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Wann sag ich's meinem Date?

********ngle Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
Wann sag ich's meinem Date?
Hallo zusammen,

es gibt da eine Frage, bei der ich selbst nicht so wirklich zu einer Antwort komme. Wenn ich jemanden hier oder sonst auf einer Dating-Plattform kennen lerne, habe ich dort ein Profil, in dem eindeutig drin steht, dass ich polyamor bin. Im Offline-Leben hab ich das nicht. Wann bringe ich das also zur Sprache?

Ich versuche mal ein Beispiel zu bringen, wäre mir kürzlich beinahe so passiert:
Du stehst an der Supermarktkasse, es geht nicht wirklich vorwärts. Du kommst mit der Person ins Gespräch, die vor dir in der Schlange steht. Ihr stellt fest, dass ihr euch sympathisch seid und interessant findet. Nur wird die Schlange immer kürzer, ihr beide habt gerade keine Zeit, um noch weiter zu reden, aber ihr tauscht Nummern aus/verabredet euch gleich auf ein weiteres Treffen. In den paar Minuten habt ihr noch nichts über eure Beziehungsform gesagt. Aber wann tust du das jetzt? Gleich am Anfang des nächsten Telefonats/Treffen? Oder erst mal noch ein wenig beschnuppern, reden? Zu früh und es wirkt vielleicht abschreckend. Zu spät und es bleibt ein mulmiges Gefühl, dass du etwas verschwiegen hast.

Wäre schön, wenn ihr dazu ein paar Erfahrungen, Tipps oder Strategien teilen würdet.
*******958 Frau
9.875 Beiträge
aber ihr tauscht Nummern aus/verabredet euch gleich auf ein weiteres Treffen.
an diesem treffen würde ich pers. es ansprechen, den dann sitzt man sich visa vis und kann sich in die augen schauen
wie dann damit beginnen? z.b. locker fragen, kennst du polyamorie?
alles weitere ergibt sich, für, mich erfahrunggemäss, dann automatisch
ich pers. spreche solche stets so rasch als möglich an
Patentlösung? Fehlanzeige!
Hallo und guten Morgen,

ich machs kurz und knackig, aber ich möchte auf die Gefahr hinweisen, dass ich einfach ne Phrase dresche aber...
Ehrlichkeit währt am längsten.

Offen drauf ansprechen was Sache ist, vielleicht nicht am Telefon sondern wirklich unter 4 Augen, denn am Telefon verfallen Frauen gerne mal in Höflichkeitsfloskeln (Mädels sind teilweise echt anständig).

Aber eine Patentlösung und den richtigen Zeitpunkt gibt es nie.
Ich habe nur gelernt, dass wenn man mit offenen Karten spielt, man selten den Kürzeren zieht.

Herzlichste Grüße
mr. Nice
Ich stimme
Mr. Wiseguy , sorry, niceguy, zu: Je eher, desto besser, aber einen "richtigen" Zeitpunkt gibt es nicht.

Sieh doch erstmal, ob sich überhaupt Gefühle entwickeln, die über reine Sympathie hinausgehen. Wenn du merkst, da tut sich was, wir fangen an, uns zu verlieben, wir sind verliebt, dann solltest musst du's allerdings schon sagen.

Auf gar keinen Fall am Telefon, schon gar nicht per sms oder Mail .... *motz*
******eur Mann
54 Beiträge
Wann ansprechen...?
Die beste Möglichkeit sich als Polyamor zu outen ist nach meiner Erfahrung immer noch das erste persönliche Treffen. Dieses hat ja ohnehin zum Ziel sich näher kennenzulernen um zu sehen was passt.

Du gibst Deinem Gegenüber damit auch die Chance vor dem tiefer einsteigen frei zu entscheiden ob es sich auf einen polyamoren Menschen einlassen will.

Verletzungen entstehen immer aus Lüge oder zurückgehaltenen Wahrheiten.
Ich habe in den vielen Jahren meines polyamoren Lebens immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Frauen erst gestockt haben um dann doch mit mir weiterzumachen, weil ihnen die Offenheit die Angst vor dem belogen werden genommen hat.

.....und .....ich glaube: jede Frau und jeder Mann sehnt sich nach einem ehrlichen Partner.

Die Wahrheit macht nicht nur frei, sie ist nach meinem Dafürhalten auch Grundvoraussetzung für eine glückliche Beziehung.

Gruß vom Caresseur
Suche nach der Wahrheit...
Viele Menschen sehnen sich ja nach einem ehrlichen Partner,
klar, oftmals tut die Wahrheit auch weh, aber wenn man die Wahrheit kennt,
erwarten einen eben auch eine bösen Überraschungen mehr.

Ich habe auch gelernt, dass viele Menschen mit der direkten Wahrheit gar nicht mehr umgehen können.

Sowohl im Alltag als auch in der Beziehung hat sich eine entwaffnende Ehrlichkeit als nützlich herausgestellt. *baeh*

herzlichste Grüße und einen schönen 2. Advent
Mr. Nice
Sofort!!!
Ohne zu zögern... Das gegenüber sollte die Wahl haben ob er/sie so leben kann/möchte oder eben nicht

Lg die Selena
Im Idealfall
beim ersten Treffen!! ich versuche es so zu halten....
Für mich persönlich ist es sehr wichtig das so bald wie möglich anzusprechen.
und wie anaid schreibt ergibt sich dann erfahrungsgemäß schnell alles weitere weil die meisten gleich sehr interessiert sind und mehr wissen wollen..

hier werd ich oft schon in einer Mail angesprochen oder bei einem ersten Telefonat...

Ich finde auch das der andere von Anfang an die Chance haben sollte sich zu überlegen ob er sich auf sowas einlassen kann oder nicht..

Euch allen einen schönen 2. Advent

wolfwoman
**rD Mann
7.182 Beiträge
hallo Ihr's
nur mal so in den Raum gestellt, geht ihr bei einem ersten Treffen
******man:
Im Idealfall
beim ersten Treffen!!
*********lena:
Sofort!!!
Ohne zu zögern...
******eur:
Die beste Möglichkeit sich als Polyamor zu outen ist nach meiner Erfahrung immer noch das erste persönliche Treffen.

gleich davon aus, dass es sich hiernach eine amoröse Beziehung entwickeln wird? ein kurzer, wenn gleich auch interessanter oder gar charmanter Kontakt an einer Supermarktkasse bedeutet doch nicht gleich den nächsten Lebensabschnitt gemeinsam zu verbringen.*nachdenk*

ich hätte auf díe Eingangsfrage auch keine Patentlösung parat, sehe das Problem - besser noch (!) - sehe die Herausvorderung ehr darin auf unverfängliche Weise meine persönliche Lebenseinstellung in das Gespräch einzuflechten.

"Hi, ich bin Dirk und poly." wirkt dabei wie mit der Tür in Haus fallen, da sind wir uns alle sicherlich einig.

die Schwierigkeit beginnt meines Erachtens nach mit dem Punkt des Bemerkens von Gefühlen wie "ich würde dich sehr gern wiedersehen - ich bekomme Herzklopfen wenn ich an dich denke - ..." das wäre mein Zeitpunkt darüber zu reden. einfach? nein, ganz und gar nicht. bei meiner jetzigen zweiten Liebe hat es ein Jahr gedauert bis wir uns beide "einig" über die Grenzen und auch (insbesondere) die Konsequenzen des Zulassens von Gefühlen füreinander waren.

kurz gesagt, bei einem ersten Treffen bin ich immer noch "normaler" Mensch, habe Hobby's, mag bestimmte Filme, esse gern ein Stück Kuchen zu meinem Milchkaffee oder trinke auch gerne ein Glas Wein. ich mache mich eben mit anderen Menschen bekannt.
möchte ich daraufhin bestimmte Menschen kennenlernen, so denke ich ist mein persönlicher Zeitpunkt gekommen diesen mit meinen Ansichten von zwischenmenschlichen Vertrauen, gegenseitiger Verantwortung und pulsschlagbeschleunigender Zuneigung bekannt zu machen. aber das ist bestimmt nicht die erste Verabredung.

*tee* ...Dirk
...
Ich bin davon ausgegangen dass man Die Absicht hat sich kennen zu lernen also wo ist das Problem?? Davon ab sollte man immer von Anfang an mit offenen Karten spielen...
**rD Mann
7.182 Beiträge
*********lena:
Ich bin davon ausgegangen dass man Die Absicht hat sich kennen zu lernen also wo ist das Problem??

nun, ich gehe beim ersten Date nicht davon aus mit der mir Gegenüber im Bett zu landen.

*********lena:
also wo ist das Problem??

ich habe keines, du etwa Selena?

Meinungen sind immer noch die persönlichen Standpunkte eines jeden Einzelnen. müsste ich die Meinungen Anderer annehmen, wären es Gesetze.



*tee* ...Dirk
Ja seh ich auch so
wie Kajira_Selena wenn ich davon ausgeh das ich mein gegenüber Kennen lernen will
und da kommt es nach meiner Erfahrung bei einem ersten Treffen meist auch auf das Thema Beziehungen bisher ...gerade.....usw und dann ist das für mich der Zeitpunkt zu sagen wie ich lebe... mal unabhängig davon ob oder was sich weiter entwickelt...

Aber das ist meines und jeder mag das halten wie er mag....
********ngle Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
Erst mal...
...vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Hätte ich nicht erwartet, dass sich da am Sonntag so flott schon so viel ergibt.

Da hier viel über Ehrlichkeit geschrieben wurde, möchte ich eines klar stellen: Ich habe nicht vor, jemanden zu verschweigen, dass ich noch (im Moment eine) weitere Beziehung(en) führe. Gehört schließlich grundlegend hinzu, dass alle Bescheid wissen und sich bewusst dafür entscheiden, ein solches Modell zu leben. Daher stimme ich folgenden beiden Aussagen völlig zu:
**********_8787:
Sowohl im Alltag als auch in der Beziehung hat sich eine entwaffnende Ehrlichkeit als nützlich herausgestellt.
*********lena:
Das gegenüber sollte die Wahl haben ob er/sie so leben kann/möchte oder eben nicht.
was sinngemäß ja auch andere so gesagt haben.
Wenn ich merke, dass ich mich gerade verliebe, ist es mit Sicherheit allerhöchste Eisenbahn, darüber ausführlich zu reden (oder eigentlich eher schon zu spät, da sich beim Gegenüber dann wahrscheinlich auch schon ein unnötiges Verletzungspotential aufgebaut hat).

Ein anderer Punkt: Persönlich vs. Telefon/Mail:
Ich ziehe es auch vor, über wichtige und persönliche Dinge von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. Das macht es mir auch einfacher, die Reaktion meines Gegenübers zu beobachten, zu bewerten und darauf einzugehen. Per Mail würde ich sowas nur machen, wenn mein Gegenüber eigentlich schon aus einem Profil weiß, dass ich polyamor lebe. Per Telefon dagegen halte ich für einen vertretbaren Weg, wenn die räumliche Entfernung einfach groß ist und telefonieren erst mal angesagt ist. Das entspricht jetzt aber nicht dem konstruierten Beispiel.

Worauf ich eher hinauswollte hat Dirk schön beschrieben:
**rD:
ich hätte auf díe Eingangsfrage auch keine Patentlösung parat, sehe das Problem - besser noch (!) - sehe die Herausvorderung ehr darin auf unverfängliche Weise meine persönliche Lebenseinstellung in das Gespräch einzuflechten.

"Hi, ich bin Dirk und poly." wirkt dabei wie mit der Tür in Haus fallen, da sind wir uns alle sicherlich einig.
Allerdings würde ich sagen, auch wenn man sich noch nicht sicher ist, ob sich eine Beziehung ergibt, sollte man seinen Lebensstil dem anderen gegenüber erwähnen und gegebenenfalls, insbesondere bei Interesse des Gegenübers, auch ein wenig erklären.

Trotzdem, gleich am Anfang mit der Tür ins Haus zu fallen oder irgendwann zwischendurch zu sagen "Ach ja, ich bin übrigens polyamor." kommt meiner Meinung nach nicht gut. Daher formuliere ich die Frage mal ein bisschen um:

Was macht ihr, um ein Gespräch in die richtige Richtung zu lenken, damit ihr eurem Gegenüber von eurer Polyamorie erzählen könnte, ohne das dieses sich dabei überfahren fühlt? Ich weiß, auch hier gibt es keine Patentlösung, aber vielleicht ein paar "Strategien", die sich sammeln lassen.
****ta Frau
255 Beiträge
Über das, was ist...
Ich beschreibe lieber das, was ist. Sobald ich die Komplexität meiner Lebens-/Liebesformen erzähle, zeigt sich dem Gegenüber, wie ich ticke. Und an der Reaktion kann ich eigentlich ganz gut ablesen, wie es für den/die andere ist. Im Zweifel würde ich aber auch klar stellen, wie für mich Liebe/Beziehung/Affäre usw. in der Realität funktionieren kann. Wenn ich den Eindruck habe, dass mein Gegenüber andere Erwartungen hat, als ich sie einlösen kann, würde ich das immer schnell klar stellen wollen.

Schönen Sonntag Euch allen,
Judita
**rD Mann
7.182 Beiträge
der Ton macht schließlich die Musik
ich denke jede/r ist durch die Erfahrungen in der persönlichen Sozialisation in gewisse Grenzen kultureller, sozialer und gesellschaftlicher Ansichten hineingewachsen. uns Polys steht es nicht auf der Stirn geschrieben wie wir im Besonderen denken, fühlen, leben und vor allem lieben. "die Anderen" können es auch nicht wissen, gar auch nicht verstehen.

glaube ich für mich jemanden in "meine Welt" einführen zu wollen, so muss ich das behutsam machen um hierbei die Vorzüge, Nachteile - aber auch (vor allem) die vielfältigen Möglichkeiten sich seiner selbst zu verwirklichen, schmackhaft zu machen.

ein Gleichnis.
  • möcht ich als Kunde im Geschäft ein Produkt X kaufen, so komme ich mit dem Verkäufer ins Gespräch. meine Wünsche, Sorgen, Rahmenbedingungen werden besprochen. ich spreche nebenher über Belanglosigkeiten, baue eine Art persönliches Verhältnis auf bevor ich über MEINEN Preis spreche

  • möchte der Verkäufer dem Kunden ein Produkt X verkaufen, so handelt er im ersten Schritte wie der Kunde. dann erst stellt er SEINEN Preis zur Verhandlung, zeigt er ihm auf wieviel Ware er für SEINEN Preis bekommt, welche Vorzüge er mit SEINEM Produkt hat.


kein Kunde kommt ernsthaft in einen Laden und fragt unmittelbar nach dem Guten Tag nach einem Preisnachlass.

möchte ich also eine neuen Bekanntschaft (bei tiefgründigerem Interesse) mit der Möglichkeit zwei Menschen lieben zu können vertraut machen, so darf ich ihr doch nicht gleich ins Gesicht sagen, dass alles was sie bisher für Richtig erachtet hat, jetzt plötzlich in Frage zu stellen ist. ich muss mir dabei Zeit lassen und in kleinen Schritten einfühlend meine Sichtweise darlegen. wenn es sein muss auch über mehrere Dates verteilt. wenn sie sich aus ihren bisherigen (sicheren) sozialem Umfeld herausgerissen sieht, wird sie sich unweigerlich zurückziehen. es sei denn sie hat bis dahin ein gewisses Maß an Neugier aufgebaut.

zur Verdeutlichung sei vielleicht auch Platons Höhlengleichnis aufgeführt.*zwinker*
*pfeil* http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlengleichnis

*tee* ...Dirk
Höhlengleichnis
schön und gut.... Mir persönlich ist ein bisschen das zu weit weg, derD.... nichts für ungut.... *zwinker*


Was macht ihr, um ein Gespräch in die richtige Richtung zu lenken, damit ihr eurem Gegenüber von eurer Polyamorie erzählen könnte, ohne das dieses sich dabei überfahren fühlt? Ich weiß, auch hier gibt es keine Patentlösung, aber vielleicht ein paar "Strategien", die sich sammeln lassen.

"Strategien" hab ich keine, ich gehe nach meinem Gefühl, das mir am sichersten sagt, was jetzt dran ist. Ich lenke auch ein Gespräch nicht in irgendeine Richtung. Irgendwann ist der Punkt einfach da, in dem ich merke, dass es jetzt ernst wird. Spätestens (man beachte das spätestens) dann sage ich, dass ich 1. verliebt bin, 2. polyamor. Ich kann's natürlich auch früher sagen, aber das hängt, wie gesagt, von der Konstellation ab, von der Situation, von mir, von ihr...

Mein Rat, wenn ich einen geben würde, wäre: Vergiss die Strategien, verlass dich auf dein Gefühl und sei ehrlich.

Ein Risiko ist immer dabei, aber das ist immer da, auch wenn du "Strategien" hast: Du weißt nie, was passiert.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Schublade
Ich nutze den Begriff Polyamorie nie; Judita hat das für mich sehr passend formuliert. Ich biete meinem Gegenüber ja direkt eine Schublade an, und sogar eine, mit der man kaum etwas anfangen kann. Es ist ja ein bisschen komplexer, und zunächst sage ich immer nur, das ich offen lebe. Und wird es zum Thema, was das denn nun bedeutet, kann mein Gegenüber sich auch ziemlich gut entscheiden, ob sie sich darauf einlassen möchte oder nicht, in welchem Maße und welcher Art. Na, und ehrlich gesagt lerne ich Menschen nie per Telefon oder sms kennen, sondern doch im realen Gegenüber. Und will ich den Menschen näher kennenlernen, dann verabrede ich mich mit ihm. Was ich will und wie er mich nun wirklich interessiert, merke ich ja auch erst im Gespräch und erzähle daher vorher nichts über mein Liebes- und Beziehungsleben.
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Ich finde nicht, dass man das unbedingt beim ersten Date erzählen muss bzw ganz am Anfang. Jede Begegnung entwickelt sich unterschiedlich, und die Frage wie schnell man wie weit in die Tiefe geht ist von Mal zu Mal unterschiedlich. Manchmal erzähle ich schon nach 15 Minuten von meinen Lebensumständen (bei denen es nicht nur um Polyamory geht, sondern z.B. auch um meine Arbeit und meine Sexualität), manchmal kommt es einfach nicht zu so Themen. Es kann sich dann ergeben, dass man erst beim zweiten oder dritten Date darüber spricht - oder auch gar nicht, wenn ich merke dass ich mit meinem Gegenüber da keine Ebene für finde. Dann ziehe ich mich aus dem Kontakt zurück, ohne "die Karten auf den Tisch gelegt zu haben".

Polyamory ist für mich etwas sehr persönliches, und ich weiss dass ich von vielen Menshen kein Verständnis dafür erwarten kann. Da taste ich mich entsprechend vorsichtig vor, und wenn ich merke dass jemand sehr klassische Anforderungen an eine Beziehung stellt, ziehe ich mich zurück ohne mich der Diskussion auszusetzen - und habe dabei noch nie das Gefühl gehabt, eine Chance vertan zu haben, sondern habe halt einfach auf mein Gefühl gehört.
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Ich halte ...
... es so:

Bei jenem Date, bei dem es im Gespräch über Beziehung etc. geht sage ich es. Wenns beim ersten Mal über Musik, Kulinarik, Naturbezug, oder ähnliche Themen geht, ist vielleicht meine affimität zu buddhistischen Lebensphilosophie wichtiger.

Und so meine ich, alles zu seiner Zeit!

Wenn jemand in der Situation ist, in einer Partnerschaft, bzw. einer Polykonstelation zu leben würde ich empfehlen, das Gespräch bald in die Richtung zu lenken. Erst gar nicht irgendwelchen Grauonen entstehen lassen.

Ein Servus aus Wien in die Runde schicktr der

Polybäääär
Ein wesentliches Kennzeichen meiner Polyamory ist, dass ich keine heimlichen Beziehungen eingehen möchte. Insofern unterscheide ich mich schon mal von jemandem, der bei irgendwelchen Dates und sich daraus ergebenden Beziehungen seine bestehende(n) Beziehung(en) verschweigt. Wer sich mit mir trifft, sollte also in der Regel schon vorher wissen, dass ich nicht "solo" bin.

Insofern ist für mich bei einer neuen Bekanntschaft über meine Polyamory zu sprechen der richtige Zeitpunkt, wenn ich auch ansonsten eine oder mehrere bestehende Beziehungen offen lege.

Würde ich aktuell in keiner Beziehung leben, aber grundsätzlich polyamor fühlen, so würde ich auch diese Tatsache bei einem ersten Date, bei dem ich merke, dass ich das fortsetzen will, darstellen. Ich fände es unfair jemandem gegenüber, der/die sich auf mich einlässt, zu verschweigen, dass ich nicht "exklusiv" zu haben bin.

Meine bisherigen Erfahrungen haben mir diese Haltung bestätigt. Wenn nicht schon aus meinem Joyclub-Profil hier mein Beziehungsstatus polyamor bekannt war, so habe ich das bei einem Date immer gleich offen gelegt. Die Reaktionen darauf reichten von "ach, dann bist Du sicher nicht der richtige für mich" über "ach, das musst Du mir jetzt mal genauer erklären" bis zu "ach, das finde ich toll, da geht es uns beiden ähnlich". Ich empfand solche Reaktionsmöglichkeiten immer sehr wichtig - für mich wie für meine Date-Partnerin.

So eine peu-á-peu-Herangehensweise wäre nichts für mich, ich würde mich da zu sehr von der Haltung und Reaktion des Gegenübers abhängig machen.

Hey, heute hat hier übrigens herrlich die *sonne* geschienen *g*
Joshi
*******OfMe Frau
2.647 Beiträge
Würde ich aktuell in keiner Beziehung leben, aber grundsätzlich polyamor fühlen, so würde ich auch diese Tatsache bei einem ersten Date, bei dem ich merke, dass ich das fortsetzen will, darstellen. Ich fände es unfair jemandem gegenüber, der/die sich auf mich einlässt, zu verschweigen, dass ich nicht "exklusiv" zu haben bin.

Diese Situation finde ich extrem schwierig. Ich hatte vor mehr als drei Jahren eine Situation, in der ich Single war und mich Hals über Kopf in jemanden verliebt habe. Um diesmal auf jeden Fall von Anfang an alles richtig zu machen, habe ich in der Anfangszeit häufiger davon gesprochen, dass er zur Zeit zwar der einzige in meinem Leben ist, ich jedoch polyamor fühle und mir da in Zukunft Offenheit wünsche. Ergebnis: Er hat nur das gehört, was er hören wollte, nämlich den ersten Teil. Und wir hatten ein Jahr später eine sehr unschöne Zeit, als ich mich wirklich noch in jemanden anders verliebt habe; im Endeffekt ist die Beziehung daran gescheitert.

Fazit: Es gibt immer nur die Situation und die Frage, wie wir aktuell darauf reagieren... Gute Vorsätze, Ideale und Ideen können helfen - tun es aber nicht immer.
*******OfMe:
Ergebnis: Er hat nur das gehört, was er hören wollte, nämlich den ersten Teil. ... Fazit: Es gibt immer nur die Situation und die Frage, wie wir aktuell darauf reagieren... Gute Vorsätze, Ideale und Ideen können helfen - tun es aber nicht immer.

Du hast recht. Dein Beispiel zeigt wiederum, dass zur Kommunikation eben zwei gehören. Nicht immer, kommt das, was der eine sendet, auch beim anderen so an. Dennoch ist es ja richtig, sich ein bestimmtes Verhalten und eine bestimmte Kommunikation vorzunehmen.

Oder - um es in Abwandlung einer anderen Lebensweisheit zu sagen: Wer klar kommuniziert, kann manchmal dennoch falsch verstanden werden. Aber wer nicht kommuniziert, wird bestimmt nicht richtig verstanden. *zwinker*

Joshi - der heute einen breiten Grinser von seiner Mopedtour im sonnigen Dezember auf dem Gesicht trägt *ggg*
*******ara Frau
1.193 Beiträge
Augenmaß
Da ich meine letzten Dates alle hier bei JC kennen gelernt habe, gehe ich davon aus, dass meine Einstellung zum Thema bekannt ist - der Verweis auf meine Mitgliedschaft in dieser Gruppe dürfte deutlich genug sein.

Wenn ich Jemand im real life kennen lerne, lasse ich Informationen über meine vorhandenen Beziehungen ins Gespräch einfließen. Kommt dann eine Frage dazu, dann beantworte ich diese so ausführlich, wie es mir in der Situation angemessen erscheint.

Prinzipiell bin ich (noch) Fremden gegenüber mit Informationen über mein Privatleben eher sparsam - ich muss nicht direkt alle intimen Schlüsselmomente auf den Tisch legen! Wenn das Vertrauen im Laufe der Zeit wächst, werden auch die Mitteilungen vertraulicher. Aber dazu brauche ich Zeit.
****ta Frau
255 Beiträge
wirklich spannend!
Wie unterschiedlich hier alle doch mit diesem Teil ihres Lebens umgehen! Für einige scheint die polyamore Lebensweise so ein wesentlicher Teil der Persönlichkeit und auch eine Frage der Offenheit und Ehrlichkeit zu sein, dass dieses Thema schnell auf den Tisch muss. Und für andere ist es erst mal wichtig, dass sie ihr Gegenüber kennen lernen und herausfinden, was sie mit dem/der anderen verbindet, bevor sie etwas von sich Preis geben.

Aber es zeigt sich, dass es auch einfach eine intime Seite ist, die man da von sich Preis gibt. Und deswegen ist es vielleicht auch nicht nur eine Frage der Fairness, wann/ob ich es sage, sondern auch eine Frage der Vertrautheit und Sicherheit. Manchmal brauchen wir ja auch selbst das Gefühl, dass mit dieser Seite unseres Seins gut umgegangen wird, damit wir uns öffnen können, oder?

Judita
mehr Offenheit = mehr Begegnung
Das ist ein spannendes Thema...

Bei einer Begegnung mit einem anderen Menschen, die persönlicher wird, ist es für mich unumgänglich, dass beide sich auch immer mehr öffnen und von sich zeigen. Gerade bei einem "Date" geht es doch im Kern darum zu sehen, mich zu zeigen und gesehen zu werden.
Ich würde da auch nicht unbedingt die Schublade "polyamor" aufziehen - dem Gegenüber aber einen Teil meines Werdegangs und meine wichtigen Lebenswünsche mitteilen und seine aufnehmen.
Im offenen Geben und Nehmen haben beide etwas von dem Gespräch, egal was daraus wird. Offenheit schafft für mich Vertrauen in mich und in mein Gegenüber.

Christian
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