@premtabda
Ich möchte Dich ermutigen, genau den Weg zu gehen, den Du für Dich als richtig erkannt hast. Und wenn ein Teil davon, die Teilnahme an der Liebesakademie des ZEGG ist, würde ich mich von keinem der Beiträge meiner Vorschreiber davon abhalten lassen. Es gibt bestimmt sehr sehr viele Wege, die sich schlechter oder gar nicht eignen, Dein Ziel zu erreichen.
Warum eine Liebesakademie
„Wenn der Mensch fähig sein soll zu lieben, muß seine Entfaltung das höchste Ziel der Gesellschaft sein.“ -
Erich Fromm
Sowohl Liebe als auch Sexualität gehören zu den stärksten Kräften unseres Lebens. Sie sind mächtiger als der Verstand, verdrängen Schmerz, Hunger als auch Müdigkeit, treiben uns zur Fortpflanzung und sind dadurch Grundlage für unsere Existenz. Liebe und Sexualität sind somit die tiefgreifendsten Antriebsfedern und Bedürfnisse unseres Lebens.
In ihren unerlösten Formen werden Liebe und Sexualität zum Auslöser tiefer Verletzungen mit der Folge von krankem Herz und Körper, einsamer Kompensation und Gewalt.
Da die Mehrheit der Menschen ihr Grundbedürfnis nach erfüllter Liebe und Sexualität aus den verschiedensten Gründen nicht zu stillen vermag, gibt es enorm viel Bedürftigkeit und einen allzu oft unglücklichen gesellschaftlichen Zustand in der Welt.
Das persönliche Erleben von Liebe und Sexualität ist daher nicht ausschließlich privat, es gibt darin auch eine politische Dimension.
Neben dem persönlich, individuellen Liebesweg braucht es eine soziale und kulturelle Weiterentwicklung in der Gesellschaft sowie gemeinschaftliche Erfahrungsräume des nährenden Austausches.
Der Weg der Liebe und das Streben nach Erkenntnis und Verstehen sind miteinander verbunden. Lernen geschieht durch Vernetzung von Wissen, gemeinsamer Erforschung offener Fragen als auch durch Erfahrungsräume, in denen sich Mensch behutsam in neuen Möglichkeiten erproben können.
Wir sprechen oft von Liebeskunst - und wie für jede Kunst, müssen wir auch das Handwerk für die Liebe erlernen , um sie zur Entfaltung zu bringen.
Sicher lässt sich darüber streiten, ob in der persönlichen Weiterentwicklung von Liebe und Sex eine politische Dimension gewünscht ist. Unstrittig ist für mich jedoch, dass in dieser Hinsicht bewusste Menschen sich weniger instrumentalisieren lassen für die Interessen Anderer/Dritter.
Ich habe so mein Problem damit, Vergleiche aus der Pflanzenwelt heranzuziehen, wenn es um das Zulassen und die Gestaltung von Mehrfachbeziehungen geht. Zum Einen sind sehr viele Menschen mehr als unfähige Gärtner
, die vergessen, dass jede Pflanze andere Bedingungen für das Wachstum bracht. Will sagen, es wäre schon gut wenn man ein wenig Ahnung hat, ehe man sich in dieser Hinsicht versucht. Sonst wächst vielleicht nur noch Unkraut...
Zum Anderen bin ich auch kein Freund davon, die Natur einfach machen zu lassen, denn die ist unbarmherzig, schnell werden aus blühenden Gärten Wüsten.
Wir haben nicht umsonst Herz, Hirn und Bauch. Dies alles zu benutzen, möglichst auch noch im ausgewogenen Verhältnis UND mit dem wiederholten Blick über den Tellerrand ist mir wesentlich sympathischer, als die Augen zuzukneifen und vor sich hin zu wursteln in der Hoffnung, es möge irgendwie dann gut gehen.
Falcon