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Beziehungs-Anarchie
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Performance Polyamorie

Performance Polyamorie
Oder einfach nur Vielehe ?

Was denkt ihr darüber :-?

http://naveen.ch/downloads/13_Tagesanzeiger.pdf
********a_76 Frau
1.822 Beiträge
Eine Sammlerin
Also, ich weiss nicht. Für mich hat das mir Polyamorie nichts zu tun. Für mich kommt sie eher rüber, wie eine Trophäenjägerin. Sie sammelt Ehen, wie ich Schuhe.
Sie sagt ja selber, dass sie Künstlerin ist. Sie will auffallen und mit dem bekommt sie die ersehnte Aufmerksamkeit.

Sicher hat Polyamorie viele Gesichter, doch bei dem Artikel fehlt mir wirklich die Liebe. Und für mich macht das Polyamorie aus und nicht die Ehe oder einfach Braut sein.
*****888 Mann
17 Beiträge
Polyamorie.....was ist das eigentlich...
Der Artikel ist natürlich spannend zu lesen und läßt mich auch ein wenig schmunzeln...;-) und er beschäftigt sich nach meiner Auffassung mit der Polygamie, nicht mit der Polyamorie.........

Meines Erachtens ist die wesentliche Frage: kann ich mehrere Menschen lieben, und ich meine damit nicht die erotische oder die amouröse Liebe, sondern die agape! Zu lieben ohne zu fordern......ganz für den anderen da zu sein......

Ich finde die Antwort einfach: ja!

Schweirig wird erst der ewige Diskussionspunkt: wem muss ich meine Gefühlslage alles ausbreiten. Damit ist dann meist der erotische Teil gemeint........

Auch hier ist die Antwort meines Erachtens einfach: niemanden, den ich mit dieser Information verletzen und in Konflikte stürzen würde......... Ich habe diese mehrfachen liebevollen Emotionen mit mir auszumachen, und nicht andere damit zu belasten.....

Umgekehrt weiss jeder, der damit umgehen kann, wie meine Emotionslage gegenüber einer anderen Person ist....und siehe da......mehr Menschen haben dafür Verständnis. Daher habe ich mich nach langjährigen Zweifeln entschieden, nicht aufklärerisch zu agieren sondern dazu zu stehen, dass ich meine Liebe für mich behalten sollte.....

Ich lebe seit vielen Jahren polyamor.....meine älteste und intensivste Liebesbeziehung dauert bereits 30 jahre, übrigens ohne Sex.......eine andere seit 6 Jahren.......eine Alltagsbeziehung, nicht alltäglich, aber liebevoll im sinne von Agape und dem nachfolgend auch Sex.....

Und ganz im Sinne des Artikels kommt gelegentlich eine neue Liebe hinzu.......und vergeht auch wieder......aber immer: agape!

Ich wünsche allen Lesern ein liebevolles Leben........ *herz2*
Inhaltlich leer
kommt mir dieser Artikel vor - um Liebe geht es hier so gar nicht. Im Text zeigt Asia Andrzejka Naveen anscheinend nur Interesse an sich und ihren Befindlichkeiten.

Piroschka_76 hat es weiter oben auch auf den Punkt gebracht: auffallen um aufzufallen. Nullnummer.
*******ara Frau
1.193 Beiträge
Aktionismus um der Aktion willen
Naja, die "Künstlerin" kommt mit ein paar gängigen Schlagworten daher, zB "Institutionen hinterfragen", aber auch ich habe den Eindruck, dass es ihr eher um Selbstdarstellung geht.

Not my cup of tea.
klar...
...geht es um Selbstdarstellung! Ich glaube das ist ein Grund, warum Künstler Künstler sind-weil sie sich gerne selbst darstellen (ich hoffe, ich trete jetzt niemandem zu Nahe-ist auch gar nicht negativ gemeint).
Darüber hinaus finde ich das, was sie tut nicht schlecht.
Wenn man nun ihr Bedürfnis, all diese Menschen, mit denen sie Liebesbeziehungen führt, zu heiraten, als eine art "Aktionskunst" betrachtet, kann dies durchaus als eine Homage an die Polyamorie und eben nicht nur als "seelenlose" Sammlerei von Ehepartnern gesehen werden.
Kunst muss immer übertreiben um Menschen auf etwas und Diskussionen an zu stoßen, vor allem die Aktionskunst.
Kunst ist ein starkes Sprachrohr, ein Medium, dessen man sich bedienen kann, um Veränderungen herbeizuführen.
Wenn nun ein polyamor lebender Mensch anprangern möchte, dass ein Umdenken bezüglich der Auffassung von Ehe im Staat von Nöten sei, ist dies ein legitimes und meines Erachtens nach auch ein sehr kluges Mittel um zumindest öffentliche Diskussionen darüber in Gang zu bringen und so das Bewusstsein für diese Problematik zu stärken.
Klar ist die Tatsache, dass jemand in recht kurzer Zeit so viele Menschen heiratet ohne den Aspekt der Kunst eher kritisch zu sehen (oder zumindest nicht unbedingt das, was man gemeinhin unter Polyamorie versteht) jedoch sehe ich in diesem speziellen Fall die Verbindung durchaus!
Ein schöner Artikel! Danke an den TE...ein sehr interessantes Thema.
*******ara Frau
1.193 Beiträge
Effektivität vs. Effekthascherei
Prinzipiell stimme ich @ never-look-back zu: es braucht immer Jemanden der vorprescht, um die Trägheit der Masse zu überwinden.

Und schon kommt das ABER: die Wahl der Mittel sollte wohl überlegt sein, will man sein Anliegen auf positive Weise ins Bewusstsein der Masse rücken.

Beispiel Jörg Kachelmann: der könnte durchaus als polyamor durchgehen - allerdings durch die Art und Weise, wie es gelebt und nach außen getragen wurde eher als Negativbeispiel.

Ganz anderes Gebiet: extremistische Tierschützer, die sich krimineller Methoden bedienen, werden in der Öffentlichkeit auch eher negativ gesehen und kritisch beäugt. Durch Vandalismus lässt sich Solidarität und Unterstützung nur in sehr begrenzten Kreisen generieren.

Und nach nochmaligem Lesen des Artikels, kann ich für die Verfasserin immer noch keine wirkliche Sympathie oder gar Befürwortung aufbringen. Für mich klingt es einfach zu sehr nach egozentrischem Selbstverwirklichungs-Trip. Nach dem Motto "ab durch die Mitte, was nach mir kommt kann mir egal sein"

Sollte es aber nicht.
@Dolce Amare
Ich finde deine beiden Beispiele, die du zur Unterfütterung deiner Argumentation anführst recht unpassend.

Ich propagiere mit meinem Statement weder die Auffassung Fanatiker, die sich krimineller Methoden bedienen, um ihre Sache durchzusetzen, noch ergreife ich Partei für irgendwelche Menschen, die ihre Partner betrügen (den Rest dieser Geschichte kann und möchte ich nicht beurteilen).
Und ich verstehe auch nicht wirklich, was das mit meiner Meinung zu diesem Kunstprojekt zu tun hat.
In deinen Beispielen sind Menschen zu Schaden gekommen, wovon man nicht unbedingt sprechen kann, wenn man sich den Artikel durchliest. Darüber hinaus deklariert Naveen in dem Artikel ziemlich klar, dass es sich um eine Art "Kunstexperiment" handelt, was man von deinen Beispielen nicht gerade behaupten kann.
Ob sie damit nun negativ oder positiv auffällt, ist im Grunde unerheblich, denn sie fällt damit auf und das ist eben genau das, was sie bezwecken wollte.

Selbstdarstellung hin oder her: alternative Lebensmodelle werden ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Zwar kann man sagen, dass das Anhäufen von Ehepartnern nicht unbedingt im Sinne der meisten polyamor lebenden Personen ist, jedoch ist diese "Szene" an sich, was ihre Auffassungen und Umsetzungen von polyamoren Lebensmodellen betrifft, schon sehr heterogen (und genau das finde ich auch gut).

Es ist ja gar nicht Sinn und Zweck der Sache, sich als polyamor fühlender Mensch für die Gesellschaft "gut zu verkaufen", darüber hinaus auch ziemlich utopisch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Polyamore momentan immer noch in den meisten öffentlichen Debatten mit Swingern gleichgesetzt werden.
Es geht viel mehr darum, darauf aufmerksam zu machen, dass es Menschen gibt, die die Wörter Liebe und Verantwortung in einen anderen Kontext stellen, als den der üblichen Mutter-Vater-Kind-Beziehung.

Polyamorie sollte durchaus beinhalten können, dass ich nicht nur mehr als eine Person lieben darf sondern eben auch, dass ich mehr als eine Person heiraten darf, mit mehr als einer Person Kinder haben darf und mehr als zwei Menschen für diese Kinder das Sorgerecht haben dürfen.
Ehe und Verantwortung werden oft gleichgesetzt. Wenn ich also sagen will, dass ich bereit bin, für mehr als eine erwachsene Person Verantwortung zu übernehmen, dann kann ich das für die Gesellschaft verständlich (im Rahmen dieses "Kunstprojektes") genau so übersetzen: in dem ich mehr als eine Person heirate (zumindest ein paar Menschen wird dieses Satement vielleich auch erreichen).

Ob man mit der Frau an sich sympatisiert steht auf einem anderen Blatt (ich würde noch nicht mal sagen, dass ich das unbedingt tue) aber die Message, die sie mit dem, was sie tut verbreitet, regt zumindest zum Denken an.
*******ara Frau
1.193 Beiträge
Missverständnis?
@ never-look-back, mein "ABER" bezog sich nicht auf Deine Stellungnahme, sondern auf das, was im Artikel steht.

Und dass die von mir angeführten Beispiele nicht 1:1 übertragbar, bzw. etwas überspitzt sind, ist mir auch klar. Ich wollte es etwas vom Thema lösen.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass Polyamore momentan immer noch in den meisten öffentlichen Debatten mit Swingern gleichgesetzt werden.
Es geht viel mehr darum, darauf aufmerksam zu machen, dass es Menschen gibt, die die Wörter Liebe und Verantwortung in einen anderen Kontext stellen, als den der üblichen Mutter-Vater-Kind-Beziehung.

Und da sind wir ganz nah beieinander!

Nur mit dem Unterschied, dass ich den Artikel, oder die "Aktionskunst", oder wie auch immer man das bezeichnen will, NICHT für geeignet halte, die o.g. angestrebten Ziele zu erreichen.

Ich kann die Frau (leider) nicht ernst nehmen, dafür sorgt sie selbst! Allein, dass ihre "Kunst" auf solch einem schwachsinnigen Experiment mit Medikamenten fußt ... *nene* Und sollte jetzt der Einwand kommen, dass Andy Warhol ja auch auf Koks war - dadurch wird´s nicht besser!

Es mag Leute geben, die denken "any publicity is good publicity", aber das sehe ICH nun mal anders. Vor allem, wenn die Betreffenden nicht ausschließlich für sich selbst sprechen, sondern sich zu Stellvertretern oder Wortführern einer Interessensgemeinschaft oder Gruppierung (und als solche betrachte ich zB dieses Forum) aufschwingen.

Es ist nun mal nicht das Gleiche, ob ich eine Institution wie die Monogamie kritisch hinterfrage, oder ob ich mich in postpubertärem Revoluzzertum (oder womöglich noch in drogengeschwängerter Umnachtung) darüber lustig mache und nur provoziere um der Provokation willen.

Womit wir wieder bei einer meiner Lieblingsthesen wären (geprüft und verifiziert durch etliche Erfahrungen im echten Leben, sowie dutzende Threadverläufe hier *zwinker*):

Niemand schafft es so gründlich, die Toleranz und Akzeptanz für Randgruppen auf Minimalmaß zu halten, wie die Intoleranz und Ignoranz der Randgruppe selbst!
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