Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Schwuler Sex/Bi-Sex: Wie fühlt sich das an?156
Der bisexuellen und schwulen Männer! Wie fühlt es sich an einen…
zum Thema
Wie werde ich meine Partner:in los in 10 Tagen?749
Wie werde ich meine Partner:in los in 10 Tagen? Wir sind in einer…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Und die Theorie funktioniert auch in der Praxis

Und die Theorie funktioniert auch in der Praxis
Keine Frage fürs Forum, einfach ein Statement und eine Möglichkeit mein Glück in die Welt (die uns versteht *zwinker* ) hinauszuposaunen!

Meine Frau hat seit einer Woche eine Freundin!
Im Kopf haben wir das Thema schon eine ganze Weile durchgespielt da sie sich vor etwa einem Jahr in eine andere Frau verliebt hatte.
In die gleiche in die ich verschossen war. Sie wollte aber nichts von uns beiden.

Die ganze Geschichte ist noch komplizierter und länger (um nicht zu sagen surreal) aber der Punkt ist:
Sie hat eine weitere Beziehung (die Freundin ist lesbisch), sie und ich sehen einander in keinster Weise als Konkurrenz, das ganze hat auch schon den "Kuscheltest" bestanden (waren gemeinsam auf die Couch gekuschelt um zu sehen wie Zärtlichkeiten auf den jeweils anderen wirken) und sind alle 3 total glücklich.

Für sie (die Freundin) ist das ganze noch immer mit reichlich Fragen behaftet da für sie Polyamorie bisher so gar kein Thema war, aber ich konnte ihr gottseidank bisher die Sicherheit geben das ich sie als mir absolut gleichwertige Partnerin meiner Frau sehe.

Bedingt dadurch das wir Haus und Kinder haben sind da natürlich Umstände die logistische und terminliche Dinge beeinflussen, aber ich glaube wir sind da auf einem verdammt guten Weg.

Ich hoffe ich kann hiermit jemandem Mut machen sich auf so ein Beziehungsgeflecht einzulassen, es ist ein tolles Gefühl, selbst wenn man nicht der verliebte Partner ist.

Mich packt zwar hin und wieder der Neid weil ich auch gerne so eine auf gegenseitigkeit stossende weitere Liebe hätte aber das ganze bringt uns (meiner Frau und mich) nach mittlerweile 19 Jahren Beziehung (7 davon verheiratet) wieder sehr viel näher.

Nur Mut!

Marc
weiße Sünde
*******MARA
1.272 Beiträge
Sehr berührend Dein Bericht.

*bussi*

So ist es schön. Auch Deine 'Mitfreude' zu spüren - wie wir Polys immer sagen *g*
**va Frau
128 Beiträge
Dein Leben
hat eine Dimension mehr - Glückwunsch von der Raubkatze
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sie funktioniert vor allem dann,...
...wenn man sich den ganzen Stress einer Poly-WG, der schlimmer als die anstrengendste Mono-Ehe sein kann, erspart und die Zweitliebe als das "Sahnehäubchen" im grauen Alltag betrachtet. Habe mit meiner Frau nach reichlich 26 Jahren Ehe seit einigen Monaten und einer, zugegeben nicht einfachen Umstellungsphase, diesen Zustand erreicht und wir fühlen uns beide sehr wohl dabei. Wünsche Euch viel Glück, es kann wirklich sehr schön sein.
**********nding Frau
53 Beiträge
schön zu lesen,
dass es offenbar auch funktionieren kann und doch kein mythos ist. das scheint bei bereits bestehenden partnerschaften leichter zu funktionieren einen weiteren partner zu integrieren, als parallel 2 beziehungen aufzubauen und zu verbinden... ich habe seit fast 1 jahr eine beziehung zu einem poly, der fast zeitgleich noch eine weitere beziehung begonnen hat. wir sind weit entfernt von "funktionieren" und er reibt sich inzwischen an 2 problembeziehungen auf, statt ein glücklicher poly zu sein. umso toller ist es, deine freude herauszulesen die du an dieser konstellation hast und lässt mich hoffen, dass es nicht ganz unmöglich ist... *zwinker*

lg LSS
Mal ein Update...
... nach einem tollen Wochenende.
Wir haben die Freundin am Samstag Mittag eingesammelt und sind zu uns gefahren.
Haben gemeinsam mit den Kids gespielt, gemeinsam gekocht, gemeinsam gegessen.

Unsere Kinder (9 und fast 6) kommen super mit ihr klar, sie ist grossartig zu den beiden.
Als die Kids dann im Bett waren haben wir uns zu dritt auf die Couch gekuschelt, meine Frau in der Mitte und die Nähe genossen.
Wir haben uns dann darauf geeinigt das die beiden die Nacht gemeinsam im Gästezimmer verbringen, ich hatte zwar angeboten das ich nach unten in den Keller gehe, aber das Ehebett "entweihen" wollte die Freundin dann (noch) nicht.

Nachdem ich dann noch ein wenig "Aufmerksamkeit" von meiner Frau bekommen habe ist sie nach unten, am Sonntag wurde ich dann von meinen Kinder geweckt und zum Frühstück geholt das die beiden Damen vorbereitet haben.

Sonntag waren wir dann alle 5 auf einer Sportveranstaltung bei der die Freundin als Helferin gearbeitet hat, danach wieder gemeinsam gegessen, den Abend kuschelnd auf der Couch ausklingen lassen und dann das Spiel von Samstag abend nur umgekehrt wiederholt. Erst war meine Frau bei ihrer Freundin im Keller und ist dann zu mir ins Bett.

Ein unglaublich harmonisches Wochenende! Wir haben den Kindern jetzt nicht gesagt das Mama jetzt neben mir noch eine weitere Partnerin hat, aber die beiden sind ganz offen zärtlich zueinander und das wirft auch (noch) gar keine Fragen auf.
Die Kleinen haben sie akzeptiert und verbringen gerne Zeit mit uns allen.
Wenn da demnächst mal von der Grossen die ersten Fragen kommen werden wir ganz offen damit sein das Mama jetzt noch jemanden hat.

Ich glaube was besseres kann gar nicht passieren um die Kinder in einer toleranten Atmosphäre aufwachsen zu lassen.

Immernoch total geflashed
Marc
LSS,

ich glaube das die ganze Sache jetzt bei uns in der Realität so gut funktioniert liegt auch daran das wir uns mit dem Thema schon seit etwa 9 Monaten intensiv auseinandersetzten und das ganze Szenario schon "durchgespielt" haben.

Meine Frau hat sich bevor ihre aktuelle Freundin "passiert ist" in eine andere Frau verliebt.
In die ich auch verliebt bin.
Die uns auch sehr mag, aber eben nur als Freunde, nicht als Partner.

Pikant an der Sache ist .... ihre aktuelle Freundin ist die Ex von der besagten Dame.

Gestern kam es da aber auch zu einem klärenden Gespräch (die Beziehung ging auch schon vor 6 Jahren auseinander), aber das war meiner Frau sehr wichtig.

Dadurch das meine Frau und ich schon so lange zusammen sind und ja auch der gemeinsame Haushalt und Alltag da ist fällt es mir sicherlich leichter mal "zurückzustecken".

Da ist es für Euch sicherlich schwerer, aber ich hoffe das ihr einen funktionierenden Weg findet.
**va Frau
128 Beiträge
Einfach TOLL
danke dir für den ehrlichen Bericht, drücke euch Daumen und Zehen,
Love , die Raubkatze
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein schönes Update...
...ja, es zeigt, dass es funktionieren kann, man spürt aus Deinem Bericht, dass es Euch allen Freude bereitet. Ich glaube und es zeigt, dass es eine Vielzahl von Konstellationen, polyamor zu fühlen und zu leben, gibt und einige davon sogar sehr stressfrei, was ja eigentlich immer der Fall sein sollte, leider aber nicht ist, wie viele Themen in der Gruppe zeigen. Jeder muss seinen Weg finden, viel Glück für euch!
Klingt richtig gut
Wenn Ihr dieses wohlige Gefühl für Euch entwickeln konntet.
Ich wünsch Euch viel Glück auf dem eingeschlagenen Weg.

Wir sind auch dabei, zwar mit logistisch ziemlichen Randbedingungen, doch der gute Wille ist bei Dreien schon da. *g*
Nach dem ersten Monat
Nach jetzt fast genau 4 Wochen nochmal ein Update.

Bei Y. (der Freundin) gab es einen kleinen Tiefpunkt nachdem jetzt ihre vorlesungsfreie Zeit vorbei ist und diese Woche die Uni und Arbeit sie wieder mehr in Beschlag nimmt.

Sie hat meiner Frau ein sehr schönes Gedicht geschrieben in dem sie ihre Zweifel und Ängste zum Ausdruck gebracht hat. Sie hat nochmal betont das ihre grösste Angst ist uns auseinander zu bringen und das sie nicht weiss wie sie damit klar kommt das da nunmal eine Familie und "Lebensmittelpunkt" ist.
Auslöser war aus meiner Sicht auch die Tatsache das wir am Freitag zu dritt auf einer Abschiedsparty von einer gemeinsamen Bekannten waren wo zwar schon einige von unserer Poly-Beziehung wussten die beiden aber nicht zeigen wollten das sie zusammen sind. Ich hab sehr schnell gemerkt wie unwohl Y. sich dabei gefühlt hat und habe dann einen Vorwand benutzt um mit den beiden zu verduften.

Meine Frau hat dann noch lange mit ihr telefoniert, gestern war sie spontan bei uns und hat auch wieder hier übernachtet.
Ich habe sie mit meiner Frau die Nacht oben im Schlafzimmer verbringen lassen und auch im Gespräch nochmal betont das ich sie nicht als Konkurrenz sehe sondern als Mitglied unserer Familie.

Sie sagte das sie immer wieder erstaunt darüber ist wie ich mit ihr umgehe, das ich so sehr auf ihre Bedürfnisse eingehe und sie so akzeptiere.
Darauf habe ich entgegnet das ich einfach den enormen positiven Einfluss von der zweiten Beziehung auf unsere Ehe sehe.
Zum einen ist sowohl meiner Frau auch mir nach der langen Beziehung wieder bewusst geworden ist das wir uns tatsächlich noch lieben und nicht nur noch aus Gewohnheit zusammen sind. Zum anderen geniessen wir jetzt auch die kleinen Dinge des Alltags wieder viel mehr. Es war für uns normal die Nächte gemeinsam zu verbringen. Jetzt wo ich 2-3 Nächte die Woche auf meine Frau verzichte gehen wir abends ganz anders miteinander um.

Y. war das Konzept von Polyamory bisher total unbekannt, sie kannte zwar "offene Beziehungen" aber wirkliche Gefühle und eine gleichwertige weitere Partnerschaft ist für sie ein völlig neues Konzept.
Was ihr da auch richtig hilft ist die Reaktion von Bekannten wenn sie sich da "outet".
Sie bewegt sich viel in der SM-Szene und ist Liverollenspielerin und bekommt ganz oft darauf zu hören das die Leute sowas auch kennen, teilweise auch selber in solchen Beziehungen gelebt haben und super glücklich damit waren.

Die Ängste die ich anfangs hatte konnte meine Frau mir mittlerweile sehr gut nehmen, ich kann nur Betonen wie wichtig an dieser Stelle auch offene und ehrliche Kommunikation ist. Das habe ich auch bei mir gegenüber Y. gemerkt. Es ist für sie sehr wichtig mein OK für viele Dinge die sie und meine Frau betreffen zu bekommen.
Ich hoffe das ich ihr das sowohl verbal als auch durch Taten ausreichend zeige indem ich ihr das Gefühl gebe ein vollwertiger Teil unserer Familie zu sein.
Es hat mich einiges an Mühe gekostet sie zu überzeugen in unserem Ehebett zu schlafen, aber das hat sie jetzt schon ein paar Mal getan und diese "Geste" war glaube ich etwas das wirklich einen Schalter bei ihr umgelegt hat.

Als Fazit: Die rosa Wölkchen sind zwar zwischendurch mal kurz grau geworden, aber gemeinsam haben wir es geschafft die Sonne wieder scheinen zu lassen.
Nach wie vor sind wir alle drei glücklich mit der Situation und merken das wir sowohl als Paar (sowohl ich und meine Frau als auch meine Frau und Y.) als auch Individuell enorm "wachsen"

Und wenn ich gerade wieder erfahren habe das in meinem näheren Umfeld ein Rosenkrieg ausgebrochen ist weil ein Teil des Paares Gefühle für jemand anderes entwickelt hat kann ich nur sagen : Da haben wir wohl alles richtig gemacht.

Gute Nacht (die ich wieder voller Vorfreude mit meiner Frau verbringe)
Marc
ich danke dir sehr für deine schönen beiträge! es tut immer wieder gut zu lesen, dass es menschen gibt, die die mühe und die kraft aufbringen ihre beziehung-en und sich sebst neu zu erfinden und damit glücklich zu sein!
was du schreibst erinnert mich sehr an meine eigene situation zur zeit-auch wenn ich dabei eher in der rolle deiner frau bin- und es hiflt mir sehr zu verstehen, wie sich meine partner in manchen momenten fülhen müssen, wenn ich deine beiträge lese!
eine frage habe ich jedoch an dich: Wie handhabt ihr die sache mit der "außenwirkung"?
es ist zwar irgendwie doof sich über soetwas gedanken zu machen und ich dachte auch nie, dass ich das mal tun würde, aber es gibt doch einige situationen, in denen man das gefühl hat, sich erkären zu müssen, ohne es zu wollen!
beispiesweise waren mein "neuer Freund" und ich neulich auf der premierenfeier meiner mutter-die bescheid weiß- aber alle anderen, entfernte verwandte und bekannte haben uns angestarrt und nicht wirklich verstanden, warum ich nicht mit meinem "freund " gekommen bin-und überhaupt "wer ist dieser typ?"!
wir sind nach ca 30 min wieder gegangen, weil die sache sich echt komisch angefühlt hat und meine mutter auch etwas verlegen wirkte!
das hat mich irgendwie an euer erlebnis auf der party erinnert!
ich für meinen teil habe keine lust jedem engstirnigen spießbürger unser beziehungskonzept darzulegen, weil ich ziemlich sicher bin, dass dies als "jugendliche spinnerei" abgetan werden würde und mir eben jene menschen den tag versauen würden damit!
außerdem fühle ich mich nicht in der situation jemandem eine erklärung schuldig zu sein!
wäre mal schön zu hören, was du darüber denkst! an sonsten würde ich mich freuen wieder von euch zu lesen *g*
Eve,

interessante Frage. Da haben wir noch nicht wirklich drüber nachgedacht.
Ich teile aber Deine Meinung das wir niemandem "Rechenschaft" schuldig sind wie wir unsere Beziehung führen.

Die Reaktionen im Bekanntenkreis sind bisher durchweg positiv, eine gute gemeinsame Freundin von uns meinte zwar als meine Frau sich "geoutet" hat "Ich bin wohl zu spiessig geworden in den letzten Jahren", aber sie akzeptiert unsere neue Beziehungsform und freut sich für uns.

Die Familie (weder eng noch entfernt) von meiner Frau weiss noch nichts von der ganzen Sache und wir sind uns da auch noch nicht sicher wie/ob wir uns da outen wollen.

Wahrscheinlich gehen wir den gleichen Weg den meine Schwägerin damals mit ihrem Freund gegangen ist. Das war offiziell erst der Nachbar (Männer WG gegenüber der Frauen WG in der meine Schwägerin gewohnt hat) später dann der Mitbewohner in einer gemischten WG. Der war dann immer "als Begleitung" bei Familienfeiern dabei, wurde aber nie als Freund/Partner betitelt.
Irgendwann war meine Schwägerin dann aber schwanger von ihm, da war dann relativ klar was da Sache war.

Meine Frau hat bald Geburtstag, ich werde mal anregen das Y. da beim Feiern im Familienkreis auch anwesend ist, ohne grossartig was zu sagen.
Wenn sie dann ja auch an Weihnachten hier und bei Schwiegereltern rumhängt bin ich gespannt ob Fragen kommen.

Das ganze klären wir natürlich vorher mit Y. ab ob sie das überhaupt will oder das dort dann erstmal verschweigen möchte.

Generell bewegen wir uns allerdings in einem sehr toleranten Umfeld wo wir, gerade nach der vielen positiven Resonanz bisher, einfach offen sein können.
Nicht im Sinne von "es jedem auf die Nase binden", aber wenn den gefragt wird ob die beiden was miteinander haben einfach ehrlich sagen können "Ja, die beiden sind zusammen".

In dem Zusammenhang fällt mir eine Situation von vor 10 Jahren ein.
Da waren wir mit Y.s Bruder auf einem Fest und er hat mit meiner Frau getanzt.
Sehr intensiv. So intensiv das mich einer seiner Kollegen ansprach. Er fragte "Das ist aber nicht seine Frau, oder?" und ich erwiederte nur ziemlich stolz "Nein, das ist meine Frau. Und das bleibt sie auch ;)".

Genauso würde ich bei Fragen wegen Y. wahrscheinlich auch reagieren.
Wenn wir tatsächlich in die Situation kommen werde ich meine Erfahrungen damit und die Reaktionen mit Sicherheit hier veröffentlichen.

Jetzt am Wochenende wahren wir auf einer Veranstaltung wo eine gute Freundin von Y. die auch eingeweiht ist mit ihrer aktuellen Freundin da war.
Diese aktuelle Flamme von ihr ist aber auch noch mit einem Mann zusammen, das zwischen den beiden Frauen ist da auch "heimlich".
Die sprach mich dann in einer ruhigen Minute an und fragte mich ein wenig zu dem Thema aus. Sie bat auch darum mit ihrer Freundin über Y, meine Frau und mich reden zu dürfen da sie den Eindruck hat das ihre Flamme auch durchaus ein schlummernder Poly sein könnte. Es fehlte ihr bisher nur einfach der Mut bzw. die Erkenntnis das es sowas gibt und auch funktionieren kann. Sie meinte nämlich das die Freundin oft unglücklich ist "weil sie sich nicht entscheiden kann, ob sie mit dem Freund zusammen sein will oder halt mit ihr".

Da leisten wir also gerade noch ein bissl Missionarsarbeit.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.