Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Bei wem ist es mit Kondom auch schneller zu Ende?77
Ich habe seit einer Woche mit meiner Geschlechtspartnerin wieder Sex…
zum Thema
Blasen mit Kondom749
Ich habe mal eine vielleicht doofe Frage, möchte sie aber trotzdem…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Regeln

*******ben Mann
3.383 Beiträge
offtopic
Polyamory ist eine Lebens- und Liebeseinstellung, die die Beschränkung auf die Ausschließlichkeit der Liebe auf einen einzigen Liebespartner negiert.
Warum damit erklären, das man damit eine "künstliche" Moral/Erziehung/Weltsicht/... negieren muss?

So gefällt mir das viel besser:
Polyamory ist eine Lebens- und Liebeseinstellung, die mir erlaubt meiner natürlichen Liebe zu mehreren Personen innerlich und real zu folgen und zwar so das die "Geliebten" voneinander wissen (dürfen).
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
****ed:
Für mich war die Liebe vor der Polyamorie da.
???

Liebe ist (auch) Polyamory. Oder nicht?

Kann es sein, dass du es nur dann als "Polyamory", wenn man mehr als einen Partner liebt? Dass es also z.B. keine polyamoren Singles gibt? *zwinker*

Du weißt, dass man mehr als einen Menschen (partnerschaftlich) lieben kann - und du kannst es auch sowohl bei dir als auch bei anderen zulassen und unterstützen. Ist das keine Lebenseinstellung?
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@sorbas
Für mich war die Liebe vor der Polyamorie da.
???

Das bedeutet für mich, dass ich mir meinen Freund nicht wegen seiner polyamoren Lebensweise ausgesucht habe (die er damals ja auch noch gar nicht hatte), sondern weil ich mich in ihn verliebt habe. Die Liebe war also da, bevor ich bewusst über Polyamorie mit ihm nachgedacht habe. Bis dahin hatte ich ein paar Poly- und ein paar Mono-Beziehungen hinter mir.

Liebe ist (auch) Polyamory. Oder nicht?

Hm... Polyamorie ist eine Beziehungsform für mich. Keine Liebesform. Liebe ist Liebe, sie ändert sich nicht nur weil man eine andere Beziehungsform wählt.

Kann es sein, dass du es nur dann als "Polyamory", wenn man mehr als einen Partner liebt? Dass es also z.B. keine polyamoren Singles gibt? *zwinker*

Es gibt natürlich auch polyamore Singles - wenn sie sich sicher sind, dass sie immer offen für mehrere Lieben bleiben wollen. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Schublade ich mich dann vor meinem Zusammentreffen mit meinem Freund gesteckt hätte. Ich kannte beides und wusste beides zu schätzen.

Du weißt, dass man mehr als einen Menschen (partnerschaftlich) lieben kann - und du kannst es auch sowohl bei dir als auch bei anderen zulassen und unterstützen. Ist das keine Lebenseinstellung?

Nein, Wissen ist keine Lebenseinstellung. Ich lebe ja nicht strikt nach den Poly- oder Mono-Einstellungen. Ich liebe. Punkt. Und diese aktuelle Beziehung von mir hat den Vorteil, dass wir sehr offen miteinander sein können. Ich kann ganz ich sein. Das hat seine Vorteile. Mono-Beziehungen haben andere Vorteile. Ich glaube z.B., dass es mich nicht einschränken würde, treu sein zu "müssen". Aber das hängt eben auch immer von der jeweiligen Konstellation ab.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
So richtig verstehe ich dich immer noch nicht.

Eine polyamore Einstellung verbietet doch nicht, auch mit "nur" einem Partner in trauter Zweisamkeit zu leben. Eine monoamore dagegen das Gegenteil schon *oh*

****ed:
Und diese aktuelle Beziehung von mir hat den Vorteil, dass wir sehr offen miteinander sein können.
Und du könntest dir auch vorstellen, in einer Beziehung, in der das nicht geht, genau so glücklich zu sein? *gruebel*

****ed:
Polyamorie ist eine Beziehungsform für mich.
Ja, auch - wobei man auch mehrere Menschen lieben kann (auch wechselseitig), ohne in einer "Beziehung" miteinander zu leben. Deshalb beschreibt Polyamory für mich nicht nur eine Beziehungsform, sondern generell, wie man mit der Liebe umgeht, dass man sie zulassen kann, wie sie einen "erwischt" *zwinker* - eben genau das:
****ed:
Ich liebe. Punkt.

Die "Mono-Einstellung" erlaubt genau das ausschließlich unter einer Bedingung: "... aber maximal einen Menschen!" (außer sich selbst *zwinker*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
So richtig verstehe ich dich immer noch nicht.

Eine polyamore Einstellung verbietet doch nicht, auch mit "nur" einem Partner in trauter Zweisamkeit zu leben. Eine monoamore dagegen das Gegenteil schon *oh*

Ich bin mir nicht sicher. Wie willst Du denn mit einer Poly-Einstellung Mono-Beziehungen leben? Poly würde doch heißen, Du bist offen dafür, Dich in weitere Partner zu verlieben? Wäre ich Deine Mono-Partnerin, hätte ich damit ein großes Problem, da könnte ja jederzeit eine Neue auftauchen.

Und konkret zu mir: Dafür bin ich nicht immer und nicht mit jedem Partner offen. So war es zumindest in der Vergangenheit.

FlyRed:
Und diese aktuelle Beziehung von mir hat den Vorteil, dass wir sehr offen miteinander sein können.
Und du könntest dir auch vorstellen, in einer Beziehung, in der das nicht geht, genau so glücklich zu sein? *gruebel*

Klar, das war meine Aussage.

FlyRed:
Polyamorie ist eine Beziehungsform für mich.
Ja, auch - wobei man auch mehrere Menschen lieben kann (auch wechselseitig), ohne in einer "Beziehung" miteinander zu leben. Deshalb beschreibt Polyamory für mich nicht nur eine Beziehungsform, sondern generell, wie man mit der Liebe umgeht, dass man sie zulassen kann, wie sie einen "erwischt" *zwinker* - eben genau das:
FlyRed:
Ich liebe. Punkt.

Aber wenn man liebt, also Kontakt zu Menschen pflegt (nicht einen unerreichbaren Partner anstrebt), dann hat man doch immer eine "Beziehung"?!

Die "Mono-Einstellung" erlaubt genau das ausschließlich unter einer Bedingung: "... aber maximal einen Menschen!" (außer sich selbst *zwinker*

Genau. Und ich hab mal die eine, mal die andere Einstellung. Je nach Lebensphase und vor allem Partner. Ich kann jetzt nicht festlegen, ob ich immer Poly sein will.

Man kann nicht mit jedem Partner eine Poly-Beziehung eingehen. Ich habe in der Vergangenheit ein paar Mono-Beziehungen geführt, und da hatte ich ganz typische Mono-Einstellungen: bitte liebe nur mich, fremdgehen verboten. Ich verurteilte Poly-Leute nicht, aber ich wollte nicht so leben zu diesem Zeitpunkt. Meine Einstellung war klar mono. Verständnis für Poly: ja, so leben wollen: nein.

Ich habe einfach in der Vergangenheit erfahren, dass meine Offenheit je nach Partner zu- oder abnimmt.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
****ed:
Genau, und ich nehme mir das Recht heraus, auch wieder eine Mono-Beziehung und die damit verbundene Einstellung zu leben.
Interessant.

Du könntest dir also vorstellen, dir auch von einem Partner vorschreiben zu lassen, dass du keinen anderen Menschen neben ihm lieben darfst und damit glücklich zu sein. Du würdest einem Mann ehrlichen Herzens versprechen wollen/können, in Zukunft nur noch ihn und keinen anderen zu lieben (obwohl du inzwischen aus eigener Erfahrung kennst, dass eine weitere Liebe durchaus passieren kann).
Und was machst du, wenn du dich dann doch in einen weiteren Mann verliebst?

Wieder in einer Zweierbeziehung zu leben ist kein Problem. Aber auch die damit verbundenen Einstellungen übernehmen (und sich nicht nur ihnen beugen)? Geht das wirklich? *gruebel*

Dann wärst du definitiv wieder strikten und weitreichenden Regeln (und nicht nur Geboten oder Wünschen) unterworfen.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sorbas
FlyRed:
Genau, und ich nehme mir das Recht heraus, auch wieder eine Mono-Beziehung und die damit verbundene Einstellung zu leben.
Interessant.

Du könntest dir also vorstellen, dir auch von einem Partner vorschreiben zu lassen, dass du keinen anderen Menschen neben ihm lieben darfst und damit glücklich zu sein. Du würdest einem Mann ehrlichen Herzens versprechen wollen/können, in Zukunft nur noch ihn und keinen anderen zu lieben (obwohl du inzwischen aus eigener Erfahrung kennst, dass eine weitere Liebe durchaus passieren kann).
Und was machst du, wenn du dich dann doch in einen weiteren Mann verliebst?

Wieder in einer Zweierbeziehung zu leben ist kein Problem. Aber auch die damit verbundenen Einstellungen übernehmen (und sich nicht nur ihnen beugen)? Geht das wirklich? *gruebel*

Dann wärst du definitiv wieder strikten und weitreichenden Regeln (und nicht nur Geboten oder Wünschen) unterworfen.

Wie gesagt, ich hab genau das in der Vergangenheit gemacht. Erst Mono, dann Poly, dann wieder Mono, dann Poly usw. Deswegen denke ich, dass das auch wieder möglich sein wird.

Ich finde es nicht so schlimm, sich Treue zu schwören. Und man kann auch aktiv dazu beitragen, sich nicht in andere zu verlieben. Oder bei Verlieben diese Liebe eben nicht zu verfolgen, zugunsten der bestehenden Liebe. Es hängt davon ab, wie man miteinander umgeht.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
****ed:
Ich finde es nicht so schlimm, sich Treue zu schwören. Und man kann auch aktiv dazu beitragen, sich nicht in andere zu verlieben. Oder bei Verlieben diese Liebe eben nicht zu verfolgen, zugunsten der bestehenden Liebe.
Sicher kann man das. Aber will man das, wenn man weiß, dass man das nicht muss?

Mindestens die Hälfte aller "monoamoren" Menschen kann es offenbar nicht, sie gehen fremd, obwohl sie sich ewige "Treue" geschworen haben (über den Missbrauch des Begriffs "Treue" im Mono-Kontext mag ich jetzt nicht diskutieren - Polys sind aber mindestens genau so treu im eigentlichen Wortsinn und wesentlich weniger gefährdet, diese Treue zu brechen).

Und wie gesagt - man muss als Poly nicht immer mit mindestens 2 Partnern leben oder ständig auf der Suche nach einem 2, 3 oder x-ten Partner sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie ein polyamorer Mensch sich freiwillig wieder dem Diktat so einer gefühlsfeindlichen Regel des Verbots einer 2. Liebe unterwerfen kann ...

Aber anscheinend können oder wollen es manche - nun denn. *ja*
Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie ein polyamorer Mensch sich freiwillig wieder dem Diktat so einer gefühlsfeindlichen Regel des Verbots einer 2. Liebe unterwerfen kann ...

Weil es eben nicht gefühlsfeindlich sein muss.

Weil man damit glücklich sein kann.

Weil man genau nur das möchte. Eine (im Sinne von Anzahl) partnerschaftliche Beziehung zu nur einem Menschen.



In einer monoamoren Beziehung zu leben heißt nicht, dass man andere Menschen nicht lieben darf.
Man möchte/wünscht sich nur keine weitere partnerschaftliche Beziehung.

Sondern zu den anderen Menschen, die man liebt, wünscht man sich freundschaftliche Beziehungen.

Und wenn man sich innerhalb dieser partnerschaftlichen Beziehung sexuelle Freiheit gewährt, muss man sich nicht einmal betrügen.

Außerdem muss man sich nicht darum streiten, wer nun wann mit wem wie viel Zeit verbringt und ob da eine andere partnerschaftliche Person nun anrufen darf oder nicht.
Eine Mono-Beziehung kann auch verdammt schön und stressfrei sein. *gg*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
****hi:
In einer monoamoren Beziehung zu leben heißt nicht, dass man andere Menschen nicht lieben darf.
Mono-Amor -> (nur) einen Einzigen lieben

Oder hab ich da was falsch verstanden? *g*

Ich habe nichts gegen Menschen, die so leben wollen und können. Wenn sie damit glücklich sind, so ist das doch schön. Auch ich kann durchaus mit der Liebe zu einem einzigen Menschen glücklich sein - das ändert aber nichts an meiner polyamoren Grundeinstellung.

Aber ich möchte mich nie auf diese eine Liebe beschränken lassen - egal, ob ich das Bedürfnis oder auch nur den Wunsch nach einer weiteren Liebe habe oder nicht. Das ist in meinen Augen eine der Grundeinstellungen der Polyamory.
Und da ist es mir eben nur nicht nachvollziehbar, wie man sich diese grundlegende Freiheit wieder einschränken lassen kann.

Ganz ehrlich: einen Menschen, der so etwas zur Bedingung macht, um mich lieben und/oder mit mir eine Liebesbeziehung eingehen zu können, könnte ich nicht lieben. Weil für mich die Liebe vergewaltigt wird, wenn sie an einschränkenden Bedingungen/Regeln festgemacht wird. *schiefguck*

****hi:
Außerdem muss man sich nicht darum streiten, wer nun wann mit wem wie viel Zeit verbringt und ob da eine andere partnerschaftliche Person nun anrufen darf oder nicht.
Wer in seiner Mehrfachbeziehung um so etwas streiten muss, macht meiner Meinung nach da irgend etwas falsch. Für mich wäre dies jedenfalls ein deutliches Anzeichen dafür, dass im zwischenmenschlichen in dieser Beziehungskonstellation einiges im Argen ist und einer Klärung bedarf.

Eine Mono-Beziehung kann übrigens auch ganz schön stressig sein, geprägt von Misstrauen und Eifersucht, ob die sich gegenseitig geschworene (oder abverlangte) Treue auch wirklich eingehalten wird. (OK, dann läuft in so einer Mono-Beziehung auch einiges falsch - so wie in stressigen Mehrfachbeziehungen *zwinker* )
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sorbas
Ich finde es nicht so schlimm, sich Treue zu schwören. Und man kann auch aktiv dazu beitragen, sich nicht in andere zu verlieben. Oder bei Verlieben diese Liebe eben nicht zu verfolgen, zugunsten der bestehenden Liebe.
Sicher kann man das. Aber will man das, wenn man weiß, dass man das nicht muss?

Aber man "muss" ja, wenn der andere das so will. Und das ist ok. Eine monogame Beziehung ist eine Exklusivbeziehung, und so etwas hat in meinen Augen im Vergleich zu Poly-Beziehungen viele Vorteile.

Worauf ich hingegen nicht mehr verzichten möchte, das ist die Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit anderen. Ich möchte mit meinem Partner darüber sprechen können, dass mir ein Dritter gefällt oder nicht gefällt, ich möchte über Fantasien und Wünsche reden können, und ich möchte auch sagen dürfen, wenn ich eifersüchtig bin. Das habe ich nach der ersten Beziehung in alle anderen Beziehungen mitgenommen.

Und wie gesagt - man muss als Poly nicht immer mit mindestens 2 Partnern leben oder ständig auf der Suche nach einem 2, 3 oder x-ten Partner sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie ein polyamorer Mensch sich freiwillig wieder dem Diktat so einer gefühlsfeindlichen Regel des Verbots einer 2. Liebe unterwerfen kann ...

Einer gefühlsfeindlichen Regel würde ich mich auch nicht unterwerfen. Ich habe Treue aber in der Vergangenheit nicht als gefühlsfeindlich empfunden. Ich habe mich einfach auf den einen Mann konzentriert und das war super.

Ich beschäftige mich jetzt 15 Jahre mit dem Thema im weitesten Sinne. Ich bin nicht unfehlbar, und meine Mitmenschen mit weniger Erfahrung noch weniger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen gar nicht Poly leben können: Sie sind nicht offen und selbstbewusst genug. Nur bei einer absolut offenen und ehrlichen Kommunikation ist für mich ein schönes Poly-Zusammenleben möglich. Das ist ja auch gerade mein Problem mit der Ehefrau meines Freundes. Fehlt der Mut zu dieser Ehrlichkeit, dann ist das Chaos vorprogrammiert, das habe ich oft genug erlebt.

Mit diesen Menschen möchte ich lieber in einer monogamen Beziehung leben.

Wer in seiner Mehrfachbeziehung um so etwas streiten muss, macht meiner Meinung nach da irgend etwas falsch. Für mich wäre dies jedenfalls ein deutliches Anzeichen dafür, dass im zwischenmenschlichen in dieser Beziehungskonstellation einiges im Argen ist und einer Klärung bedarf.

Das genau ist ja im Moment mein Problem. Hier menschelt es sehr. Und das tut es immer wieder in solchen Beziehungen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Natürlich will ich das auch nicht, aber gerade wenn man unerfahren mit diesen Dingen ist, ist noch einiges zu klären.

Eine Mono-Beziehung kann übrigens auch ganz schön stressig sein, geprägt von Misstrauen und Eifersucht, ob die sich gegenseitig geschworene (oder abverlangte) Treue auch wirklich eingehalten wird. (OK, dann läuft in so einer Mono-Beziehung auch einiges falsch - so wie in stressigen Mehrfachbeziehungen *zwinker* )

Letztendlich gibt's da meines Erachtens genauso viel Probleme. Stressige Beziehungen will ja keiner, nicht wahr? *zwinker*
*****s42:
Eine Mono-Beziehung kann übrigens auch ganz schön stressig sein, geprägt von Misstrauen und Eifersucht, ob die sich gegenseitig geschworene (oder abverlangte) Treue auch wirklich eingehalten wird. (OK, dann läuft in so einer Mono-Beziehung auch einiges falsch - so wie in stressigen Mehrfachbeziehungen )

Eben, dann läuft es falsch.

Aber es kommt anscheinend auch in Poly-Beziehungen oft vor.

Und nehmen wir mal das "streiten" heraus, dann bleiben Diskussionen.

Im übrigen muss man in einer Mono-Beziehung keine Treue schwören.
Wo steht das?

Ewige Treue schwört man sich in der Kirche.
In einer Beziehung muss man das gar nicht.
Man muss nur fühlen , dass man jetzt mit dieser Person eine partnerschaftliche Beziehung leben will. Bestenfalls fühlt das der andere auch.




*****s42:
linghi:
In einer monoamoren Beziehung zu leben heißt nicht, dass man andere Menschen nicht lieben darf.

Mono-Amor -> (nur) einen Einzigen lieben

Oder hab ich da was falsch verstanden?


Meiner Meinung nach ja.

Ich darf so viele Menschen lieben, wie ich möchte.
Jeder darf das und kann das auch.

Ich kann meine Familie lieben, insbesondere mein Kind/meine Kinder.

Ich kann meine Freunde lieben. Ich bin nicht gezwungen, meine Freunde "nur" zu mögen.

Manche Freunde (egal ob Mann oder Frau) kann ich mögen, andere lieb haben, andere lieben.

Ich kann freundschaftliche Liebe empfinden.

Genauso wie ein Poly-lebender-Mensch.

Aber ich lebe nur eine(!) partnerschaftliche Beziehung.
Nämlich die mit meinem Partner.

Liebe ist frei...


Wer einmal in meinem Herzen ist, der wird dort für immer Platz finden.
Ich liebe meine Ex-Freunde noch immer, auf eine Art und Weise, aber ich möchte keine partnerschaftliche Beziehung mehr mit ihnen führen.

Genauso liebe ich eine Freundin von mir noch immer. Wir haben uns nicht mehr verstanden, unsere Leben passten nicht mehr zueinander... Aber lieben werde ich sie immer.

Ich kann ja auch Menschen, die verstorben sind, immer weiter lieben, auch wenn sie nun direkt nicht mehr in meinem Leben sind.


Lieben kann man immer, das kann man auch gar nicht unterdrücken.

Aber nicht jeder verspürt den Wunsch, mehrere partnerschaftliche Beziehungen zu führen.
Ich zum Beispiel verspüre ihn überhaupt nicht. Null.

Nein, monopartnerschaftliche Beziehungen halten nicht immer ein Leben lang.
Aber Poly-Beziehungen ebenso nicht.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Es geht ja auch sicher nicht darum, zu leben was "bis ans Lebensende passt", denn das weiß doch niemand.
Es geht - wie ich es denke - darum, zu gucken, was für die jeweiligen Beteiligten IN gelebten Verbindungen möglich ist - was sich gut anfühlt.
Oder?

Und dann kann ein Mensch, der polyamor empfindet, trotzdem in einer Zweierbeziehung leben. Sollte er aber das Gefühl bekommen, dass eine weitere Liebe lebbar WÄRE, so wird es kompliziert... - so, wie in einem Thread darüber. *zwinker*
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Äpfel und Birnen
beides sind Früchte schmecken aber doch sehr unterschiedlich und wachsen an verschiedenen Bäumen.

Liebe leben oder jemanden lieben = das Beste für ihn zu wollen (auch wenn ich dies nicht bin), Treue, Sexualität und Partnerschaft sind für mich erst einmal jeweils sehr unterschiedliche Dinge.
Mir ziemlich unklar, was hier einzelne Schreiber jeweils mit ihren Begriffen verbinden bzw. dabei ihre Grenzen ziehen.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Polyamorie heist für mich nicht unbedingt mehrere Partnerschaften zu führen (aber wenn gewünscht die Freiheit dazu), sondern mindestens mal in mir alle Liebe und Begehren zu zu lassen & zu fühlen und wo passend und gewollt ins Leben zu holen.

Was ich noch nie gelebt habe und mir auch in Zukunft nicht vorstellen kann, das ich dies jemals von einem anderen Menschen mir "verbieten" lasse mehrere zu lieben und dies (auch intim/sexuell) zu leben bzw. die "Vorschrift" nur noch die/den EineN.
Entscheiden kann ich mich schon auf den einen zu konzentrieren bzw. Zeiten haben, wo mich es zu anderen nicht hinzieht. Deshalb liebe ich aber nicht Mono, mein Kernwesen ist und bleibt "Poly".
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie heist für mich nicht unbedingt mehrere Partnerschaften zu führen (aber wenn gewünscht die Freiheit dazu), sondern mindestens mal in mir alle Liebe und Begehren zu zu lassen & zu fühlen und wo passend und gewollt ins Leben zu holen.

Wenn ich in einer geschlossenen Beziehung bin, dann lass ich Begehren im Hinblick auf andere nur bedingt zu. Ich weiß, dass sie meine Liebe gefährdet und denke nicht weiter darüber nach, es schränkt mich auch nicht ein. Und wenn es das dann doch tut, dann muss man reden und eine Lösung finden.

Was ich noch nie gelebt habe und mir auch in Zukunft nicht vorstellen kann, das ich dies jemals von einem anderen Menschen mir "verbieten" lasse mehrere zu lieben und dies (auch intim/sexuell) zu leben bzw. die "Vorschrift" nur noch die/den EineN.
Entscheiden kann ich mich schon auf den einen zu konzentrieren bzw. Zeiten haben, wo mich es zu anderen nicht hinzieht. Deshalb liebe ich aber nicht Mono, mein Kernwesen ist und bleibt "Poly".

Das nun kann ich mir gar nicht vorstellen - so zu handeln, dass es den Partner, den ich liebe, verletzt. Mein jetziger Freund ist sehr einfühlsam und reflektiert - wenn er mich wirklich bitten würde, irgendwen nicht mehr zu sehen, dann vertraue ich darauf, dass er dafür gute Gründe hat und sich seine Bitte auch gut überlegt hat und treffe diese neue Person nicht mehr.

Das ist es, was ich mit "Liebe leben" meine. Wenn es meinen Partner verletzt, in einer Poly- oder Mono-Beziehung, wenn ich mit einem anderen Sex habe, dann lass ich das sein. Alles andere empfände ich als egoistisch. Poly zu leben heißt nicht unbedingt, unter dem Deckmäntelchen der Polyamorie völlige Freiheit zu fordern und zu leben. Die Liebe zu meinem Partner verlangt, dass ich sein Wohlbefinden im Auge behalten und ihn nicht unnötig verletze.

Poly heißt für mich vielmehr erst mal Offenheit für mehrere Menschen, die man liebt und/oder mit denen man Sex haben möchte. Dabei dürfen aber durchaus und gerne Bedingungen gestellt und erfüllt werden. Und damit sind wir dann wieder beim Thema Regeln.
Dabei dürfen aber durchaus und gerne Bedingungen gestellt und erfüllt werden. Und damit sind wir dann wieder beim Thema Regeln.
]

An die sich jeder hält, solange sie einem, in seinem Gefühl nicht zu sehr beschneiden, ansonsten gilt der Spruch "Regeln sind da um gebrochen zu werden".

Es geschieht doch häufiger, dass sich äußere Umstände so ändern, dass man verabredetes ändern möchte, der andere aber in seinem Gefühl darauf besteht oder entsetzt ist. Was dann?
Regeln geben doch nur eine Scheinsicherheit für diesen Moment und können sich im nächsten schon als fauler Kompromiss herausstellen.

Poly zu leben heißt nicht unbedingt, unter dem Deckmäntelchen der Polyamorie völlige Freiheit zu fordern und zu leben. Die Liebe zu meinem Partner verlangt, dass ich sein Wohlbefinden im Auge behalten und ihn nicht unnötig verletze.


Und dieser Partner könnte auch mein Wohlbefinden im Auge behalten. Ich finde hier misst du an dem allgemein üblichen monogamen Verständnis "was man tut oder nicht" und wenn schon mehr als "normal" geht, dann ist es ein Entgegenkommen, aber die Grenze bestimmt das "Normale" mit allen "moralischen Rechten auf seiner Seite.

Wissen habe ich darüber, dass ich für die Zukunft gar nichts weiß.
Ich könnte bestimmt keinem Menschen mehr versprechen, dass nur er von mir geliebt wird und somit werde ich jeder neuen Liebe meine grundsätzliche Einstellung zur Polyamory mitteilen. Mit allem anderen hätte ich meine Schwierigkeiten.

Regeln haben, in meinen Augen, nichts mit Liebe, Neugier auf den anderen, miteinander er- leben zu tun, sondern sind ein Versuch Angst zu verwalten und das funktioniert meistens nur sehr kurz. Angst lässt sich nicht verwalten, schon gar nicht von jemand anderen.

lg
Animee
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Verletzungen
geschehen in den aller wenigsten Fällen dadurch, das ich jemand anders liebe oder mit dem Sex habe. Wenn ich mich wegen des Anderen nicht zulasse (lebe) gefährde ich eher die Liebe/Beziehung.
Die dann gespürten Verletzungen/Ängste stammen meist aus der Kindheit und werden da dann nur angetickert und offenbart. Deshalb, das ich hier meine Verletzungen heilen kann, mich finden und danach erweiterte freiere Räume für mich habe; Reifung, Wachstum, erwachsen werden, Unterscheiden können zwischen Gefühlen & Emotionen ...
Dies zusammen unterstützend gegenseitig zu leben/machen ist für mich einer der wichtigsten Gründe, in eine Partnerschaft zu investieren. Für Erfüllung sonstiger "Bedürfnisse" braucht es diese nicht unbedingt, das reichen mir auch Beziehungen.

Partnerschaft mit jemand einzugehen der keine Lust/Bereitschaft hat seine Ängste/alte Verletzungen hier anzuschauen, sondern den bequemeren Weg wählt: Teile meiner Liebe mir zu verbieten wäre für mich keine Option.
Klar braucht es dafür den passenden Rahmen und Unterstützung, die Lust aus dem (trotzigen) Kind auszusteigen und "erwachsener" zu werden, nicht die Ängste/Gefühle mit den alten Mustern anzugehen. Und Akzeptanz dessen, wo ich und alle Beteiligten aktuell stehen und daraus das handeln. Dies würde bedeuten ich gebe dem anderen z.B. Zeit oder verzichte mal einen Abend mir zu folgen aber ich gebe nicht meine Liebe auf.

Wenn ein jeder auf sein Wohlfühlen/Glücklich sein/erfüllt sein achtet (statt auf des des Anderen), für sich und sein Dasein volle Verantwortung übernimmt, haben meiner Erfahrung nach die Beziehungen am ehesten eine Chance.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@animee
Es geschieht doch häufiger, dass sich äußere Umstände so ändern, dass man verabredetes ändern möchte, der andere aber in seinem Gefühl darauf besteht oder entsetzt ist. Was dann?
Regeln geben doch nur eine Scheinsicherheit für diesen Moment und können sich im nächsten schon als fauler Kompromiss herausstellen.

Das sehe ich genauso. Deshalb ist es wichtig, dass man ständig in Kommunikation bleibt.

Und dieser Partner könnte auch mein Wohlbefinden im Auge behalten.

Natürlich, das ist beidseitig.

Ich finde hier misst du an dem allgemein üblichen monogamen Verständnis "was man tut oder nicht" und wenn schon mehr als "normal" geht, dann ist es ein Entgegenkommen, aber die Grenze bestimmt das "Normale" mit allen "moralischen Rechten auf seiner Seite.


Ich glaube nicht, dass Poly-Menschen anders sind also solche, die in monogamen Beziehungen leben. Wir sind alle Menschen mit Wünschen, Stärken, Schwächen, Verletzungen, Bedürfnissen... Deswegen gelten für mich im Umgang mit jedem Menschen in jedem Lebensbereich die "normalen" Umgangsformen. Erst die Offenheit in einer Beziehung (welcher auch immer, auch zu meinen Kollegen etc.) erlaubt es, diese "normalen" Umgangsformen anzupassen. Dafür muss man sich aber erst mal kennen lernen, und das erfolgt durch ständige Kommunikation.
*****ade Paar
8 Beiträge
liebe - was ist das eigentlich?
Für mich bedeutet poly sein eine enorme Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung: nämlich die eigene Liebesfähigkeit lernen. Von der besitzergreifenden, unreifen Liebe, die Forderungen stellt zur freien, selbstlosen Liebe. Forderungen brauchen wiraus unseren Ängsten heraus oder aus den Minderwertigkeitsgefühlen.
Daher sollten wir, wenn Verletzungen auftreten, so wie Paradiesquelle sagt, diese anschauen und aufarbeiten (statt sie zu vermeiden) und im Idealfall haben wir dabei einen Partner, der uns liebevoll unterstützt. Das ist DIE Chance dieser Lebensform.

Erst wenn ich diese Liebe in mir spüren kann und dadurch meinem Partner diese Freiheiten geben kann, kann ich sie mir selbst auch nehmen.

Wie genau man dann das Polyleben lebt, mit einem, mehreren Partnern, mit freundschaftlichen oder partnerschaftlichen Beziehungen, das ist alles erst zweitrangig und spielt meine ich gar keine große Rolle. Das kommt so, wie es sich für jeden richtig anfühlt.

Die Regeln - die es ja bei der monogamen Beziehung noch viel mehr gibt - sind eher für den Übergang wichtig - weil manche Traumatas, die noch nicht aufgearbeitet sind, momentan noch zu schwer aufzulösen sind. Und wie Animee sagt, sie funktionieren meist nur sehr kurz. Das Leben will es anders. Es will Bewegung und Veränderung, keinesfalls starre Regeln.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin gerade etwas irritiert. Ich bin vor 15 Jahren in eine Poly-Beziehung gerutscht, weil mein Freund mir gestand, nicht treu sein zu können und weil wir gemeinsam etwas Neues, Besseres, Ehrlicheres ausprobieren wollten. Wir hatten damals keine Ahnung, dass es für das, was wir taten, einen Begriff gab, wir haben einfach gemacht und es zunächst "offene Beziehung" genannt.

Für mich steht die Liebe an erster Stelle. Ich gehe eine Beziehung ein, weil ich einen Menschen liebe. Und da ich selbst ein wenig reflektiert bin, komme ich grundsätzlich nicht mit oberflächlichen Menschen aus, die nicht über sich selbst und ihre Hanldungsmotive nachdenken. Ich umgebe mich naturgemäß mit Leuten, die ein wenig reflektierter sind, und so treffe ich natürlich auch in der Liebe auf derartige Menschen.

Was ich sagen möchte: Ich würde mir niemals einen Mann aussuchen, weil er mit mir Probleme bewältigen und an alten Muster arbeiten will. Auch nicht, weil er weiter wachsen will. Wenn ich so etwas will, dann gehe ich zum Therapeuten oder in eine Interessengruppe. Ich verliebe mich einfach - und zwar in Menschen, die im breitesten Sinne zu mir passen (siehe oben).

Ich finde es schlimm und unverständlich, wenn ich immer wieder lese, dass man den Partner nach "Wachstumskriterien" auswählt. Weil man ein besserer Mensch werden will. Weil man an alten Mustern arbeiten will. Das setzt die Betonung viel zu sehr auf Probleme, auf das Negative. Idealer Weise gibt es wenig Probleme und man muss auch nicht besonders viel wachsen, man genießt einfach nur die Liebe.

Für mich ist Liebe Genuss, nicht Arbeit. Dass man daran arbeiten muss, weil wir alle Vergangenheiten haben, ist wahr, steht aber in der Liebe für mich nicht im Vordergrund.
*****ade Paar
8 Beiträge
Partnerwahl
Natürlich sucht sich kein Mensch seinen Partner danach aus, ob er mit ihm wachsen kann. Jedenfalls nicht bewußt. Vielleicht macht es unser Unterbewußtsein, das könnte vielleicht sein, weiß ich aber nicht.

Was ich sagen will ist, dass Poly sein eine andere Denkweise bedeutet. Was ich hier immer wieder lese ist: poly heißt frei sein, heißt tun und lassen können, was man will, sexuelle Freiheit etc.

Und so einfach ist die Realität nun mal nicht. Vielleicht ist es das, wenn man neu in ein Polysystem reinkommt, dann klingt alles sehr verlockend - wir nennen das das "Sandkastenprinzip", du kommst in den Sandkasten und bekommst ein Förmchen - wunderbar. Wenn du aber zuerst drin warst, und du musst die Förmchen abgeben, die du vorher schon hattest, dann ist das schwer. Unter Umständen. Vielleicht gibt es auch wirklich eifersuchtsfreie Menschen, ich kenne aber niemanden in meinem Umfeld.

Poly sein bedeutet (meiner Meinung nach) - ich schau bei mir und nicht beim Anderen. Bin ich eifersüchtig, muss nicht mein Partner was ändern, sondern ich.

Für dich ist es jetzt gerade auch schwer: du musst ein Förmchen abgeben: deinen Freund eventuell gehen lassen, weil er ein Projekt machen will. Die Lösung sind (zumindest langfristig) nicht Regeln - sondern deine Angst anschauen.
Das meine ich mit Chance. Es ist eine Bereicherung, wenn man sehen kann, dass die Verletzung und die Aufarbeitung der Angst eine Chance für die eigene innere Freiheit ist.

Und wenn du das ein paar mal gemacht hast - und da gebe ich Sorbas recht - dann willst auch du bestimmt keine monogame Beziehung mehr, nicht langfristig. (und hier meine ich nicht das, wie man es lebt, sondern die innere Beziehungsfreiheit, bzw. die Liebe, die keine Verbote oder Regeln mehr braucht) Aber gut, das bleibt abzuwarten.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@ungerade
Natürlich sucht sich kein Mensch seinen Partner danach aus, ob er mit ihm wachsen kann. Jedenfalls nicht bewußt. Vielleicht macht es unser Unterbewußtsein, das könnte vielleicht sein, weiß ich aber nicht.

Du sagst "natürlich". Mir kam das im Laufe dieser Diskussion hier nicht mehr so vor.

Was ich sagen will ist, dass Poly sein eine andere Denkweise bedeutet. Was ich hier immer wieder lese ist: poly heißt frei sein, heißt tun und lassen können, was man will, sexuelle Freiheit etc.

Das sind manche Menschen aber sowieso, ohne dass sie deshalb gleich polyamor leben, leben wollen oder überhaupt wisen, dass es so ewtas gibt. Für mich hat diese Denkweise nicht viel mit Beziehungen oder Liebe zu tun. Das ist eine Grundeinstellung, die ich in großen Teilen schon hatte, bevor ich das erste Mal in eine Poly-Beziehung gerutscht bin. Sexuell frei kann man auch mit nur einem Partner sein.

Bei uns, in meiner Beziehung, ist es z.B. so dass wir verstanden haben, dass wir mehrere Partner lieben können und dass uns das nichts wegnimmt. Wir möchten dem anderen nichts wegnehmen und wollen, dass es ihm gut geht. Für mich heißt das aber nicht, dass ich egoistisch ohne Rücksicht auf den anderen meine Beürfnisse auslebe. Wenn ich jetzt z.B. Lust auf einen anderen Partner habe, mein Freund aber zufällig gerade hier ist, dann lass ich ihn hier nicht sitzen und bestehe auf meine Freiheit. (Und das ist eine Regel des höflichen Miteinanders!) Ich glaube nur daran, dass die romantische Liebe zu mehreren Menschen möglich und gut ist.

Nein, dieses bedinungslose (ohne Regeln!) "Tun und Lassen können, was man will", das gehört für mich definitiv nicht dazu, denn damit wäre ein liebevolles Miteinander nicht möglich!

Poly sein bedeutet (meiner Meinung nach) - ich schau bei mir und nicht beim Anderen. Bin ich eifersüchtig, muss nicht mein Partner was ändern, sondern ich.

Das heißt es für mich grundsätzlich in jeder Beziehung, jeder Freundschaft. Dennoch heißt es nicht, dass ich jedes Gefühl der Eifersucht immer mit mir alleine ausmachen muss. Ich rede mit meinem Freund darüber und wir suchen nach Lösungen.

Für dich ist es jetzt gerade auch schwer: du musst ein Förmchen abgeben: deinen Freund eventuell gehen lassen, weil er ein Projekt machen will. Die Lösung sind (zumindest langfristig) nicht Regeln - sondern deine Angst anschauen.
Das meine ich mit Chance. Es ist eine Bereicherung, wenn man sehen kann, dass die Verletzung und die Aufarbeitung der Angst eine Chance für die eigene innere Freiheit ist.

Das Problem ist mittlerweile geklärt. Es ging nicht um's "Förmchen abgeben" - damit habe ich kein Problem, das tue ich naturbedingt in dieser Beziehung ständig. Es ging darum, um bei dem Bild zu bleiben, dass der bisherige Sandkastenbewohner bewusst den Sand aus dem Sandkasten schippen wollte, damit ich nicht mehr so viel mit meinen Förmchen spiele.

An meiner Angst arbeitete ich unabhängig davon sowieso die ganze Zeit (mit einem Therapeuten,. das ist hier aber offtopic). So einfach ist es manchmal nicht mit dem Aufarbeiten der Angst, nicht jeder Schuh passt auf alle Füße.

Und wenn du das ein paar mal gemacht hast - und da gebe ich Sorbas recht - dann willst auch du bestimmt keine monogame Beziehung mehr, nicht langfristig. (und hier meine ich nicht das, wie man es lebt, sondern die innere Beziehungsfreiheit, bzw. die Liebe, die keine Verbote oder Regeln mehr braucht) Aber gut, das bleibt abzuwarten

Das klingt mir zu sehr nach Oberlehrer. Bitte überlasse es mir, ob ich irgendwann noch monogame Beziehungen will oder nicht, Du kannst nicht in mich und auch nicht in die Zukunft sehen. In der Vergangenheit habe ich abwechseln monogame und polyamore Beziehungen gelebt.

Zur inneren Freiheit brauche ich keine Beziehung, auch keine Poly-Beziehung. Die innere Freiheit kann nur ich selbst mir geben.

Und Regeln braucht jede Beziehung. Genauso wie Kommunikation, bei der diese Regeln dann kontinuierlich angepasst, entfernt oder hinzugefügt werden. Und wenn es nur darum geht, dass ich mich an bestimmten Tagen zurückhalte, weil da die Schwiegereltern da sind. Oder dass das Kind im Moment noch nichts erfahren soll. Etc.

Poly-Beziehungen kennzeichnen sich möglicherweise dann insbesondere dadurch, dass man im Gespräch über die Regeln bleibt. Es fängt doch schon damit an, dass man sich in einer beginnenden Poly-Beziehungen Gedanken darüber macht, was möglich ist, und eventuell bestimmte Regeln aufhebt. Alles andere fände ich vermessen! Man muss sich doch vorsichtig aneinander annähern, und dabei hiflt das Beachten der "normalen" Umgangsformen, bevor man diese dann explizit aufhebt.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
@FlyRed
Ganz kurz:

Wenn ich deine Texte so lese, so gelange ich immer mehr zu der Überzeugung, dass du mit deinem Denken und durch dein Denken gesteuert mit deinen Gefühlen sehr stark in den Mono-Normativen verwurzelt bist.

Das ist nichts Negatives, und wer auf diese Art glückliche Beziehungen führt, ist glücklich. Alles OK. Wer als Vegetarier ohne Fleisch glücklich ist, dem sei es gegönnt und wer gern Fisch ist, dem sei es auch gegönnt. "Jeder solle nach seiner Façon selig werden", wie der alte Preußenkönig Friedrich II schon feststellte. *g*

Auf der anderen Seite kommen manchmal auch Texte von dir, bei denen ich denke: Was hat diese Frau nur für eine Vorstellung von Polyamory? *oh*
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Meine Erfahrungen
mit der "LIEBE" sind, das ich da verstärkt Anziehung/Liebe spüre, wo die Person großes Potential hat für mein (bzw. gemeinsames) inneres und äußeres Wachstum.
Dies hat für mich wenig zu tun mit "Problemen" sondern mit der Freunde unterstützt zur Person wachsen zu können, die ihr wahrhaftiges Potential ausschöpft und ein glücklich wohlfüllendes liebevolles Leben führt.

Noch kann ich nicht immer diese "Geschenke" sehen oder annehmen und manchmal wehre ich mich auch noch dagegen, weil ich in dem Moment diese "Veränderung" nicht will oder ihr Potential nicht erkenne, vielleicht auch nicht den Mut habe diesen Weg zu beschreiten.


Etliches was ich hier lese über die Liebe, hört sich eher nach unserem erzogenen/aufgesetzten romantischen Liebesbild an, den nach dem Gefühl der Liebe (ich will das Beste für dich, bzw. bei Selbstliebe für mich).
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.