...zumindest kann man sich derart "fuehlen"
hallo ihr lieben,
habe gerade mit grossem interesse alle beitraege zum thema hier gelesen und bin etwas im selbstzweifel, ob mein senf nun auch noch dazu muss ---
aber seine gedanken aufzuschreiben gibt - mmn - manchmal auch eine gute basis fuer eine selbstreflektion... oder schuettelt sie einfach aus dem uebervollen denkapparat!
kenne das grundproblem relativ gut, ist mir in den letzten ca. 15 a haeufig so gegangen, allerdings auch oft mit sehr negativem beigeschmack. habe bisher meine eigenen probleme immer selbst geloest, meist sogar geliebte menschen, deren beteiligung sinnvoll gewesen waere, ausgeschlossen. dabei war ich immer sehr rational und - zumindest nach aussen hin - erfolgreich, was mein umfeld dazu bewegte, mich als problemloeser gern zu nutzen. es entwickelte sich also eine effektivitaet und effizienz auf gesamter bandbreite, was mit kommunikation und selbstreflektion nichts zu tun hatte, da die anforderungen sich stetig erhoehten und ich das zuliess bzw. versuchte, allen und allem gerecht zu werden. tiefes gefuehltes erleben verfluechtigte sich zwischen zu viel arbeit, zu wenig zeit, zu viel rationalitaet und perfektionismus, und es entwickelte sich eine strategie im kennenlernen/ umgang mit menschen, die einer analyse aehnlich war und brav alles verarbeitungsfertig vorsortierte. schlimm, dass meist meine gegenueber mich als erfolgreich einstuften, sehr dankbar waren und sich in meinem rockzipfel verbissen.
ziemlich schnell stand ich ziemlich allein, was ich einerseits schaetzte ("keine nervigen und unsinnigen steine in meinem weg") ob der sehr starken eigenstaendigkeit, andererseits aber auch nichts und niemanden irgendwann mehr hatte, an dem ich mich reflektieren konnte, wenn es noetig war.
hm, also strategiewechsel - virtuelles sozialamt - schild von der tuer gerissen, leben um 180° gekrempelt und kleines sozialexperiment gestartet - ins blaue hinein, sozusagen. menschen wirklich kennengelernt oder mich mit ihnen auseinandergesetzt hatte ich zuvor nicht, soviel war mir zumindest klar. ich haette auch weiterhin so leben koennen wie zuvor - tatsaechliche kommunikation nur mit artfremden individuen, ausleben der gefuehlswelt ausschliesslich in der natur (ohne jeglichen menschlichen kontakt) usw.
also nicht falsch verstehen - es ging mir zuvor nicht schlecht, und ich habe auch nichts vermisst. allerdings bin ich ein ganz neugieriges, verspieltes kind und wollte ausprobieren - bevor ich komplett festsitze - was es an anderen wegen noch gaebe - und derer sind es viele. frei entscheiden kann man sich nur, wenn man etwas wirklich kennt!
mittlerweile habe ich zwar sehr wenige, aber dafuer auch tiefe und faszinierende menschenkontakte, gegenueber auf augenhoehe, die in der lage sind mich zu spiegeln und bei fragen auch zu reflektieren, wo auch ich mir mal einen echten rat holen kann und das vertrauen habe, diesen auch anzunehmen. wir entwickeln uns alle lebenslang - es bleibt also spannend.
auf der gefuehlsebene hat sich auch so einiges getan - die amplitude ist unglaublich gross und mir fehlt manchmal die erfahrung, damit umzugehen, und ich fuehle mich wieder wie ein teenager
ich bin offen, lasse erstmal alles zu - was soll schon passieren? weg mit beruehrungsaengsten und phobien, dem beruechtigten "was waere wenn" und erlerntem persoenlich - falschen.
aber - wie immer gibt es ein "aber" und ein "und"
- auch wenn mensch sein leben krempelt, es bleiben doch altbestaende und altlasten, die einen getragen und geliebt, die anderen zu bewaeltigende zukuenftige problemloesungen - man ist eben der mensch, der man ist - und bleibt das auch. ich zumindest.
damit wird mich die grosse unbekannte welt der menschen auch immer wieder ueberraschen koennen, da ich viele schubladen oder normativa einfach nicht gelernt habe und sie deshalb auch nicht kenne, sondern eine eigene herangehensweise habe, ergo - die spielwiese endet am horizont.
deshalb mein tipp - schau einfach mal, was die grosse weite welt noch so zu bieten hat, du wirst sehr ueberrascht sein, denn nicht ueberall funktionieren deine rationalen muster. du darfst dann wieder der entdecker sein, der suchende, lernende... rationalitaet und emotionalitaet sind beide ueberlebenswichtig - stuerze dich in unbekanntes - finde neue herausforderungen zum wachsen! kein selbstschutzmechanismus sollte ueberstrapaziert werden, und klar wird das weh tun - aber um hoehen zu erreichen muessen auch taeler durchschritten werden, das ist leben, dann findet man auch sein inneres gleichgewicht. tiefe und ehrliche kommunikation mit menschen auf augenhoehe ist - zumindest fuer mich - auch unerlaesslich, der mensch ist nun eben einmal ein rudeltier!
zum abschluss - nun reichts auch, stimmt's? ;D - noch ein spruch, dessen uebersetzung mir leider ein bissl schwer faellt zwecks sinnverlustes (vll mag sich ja mal wer anders dran versuchen):
there's always a truth behind the truth, and it depends only on the dept, you are able to reflect!
in diesem sinne alles liebe fuer alle, der φ'nX.