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Erwachsen werden in Liebesdingen

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Erwachsen werden in Liebesdingen
Liebe Listies,

ich möchte Euch aufmerksam machen auf einen neuen Text aus dem ZEGG:
" Ich liebe Dich gerade - Erwachsen werden in Liebesdingen." von Robert Hees.

Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, nur die angebotene Leseprobe hier:
http://tao.de/emaillander?books/ID13353/Ich-liebe-dich-gerade

Kann nur so viel sagen: ich kenne einige Texte aus dem ZEGG (Readern und Website). Sie haben mich meist berührt und weitergebracht in meinem Denken. Deshalb habe ich kein Problem damit, diesem Buch einen Vertrauensvorschuss zu geben in der Form, dass es lesenswert sein dürfte.

T*herz*M
Interessant
Nachdem wir jetzt die Leseprobe gemeinsam durchgelesen haben, können wir es kaum erwarten uns das Buch zu kaufen. Es liest sich sehr interessant.

Grüsse

S & C
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Sehr interessant - und ich habe schon etwas gelernt:
"absichtsfreies Geben und Nehmen" - das, finde ich, ist eine sehr schöne Formulierung, die es genau auf den Punkt bringt: Genau darin drückt sich Liebe aus *ja*
aus der Sannyasszene:
"Die The­ra­peutin Vasu­mati spricht über unter­schied­liche Bezie­hungs­sta­tionen, zwi­schen­mensch­liche Her­aus­for­de­rungen und Reifungsprozesse
>
> Das Inter­view führte Ishu
>
> Hast du ein Rezept für gelin­gende Part­ner­schaften?
> (lacht) Das ist weniger ein Rezept. Es gibt aber durchaus einige Punkte, derer man sich bewusst sein sollte. Wenn du willst, dass deine Part­ner­schaft gelingt, soll­test du dir zunächst die Frage stellen: Wie kann ich erwachsen werden? Denn genau das ist ja oft das Pro­blem unserer Bezie­hungen. In einer Part­ner­schaft begegnen wir uns oft nicht als Erwach­sene, son­dern als bedürf­tige Kinder. Wir kommen mit einem großen Defizit aus unserer Kind­heit und wollen jetzt, dass unser Partner dieses Loch stopft. Das ist unser großer Irrtum! Nie­mand kann dir geben oder wie­der­gut­ma­chen, was deine Eltern ver­säumt haben. Das wird nie funk­tio­nieren! Daher wäre der erste Schritt, dass wir lernen ehr­lich mit uns umzu­gehen, wenn wir in dieser Art Kin­der­welt sind. Das ist wie eine Trance, wo du glaubst, dass du ganz drin­gend etwas von deinem Partner brauchst und nicht über­leben kannst, wenn er es dir nicht geben kann.
>
> Aber da musst du dir zunächst mal dar­über bewusst werden, dass das Kind in dir wei­ter­lebt und manchmal deine Wün­sche bestimmt. Doch spä­tes­tens mit 20 Jahren fühlst du dich erwachsen und hast gar nicht das Gefühl, dass du teil­weise noch in deiner Kin­der­welt lebst…
> Dass du in dieser Welt bist, merkst du daran, dass du sehr emo­tional agierst und stark über­rea­gierst. Oft bestimmen dich dann extreme Gefühle von Panik und Angst. Du fühlst dich nicht gesehen und nicht geliebt. Und so bist du natür­lich nicht in der Lage auf ent­spannte Weise zu han­deln und zu rea­gieren. Ent­weder du wirst sehr aggressiv oder du fühlst dich total ver­lassen und aus­ge­lie­fert. Und es ist immer der andere, der dir etwas antut. Wenn du dieses Gefühl hast, dass dir etwas angetan wird und du voll­kommen hilflos bist, dann agiert meist das Kind in dir und nicht der Erwach­sene. Dann sind wir nicht in der Lage zu sehen, was wir selbst zu der Situa­tion beige­tragen haben. Wie wir auch selber Dinge kre­ieren, die uns nicht guttun.
>
> Wenn wir uns als Opfer fühlen, sind wir also meis­tens in der Welt des Kindes?
> Ja, das ist wie eine Trance, die du für die Rea­lität hältst. Genau das macht Bezie­hungen oft sehr schwierig: Das Kind in dir hat rie­sige Erwar­tungen an den anderen, wie er sein sollte und was er dir geben sollte. Tat­säch­lich ist es ja oft so, dass wir in Wirk­lich­keit im anderen den Eltern­teil suchen, der uns bedin­gungslos liebt. So erwartet ein Mann oft, dass die wirk­lich lie­bende Frau ihn auch mit anderen Frauen sein lassen kann. Dann macht er seine Part­nerin zur Mutter. Keine Frau bei klarem Ver­stand würde sich auf so eine Bezie­hung ein­lassen. Denn dann müsste sie ein­ver­standen sein, die Mutter zu spielen, die ihn bedin­gungslos liebt – egal was er tut.
> Bei den Frauen ist es oft so, dass sie wollen, dass der Mann ein­fach alles wert­schätzt, was sie tun. Er soll sie auf voll­kom­mene Weise bedin­gungslos lieben. Das ist unrea­lis­tisch. Wenn solch unrea­lis­ti­sche Erwar­tungen im Spiel sind, wird die Bezie­hung schief­gehen. Weil dir eben nie­mand geben kann, was du nicht von deinen Eltern bekommen hast. Und darum sollte es in einer Bezie­hung auch nicht gehen.
>
> Worum sollte es denn gehen?
> Wenn du wirk­lich wachsen willst, dann ist eben auch deine Bezie­hung Teil deines spi­ri­tu­ellen Weges. Dein Partner kann dir Teile in dir zeigen, die du nicht sehen kannst. Er kann dir deine blinden Fle­cken spie­geln, sodass du diese Ver­let­zungen lie­be­voll anschauen und heilen kannst. Das ist eine erwach­sene Bezie­hung. Da ver­stehst du, dass es nicht nur darum geht Liebe und Zuwen­dung zu bekommen, son­dern auch Her­aus­for­de­rungen anzu­nehmen, an denen du wachsen kannst. Dein Partner wird dich also her­aus­for­dern, indem er dir Aspekte deiner selbst spie­gelt, die du sonst nicht sehen würdest.
>
> Eine wohl eher nega­tive Her­aus­for­de­rung wirst du erleben, wenn du mit einem Partner zusammen bist, der dich schlecht und wür­delos behan­delt.
> Ja, das stimmt. Für eine bestimmte Zeit kannst du auch davon lernen – doch dann wirst du viel­leicht erkennen, dass du ein Muster wie­der­holst, das eine lange Geschichte hat. Fast immer hat es mit Stö­rungen der Ursprungs­fa­milie zu tun. Gerade solche destruk­tiven Part­ner­schaften haben oft Sucht­cha­rakter. Warum kehren wir immer wieder zu dem Partner zurück, der uns ver­letzt und miss­braucht? Weil wir ganz tief in uns ein Bild tragen, dass wir genau das ver­dienen! So suchen wir aus unserer Ver­let­zung heraus, aus dem nicht bear­bei­teten Schatten unserer Kind­heit, jemanden, der diese alte Wunde immer wieder neu auf­reißt. Wenn wir uns dieses Mus­ters bewusst werden, können wir aus der ver­let­zenden Bezie­hung her­aus­gehen und anfangen die Wunde zu heilen. Du brauchst nicht die alte Ver­let­zung immer wieder aufs Neue zu wie­der­holen. Aller­dings braucht es meis­tens drei bis vier Mal, bevor uns über­haupt bewusst wird, dass es sich um ein Muster han­delt. Dass es aus deinem Ruck­sack kommt, den du schon dein ganzes Leben lang mit dir herum schleppst. Viel­leicht ist jetzt die Zeit gekommen, den Ruck­sack auszupacken…
>
> Doch das tun wir meist erst, nachdem wir viel gelitten haben.
> Ja, manchmal gehört Leiden dazu. Und manche leiden beson­ders viel, weil die Wunden ihrer Kind­heit sehr groß sind und sie noch nicht bear­beitet haben. Dann begegnen uns diese Wunden immer wieder neu in unseren Bezie­hungen. Und natür­lich gibt es auch Men­schen, die brau­chen ihre Pro­bleme nicht in ihren Bezie­hungen zu bear­beiten. Unter­schied­liche Leute haben unter­schied­liche Wege. Ich musste leider viel an meinen Bezie­hungen arbeiten – mir blieb gar nichts anderes übrig. Das ist aber nicht das Karma von jedem.
>
> Braucht ein Medi­tie­render denn über­haupt eine Bezie­hung – kann er nicht sagen: Ich medi­tiere und das ist genug?
> Für manche stimmt das auch. Es gibt wirk­lich Men­schen, die können ihren Weg allein gehen. Meis­tens ist das aber eine Schutz­be­haup­tung, eine Art ver­mei­dende Abwehr, und dahinter steht eine große Angst vor Nähe und Inti­mität. Dann geht es natür­lich nicht wirk­lich um Medi­ta­tion und es wäre ehr­li­cher zu sagen: „Ich habe rie­sige Angst, jemandem wirk­lich nahe­zu­kommen, weil ich dann nicht weiß, was mir begegnen wird. Damit will ich nicht kon­fron­tiert werden, da medi­tiere ich lieber.“ Doch wie gesagt: Es gibt auch Men­schen, für die ist das keine Aus­flucht. Die sind auf ganz natür­liche Art Medi­tie­rende, und Bezie­hung ist ein­fach nicht ihr Thema. Nur solche Leute werden auch keine Angst vor Bezie­hungen haben. Wie gesagt: Bei mir war das anders. Ich musste wohl wirk­lich den Lei­densweg durch die Bezie­hungen gehen.
Ups...
So erwartet ein Mann oft, dass die wirk­lich lie­bende Frau ihn auch mit anderen Frauen sein lassen kann. Dann macht er seine Part­nerin zur Mutter. Keine Frau bei klarem Ver­stand würde sich auf so eine Bezie­hung ein­lassen. Denn dann müsste sie ein­ver­standen sein, die Mutter zu spielen, die ihn bedin­gungslos liebt – egal was er tut.

Ich glaube nicht, dass alles, was so geschrieben steht, auch der erlebbaren Wahrheit entspricht. Der Erfahrungshorizont der Therapeutin Vasu­mati scheint liebende Mehrfachbeziehungen nicht zu kennen.

Ansonsten lese ich ein paar kluge Sachen, die man auch Anderorten bei Robert Betz z.Bsp. erfahren kann: Bedürftigkeitsstrukturen, Opferroutinen, alte Muster usw..
Nichts Neues insgesamt. Dennoch danke für den Input.

*blume*
Falcon
****asa Frau
1.136 Beiträge
Leseprobe
liest sicher interessant, gute Gedanken, wenn auch sicher (wie meist bei Ratgebern dieser Art) nicht alles einfach undiskutiert ins wahre Leben übertragen werden kann, soll und möchte.

Die Frage ist: "Werden wir je erwachsen in Liebesdingen?" Gehört Leichtsinn, Unsinn, ein wenig Naivität nicht auch dazu? *gruebel* "Erwachsen sein" klingt immer so diszipliniert, kalkuliert, durchdacht...genau das Gegenteil, was doch Liebe sein sollte, oder?

Sicher, man lernt dazu und gewisse Fehler muss man nicht zweimal machen, aber abgeklärt und "ausgewachsen" möchte ich nicht sein.
@****asa: DAS war auch mein erster Gedanke!
Aber Erwachsen werden hat auch etwas mit ent-wickeln zu tun...

Und auch als Erwachsener ist man nicht starr, sondern besten Falles reflektiert und wandelbar...
@Falcon
"So erwartet ein Mann oft, dass die wirk­lich lie­bende Frau ihn auch mit anderen Frauen sein lassen kann. Dann macht er seine Part­nerin zur Mutter. Keine Frau bei klarem Ver­stand würde sich auf so eine Bezie­hung ein­lassen. Denn dann müsste sie ein­ver­standen sein, die Mutter zu spielen, die ihn bedin­gungslos liebt – egal was er tut."

Der Text bezieht sich auf monogame Beziehungen und diese "sperren" Frauen in einen goldenen Käfig des patriarchalen Denkens. Diese eingesperrte Frau gibt dem Mann Sicherheit und Geborgenheit, sie ist Geliebte, Schwester, Gefährtin und Mutter. Anscheinend passt das auf Dauer nicht zusammen (und das ist wohl gut so) und sie ist irgendwann nur noch Mutter und Gefährtin...und den heißen Sex sucht sich der Mann woanders.
Er verrät ihr nichts von seinen wahren Gedanken, von seiner Gier nach fremder Haut. Er spielt den treuen Ehemann, damit sie an seiner Seite bleibt. Sie soll sich in einer monogamen Beziehung wähnen, brav sein Leben wärmen wie ein niedlicher Heizofen.

Dies scheint alles völlig normal zu sein, spätestens wenn du Kinder hast, merkst du es.
Mir erging es so.
Also systemisch gesehen hat das Modell Monogamie für mich versagt und ich begreife das es da nicht mehr viel zu bedauern gibt, wenn ich um mich herum schaue, wie wenig dies funktioniert.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
*****r50:
Der Text bezieht sich auf monogame Beziehungen und diese "sperren" Frauen in einen goldenen Käfig des patriarchalen Denkens. Diese eingesperrte Frau gibt dem Mann Sicherheit und Geborgenheit, sie ist Geliebte, Schwester, Gefährtin und Mutter. Anscheinend passt das auf Dauer nicht zusammen (und das ist wohl gut so) und sie ist irgendwann nur noch Mutter und Gefährtin...und den heißen Sex sucht sich der Mann woanders.
Man kann durchaus monogam [¹] und polyamor zugleich leben.
Und eine Frau in so einer Beziehung "mutiert" ja nun nicht automatisch zur "Mutter" - das würde ja jegliche polyamore Beziehung mit Füßen treten.

Wenn es nur um den "heißen Sex" neben der Ehe geht, mag das vielleicht in den meisten Fällen so stimmen. Aber auch da gibt es durchaus Frauen (und anders herum auch Männer), die sich in dieser Rolle wohl fühlen - und dann sei ihnen auch das gegönnt.

Ansonsten muss ich Falcon_Fly zustimmen *g*


-------------------
[¹] "monogam" bezieht sich ja hier wohl eher auf die Lebenspartnerschaft und nicht auf die sexuelle Partnerschaft oder auch Liebe - denn der Text geht ja davon aus, dass der Mann weitere Partnerinnen neben seiner (Ehe-)Frau lieben möchte/kann.
Erwachsen werden
In Liebesdingen,

es geht ja auch da um
werden,

nicht
um
sein,

werden

entsteht aus dem
sein,

egal,

mit den Jahren
entstehen
Erfahrungen,
die
zum werden
führen...


Liebe
,
ohne
Vorerfahrung,
ist rein,

und immer wieder möchte ich so beginnen
immer wieder
möchte ich alles geben,
allles rein erleben,
also in diesem Sinne...

das hat mir erst kürzlich der Mann gesagt,
in den ich seit kurzem
verliebt bin,

was schöneres
kann man, frau wohl kaum hören,
nun

werden

wir das
leben,
leben ,
leben...



und ich freue mich schon auf das Buch
von Heeß,
der 16 Jahre im Zegg verbracht hat,
nun Nachbar und
Buch
auutor
ist,

hatte schon gelesen,
er bumst
gerne,

ja
,
wer tut das nicht gerne??

in Vorfreude auf
sein Buch,
lieben Gruß
Carin
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