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Regeln

****_sl Frau
2.510 Beiträge
Mir ist die Konstellation nicht ganz klar.

Ist es eine Polyamoure - Beziehung, oder ist es eine offene Ehe als Fixpunkt und eine sich daraus ergebende Affaire mit Gefühlen?

Ich finde es ist schon ein Unterschied. Bei letzterem hat die "Affaire mit Gefühl" meist das Problem um ihre Position zu fürchten. Sie ist klar ein Add On und die offene oder stillschweigende Vereinbarung ist - Die Ehe ist fest und immer Priorität, nur eben nicht monogam sondern offen.

Meine Poly-Partner haben keine Positionen um die sie fürchten müssen. Die Beziehungen unterliegen einfach dem normalen Wandel, dem alle Beziehungen unterliegen. Sie sind nicht unauflöslich - aber beide sind Fixpunkte. Ich gehe wann ich wo hin gehen will, weil ich es so will, weil meine berufliche Tätigkeit an dem einen Ort ist, nicht an dem anderen, weil mein Haus an dem einen Ort ist usw...

Regeln gibt es keine besonderen Extra-Poly-Regeln. Einem Menschen, den man in Zuneigung zugetan ist mit Respekt zu begegnen und ihm nicht bewusst zu schaden ist ja eine sehr allgemeingültige Regel.

Sobald jemand Regeln und Gebote über mich schütten würde, würde ich mich aus der Sache verabschieden.

Im Gegenteil zu von mir anderen auferlegten oder von anderen mir auferlegten Geboten - sehe ich eine gute, offene Kommunikation. Wenn ich klar weiß, ein bestimmtes Verhalten von mir führt zu einer bestimmten emotionalen Reaktion beim anderen - kann ich immer noch nachjustieren, habe aber die freie Wahl ob ich es überhaupt will oder es mir passt.

Denn die Möglichkeit, dass es mir nicht passt gibt es immer. Und das völlig unabhängig davon ob ich den Menschen liebe oder nicht.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Pixy
Die Konstellation ist auch nicht klar. Mein Freund und ich wollen poly leben. Die Ehefrau wurde im Mai mit hineingezogen und weiß noch nicht, ob sie das möchte oder doch lieber eine monogame Beziehung. Sie kommt nach eigener Aussage ganz gut klar mit der Situation und hat auch schon ein paar Dates mit Herren gehabt, aus denen aber nix geworden ist.

Ich denke, das spielt eine Rolle, aber keine so große.

Das Ding ist ja, dass mein Freund partnerschaftliche Pflichten zu erfüllen hat: Das Paar hat einen Sohn, der Rasen muss gemäht werden, der Hund gebadet... Diese Verpflichtungen gibt es in der Beziehung zu mir nicht. Ich glaube - aber korrigiert mich, wenn ich falsch liege - dass es in so einem Fall ganz normal ist, wenn die Familie mehr Raum einnimmt als die Zweierbeziehung.

Wenn mein Freund mich sehen möchte, muss er sich explizit frei nehmen von den Verpflichtungen, die er gemeinsamen mit seiner Ehefrau hat. Er muss klären, ob der Sohn versorgt ist und seine Frau keine anderen Pläne hat. Ein weiteres Problem ist, dass die Ehefrau bisher alle Freizeitaktivitäten fast ausschließlich mit ihrem Mann unternommen hat. Wenn er nicht da ist, dann sitz sie in der Wohnung fest und kann gar nichts tun. Das ändert sich nur langsam.

Ich glaube nicht, dass die Ehe an sich Priorität hat. Er liebt seine Frau und möchte sie nicht verlieren, und zur Liebe gehört eben auch das Erfüllen dieser Verpflichtungen. Er ist sich aber bewusst, dass sich seine Frau letztendlich für die Monogamie und damit auch gegen ihn entscheiden kann. Dagegen wird er nicht viel tun können.
*****ade Paar
8 Beiträge
in die Tiefe sehen
Ich habe eure Beiträge verfolgt und würde sie alle auch so unterschreiben.

Regeln bringen nur vorübergehend weiter, vielleicht, um eine gewisse Ruhe ins System zu bringen. Letztendlich werden hier ganz andere Themen sichtbar:

1. warum ruft die Ehefrau an? (ich - hier die Ehefrau in unserem Polysytem würde meinen Mann nie stören, außer ich hätte wirklich einen Notfall, ist doch klar - da steckt also was Tieferes dahinter, was wir nicht wissen können, du aber als die Dritte im Bunde auch nicht verändern kannst)
2. warum geht der Ehemann, bzw. hier dein Freund auf ihren Vorschlag gedanklich erst mal ein (würde mein Mann auch nicht tun. Aus Anstand und auch weil er sich mindestens genauso auf die Zeit mit seinen Freundinnen freut.) Auch hieran kannst du nichts ändern. Dass er bleibt schon, dass er drüber nachdenkt aber nicht.
3. warum bist du verletzt?

Die letzte Frage ist die Einzige, bei der du selbst ansetzen und was verändern kannst. Was bringt dir eine Regel? Er würde nicht gehen, wenn die Frau anruft, aber nicht weil er nicht will, sondern, weil du ihm die Regel gesetzt hast?

Natürlich bin ich verletzt wirst du nun ausrufen! Wärst du doch auch! Und alle anderen auch! Ja, das ist bestimmt so. Aber als Poly wollen wir doch einen anderen Weg gehen:

Mein Parter darf machen, was für ihn gut ist, weil ich ihn liebe!!! Vielleicht ist das in dieser Situation tatsächlich: das Projekt mit seiner Frau bearbeiten. Und nicht eure Zweisamkeit.
Ist das respektvoll dir gegenüber - nein, sicher nicht. Dass er aber drüber nachdenkt, bringt bei dir die Verletzung raus: ihm ist das Projekt jetzt gerade wichtiger als ich. Bleibt er nun aus Anstand? Wäre er lieber woanders?

Das kannst du aber nicht ändern. Wir können alle nur versuchen, im JETZT zu leben und uns von Zwängen zu lösen. Das geht nur, wenn wir uns unsere eigenen Verletzungen anschauen.
Dahinter steckt möglicherweise eine Angst von dir: dass du nicht wichtig, nicht geliebt, nicht gewertschätzt oder oder bist - wenn dem nicht so wäre, hättest du ihn ganz frei lassen können: ihm sagen können - mach, was für dich richtig ist.

Übrigens - diese Freiheit sollte dann für euch beide gelten. Nicht als Revanche, sondern als Chance, dass auch du in der nächsten Situation ganz bei dir und deinen Bedürfnissen sein kannst.

Schau dir deine Angst an und versuche sie für dich zu lösen. Unser Gegenüber kann uns die Wichtigkeit, die Liebe und die Wertschätzung nicht geben , solange wir sie uns selbst noch nicht gegeben haben.

Du wirst sehen, wenn du den Schritt gegangen bist, bist du selbst ein ganzes Stück weiter und eure Beziehung wäre auch sehr bereichert.
*********er64 Paar
439 Beiträge
@**xy: wenn ein verheirateter Mann mit einer polyamoren Frau eine Liebesbeziehung eingeht und daraufhin mit seiner Frau eine Öffnung der Ehe vereinbart, dann sind das schon mal mindesten 2 polyamore Menschen die eine ebensolche Beziehung führen, dazu ist es nicht erforderlich, dass die Ehefrau sich auch dazu "bekennt".
Das ganze in eine spezielle Kategorie "Offene Ehe mit Add On" zu klassifizieren ändert nichts an den Fakten, wobei wir wieder mal beim so oft diskutierten Thema wären, ab wann "darf" wer sich polyamor nennen...

Aber natürlich fällt es nach einer langen, geschlossenen Zweierbeziehung dem Partner, der keine neue Liebe hat schwer, dem anderen den nötigen, wenn auch vereinbarten Freiraum zu geben.

Außerdem entbindet einen die Tatsache mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben und mit ihnen Beziehungen zu führen natürlich nicht von den Verpflichtungen für gemeinsame Kinder, Tiere, Häuser oder Geschäfte die man mit seinem langjährigen Lebensefährten hat, was daraus folgt sind organisatorische Aufgaben über die man ganz offen reden muss.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Dahinter steckt möglicherweise eine Angst von dir: dass du nicht wichtig, nicht geliebt, nicht gewertschätzt oder oder bist - wenn dem nicht so wäre, hättest du ihn ganz frei lassen können: ihm sagen können - mach, was für dich richtig ist.

Ja, natürlich steckt genau das auch dahinter. Ich glaube nur mittlerweile nicht mehr, dass das der Hauptpunkt ist. Zu Beginn habe ich gedacht, ich würde hauptsächlich aus Verlustangst so reagieren wie ich reagiere und hab versucht, daran rumzuanalysieren. Das tue ich auch weiterhin, denn es ist ein Thema, aber ich habe im Laufe der Diskussion hier etwas wichtiges für mich erkannt: Ich brauche einen privaten Raum mit meinem Freund, eine Zeit nur für uns, wo die Ehefrau nicht eingreifen darf. Ich nehme aufgrund des Ehekonstrukts der beiden sowieso schon eine untergeordnete Position ein, dieses bisschen Sicherheit brauche ich. Wenn die Ehefrau hier auch noch mitreden darf, dann bin ich wirklich nicht mehr als eine geduldete Geliebte. Und mit der Position habe ich schon immer Probleme gehabt.

Ich spreche hier übrigens nicht von Telefongesprächen oder gemeinsamen Unternehmungen. All das ist überhaupt kein Problem, das haben wir schon gemacht, das machen wir auch weiterhin. Es geht darum, dass ich es nicht ok finde, wenn die Ehefrau (außer im Notfall) darum bittet, dass ihr Ehemann mich früher als geplant verlässt.

Mein Freund und ich haben gestern darüber geredet. Hätte er z.B. gesagt "Ich hab Bock, doch am Projekt meiner Frau zu arbeiten", dann hätte ich völlig anders reagiert und ihn selbstverständlich gehen lassen. Hat er aber nicht.
Ich finde den Wunsch, gemeinsame Zeit zu zweit auch wirklich in Zweisamkeit verbringen zu können, völlig richtig. Und gelegentlich muss man sich das vielleicht auch besonders bewusst machen (als Wunsch, als Regel, als Gebot etc.) - insbesondere wenn die polyamore Situation neu ist und alle Beteiligten so viel dabei zu lernen haben, wie das oft halt so ist.

Natürlich ist das ein erstrebenswerter Idealzustand, wenn alle Beteiligten bereits diese Reife zum liebevollen Respekt gegenüber allen anderen erreicht haben und dafür keine Bewusstmachung mehr brauchen. Aber im Grund sind wir doch alle ständig auf dem Wege dahin. Immer wieder neu - mal mehr, mal weniger - will das Miteinander-Leben zwischen den konkreten Personen gelernt werden.

Und da ist die Konzentration auf die Zweisamkeit in der - ja manchmal knappen oder seltenen Zeit - ein wichtiger Punkt. Wirklich beieinander zu sein ist etwas Wunderbares, das manchmal gar nicht so leicht zu leben ist. Es gibt soviele Ablenkungen, entgegenstehende Verpflichtungen, Sorgen aus anderen Lebensbereichen, Verantwortlichkeiten gegenüber anderen - vielleicht sogar zur selben Zeit ...

Wer hat sich in polyamoren Beziehungsgeflechten nicht schon einmal gefragt, ob wirklich ich gemeint bin, wenn mein/e Liebste/r bei mir ist und Zeit mit mir verbringt? Eines der wichtigsten Dinge, die ich in der Polyamory bisher gelernt habe, ist, dass es keine Selbstverständlichkeiten gibt. Bewusst zu fühlen und auch zu vermitteln, dass wir jetzt "zweisam" sind und diese Zeit auch wirklich so weit wie irgend möglich mit dem Miteinander zu füllen, ist ein wunderschöner Lernprozess.

Dem ich durchaus gern die Überschrift "Lernen, was es heißt, zu lieben" gebe *g*

Schöner Thread!
Joshi
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Natürlich meinte ich in meinem letzten Beitrag nicht, dass ihr in einer Notsituation gemeinsam zu seiner Frau fahren könntet.
Ich habe es aber so verstanden, dass es sich keinesfalls um "Notsituationen" handelt, sondern, dass es um ein gemeinsames "Projekt" geht. Dieses besteht doch nicht im Löschen des gemeinsamen Hauses, oder? *zwinker*

Notsituationen würden dich doch gar nicht derart hinterfragen lassen und auch kein so schlechtes Gefühl wecken, denke ich.
Es ist viel mehr das Bezweifeln der Dringlichkeit, oder liege ich völlig falsch?

Außer Sorbas *zwinker* scheinen viele die Problematik einer ungleichen Zeitverteilung zu sehen, bzw. auch in eigenen Verbindungen zu empfinden.
Ist dies nicht immer so, wenn 2 der Menschen zusammen wohnen?
Kinder, Tiere und Verpflichtungen in Haus und Garten brauchen eben viel Zeit.

@ Sorbas:

Wieso denn "Nein"?


Liebe Grüße!
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sookie
Ja, das hast Du richtig verstanden. Es geht um verschiebbare Angelegenheiten. Die Dringlichkeit wird von mir nicht bezweifelt, sie ist einfach nicht da, denn ich kenn ja die Situation.

Die ungleiche Zeitverteilung ist genau das Problem. Wir sollten "gleichwertig" sein, und in seinem Herzen sind wir es - glaube ich - auch. Es ist ok, dass wir nicht die gleiche Menge an Zeit von ihm bekommen. Das will ich auch gar nicht, ich will zeitlich frei sein und habe gerade vor kurzem darum gebeten, dass er nicht mehr so viele Wochentage mit mir verbringt, dafür aber mehr "Quality Time". Es ist aber wichtig, dass die Zeit die wir haben eben auch unsere Zeit ist und dass über diese Zeit er und ich, nicht aber seine Frau bestimmt.

Ich habe mich oft von ihr "gegängelt" gefühlt. Sie entscheidet zu oft, bzw. er macht seine Entscheidung zu oft von ihrem Goodwill abhängig, und meine Beschwerde lautet häufig "Ich bin mit dir zusammen, nicht mit deiner Frau".
****iel Mann
113 Beiträge
Das Ding ist ja, dass mein Freund partnerschaftliche Pflichten zu erfüllen hat: Das Paar hat einen Sohn, der Rasen muss gemäht werden, der Hund gebadet... Diese Verpflichtungen gibt es in der Beziehung zu mir nicht. Ich glaube - aber korrigiert mich, wenn ich falsch liege - dass es in so einem Fall ganz normal ist, wenn die Familie mehr Raum einnimmt als die Zweierbeziehung.
Ja, das ist ohne Zweifel der Fall.

Hier möchte ich nochmal auf das nennen wir es "Wochenendpapa"-Syndrom, das Soukie_3 oben beschrieben hat, hinweisen.

Es kann sich manchmal wirklich lohnen, sich mal in einen Menschen hinein zu versetzen, der sich nicht aus einer ursprünglich vorhandenen Überzeugung heraus auf ein polyamores Beziehungsgeflecht eingelassen hat. Und wenn möglicherweise aus ihrer Sicht (!) du der Mensch bist, bei dem ihr Mann gewissermaßen "Urlaub" machen kann, dann kann das auf sie wie eine Bedrohung wirken.

Das ist natürlich alles wilde Spekulation, denn die Ehefrau schreibt ja offenbar nicht hier. Aber wie dem auch sei: Es mag nicht unbedingt deine Aufgabe sein, dieses Problem anzugehen, sondern viel mehr die deines Freundes. Es aber einfach auszublenden führt auch zu nichts.

Viele Grüße,
Ezeqiel
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Ezeqiel
Sie empfindet das so, hat es ihm gegenüber auch so geäußert.

Ich habe in der Vergangenheit immer wieder versucht, mich in sie hineinzuversetzen. Mit dem Ergebnis, dass sie wütend wurde, weil ich eben doch nicht sie bin und ich sie ihrer Meinung nach immer wieder falsch eingeschätzt habe: nämlich verletzlicher als sie sich uns gegenüber präsentiert. Ich habe immer angenommen, dass die Situation für sie sie außergewöhnlich schwierig ist und versucht, darauf Rücksicht zu nehmen, indem ich im Zweifel verzichtete, bei gemeinsamen Unternehmungen keine Berührungen durch den Ehemann zuließ etc. - sie streitet jedoch ab, dass es so ist und möchte auch diese Rücksicht nicht. Also lasse ich es jetzt sein.

Das Ganze ist theoretisch nicht mehr mein Problem - höchstens das des Ehemanns, dem gegenüber sie sich aber ebenso äußert.

Das ist der Grund, aus dem ich das hier nicht thematisieren wollte - es fürht zu nichts außer Spekulationen.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich könnte mir vorstellen, dass ein monogamer Mensch (vielleicht mit extremen Verlustängsten und dem Gefühl, sich anpassen zu MÜSSEN) überhaupt nicht damit klar kommt, ausgerechnet von DER Person, von der "die Bedrohung" ausgeht, Verständnis zu bekommen. Das befördert sie ja noch mal in eine "schwächere" Rolle, dir gegenüber.
Das könnte das Selbstwertgefühl dieser Frau sehr angreifen und zu einer Abwehrhaltung führen.
Ihre einzige Chance "stark" zu wirken und dennoch Einfluss zu nehmen, könnten diese Unterbrechungen eurer gemeinsamen Zeit sein. Mit jeder anderen Reaktion würde sie die Opfer-Rolle - in der sie sich ggf. sieht - nach außen bestätigen. Das will sie offensichtlich nicht.

Klar - so ist alles Spekulation, aber DIE wird es immer bleiben, wenn es kein Gespräch unter 6 Augen gibt, oder?
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sookie
Hm... das ist ein Gedanke, den ich so noch nicht hatte, Du hast Recht.
*****ade Paar
8 Beiträge
Dahinter steckt möglicherweise eine Angst von dir: dass du nicht wichtig, nicht geliebt, nicht gewertschätzt oder oder bist - wenn dem nicht so wäre, hättest du ihn ganz frei lassen können: ihm sagen können - mach, was für dich richtig ist.

Ja, natürlich steckt genau das auch dahinter. Ich glaube nur mittlerweile nicht mehr, dass das der Hauptpunkt ist. Zu Beginn habe ich gedacht, ich würde hauptsächlich aus Verlustangst so reagieren wie ich reagiere und hab versucht, daran rumzuanalysieren.

Ich denke, die vielen Argumente Verwirren auch dich. Schau dir deine Angst an. Stell dir vor, du würdest sie loslassen können. Stell dir vor, wie dein Partner und seine Frau sich dadurch verändern würden.

Du wünscht dir Zeit für euch beide - legitim, verständlich, nachvollziehbar. Du darfst und kannst sie aber nicht einfordern. Wünscht er es sich auch? Er hat ... zumindest meine ich, dass du das geschrieben hast ... überlegt nach Hause zu fahren ... der Eklat kam daher, nicht durch den Anruf ... stimmt`s? Kann es sein, dass du - unbewußt natürlich, und aus deiner Angst heraus - Druck machst? Was du dir doch wünscht, ist, dass er nicht zweifelt oder überlegt, sondern einfach nur in Freude bei dir bleibt.

Lass deinen Wunsch los! Dann wird er wahrscheinlicher in Erfüllung gehen. Schau bei DIR! Das Außen ist nur ein Spiegel unserer Selbst.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Ungerade
Danke für den Tipp, Ungerade, aber gerade bei diesem Thema möchte ich darum bitten, nicht zu psychologisieren.
****iel Mann
113 Beiträge
Klar - so ist alles Spekulation, aber DIE wird es immer bleiben, wenn es kein Gespräch unter 6 Augen gibt, oder?
Bei dem, was du, Soukie_3. ansonsten in diesem Post geschrieben hast, und all das halte ich auch für gut möglich, wäre wohl eher ein 4-Augen-Gespräch (oder mehrere) angebrachter, und zwar zwischend ihm und seiner Ehefrau, oder?

Viele Grüße,
Ezeqiel
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
****ed:
Danke für den Tipp, Ungerade, aber gerade bei diesem Thema möchte ich darum bitten, nicht zu psychologisieren.
Warum nicht?

Ich fand beide Texte von ungerade sehr treffend - genau auf das zugeschnitten, was Polyamory ausmacht und warum Regeln hier nicht weiter helfen.

Und ja - grade die Psyche macht vielen Menschen einen Strich durch ihre "Rechnung", weil sie sich von bestimmten Vorstellungen und "gesellschaftlichen Regeln" nicht lösen können. Polyamory im mononormativen Wertesystem wird aber nicht dauerhaft funktionieren, deshalb ist es wichtig, dieses mononormative "Brainwash" in unserer Psyche zu erkennen und uns so davon zu befreien.
Das geht wohl nur über das "Psychologisieren" *ja*
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Polyamory im mononormativen Wertesystem wird aber nicht dauerhaft funktionieren, deshalb ist es wichtig, dieses mononormative "Brainwash" in unserer Psyche zu erkennen und uns so davon zu befreien.

Das drück das aus, was ich beim Lesen der Posts fühlte aber nicht wirklich den Finger darauf legen konnte.

@****ly, bist du selbst eigentlich auch polyamourös? Ich habe es vielleicht überlesen. Ich meine, bist du auch offen für andere Partner oder hast andere Partner oder kannst du dir derzeit vorstellen, neben deinem Freund auch andere Partner zu haben? Und dann auch mal zu sagen - viel Spaß mit deiner Frau, ich bin mal für zwei Wochen mit meinem anderen Freund im Urlaub.

Stehst du immer zur Verfügung für ihn, wenn er will und kann? Dann kann ich den Frust verstehen. Warum ihn immer "die Ehefrau" abbekommt allerdings nicht. Es ist ja seine freie Entscheidung früher zu gehen.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich gebe zu, dass speziell dieser Thread mich gerade an eigene emotionale Grenzen treibt - und mir diese somit wieder aufzeigt.

Ich litt monatelang unter ähnlicher Situation, die allerdings von daher unterschiedlich war, dass seine Frau nichts wissen durfte und später - im Laufe unserer Verbindung - dann doch (von seiner Seite) erfahren sollte...

Heißt: ICH wünschte mir über Monate Offenheit, mehr gemeinsame Zeit und ein Ende der Heimlichkeiten.
Als er reden wollte, bekam dann ich "kalte Füße", weil ICH nicht wollte, dass er ggf. Frau und Fam. verliert.
Total kompliziert - total "bescheuert" - eigentlich.

Ich machte mir, wie er es formulierte "seine Gedanken" und sprach ihm - nach SEINER Wahrnehmung - das "erwachsene Entscheiden" ab....

Ich glaube dennoch, dass ich mit der Beendigung der Verbindung richtig lag.
Das zeigte mir alles Weitere und ich glaube, er wäre heute - ohne SIE - weniger glücklich.

Wir tragen Verantwortung für DIE, die wir wirklich lieben.
Das KANN bedeuten, frei zu lassen.
Das KANN evtl. bedeuten, weiter zu blicken und eine Katastrophe zu verhindern.

Ich bin nicht aufopferungsvoll - sicher nicht! - aber ich denke dennoch, dass Liebe auch das Loslassen beinhalten KANN, wenn es den geliebten Menschen glücklich macht.

Manchmal gibt es Umstände im Leben, die eine gelebte Beziehung unmöglich machen. Umstände, die zur dauerhaften Verletzung von mindestens einer Person führen...
Und dann müssen wir Verantwortung tragen... - in Liebe! *snief*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*****e_3:
Wir tragen Verantwortung für DIE, die wir wirklich lieben.
Das KANN bedeuten, frei zu lassen.
Das KANN evtl. bedeuten, weiter zu blicken und eine Katastrophe zu verhindern.
Ich trage keine Verantwortung für die, die ich liebe. [¹]
Verantwortung trägt jeder souveräne Mensch in erster Linie für sich selbst - sie an andere zu delegieren (oder von anderen abgenommen zu bekommen) bringt diese Menschen in eine Abhängigkeit.

Aber weil ich sie liebe, fühle ich mich mitverantwortlich für die, die ich liebe. Und dieses Verantwortungsgefühl werde ich in meine Entscheidungen mit einfließen lassen - nicht weil ich Verantwortung trage, sondern weil dies ein inneres Bedürfnis aus der Liebe heraus ist. Ich bin mir aber bewusst, dass der Andere letztlich für sich selbst verantwortlich ist und ich ihm auch gerade aus Liebe zu ihm diese Verantwortung nicht abnehmen darf (Siehe oben: Abhängigkeit).

---------------------------
[¹] Verantwortung habe ich für meine Söhne getragen. Aber nicht, weil ich sie geliebt habe (und noch liebe), sondern weil sie Kinder waren und dadurch von mir abhängig. Diese Verantwortung habe ich mehr und mehr auf sie übertragen, um sie so aus ihrer Abhängigkeit von den Eltern zu lösen - ich glaube, das machen die meisten Eltern so *zwinker*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Pixy
Polyamory im mononormativen Wertesystem wird aber nicht dauerhaft funktionieren, deshalb ist es wichtig, dieses mononormative "Brainwash" in unserer Psyche zu erkennen und uns so davon zu befreien.

Das drück das aus, was ich beim Lesen der Posts fühlte aber nicht wirklich den Finger darauf legen konnte.

Siehst Du, und für mich ist Polyamory überhaupt kein System.

Für meine Freund geht es nur darum, dass er mehrere Frauen gleichzeitig liebt - zufällig. Mir geht es daraum, einfach ICH sein zu können, und dazu gehört, dass ich mehrere Menschen lieben darf.

@****ly, bist du selbst eigentlich auch polyamourös? Ich habe es vielleicht überlesen. Ich meine, bist du auch offen für andere Partner oder hast andere Partner oder kannst du dir derzeit vorstellen, neben deinem Freund auch andere Partner zu haben? Und dann auch mal zu sagen - viel Spaß mit deiner Frau, ich bin mal für zwei Wochen mit meinem anderen Freund im Urlaub.

Ich habe viele Jahre lang eine Poly-Beziehung geführt und das war die beste Beziehung, die ich je hatte. Das liegt einige Jahre zurück. Und in dieser Beziehung hatte ich vor ein paar Monanten den Versuch gemacht, eine Beziehung zu einem anderen Mann einzugehen. Das ist dann daran gescheitert, dass er mich aus der Poly-Beziehung lösen und in eine Mono-Beziehung mit ihm lotsen wollte.

Und ja, ich kann ihm viel Spaß mit seiner Frau wünschen. Ich bin sowieso den ganzen Oktober ohne ihn in Urlaub *g* Warum?

Stehst du immer zur Verfügung für ihn, wenn er will und kann? Dann kann ich den Frust verstehen. Warum ihn immer "die Ehefrau" abbekommt allerdings nicht. Es ist ja seine freie Entscheidung früher zu gehen.

Im Moment ist er der einzige für mich. Ich glaube aber gar nicht, dass der Frust daher kommt, denn ich bin gerne alleine bzw. mit meinen Freundinnen, ich brauche die Zeit auch für mich - ein Grund, warum ich diese Beziehung eingegangen bin. Der Frust kommt - glabue ich - eher daher, dass ich das, was da mit der Ehefrau abgeht, nicht als fair empfinde.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Soukie
Wir tragen Verantwortung für DIE, die wir wirklich lieben.
Das KANN bedeuten, frei zu lassen.
Das KANN evtl. bedeuten, weiter zu blicken und eine Katastrophe zu verhindern.

Ich stand im Mai vor einer ähnlichen Entscheidung, und ich habe genau darüber nachgedacht. Soll ich ihn verlassen, damit er seine Frau nicht verliert? Ich habe es sogar versucht, er hat es nicht zugelassen.

Letztendlich hat er sich geoutet, und seine Frau hat ihn nicht verlassen. Beide sagen mir heute, dass sie diesen "Arschtritt" gebraucht hätten, um ihre vor sich hin vegetierende Ehe wieder zu beleben. Das glaube ich auch. Trotzdem bin ich mir immer mal wieder nicht so sicher, ob ich das Richtige getan habe. Ideal war das alles nicht.

Ich habe mir immer wieder den Kopf darüber zerbrochen, ob es meine Verantwortung ist. Und ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass es meine Verantwortung ist klar, offen und ehrlich zu sein, dass er aber seine Entscheidungen selbst treffen muss. Abschließend habe ich das nicht geklärt, denn das scheint zuänchst wie der leichterer Weg: keine Entscheidung treffen.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Wäre derjenige, für den ich (angeblich) entscheide, wirklich erwachsen, unabhängig und eigenverantwortlich, so hätte er sich doch über mein Wollen hinwegsetzen können und somit NUR für sich selbst Position bezogen.

Dass das nicht der Fall war zeigt doch, dass er
• entweder oben Genanntes nicht war,
oder
• meine Gefühle und Wünsche einseitig waren.

Dann habe ich immerhin für mich die Verantwortung übernommen. *zwinker*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
****ed:
Siehst Du, und für mich ist Polyamory überhaupt kein System.
Wer hat hier Polyamory als ein System bezeichnet? *oh*

Polyamory ist eine Lebens- und Liebeseinstellung, die die Beschränkung auf die Ausschließlichkeit der Liebe auf einen einzigen Liebespartner negiert. Alles Andere leitet sich letztlich daraus ab. *g*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Wenn Du für Dich die Beziehung nicht fortsetzen wolltest, war das vollkommen ok.

Wenn Du die Entscheidung aber ausschließlich für ihn getroffen hast, war es meines Erachtens nicht ok.

Ich kam in diese Situation im Mai, als ein (anderer) Mann versuchte, für mich zu entscheiden, ob ich polyamor leben wollte. Er hat versucht mir einzureden, dass mein Freund ein schlechter Kerl ist, hat mich manipuliert, weil er glaubte, ich würde in einer Poly-Beziehung nicht glücklich werden. Das war arrogant von diesem Herrn, er hat versucht, mir sein Weltbild aufzudrücken, und das gilt so eben nicht für mich.

Natürlich hätte Dein Kerl sich über Dein Wollen hinwegsetzen können. Aber zeugt es nicht von Respekt, ein "Nein" der Ggegenseite annehmen zu können? Ich war nicht dabei, das bezieht sich jetzt nur bedingt auf Deine Situation: Ich finde, man kann nicht erwarten, dass eine Person ihre Liebe beweist, indem sie sich über den Willen einer anderen Person hinwegsetzt und sie in eine Richtung drängt. Das ist unreif.

Reif wäre es zu sagen, was man will und auch danach zu handeln. Und zwar was man selbst will, nicht was man denkt was der andere will.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sorbas
Siehst Du, und für mich ist Polyamory überhaupt kein System.
Wer hat hier Polyamory als ein System bezeichnet? *oh*

Polyamory ist eine Lebens- und Liebeseinstellung, die die Beschränkung auf die Ausschließlichkeit der Liebe auf einen einzigen Liebespartner negiert. Alles Andere leitet sich letztlich daraus ab. *g*

Für mich war die Liebe vor der Polyamorie da. Es ist keine Lebenseinstellung für mich, sondern Zufall, es hätte auch anders kommen können, wird es vielleicht auch eines Tages. Mein Freund liebt einfach zufällig mehr als eine Frau, und ich weiß, dass das funktionieren kann, weil ich das schon gelebt habe. Daraus ergibt sich dann die Offenheit und alles andere.

Ich negiere jedoch überhaupt keine Einstellung und schließe für mich auch nicht aus, dass ich irgendwann wieder eine monogame Beziehung haben werde. Für mich ist einfach alles denkbar.
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