Erstmal ein Danke an paradiesquelle für den Gruppen-Tipp. (Werde mal neugierig reinschauen.)
Freut mich natürlich, wenn mein Beitrag hier als "mehr oder weniger richtig beschrieben" bei brainART angekommen ist.
Ich habe im Anfangsthema eine Parallele zu erkennen geglaubt - sozusagen einen Bezug zu etwas, was mich selbst in einer speziellen Weise betraf.
(In einem anderen Thread hatte ich auch schon was darüber geschrieben und will jetzt eigentlich niemanden langweilen. )
Heißt
:
Mein (wirklich bis heute) allerbester Freund und ich, wir lernten uns mit 11 kennen bei gemeinsamen Ferien auf dem Reiter-Hof.
Wir waren von der ersten Minute an unzertrennlich und planten ab dann immer unsere Ferien und verlängerte Wochenenden auf diesem Hof gemeinsam. In der Schulzeit "mussten" meine Eltern mich ab und zu zu ihm fahren und seine Eltern ihn zu uns (was so gut 50 km waren). Es bestand und besteht extrem guter "Familien-Anschluss" - bis heute, was bedeutet, dass er von meiner Familie extrem gemocht wird - und umgekehrt. Er lebt heute im Ruhrgebiet, was durch ein Studium bedingt ist und heiratet dort (am gleichen Hochzeitstag, wie ich
!) seinen Mann.
So mit Beginn der Pubertät wurde es für mich damals sehr schwer, denn meine Gefühle und somit mein Wollen ihm gegenüber veränderten sich sehr. Umgekehrt nicht.
Ich zweifelte wirklich sehr an mir als "Frau", an meiner Figur und an Ich-weiß-nicht-was ...
Geredet habe ich DAMALS darüber nicht, denn dazu war ich viel zu schüchtern.
Unsere Familien (das wissen wir HEUTE
) wunderten sich auch - sehr sogar, denn: Es passte ja "alles"!
Als wir wesentlich älter waren, erfuhr ich erst, dass er schwul ist. Er wollte es lange selbst nicht wahrhaben und haderte mit sich, aber DAS gehört jetzt nicht hier her - nur zur Erklärung, warum wir beide bereits 20 waren, als ich "es" erfuhr...
Nach weiteren 20! Jahren machten wir beide nochmal ein WE Urlaub auf diesem Reiterhof, dessen Besitzer den Betrieb eigentlich altersbedingt eingestellt haben, sich aber über unseren Besuch freuten...
Nach einem wunderschönen Ritt durch den Wald der Südeifel saßen wir abends beim Wei und redeten - über alles.
"Was wäre gewesen, wenn...?"
Wir sprachen genau über DIE Situation, die brainART hier (wie ich vermutete) beschrieben hat und - klar - fällt mir dazu viel ein.
Wir kamen zu dem Schluss, dass es vielleicht prima gewesen wäre - mit dem Wissen von heute - genau dieses Gemeinsame zu versuchen.
Mit wachsendem Wein-Pegel, sprachen wir sogar darüber, wie (ggf. in solch einer Konstellation) Weiteres realisierbar gewesen wäre und auch der Kinderwunsch wurde erstmals seinerseits thematisiert...
Ich denke (deshalb bin ich ja auch in DIESER Gruppe
) dass Liebe sicher NICHT bedeutet, den anderen einzuengen und ihn fern zu halten, von anderem, was gut tut.
Mit meiner Einstellung von heute, hätte ich "es" ggf. gewagt, so eine WG zu leben.
Damals - in jungen Jahren - wohl ehr nicht, denn ich träumte schon vom "Prinz auf dem schwarzen Pferd" (mag Schimmel nicht so sehr
).
Trifft das jetzt so in etwa das, was du meinst, brainART?
Vielleicht
sind zu so einer Entscheidung/Erkenntnis bestimmte Erfahrungen nötig, die man ggf. im Leben machen kann?
ICH würde den Beteiligten von Herzen alles Gute wünschen!
ABER
der Frau zwei tolerante Männer, die ihr Weiteres von Herzen gönnen können...