sich eklig Macho und dominant an, kann aber liebevoll und wohlwollend umgesetzt und vom Gegenüber auch so wahrgenommen werden.
By the way: Sollte jemand der Meinung sein, dass ich mich damit identifiziere, übersieht, dass ich eine Analyse mit vier Alternativen vorgestellt habe.

Tom
*******ata Frau
1.456 Beiträge
Für mich klingt Center/Wings immer so nach Militär... Und ich gebe mein Gehirn nicht gerne ab...

Dazu kommen für mich zwei Ansichten, die (für mich) Beide richtig sind:

• Der/Die Mensch/en die jetzt in dem Moment bei mir sind, mit dem/denen ich mich unterhalte oder einfach nur still bin, mit dem/denen ich Zeit teile, ist/sind für mich (jetzt/in diesem Moment) der/die Wichtigste/n... Egal ob Kollegen, Freunde, Familie, Liebesbeziehung oder Nachbarn...
Bei Beziehungen geht es meiner Meinung darum, sich auf ein Gegenüber einzulassen, Kompromisse zu finden, einander wachsen zu lassen und gemeinsam etwas Neues zu schaffen... Wenn einer die Anderen "auf ihre Plätze verweist", funktioniert das (meiner Meinung) überhaupt nicht... Da wächst keiner, weil mensch sich nicht mit Mensch auseinandersetzen muss...

• Die Beziehung meines Freundes und seiner Frau ist die "primäre" Beziehung... Das mag ein Wiederspruch zum oben Beschriebenen sein, ist es (wieder für mich) in keinster Weise... "Ihre" Beziehung hat "unserer" min. 10 Jahre voraus... Das wird immer so sein...

Was ich sehr wichtig finde, ist, Dinge, die verunsichern, anzusprechen... Vielleicht solltest du seine Frau einfach mal fragen, wie ihr für sie jetzt gerade zueinander steht... Beziehungen verändern sich, sie können wachsen (wenn mensch Mensch akzeptieren, respektieren und verstehen will), oder auch nicht...
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
- Die Beziehung meines Freundes und seiner Frau ist die "primäre" Beziehung... Das mag ein Wiederspruch zum oben Beschriebenen sein, ist es (wieder für mich) in keinster Weise... "Ihre" Beziehung hat "unserer" min. 10 Jahre voraus... Das wird immer so sein...


Ja, so sehe ich das bei uns auch, auch wir eigentlich alle der Meinung sind, dass es keine Wertung geben dürfte. Das ist aber der Grund, warum ich immer wieder ganz automatisch einen Schritt zurücktrete, und zwar zugunsten der Ehefrau. Genau darüber ärgere ich mich dann aber immer wieder, denn das ist nicht wirklich fair. Da streitet sich mein Herz mit meinem Verstand.

Mit der "Center"-"Wing"-Terminologie komme ich auch nicht klar, aber das ist wohl Geschmacksache und tut hier nichts zur Sache.

Im Moment scheint sich das Problem darum zu drehen, dass ich der Ehefrau nicht 100% glaube, dass sie so cool mit der Situation ist, wie es scheint. Das ist die Ursache für meine Vorsicht. Das ist aber auch ein Problem... Vertrauen wäre schon schön. Ich habe nur so viel Angst, dass ich dann enttäuscht werde, wenn sie dann doch entscheidet, dass ihr das alles zu viel wird und die ganze Sache mit viel Drama explodiert.
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