Werte Grüße!
Zunächst einmal vielen Dank für die Aufnahme in die Gruppe! Als ich gesehen habe, dass es sie gibt, haben meine Augen gleich zu strahlen angefangen!
An dieser Stelle möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin Scott (Ich erlaube mir an dieser Stelle einfach mal, über mein Pseudonym hinwegzuspringen...) und bin bisher so etwas wie ein "Theoretischer" Polyamorist gewesen. Jetzt möchte ich gerne einen weiteren Schritt gehen und "Praktischer" Polyamorist werden.
Soll heißen: Ich hatte eigentlich schon immer poly-Tendenzen, habe diese aber zu Anfang gar nicht als solche wahrgenommen. Das ganze entwickelte sich seit meiner Kindheit immer mehr, in Form einer Frage:
"Warum darf man nur einen Menschen zur Zeit lieben?" Ich fand das schon im Kindergarten absurd, und habe öfter in meinem Leben festgestellt, romantische Gefühle für mehr als nur eine Person zur Zeit verspüren zu können.
Allerdings habe ich dies nie ausgelebt, da ich mit meiner ersten und bisher einzigen - bis vor kurzem noch monoamoren - Freundin zusammen war - und das seit der Grundschule, nunmehr rund dreizehn Jahre. Vor ein paar Jahren war es besonders schlimm, weil ich erst da völlig realisiert habe, wie sehr mich Monoamorie tatsächlich belastet. Ihr zu liebe habe ich das irgendwie alles verdrängt,... Depression und nicht ganz so gesunde Gedanken waren die Folge. Ich bin mir also schon recht bewusst, dass der Thematik eine brachiale Ernsthaftigkeit inne liegen kann.
Da sie ihre Einstellung vor kurzem - zu meiner großen Überraschung - fundamental geändert hat - will ich jetzt versuchen, diese Entwicklung nachzuholen.
Bisher habe ich lediglich sehr viel über das Thema gelesen. Wikipedia-Artikel. Wissenschaftliche Literatur. Forenbeiträge. Blogs. Artikel über Polyamoristen wie Satre, Russell, Schrödinger... (Als angehender Student der Chemie finde ich es ganz besonders toll, Vertreter dieser Denkweise unter den Naturwissenschaftlern vorzufinden!)
Als Halb-Canadier habe ich auch immer mal wieder einen Blick darauf geworfen, wie es in anderen Ländern mit der Thematik aussieht - insbesondere, was polyamore Familien angeht. Dieser Gedanke fasziniert mich ganz besonders - zumal ich Bekannte in Canada kenne, die so aufgewachsen sind und mir so ein Familienmodell sehr viel besser vorstellen kann als das in unserer Gesellschaft etablierte.
Jetzt schreibe ich schon wieder sehr viel mehr, als ich eigentlich beabsichtigt habe...
Jedenfalls freue ich mich sehr darauf, jetzt Menschen kennenlernen zu dürfen, die (ungefähr) so fühlen und denken wie ich. Das ich mich als Polyamorist identifizieren kann, dessen bin ich mir jedenfalls schoneinmal sehr, sehr sicher. Es fehlt mir nur noch an lebenspraktischer Erfahrung, die ich nunmehr gerne sammeln möchte!
Insofern,...
Nur die besten halb-canadischen Grüße!
Neo/Scott
PS: 3,14159...