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Kuckuckskinder

*****aer Mann
2.737 Beiträge
Kuckuckskinder
Vor einigen Tagen wurde im 3sat eine Reportage zum Thema Kuckuckskinder Kusgestrahlt. Sie ist noch unter folgendem Link zu sehen:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=41521

Für mich persönlich ist dieses Thema durchaus im Polykontext zu betrachten und das erkenne ich auch in diese Reportage.

Wie viel Stress, Sorge, Vertrauensverlist und Leid hätte da schon vermieden werden können, wenn alle Beteiligten in Richtung Poly gedacht hätten.

Viel Spaß beim Ansehen, ich freue mich auf Eure Kommentare.

Liebe Grüße in die Runde schickt der

Polybäääär
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Kuckuckskinder
hierher verschoben.
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Bitte ...
... wohin?
****do Paar
126 Beiträge
Warum steht das im Polykontext?
Auch in Polyamoren Beziehungen ist Aufrichtigkeit wichtig und Kinder haben ein recht
darauf zu Wissen wer ihre leiblichen Eltern sind. Dieses Wissen ist auch für die Endwicklung der Kinder von sehr großer Bedeutung.

In echten Polyamoren Beziehungen kann das Thema Kuckuckskind nur eine Rolle spielen wenn der vermeintliche Vater davon ausgehen kann das er zur Zeit der Zeugung der einzige war .

Mütter die einem vermeintlichen Vater ein Kind unterschieben, also verschweigen das noch ein anderer in Frage kommt, handeln egoistisch und ignorieren die Grundrechte des Kindes.

In Polyamoren Beziehungen wo der Vater die Vaterschaft anerkennt obwohl er weis das noch ein anderer in Frage kommen kann handelt dieser zusammen mit der Mutter gehen die Grundrechte des Kindes. Denn das Kind hat ja schon ab Geburt das Recht seinen leiblichen Vater zu kennen, das Problem ist ja nur das ihm durch die elterliche Sorge es rechtlich verwehrt wird dieses recht selbst durchzusetzen.



LG

Mar_do
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Für mich ...
****do:
Warum steht das im Polykontext?

... stellt sich der Polykontext folgend dar, ich mag das gerne erklären:

Tatsache: Wir wissen heute, dass etwa eines von zwölf Kindern nicht von dem (Ehe)Partner gezeugt wurden, mit dem in der Monobeziehung zusammengelebt wird. Ich glaube nicht, dass dies alles triebgesteuerte Seitensprünge im Partyrausch sind. Viele Kinder sind entstanden, weil sich die Frau halt in einen zweiten Mann verliebt hat, und es notwendig war, in den Konventionen der Gesellschaft diese Liebe zu verstecken. Und es ist nicht weniger krankmachend, wenn Männer verliebt ein Kind so zeugen, und dann nicht Vater sein können.

In der Reportage: Das fünfjählige Mädchen, das mit einem Lachen berichtet: Ich habe zwei Papas. Deren Mutter bringt den Begriff "Ehrlichkeit" mit ins Spiel. Und da ist noch der leibliche Vater, der klar zum Ausdruck bringt: Ich könnte mit der Mutter keine Intimität mer haben, allerdings in dieser speziellen Form der Beziehung ist toll, auch für das Kind da zu sein.

Mein Gedanke: Immer wieder komme ich in die Situation, für Poly als mögliche Beziehungsform argumentieren zu sollen. Wenn es dann gilt, Kritik an dem gesellschaftlichen "Monodogma" zu üben, hilft mir das Thema Kuckuckskinder Argumente zu finden.
Mir geht es also nicht um Kuckuckskinder in Polykonstellationen, sondern um die Darstellung von Möglichkeiten, ein Kind, das in zweiter Liebe gezeugt wurde nicht verstecken zu müssen.
Eben darum, monodenkende Menschen aufzurütteln, dass es auch ander Möglichkeiten gibt, mit dieser Situation umzugehen.

****do:
Mütter die einem vermeintlichen Vater ein Kind unterschieben, also verschweigen das noch ein anderer in Frage kommt, handeln egoistisch und ignorieren die Grundrechte des Kindes.

Da würde ich eben auch noch anführen, sie handeln unter dem Druck einer Gesellschaft, die das verurteilt, was im realen Zwischenmenschlichen an Liebesbeziehungen ist. Unterschätzen wir auch nicht die oft sehr erfolgreichen Versuche, auch dem Kind als verantwortungsvolle Eltern da zu sein. Ich kenne Mütter (aus meiner therapeeutischen Tätigkeit) die ein Leben lang darunter Leiden, ein Kind verstecken zu müssen. Die aber auch wegen des Drucks diese zweite Beziehung aufgegeben haben und der immmer nachtrauern. Väter von Kuckuckskindern leiden scheinbar im Stillen, mir sind nur wenige begegnet. (Wem von Euch?)

Ich möchte diesen Tread in seine Thematik als Denkanstoß sehen, gesellschaftskritisch nachzudenken.

Danke fürs Zulesen sagt der

Polybäääär
*********under Frau
4.365 Beiträge
Es gab Zeiten in denen Kindern andere Eltern zugesprochen wurden, innerhalb einer Familie. Das wurde gemacht um den Hof zu halten, weiter vererben zu können.

Es zerreißt das Famileinband, das Band der Liebe. Nach meiner Ansicht ist es ein verbrechen an den Kindern sie zu belügen. Der Vater der Kinder hat nicht mal eine Chance eine Beziehung zu seinen eigenen Kindern aufzubauen.
*******958 Frau
9.875 Beiträge
Und da ist noch der leibliche Vater, der klar zum Ausdruck bringt: Ich könnte mit der Mutter keine Intimität mer haben, allerdings in dieser speziellen Form der Beziehung ist toll, auch für das Kind da zu sein.
nur so wie ich es im beitrag verstanden habe (ich sah ihn hete zum zweiten mal)
ist sein verzicht auf körperlichkeit mit der kindsmutter dadurch entstanden
das der ehemann der kindsmutter, dies so nicht leben könnte, und das konstrukt, das der kindsvater sein kind so sehen und miterleben kann, nur daraus entsteht das er auf körperlichkeit mit der kindsmutter verzichtet
viel poly ist da für mich dann gar nicht mehr drin,
den schliesslich erhzebt hier der ehemann einen kalren anspruch auf ausschliesslichkeit der sexualität welche sich auf ihn und seine frau beschränkt, mehr darf da ja gar nicht mehr sein.
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Da gebe ...
... ich Dir zu 100% recht:

*******958:
ist sein verzicht auf körperlichkeit mit der kindsmutter dadurch entstanden
das der ehemann der kindsmutter, dies so nicht leben könnte, und das konstrukt, das der kindsvater sein kind so sehen und miterleben kann, nur daraus entsteht das er auf körperlichkeit mit der kindsmutter verzichtet
...
den schliesslich erhzebt hier der ehemann einen kalren anspruch auf ausschliesslichkeit der sexualität welche sich auf ihn und seine frau beschränkt, mehr darf da ja gar nicht mehr sein.

Und genau das ist es ja, was mich zum Denken anregt. Wir dürfen durchaus hier nach dem Prinzip "was wäre wenn" denken, dass ist zulässig um Gedankenmodelle entwickeln zu können. Deine richtige Beobachtung ist für mich auch traurig, aber auch motivierend für mein Andersdenken um so mehr einzustehen.
Hier spricht ein Kuckuskind
Hallo Ihr Lieben!

Habe mir die Reportage mal angeschaut ... finde sie sehenswert!

Ich bin selber ein Kuckuskind, raus gestellt hat sich das erst, als ich schon 27 Jahre alt war. Ich war im Krankenhaus, da ich eine Fehlgeburt hatte. Es stellte sich raus, das ich 0 negativ bin .... mein Scheinvater ist aber AB positiv und meine Mutter ist A positiv ... es ist also nicht möglich, das mein Scheinvater, mein biologischer Vater ist.

Für mich hat sich damit viel aufgeklärt, den meine Kindheit war von Hassübergriffen meiner Mutter geprägt. Ich erfuhr sehr viel Gewalt, vor allem psychische Gewalt von ihr und auch von meinem Scheinvater ... Sie hasste mich einfach, war immer das schwarze Schaf der Familie, ohne zu wissen warum!? ... Ich bin die Jüngste von vier Kindern aus einem sehr ländlichen Dorf in Niedersachsen. Meine Mutter war sehr gläubig, wenn ggf. auch nur vorgeschoben gläubig. Durch diese Erkenntnis hat sich für mich quasi ein Bild zusammen gefügt und ich habe so endlich eine Erklärung woher die Hassgefühle rühren ...

Mein biologischer Vater ist wahrscheinlich der Bruder meines Vaters. Er ist verstorben als ich 6 Jahre alt war. Ich habe sehr viel gute Erinnerungen an ihn. Zu ihm hatte ich irgendwie immer einen besonderen Draht. Ich war als Kind jede Sommerferien mit meiner Mutter dort .... hatte dort auch ein Zimmer ... als Kind stellt man da keine Frage ... für mich war es einfach der Besuch beim geliebten Onkel und gut. Die Beziehung von ihm zu meiner Mutter habe ich nie als irgendwie komisch empfunden ... erst Heute wo ich selber erwachsen bin, kann ich mir ungfähr ausmalen, was damals wohl vor sich ging ...

Seitdem es auf schwarz und weiß belegbar ist, das mein Scheinvater nicht mein biologischer Vater ist ... er hat den Kontakt abgebrochen von Heute auf Morgen. Das hat mich damals sehr mitgenommen. Insgesamt habe ich nur ein paar Mal im Jahr Kontakt zu meinen Eltern ... nicht wegen der Sache mit der Vaterschaft, nein wegen der Umstände, unter denen ich in meinem Elternhaus groß geworden bin. Meine Fragen zu meinem biologischen Vater wurden mir von meiner Mutter nie beantwortet ... ich rechne auch nicht mehr damit. Sie verdrängt die Tatsache noch Heute ... es darf nicht sein, was nicht sein darf .... so ungefähr ...

LG - Bina
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Ich hätte ein Kuckuckskind sein können. Da meine Mutter mehr oder weniger offen poly gelebt hat. So wie es damals in einer ländlichen Umgebung eben möglich war. Man könnte es auch Extrem-Langzeit-Affaire nennen.

Es ist nicht so. Ich sehe meinem Vater recht ähnlich. Es gab wohl Blicke in den Kinderwaagen von diversen Seiten. Meine Mutter war sich auch sicher, dass mein Vater auch mein biologischer Vater ist. Ich kenne auch unser Stammbuch und die Blutgruppen sind in diesem Fall eindeutig.

Ich bin so oder so sehr früh schon mit dem Wissen aufgewachsen, dass es da noch jemand gab für meine Mutter, neben meinem Vater. Und das hat mich auch mit Sicherheit geprägt. So geprägt, dass ich heute nicht zur "politischen" Polyfraktion gehöre, sondern es manchmal sogar bedauere, dass es für mich ein vorgelebtes Model war und ich nicht das Gefühl habe die Wahl zu haben. Ob das immer so ist? Vielleicht nicht. Wenn es noch offener ist, und man einem Kind das auch erklärt, und ihm kar macht, jeder hat die Wahl, dann kann man sich vielleicht einfach entwickeln ohne in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden.

Wenn man polyamourös geprägt wird, hat man den Stempel erstmal. Das mag ja etwas lässiges haben und etwas offenes und abendteuerliches, für die, die sich das erst gegen alle Normen erkämpfen müssen.

Wenn du aber dann an einem Punkt stehst, und vielleicht nicht nur einmal im Leben, an dem du dir ein Leben mit einem Menschen vorstellen kannst - der im Kern aber monogam ist und sich vielleicht kaum traut es der "coolen Polytussi" gegenüber auszusprechen..und man selbst weiß - so wie ein Monogamer Mensch in seinen Mustern feststecken kann, wie der erwähnte Vater, so kann auch ein polyamouröser in seinen Mustern feststecken - dann habe ich einfach ein großes Fragezeichen wie weit oder wie eng man Prägungen von Kindern stecken sollte oder kann?

Polyfamilien prägen auch. Ob sie wollen oder nicht.
******lan Mann
8 Beiträge
Antwortversuch
Es gibt tausende Manipulationstricks,, um die Polyamorie zu unterdrücken. Das Gerede von den angeblichen Rechten des Kindes auf Kenntnis des genetischen Vaters gehört dazu.

Vor 2 Millionen Jahren war die wichtigste Neuerung in der Evolution, endlich ein Geheimnis daraus zu machen, wer der Vater welches Kindes ist. Denn vorher töteten Männer, die wußten, dass sie nicht der Vater eines Kindes sein konnten, regelmässig diese Kinder. Auch heute noch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mißhandelt wird von einem Mann, der denkt, er sei nur der Stiefvater, 40 mal erhöht.

Erst wenn Männer überhaupt nicht mehr wissen, welches Kind eines Poly-Netzes von wem ist, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als alle Kinder väterlich liebevoll zu behandeln,denn jedes Kind könnte ja das eigene sein. Und dann genießt das Kind den Super-Luxus, mehrere Väter zu haben.

Aber leider kann es von anderen damit terrorisiert werden: Ätsch, Du bist ja nicht normal, Du hast viele Väter, alle anderen nur einen... Genauso, wie sie terrorisiert werden können: Ätsch, Du trägst nicht die richtigen Markenklamotten... Aber da sollte das Kind lernen, sich von Terroristen dieser Art abzuwenden. Übrig bleiben dann die netten Menschen...

Aber die Manipulateure wollen uns natürlich wieder zurück in die mörderische Vergangenheit zwingen, aber sie sind längst durchschaut.
Marcaus Köln von 10xgluecklicher.de, der nette Poly-Frau sucht.
********or_1 Mann
98 Beiträge
Bekanntwerden der Vaterschaft
Es gibt tausende Manipulationstricks,, um die Polyamorie zu unterdrücken. Das Gerede von den angeblichen Rechten des Kindes auf Kenntnis des genetischen Vaters gehört dazu.

Yeah! Zustimmung!

Es war wohl früher nicht unbedingt bekannt, dass Männer überhaupt an der Zeugung von Kindern beteiligt sind. Und so ist es anscheinend immer noch bei einigen "primitiven" Völkern.

http://rette-sich-wer-kann.c … er-vaterschaft/#.UwE5n3SYZEY

Selbst in unserer christlich-abendländischen Kultur gibt es den Mythos der jungfräulichen Zeugung ohne männliche Beteiligung. Oder wie war das nochmal mit Jesus, Maria und dem heiligen Geist ...? Josef soll's ja nicht gewesen sein *zwinker*

Unter anderem aus der Unkenntnis der Vaterschaft war/ist im sog. "Avunkulat" die männliche Hauptbezugsperson eines Kindes nicht der vermeintliche genetische Erzeuger, also der jeweilige Geliebte der Mutter, sondern der Mutterbruder (= Onkel). Polygame Gesellschaften leben es uns seit Jahrtausenden vor.

http://de.wikipedia.org/wiki/Avunkulat

Lustigerweise ist das ganz genauso wie bei Donald Duck und Tick, Trick und Track, wo Onkel Donald seine Neffen großzieht. Der prüde Walt Disney wollte seine Comics frei von schmutzigen sexuellen Liebesbeziehungen halten und hat damit unbewusst die Familienform des Avunkulats dargestellt .... *g*
Danke für den Beitrag. Ich fand beeindruckend wie sehr die Menschen ihre Gefühle offenbart haben und es rollte bei mir die ein oder andere Träne.

Für mich ist dies ein weiteres Thema das offenkundig macht, wie krank und grausam unser System tatsächlich ist. Wie viele Leben wurden/werden beeinträchtigt oder gar zerstört weil Liebe als etwas propagiert wird, das es zu unterdrücken, einzuschränken und/oder in einen Besitz umzuwandeln gilt.
Was macht ein System mit uns, in dem ich einen so wichtigen Impuls wie Liebe nicht oder nur bedingt frei ausleben darf?
Hier und im Film wurden Beispiele genannt und uns fallen unzählige aus dem täglichen Leben ein. Auch die ganzen Familien die auseinander gerissen werden weil ein Elternteil sich neu verliebt, und die alte Liebe dieser dann zwagnsläufig weichen muß, gehören dazu.

@ Polybaer: Ich finde es eine gute Idee in Diskussionen widerzuspiegeln was das Dogma der Monogamie den Menschen antun kann. Das soll nicht heißen das Polyamorie deshalb das Maß aller Dinge ist, aber für mich ist es ein Schritt in die richtige Richtung.

@ Mar_do
Ich denke nicht das man pauschalisieren kann, das eine Mutter die den biologischen Vater verheimlicht, egoistisch handelt. Ganz im Gegenteil ist es doch so, das wenn sie beim Scheinvater bleibt um die Familie nicht zu zerstören, um auch dem Kuckuckskind einen Vater und ein Leben zu geben, sie ihre persönlichen Bedürfnisse unterdrückt und ihrer Liebe nicht oder höchstens heimlich nachgeht.
Unsere Gesellschaft zwingt uns nur allzu oft Entscheidungen zu treffen bei denen Gefühle und auch die Rechte des Einzelnen auf der Strecke bleiben.

@ Pixy
Ich denke das wir Kindern keine Neutralität vorleben können. Egal ob sie in einer Mono- oder Poly-Beziehung aufwachsen, in einer Kommune oder Kleinfamilie; die Erfahrungen werden sie prägen. Wir können versuchen sie zu ermutigen eigene Entscheidungen zu treffen, Bestehendes zu hinterfragen und auf ihre Gefühle zu hören und diese zu kommunizieren, aber ihre Erfahrungen aus dem Elternhaus nehmen sie in jedem Fall mit sich. Für mich ist wichtig das ich ihnen Echtheit vorlebe, das ich zu dem was ich tue stehen kann; zumindest meistens *zwinker*


Das Thema mit den Vätern und wie dies in anderen Kulturen gehandhabt wird, finde ich sehr spannend und es überkreuzt sich ja auch mit unserem anderen Thema.
@ Mods: Wo ist denn der Beitrag mit den Videos zum Thema Matriarchat? Den finde ich gerade nicht wieder *zwinker*

Zum Thema Vater kann ich noch aus persönlicher Erfahrungen hinzufügen: Ich war das Kind meines Vaters und habe mir mein halbes Leben über gewünscht ich wäre es nicht.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Wie viel Stress, Sorge, Vertrauensverlist und Leid hätte da schon vermieden werden können, wenn alle Beteiligten in Richtung Poly gedacht hätten.

Wie viel Stress, Sorge, Vertrauensverlust und Leid hätte da schon vermieden werden können, wenn alle Beteiligten ehrlich zueinander gewesen wären oder wenigstens Safer Sex praktiziert hätten.

Poppen ja *undwech*

Unterhalt für das Kind, die Verantwortung übernehmen, Verzicht auf Freizeit und eigene Freiheiten leistet ein anderer Mann ?

Sie bleibt um dem Kind gutes zutun ?
Sie schweigt, weil Sie verantwortungsvoll denkt ?

Quelle : http://www.emma.de/artikel/kuckucksvaeter-auf-zur-wahrheit-263983
Kuckuckskinder sind die eigentlichen Leidtragenden in solchen Dramen.

Aber ist es tatsächlich so, dass Kuckucksmütter nur ans Kind denken? Spielen nicht auch die Furcht vor sozialer Ausgrenzung und die Angst vor dem Verlust des Mannes eine Rolle? Das Tabu, in der eigenen Familie offen über ein Kuckuckskind zu reden, scheint noch im krassen Gegensatz zur heutigen Zeit zu stehen. Denn noch nie scheiterten so viele Ehen wie in den vergangenen Jahren (jede dritte Ehe wird geschieden), noch nie gab es so viele Kinder, die mit verschiedenen Vätern und Müttern aufwachsen. Die Kluft zwischen biologischer und sozialer Vaterschaft war noch nie so groß wie heute. Und die wachsende Zahl von Zweitehen mit weiteren Kindern zeigt, dass es nicht in jedem Fall das Gen ist, das zusammenschweißt. Warum also ist es so schwer, darüber zu reden?

Wer's glaubt wird seelig.

Sie wählt bewusst den Mann als Vater, der die Verantwortung für das Kind auch tragen wird. Ansonsten müsste Sie nämlich allein die Verantwortung übernehmen und die Konsequenz für ihre Entscheidung tragen.

Heimtückisch und hinterhältig nenn ich das als Frau.
*******7_bw Mann
342 Beiträge
... ist ein anderes Thema ...
Das Gerede von den angeblichen Rechten des Kindes auf Kenntnis des genetischen Vaters gehört dazu.

Das hat meiner Ansicht nach nichts mit dem Unterdrücken von Polyamory zu tun, sondern mit der Beobachtung, dass auch (beispielsweise) in Patchwork-Familien, in denen Kinder in liebevoller Beziehung mit ihrem Stiefvater aufwachsen, der "biologische" Vater doch immer noch eine Bedeutung hat, die der Stiefvater niemals erlangen kann. Das muss nicht mehr oder besser sein, aber eben von einer Art, die man als quasi "Leihvater" nicht erreichen kann. Das ist manchmal bitter, aber wenn man seinen Stiefkindern offenen Herzens begegnet, kann man auch die Erfahrung machen, dass sie einen trozdem sehr lieben.

Aber auch in Pflegefamilien spielt das eine große Rolle und daher sieht man es zunehmend als wichtig an, angehenden Pflegefamilien klar zu machen, dass sie zwar jahrelang und aufopferungsvoll ihre Pflegekinder großziehen, dass man aber bei (wenn auch oft nur seltenen) Begegnungen der Kinder mit leiblichen Elternteilen, so gut wie immer hinten ansteht. Ich bin mir sicher, dass man dies leichter annehmen kann, wenn man sich der Bedeutung der Verbindung zu den leiblichen Elternteilen bewusst ist.

Eines der Pflegekinder, die wir hatten, kennt seine leiblichen Eltern nicht und sucht sich die Hacken wund, sie zu finden. Es ist wirklich sehr schmerzlich, diesen Kampf zu beobachten. Von den Menschen, die ich persönlich kenne, die einen leiblichen Elternteil nach langer Suche fanden, weiß ich, dass diese Begegnungen für alle eine große Bedeutung hatten und sie davon berichten, dass etwas in ihnen "in Frieden gekommen" ist. Auch wenn sie diesen Elternteil später nie mehr wieder sahen.

Insofern glaube ich nicht, dass das "Recht auf Kenntnis des leiblichen Vaters" etwas mit dem Unterdrücken von Polyamory zu tun hat, sondern einem grundsätzlichen Bedürfnis von Kindern entspringt.

Ich will dazu anmerken, dass ich sowohl mit Patchwork-Familie als auch mit Pflegekindern eigene Erfahrungen habe.
******lan Mann
8 Beiträge
Avunculat und die 2 Varianten des Matriarchats.
Auf meiner Hp (google?) habe ich ja beschrieben, in welchen 2 Varianten die polyamore (matriarchale) Gemeinschaft möglich ist: Eben damit, dass die Liebe im Rahmen von Besuchen stattfindet, die Rolle der Väter aber von den Mutterbrüdern übernommen wird.

Oder die Bonobo-ähnlichere Variante, wo die Jungen im Clan der Mutter bleiben, und die Mädchen in andere Clans abwandern bzw. aus anderen Clans zuwandern.

Mir sagen beide Gemeinschaftsformen zu, aber ich vermute, dass die zweite die ursprünglichere ist, das Ur-Matriarchat, wie es in der Zeit von vor 2 Millionen Jahren bis vor 250 000 Jahren existiert haben dürfte und unseren ganzen Genbestand geformt haben dürfte. Ich verstehe uns als evolutionäres Parallelprodukt zu den Bonobos. Bonobos auf den Bäumen, Menschen in der Savanne.

Viele Grüsse
Marc aus Köln, der am liebsten Poly-Gemeinschaft initieren möchte
*********under Frau
4.365 Beiträge
Das ist mir zu theoretisch ...

Clans, Familien, Gesellschaften entwickeln, organisieren sich am besten, freu und entspannt nicht nach Theorien oder Ideologien, sondern nach den ökonomischen Notwendigkeiten und Rahmenbedingen.
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Wie schräg ...
******lan:
habe ich ja beschrieben, in welchen 2 Varianten die polyamore (matriarchale) Gemeinschaft möglich ist

... bist Du denn d'rauf? *gruebel* *hypno* *aua*

Oder halt nur *prost*
********_fun Frau
287 Beiträge
MarcDylan ich hätte ja neugierig wie ich bin die HP gelesen *zwinker* Doch es gibt einen berühmten Pornostar gleichen Namens...kurz sie war via google nicht zu finden. Ich finde Deinen Gedanken, dass wir Bonobos sind (verkürzt gesagt) auch "schräg". Ich denke auch, dass selbst, wenn es vor 250000 Jahren so ähnlich war, die Evolution und die Entwicklung (genetisch wie soziologisch) schließlich nicht stehen geblieben ist!
Es gibt nur noch ca. 20 wirklich matriarchale Gesellschaften (und zusätzliche mit entsprechenden Elementen). Diese Gesellschaften sind sehr klein. Aus bestimmten Gründen haben "wir" uns also von dieser Lebensform entfernt. Ausserdem bin ich vorsichtig eine Gesellschaftsform zu idealisieren. Selbstverständlich sehe ich viele Mängel eines patriarchalen Systems - ich lebe ja in einem *zwinker* Doch die matriarchialen Gesellschaften die heute existieren sind durchaus alle unterschiedlich organisiert und nicht alle entsprechen irgendeiner Idealvorstellung. So hat, laut Kongressbericht, eine Vertreterin der Khasi Ihre feministischen Gastgeberinnen durch ihre Rede sehr enttäuscht weil sie wohl folgendes sagte:
Die Khasi sind nicht demokratisch, stellte sie lakonisch fest. Es herrscht eine ausgeprägte Oligarchie, nur gewisse Clans haben Zugang zur Macht. Es gibt große Spannungen zwischen den Geschlechtern; die Männer empfinden die Matrilokalität als drückend, wo sie unter der Kontrolle ihrer Schwiegerfamilie leben müssen. Sie versuchen außerhalb der Khasi zu heiraten. Die Scheidungsrate ist hoch und häusliche Gewalt alltäglicher als in allen anderen Gesellschaften der Region; Alkoholismus auch. "Matriarchat", sagte die Khasi-Frau, ist ein patriarchaler Ausdruck (generalisierend, totalisierend, polarisierend). "Man sollte zuerst einzelne Kulturen studieren und dann verallgemeinern, und nicht umgekehrt." Das wurde ihr übel genommen."
Quelle http://de.wikimannia.org/Matriarchat

Aber wie dem auch sei, das war jetzt ein bisschen OT *zwinker* Ich denke bei allen berechtigten Wünschen unsere Gesellschaft zu verändern und zu gestalten - kommen wir doch nicht umhin uns mit den uns umgebenden Realitäten auch zu arrangieren. Kinder die in unsere Gesellschaft "Kukuckskinder" sind - habe mit den hier zum Teil schön beschriebenen Problemen zu kämpfen. Das ist ihre Realität.
Und Frauen sind pragmatische Wesen: wenn sie Kinder bekommen, wollen sie Männer, die sie dabei unterstützen. Die Situation von Alleinerziehenden ist statistisch belegbar erschreckend. Kinder sind ein Armutsrisiko - wie sehr man das auch bedauern mag. Ich will deshalb Frauen nicht verurteilen, egal welche Lösung sie da für sich finden.
Und eine weitere Tatsache finde ich in diesem Falle wichtig: bei Misshandlung und Missbrauch von Kindern sind mit großem Abstand "Stiefväter" die Haupttätergruppe (statistisch signifikant häufiger als z.B. die Väter).
Ob dies alles in matriachialen Gesellschaften anders wäre - ist eine sehr abstrakte Frage für uns hier und heute.
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