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Planen,regeln und organisieren

*******erli Paar
4.485 Beiträge
Themenersteller 
Planen,regeln und organisieren
Innerhalb einer Beziehung/Partnerschaft gibt es viele Dinge zu regeln, zu planen und Dinge, die organisiert werden müssen.

Lebt man nun jedoch nicht nur in einer Beziehung/Partnerschaft zu einem Menschen, sondern zu Mehrern Menschen, dann ist der Aufwand dies alles zu managen ja nicht weniger, sondern viel höher.

Ist ­Polyamory zu leben wirklich freier?

Wem eine Liebesbeziehung zu einem Partner schon unfrei erscheint, wie viel mehr schränkt eine Beziehung/Partnerschaft zu mehr als einem Menschen dann erst ein?

Viele bevorzugen es ja nicht mit all seinen geliebten Menschen in einem Haushalt zusammenzuleben, sondern sehen jede Beziehung/Partnerschaft als einzigartig an.

So weit so gut ... Doch die Einschränkungen zeitlich (der Tag hat nun mal nur 24 Stunden) und der Aufwand von der Organisation wird doch immer höher und steigert sich irgendwann dermaßen das niemand mehr für irgendwen, geschweige denn für sich selbst Zeit und Muse hat.

Vor allem wer organisiert und plant und leistet so viel mehr Beziehungsarbeit, als es in einer Beziehung/Partnerschaft schon notwendig ist ?
****asa Frau
1.136 Beiträge
Es sagte...
mal ein lieber Mensch, Polyamory ist, mehr als einen Menschen zu vermissen.
Dann muss man aber auch mehr als einen Partner unter einen Hut bekommen.

Genau, wie bei Freunden und Familienmitgliedern muss von allen Seiten Engagement gezeigt werden, Zeit für gemeinsame Stunden zu finden. Das geht mal leichter, mal schwerer - wir sind alle auch äußeren Faktoren unterworfen, auf die wir nicht immer Einfluß haben. Job, Kinder und damit Schulveranstaltungen o. ä., die Familie im weiteren Sinne, eigene Hobbys... all das fordert Aufmerksamkeit.

Die sog. "Beziehungsarbeit" sollte gleichmäßig verteilt sein, ohne Kompromisse funktioniert der Alltag nicht. Und genau so, wie ich bei "platonischen" Freunden verfahre, würde ich dies auch in einer Beziehung sehen. Sprich, wer sich nur bei mir meldet, wenn es ihm/ihr gerade paßt und dann soll ich "springen", hat auf Dauer schlechte Karten. Es hat mit Wertschätzung und Respekt zu tun und wer mir diese auf Dauer (jede Beziehung hat Durststrecken) nicht entgegenbringt, für den möchte ich meine Zeit irgendwann auch nicht mehr frei schaufeln.

Übringens, keiner hat gesagt, Poly wäre einfach... Unkompliziert wären regelmäßige ONS. Aber das fällt dann wohl unter "selbstgewähltes Elend". Und ist doch so schön! *liebguck*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Ich sehe da nicht unbedingt Mehrarbeit.

Und ich lasse mal das heimliche Fremdgehen in monoamoren Beziehungen außen vor - das ist ja wohl das Maximum an Aufwand, das alles "unter einen Hut" zu bekommen und dann auch noch heimlich. *oh* *zwinker*

In einer polyamoren Struktur habe ich die Freiheit, mein Leben mit mehreren Menschen zu gestalten. Und meine Partner haben diese Freiheit auch. Daraus ergeben sich doch viel mehr Möglichkeiten.

Eine Mehrarbeit sehe ich nur dort, wo man aus einer Beziehung bestimmte Ansprüche ableitet, die dann auch eingefordert und erfüllt werden sollen.
****asa Frau
1.136 Beiträge
@Sorbas
"Arbeit" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, ich hatte das Wort Beziehungsarbeit vom Thread-Ersteller übernommen. Einsatz, Engagement...so was eher. Und das brauche ich in jeder zwischenmenschlichen Beziehung, sonst wirds nämlich sehr einseitig. Und damit keine Beziehung mehr.

Und du hast Recht, da ist doch Poly wesentlich entspannter, wenn Partner A weiss, man trifft sich mit Partner B, als irgendwelche Alibi-Ketten fürs heimliche Fremdgehen zu schmieden...
Ist ­Polyamory zu leben wirklich freier?

Gegenfrage: Sagt das Jemand?

Bei der Frage fragte ich mich selbst, ob mir das überhaupt wichtig ist. Eigentlich bin ich im Geist so frei, das kann kein Umfeld ändern ohne das ich es hinnehme. Aber ich kann´s schon leichter oder schwerer haben mit Ansprüchen, Hoffnungen, Wünschen und Erwartungen von Aussen. In so fern frage ich mich, und stelle das in die Runde:
"freier" wovon?
Soviel zu meinen philosophischen Anteilen *zwinker*

Ich hab es bisher sehr frei erlebt. Einfach weil ich mein eigenes Leben leben konnte, das liegt erstmal an mir, ich habe es behalten, bin mir anscheinend treu. Dabei wohnten wir aber auch nicht zusammen. Selbst Freunde lassen mich ganz schön dolle so sein wie ich bin, ich hab ganz schön viel Spielraum für mich und für ich zu sein.
Ich wünschte mir beim Zusammenwohnen aber auch, daß dies daran nichts ändern würde. Wenn Planerei in Arbeit ausarten würde (wobei ich das Organisieren liebe), dann würde ich aufhören zu Planen, und mal schauen was passiert. Irgendwas passiert dann, aber eines nicht, die Welt geht dann nicht unter. Wenn mir etwas zu viel wird gibt es nur eine Möglichkeit, es lassen.

Ich weiß, daß das nicht unter allen Umständen geht, ich hab Verständnis dafür. Mein Leben hab ich mich so eingerichtet, daß es geht.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Themenersteller 
Beziehung / Partnerschaft

Mindestens 2 Menschen ( oder auch 3, 4 und mehr, ob WG oder nicht, mit und ohne Kinder ) die in einem gemeinsamen zuhause leben.

Eine Mehrarbeit sehe ich nur dort, wo man aus einer Beziehung bestimmte Ansprüche ableitet, die dann auch eingefordert und erfüllt werden sollen.

Einfache Dinge

Wer putzt ?
Wer führt den Hund aus ?
Wer kümmert sich um die Kinder ?
Wer kauft ein ?
Wer kocht ?
Wann finden gemeinsame Dinge statt von A-Z alles möglich, wer plant und organisiert das ?
Wer erledigt die Post ?
Wer erledigt Rechnungen ?
Wer begleitet Schwiegermutter zum Arzt ?

Gibt es 2 Beziehungen oder Partnerschaften gibt es die ganz pragmatischen Dinge doppelt.

Eigentlich bin ich im Geist so frei, das kann kein Umfeld ändern ohne das ich es hinnehme.


Der Geist kann so frei sein, wie er will ..... davon wird der Mülleimer nicht leerer und der Kühlschrank nicht voll.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*******erli:
Eine Mehrarbeit sehe ich nur dort, wo man aus einer Beziehung bestimmte Ansprüche ableitet, die dann auch eingefordert und erfüllt werden sollen.

Einfache Dinge

Wer putzt ?
Wer führt den Hund aus ?
Wer kümmert sich um die Kinder ?
Wer kauft ein ?
Wer kocht ?
Wann finden gemeinsame Dinge statt von A-Z alles möglich, wer plant und organisiert das ?
Wer erledigt die Post ?
Wer erledigt Rechnungen ?
Wer begleitet Schwiegermutter zum Arzt ?
Hm, ich sehe bei all diesen Dingen keine Mehrarbeit, wenn mehr Personen in einer Beziehung leben, die sich diese Arbeiten teilen können. Und unterm Strich haben sie dann mehr Zeit für sich.

Mehrarbeit könnte es für den Center werden, wenn er in zwei getrennten Beziehungen und Haushalten lebt und in beiden einen vollwertigen Einzelpartner darstellen soll.

Aber dann lebt man nicht in einer polyamoren Beziehung, sondern in zwei parallelen Einzelbeziehungen. Wenn da jeder Einzelpartner 50% Mitarbeit einfordert, besteht eindeutig die Gefahr des Burn-Out für den Center *zwinker*
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nur dass ich es recht verstehe:
Es geht hierbei um Menschen, die in Mehrfachbeziehung unter einem Dach leben,ja?
Also nicht um Orga von Mehrfachbeziehungen im Allgemeinen?
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*********nchen:
Es geht hierbei um Menschen, die in Mehrfachbeziehung unter einem Dach leben,ja?
Also nicht um Orga von Mehrfachbeziehungen im Allgemeinen?
Ich sehe da keinen großen Unterschied.

Selbst wenn z.B. drei Menschen in drei einzelnen Wohnungen leben und dennoch miteinander in Liebensbeziehungen, so haben sie unterm Strich weniger Arbeit, als wenn jeder ganz für sich allein lebte.

Das Einzige, was mehr wird (gegenüber einem Single), ist das, was man den jeweiligen Partnern an Liebe zukommen lässt. Aber das möchte man ja - deshalb pflegt man miteinander eine Liebesbeziehung. Wem das zu viel ist, dem bleibt es ja frei gestellt, die Anzahl seiner Liebesbeziehungen zu reduzieren - im Extremfall bis auf Null *ggg*

Übrigens - auch das ist in einer guten Poly-Beziehung oft einfacher als in einer Zweierbeziehung: Sich einfach einmal rausnehmen, eine Auszeit gönnen. Man lässt dann ja in der Regel keinen Partner ganz allein zurück, sondern weiß ihn weiterhin in liebevollen Händen. Und wer hat nicht manchmal das Bedürfnis, einfach ein paar Tage oder evtl. auch Wochen nur für sich zu haben? - Ohne gleich die Beziehung zu beenden oder aufs Spiel zu setzen.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Themenersteller 
Mehrarbeit könnte es für den Center werden, wenn er in zwei getrennten Beziehungen und Haushalten lebt und in beiden einen vollwertigen Einzelpartner darstellen soll.

Aber dann lebt man nicht in einer polyamoren Beziehung, sondern in zwei parallelen Einzelbeziehungen.


Nicht poly ? *oh* aber viele wollen doch gar nicht zu dritt 3., 4. oder so zusammen leben ?

Also nicht um Orga von Mehrfachbeziehungen im Allgemeinen?

Äußern kann sich jeder der mag, nur innerhalb mindestens 1er Partnerschaft, WG oder Single mit Kindern zu leben wäre schon gut.
Denn wer nur als Single lebt, muss solche Dinge ja auch nur für sich allein regeln und lebt frei ohne partnerschaftliche oder elterliche Verpflichtungen.

Vielen Menschen wird ein Alltag innerhalb einer Partnerschaft oft zu viel.
Kommen noch Kind/er hinzu verbleibt immer weniger Zeit für Zweisamkeit und Sexualität.

Liebt man nun mehr, als einem Menschen führt man ja auch mehr, als eine Beziehung/Partnerschaft .... all das muss man ja auch irgendwie zeitlich planen und regeln.

Da ich/wir immer nur in einem Haushalt zusammen gelebt haben, ist ein Mensch mehr dazu ja eher entlastend.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Themenersteller 
Sich einfach einmal rausnehmen, eine Auszeit gönnen.

und wer kümmert sich um Whg. / Haus und Co. ?
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*******erli:
Nicht poly ? aber viele wollen doch gar nicht zu dritt 3., 4. oder so zusammen leben ?
"Nicht poly" hab ich nicht gesagt - aber keine polyamore Mehrfachbeziehung, sondern eben parallele Einzelbeziehungen, die durchaus auch polyamor gelebt werden können.

Aber selbst da sehe ich keine zwingende Mehrarbeit, wenn der "Pendler" zwischen beiden Beziehungen/Wohnungen nicht in beiden einen "Vollzeitpartner" abliefern muss. Das meinte ich auch mit "Ansprüche aus der Beziehung ableiten und einfordern" weiter oben.

*******erli:
Denn wer nur als Single lebt, muss solche Dinge ja auch nur für sich allein regeln und lebt frei ohne partnerschaftliche oder elterliche Verpflichtungen.
Elterliche Verpflichtungen kann ich nachvollziehen. Wobei sich die auch besser auf 2 oder sogar mehr Eltern aufteilen lassen, als wenn man alles allein bewerkstelligen muss. Man muss sich nur einig sein (Kommunikation!) *zwinker*

Aber welche partnerschaftlichen "Verpflichtungen" bedeuten denn eine Mehrarbeit gegenüber einem Singleleben, wenn sich nicht einer der Partner zurück lehnt und alles auf den/die Anderen abwälzt?
Das wäre dann aber für mich keine gleichberechtigte Beziehung mehr, sondern Ausnutzen einer Machtstellung innerhalb der Beziehung. So etwas hat für mich in einer polyamoren Beziehung nichts zu suchen, sondern das ist vorgestriges Pascha-Denken. *schiefguck*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
und wer kümmert sich um Whg. / Haus und Co. ?
Im "ungünstigsten" Fall jeder um seine eigene (wie ein Single). *zwinker*
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Themenersteller 
Vollzeitpartner

Also ist man überall nur Halbzeit- oder Teilzeitpartner ?
Lieber Sorbas,

ich freue mich ja immer wieder an Deinen Definitionen, sie haben schon viel zu Klarheit in unseren Diskussionen beigetragen. Ich muss aber grinsen, dass wohl auch Dir dennoch mal gelegentlich die Begrifflichkeiten durcheinander huschen: *zwinker*

*****s42:
Aber dann lebt man nicht in einer polyamoren Beziehung, sondern in zwei parallelen Einzelbeziehungen.

*****s42:
Ahja_Baerli:Nicht poly ? aber viele wollen doch gar nicht zu dritt 3., 4. oder so zusammen leben ?"Nicht poly" hab ich nicht gesagt - aber keine polyamore Mehrfachbeziehung, sondern eben parallele Einzelbeziehungen, die durchaus auch polyamor gelebt werden können.

Nach meinem Verständnis beschränkt sich die Definition polyamorer Liebesbeziehungen auf die beiden Merkmale, dass man a) mehr als eine Liebe lebt und b) dies offen und ohne Heimlichkeit den jeweiligen Lieben gegenüber tut. Die Form, wie diese Leben gelebt werden - ob z.B. im Zusammenleben einzelner oder aller Lieben gemeinsam - lässt die Defintion offen. Und wir alle wissen, dass diese Formen unendlich vielfältig sind. "Und das ist gut so." *g*

Zur Frage: Einige Meinungen sprechen davon, ob Polyamory sich nun anstrengend oder stressig oder mit viel Arbeit verbunden anfühlt. Einmal unabhängig von der Frage, ob da nun mehr Haushaltsarbeit oder Alltagsarbeit zu bewältigen ist: Mit Sicherheit erfordert das mehr Kommunikations-"Arbeit". Mir scheinen aber Unterschiede darin zu liegen, wie das empfunden wird.

Ist das reine Freude, weil man dieses mehr an Kommunikation und Zuwendung genießt, und wird das deshalb nicht als anstrengend empfunden oder stresst das auch mal, weil man sich die Kommunikationserfordernisse nun mal nicht nach Gutdünken aussuchen kann, weil Bedürfnisse an einen gerichtet werden? Auch hier scheint mir eine Haltung á la "Wer das nicht mag, soll es doch bleiben lassen." nicht realistisch. Zwischen der reinen Freude und einer nicht lebbaren Überbelastung gibt es doch viele Zwischenschattierungen.

Und ein bißchen Anstrengung ist doch nicht schlimm, im Gegenteil. Was wir hier in der Gruppe so lesen, zeigt doch, dass "Polies" im Allgemeinen recht viel Zeit für ihr Liebesleben aufwenden. Gezwungenermaßen und freiwillig zugleich. Und das fühlt sich für mich sehr wertvoll, wachstumsfördernd und dem "Streben nach Glück" entsprechend an.

Selbst das Lesen und Schreiben hier könnte als solch eine typische polyamore Beziehungsarbeit angesehen werden - schließlich wollen wir was für unser Leben lernen. *g*

Joshi
der im Moment alle Hände voll zu tun hat mit polyamorer Kommunikationsarbeit *lol*
Als wir in unserer Dreierkonstelation waren, gab es eine Familie mit drei Kindern und einem Haushalt, sowie Garten, und den Herzbewohner, mit Haus und Garten.

Wir haben nicht gemeinsam gewohnt, aber gemeinsam gelebt.
Jeder half jedem, wo immer einer Hilfe brauchte.

Mal haben wir für ihn mitgekocht. Mal hat er unsern Sohn gehütet. (kleine Beispiele)
So hat jeder , auch jeden ein Stück weit entlastet.

Die Organisation und Arbeit wurde nicht mehr zu zweit oder allein erledigt, sondern zu dritt.
Sprich jeder hatte auch mehr Kraftreserven.

So haben wir das gemacht.

LG YOYO
Der Geist kann so frei sein, wie er will ..... davon wird der Mülleimer nicht leerer und der Kühlschrank nicht voll.

Ich hab mit mehreren Freundinen nicht ihre Kühlschränke und Mülleimer mit geerbt. Bei den äusseren Umständen wie putzen, gassi gehen etc sehe ich es auch so, daß geteiltes Leid halbes Leid ist, da müssen nicht drei Leute gleichzeitig einkaufen gehen, das kann man zusammen legen, wenn man mag.

Bei den inneren Dingen sehe ich es anders herum, da kommt mehr Bewegung und Notwendigkeit auf. Die find ich auch spannend, im Vergleich zu den normalen Haushaltstätigkeiten.
*******Tom Paar
60 Beiträge
In einer Partnerschaft (egal ob mit 2, 3 oder x Menschen), in der alle wohlwollend miteinander umgehen, gibt es nicht allzu viel zu planen im Sinne von "für andere planen". Man sieht die alltäglichen Dinge und erledigt sie. Müll-, Einkaufs-, Reinigungs- und Schlafpläne, wie man sie am Kühlschrank von WGs dem Klischee nach findet, machen nur Sinn, wenn keiner Bock hat irgendwas zu tun. Bei uns zumindest funktioniert das schon immer sehr gut und entspannt und wir sind wirklich keine Putzteufel. Kommen nun weitere Personen dazu, dann wird zwar die Arbeit etwas mehr, aber es gibt auch mehr Menschen, die sie machen können. Und dann kommt man sogar öfter mal in den Genuss, die Beine hochzulegen und einem anderen beim Kochen zuzuschauen :o)

Wenn man natürlich mit Partnern zusammen kommt, die sich eher drücken als anzufassen und dann auch noch zu den Menschen gehört, die meinen, sie müssten alles für die anderen organisieren und regeln, dann hat man natürlich ein Problem. Ein Beziehungsarbeitsproblem. Aber das hat man dann auch verdient :o)

Schöne Grüße,

Thomas
Hallo,

ich habe schon in einigen WG´s, in einer Gemeinschaft und Partnerschaft mit gemeinsamer Wohnung, mit und ohne Kindern gelebt und dabei anscheinend sehr viel Glück gehabt. Vielleicht ist es für mich auch ein Glück, dass ich selbst schwierige Momente, im Endeffekt, als Bereicherung empfinde, weil ich mich damit beschäftigen muss was ich will und bewusst machen muss was ich zur Zeit leisten kann und versuche es zu kommunizieren.
Unangenehm ist es in der Zeit, in der es unausgesprochen im Raum oder mir hängt, und somit auch keine Lösungen gefunden werden können. Lösung kann auch eine größere Distanz oder Trennung bedeuten. Meistens sind es ja Nähe/Distanz und Wünsche die sich zu Erwartungen wandeln, die zu Schwierigkeiten führen.
Ok mit den eigenen Kindern und ihren Aufgaben in der Kleinfamilie gab es immer wieder Trouble *lach*.

Ich lebe ich gerne mit mehreren, es gibt jedem mehr Freiheit im Alltag weil Aufgaben nach Kompetenzen verteilt werden können, jeder eher das tun kann was er gerne und damit effektiver tun kann.
Ich nehme an, dass jeder der freiwillig in einer Gemeinschaft lebt, den Zugewinn genießen kann und die Schwierigkeiten die sich daraus ergeben auch so erlebt. Das mag sich in manchen Phasen gar nicht so anfühlen, doch das gehört doch einfach in jeder länger andauernden zwischenmenschlich Beziehung dazu.

Ich mag Alltag und die emotionale wie praktische Organisation darin. ich empfinde das als spannend. Jeder ist auch Individiuum und lebt es im gemeinsamen Zuhause wie auch im Außen. Verbindend ist der gemeinsame freiwillig gewählte Lebensraum
"Zuhause" und die Beziehung zu den Menschen darin.

Praktisch hat sich nach meiner Erfahrung bewährt, wenn 1 Abend in der Woche Anwesenheitspflicht besteht und anstehendes besprochen und gemeinsam organisiert wird.
Leben keine Kinder mit in der Gemeinschaft, empfinde ich das Kochen und Essen als unkompliziert.
Grundnahrungsmittel werden in einem Einkauf in der Woche und Voratshaltung organisiert.
Ein Google-Kalender in dem jeder einträgt wann er nicht zuhause ist, erleichtert die Planung von Einkäufen zum Kochen, für den der Lust hat zu kochen, der dann selbst den Einkauf dazu erledigt oder jemanden darum bittet.
Wie sich dies am besten organisieren lässt ergibt sich auch häufig erst im zusammenleben und kennenlernen des Alltags, Arbeitszeiten usw.
Außerdem gibt es Handy´s und Mail und hoffentlich Menschen die man auch in diesem Zuhause persönlich antrifft *lol*.

Ich gehe jetzt mal nicht von einer großen Gemeinschaft aus, sondern 3-6 Menschen die sich aufeinander wenigstens im gemeinsamen wohnen und leben, ihrem Zuhause mit anderen, beziehen wollen.
Putzen und anderes Notwendige im Haushalt, habe ich selten als unlösbares Problem empfunden, auch ganz ohne Putzpläne. Ich habe auch selten mit einem richtigen Schweinigel zusammengewohnt oder mit jemanden der ein Reinlichkeitsfanatiker war. Beides ist wohl in einer Gemeinschaft mit mehr als zwei, nicht so gut vereinbar. Für den Hund *zwinker* ist der zuständig der ihn angeschafft hat, kommt ihm jemand aus der Gemeinschaft entgegen, mit der Versorgung, ist es ein Geschenk, derjenige sollte es nicht erwarten und sich organisieren und ist jemand krank, werden andere sich mitkümmern, denn sie wollen ja miteinander, wenn auch manches mal mit einem inneren Murren, solange dies nicht überwiegt *lach*.
Alleine muss man sonst auch einiges erledigen was man nicht unbedingt gerne tut.

Ich sehe es ähnlich wie Sorbas, dass sich durch Sternpartnerschaften mit getrennter Haushaltsführung, unzumutbare Belastung durch unterschiedlichste Bedürfnisse, im fliegenden Wechsel ergeben. Ich gehe nicht soweit, dass es keine Polyamory ist, denn wenigstens einer liebt mehrfach *zwinker*.
Für mich ist dies keine Option oder Versuch mehr, den ich nochmal ausprobieren werde.
Lieben kann jeder, mehrer Partnerschaften können, meiner Meinung nach, nur unter einem Dach oder einer Wohnung gelebt werden und ansonsten muss man sich was anderes einfallen lassen, es wollen, können oder man lässt es.

lg
Animee
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*******erli:
Also ist man überall nur Halbzeit- oder Teilzeitpartner ?
Die Begriffe gefallen mir ebenso wenig wie Vollzeitpartner - aber wenn man nicht gemeinsam wohnt und Zeit nun einmal begrenzt ist: Ja, dann ist man "Teilzeitpartner". Zumindest was das Zusammenleben betrifft.
Die Liebe wird wohl bei den wenigsten nur "Teilzeit-Liebe" sein. Ich kann das jedenfalls nicht, nur für ein paar Stunden am Tag jemanden lieben. *zwinker*

Andererseits - wer lebt schon eine 7x24-Vollzeitbeziehung. Das schaffen wohl selbst Rentner kaum, denn da gibt es noch verschiedene Hobbys, Freunde, ... *ja*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
******shi:
Nach meinem Verständnis beschränkt sich die Definition polyamorer Liebesbeziehungen auf die beiden Merkmale, dass man a) mehr als eine Liebe lebt und b) dies offen und ohne Heimlichkeit den jeweiligen Lieben gegenüber tut. Die Form, wie diese Leben gelebt werden - ob z.B. im Zusammenleben einzelner oder aller Lieben gemeinsam - lässt die Defintion offen.
Genau so sehe ich das auch.

Deshalb können auch mehrere Zweierbeziehungen zusammen polyamor gelebt werden. Das ist dann eben nur nicht eine polyamore Mehrfachbeziehung, sondern mehrere Zweierbeziehungen im polyamoren Kontext. Und beides ist durchaus polyamor.

Bezüglich der Kommunikations-Arbeit: Ja, da muss man wohl in polyamoren Beziehungen mehr "investieren". Zumindest rächt es sich schneller, wenn man die offene, direkte und ehrliche Kommunikation untereinander über Bedürfnisse und Wünsche vernachlässigt. *ja*
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Themenersteller 
Lieben kann jeder,mehrer Partnerschaften können, meiner Meinung nach, nur unter einem Dach oder einer Wohnung gelebt werden

Sehe ich auch so.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
****ee:
Lieben kann jeder, mehrer Partnerschaften können, meiner Meinung nach, nur unter einem Dach oder einer Wohnung gelebt werden
Da haben die vielen Paare, die aus welchen Gründen auch immer nicht unter einem Dach oder in einer Wohnung leben können, sicher eine andere Meinung zu - denn sie führen teilweise innigere, vertrauensvollere und liebevollere Partnerschaften als Paare, die seit Jahren unter einem Dach leben.
Und ich denke, das kann man getrost auch auf polyamore Strukturen übertragen *ja*
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ahaaaaaaaalso:

Ich hab's im WG-Leben als total unkompliziert erlebt, alles aufzuteilen, weil jeder einfach gemacht hat, was ihm lag, allerdings ergab sich das eben auch günstig.

Im Allgemeinen bin ich nicht so der Planer sondern eher Freund davon, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen.
Wer gerade putzt, putzt. Wer Bock auf nen Spaziergang mit dem Hund hat, geht.

Wenn mal keiner Bock hat, dann muss sich eben mal jemand überwinden *zwinker*

Ich kann mit festgelegten Plänen und Aufgaben nur bedingt etwas anfangen und könnte das auch dann nicht, wenn ich mit fünf Partnern unter einem Dach leben würde.
(Ich finde es übrigens auch merkwürdig, eine Partnerschaft an der Wohnsituation feszumachen, aber ok^^)


Meine Erfahrung ist, dass unsere Orga hier mit sämtlichen wie auch immer Verknüpften gut funktioniert.
Wir sprechen vor allem die Termine und Dates ab und ich empfinde es als grooooßes, großes Geschenk, dass das trotz Kind(ern) gut funktioniert.
Und ich denke, dass das zB (noch) besser funktionieren würde, wenn man zu dritt (unter einem Dach) wäre, weil dann einfach auch alle Aufgaben durch drei geteilt werden.
Dass dabei die Orga komplizierter sein soll, kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, aber das könnte auch eine Typsache sein.


Was mich persönlich viel eher davon abhielte, mit mehreren Partnern (und deren Partnern^^) unter einem Dach zu leben, ist das Tatsache, dass ich einfach viel Freiraum brauche. Das ginge also nur auf einem weitläufigen Gelände *gg*
Hhm @Sorbas,Tinchenbienchen
*********nchen:
Ich finde es übrigens auch merkwürdig, eine Partnerschaft an der Wohnsituation feszumachen, aber ok^^

Da haben die vielen Paare, die aus welchen Gründen auch immer nicht unter einem Dach oder in einer Wohnung leben können, sicher eine andere Meinung zu - denn sie führen teilweise innigere, vertrauensvollere und liebevollere Partnerschaften als Paare, die seit Jahren unter einem Dach leben.

*lach* und Danke. Ihr habt natürlich recht.

Wahrscheinlich wirkt hier noch meine alte wie neuere Geschichte UND dass ich gerne Freiräume im Alltag mit anderen zu verbinden versuche. Ich mag das.

Persönlich kann ich mich auch in Partnerschaft fühlen,wenn ich nicht mit jemanden zusammenwohne *g*. Was es ausmacht, dass ich/man sich in Partnerschaft fühlt, ist ein ganz eigenes Thema.

lg
Animee
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