Ich denke, dass eine Konstellation, bei der 2 Menschen zusammen leben, immer eine "Bevorzugte" ist, was gemeinsame Zeit betrifft.
Kommt nun eine 3. Person in diese Verbindung hinein, die eben NICHT gemeinsam mit dem Partner lebt, braucht sie durch bestimmte Vereinbarungen eine Art dennoch "geschützten Raum". Sonst besteht ja ein so großer Unterschied der beiden Beziehungen, da Person 3 immer eine Art "Randstellung" einnimmt, oder?
Obwohl es natürlich eigentlich nicht vergleichbar ist, habe ich das Ganze an anderer Stelle mal mit der Situation eines Kindes verglichen, dass getrennt lebende Eltern hat.
Es lebt MIT einem Elternteil, wo ganz viel Alltag in dieser Beziehung vorhanden ist - positiv, wie aber auch negativ. Es muss eben vieles geregelt sein, organisiert werden etc., damit das Zusammenleben funktioniert.
Hierbei werden nicht immer "Regeln" formuliert, aber sie sind dennoch vorhanden.
Der andere Elternteil hat den Nachteil, dass weniger gemeinsame Zeit mit dem Kind zur Verfügung steht, ABER:
Diese gemeinsame Zeit wird - logisch - von weniger Pflichten überschattet. Ein "Wochenendpapa" hat oft Zeit für schöne Ausflüge und muss sich - meistens - weniger ums Vokabeln-Pauken kümmern...
So sehr man auch versucht, andere Absprachen zu treffen: Die Zeit schafft ein Ungleichgewicht.
Dadurch benötigt man mMn konkrete Absprachen, die man sicher auch Regeln nennen könnte.
Sie dienen der Schaffung eines Raumes für die weitere Beziehung, da es - wie erwähnt - diesen wirklich vorhandenen "Raum" (gemeinsames zusammen leben) nicht gibt.
Was wäre eigentlich bei folgender Reaktion:
Dein Freund ist bei dir und seine Frau ruft an, weil sie gerade jetzt seine Hilfe benötigt. Du hinterfragst nicht, ob das zu verschieben wäre und dein Freund kommt auch in keinen Konflikt, denn: Ihr geht gemeinsam! (?)
Das zeigt den Standpunkt deines Freundes - seine Situation - ganz deutlich und grenzt niemanden in der (eigentlich) gemeinsamen Zeit von euch beiden aus.
Die Reaktion der Frau könnte in dieser Situation sehr spontan ihre wirklichen Emotionen zeigen und somit Anlass zu einem Dreier-Gespräch sein, wonach das Ein- oder Andere ggf. klarer wird.
"Zu schräge" Gedanken?