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Des Polyamoren Sehnsucht nach Monogamie?

****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Des Polyamoren Sehnsucht nach Monogamie?
Ein Tabu?

Die ganzen Reißbrettenwürfe von Beziehungsmodellen hier sind mir oft etwas suspekt. Ich konnte bisher gar nicht anders als polyamour. Irgendwer schiebt sich da so in mein Leben und ich bin offen dafür...schon zwanghaft offen. Die anderen liebe ich aber auch und sehe gar keine Veranlassung sie jetzt nicht mehr zu lieben, nur weil da noch jemand ist. ich liebe sie ja auch noch, wenn sie das so nicht mehr wollen. Einfach so.
Ich liebe lieber einen zu viel als einen zu wenig.

Trotzdem habe ich schon auch ab und zu diese Sehnsucht nach Monogamie. Auch keine gezwungen, "so hier ein Konzept - leb SO!" Monogamie. Einfach weil es sich so ergibt.

Wenn die Monogamen romantisch von harmonischen Mehrlieben träumen, träume ich romantisch verklärt von Monogamie *zwinker*

Darf man das hier anmerken? Ist das im Rahmen der 10 Poly Gebote gestattet? 1 Gebot - du sollst alles monogame ablehnen. 2 Gebot du sollst dich als verfolgte Minderheit sehen. 3 Gebot - du sollst dich als Kämpfer für das Recht auf Polyamourie sehen (ich nehms mir einfach kampflos...) usw...

Ist es ein Tabu in der Polywelt festzustellen, es wäre denkbar, dass ich bei passender Konstellation offen wäre für eine monogame Beziehug?

Disclaimer: * es handelt sich hier einen romantisch- verklärten Gedankengang einer Polyamouristin. Nicht um eine Kontaktanzeige*
DANKE
liebe Pixy,

für diesen Gedankengang,
ich sehe das ähnlich wie du und kann mir ebenfalls vorstellen bei "dem RICHTIGEN" auch völlig monogam zu leben.....
und trotzdem würde ich weiter poly denken und an meiner Liebe zu manchen würde sich auch nichts ändern nur das sie dann eben nur noch "platonisch " wäre..

Und ich bin jetzt schon gespannt was hier alles von der " Polypolizei" dazu kommt
da freu ich mich mal wieder richtig aufs lesen *smile*

wolfwoman
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Sehnsucht nach Monogamie kann ich keine in mir entdecken. Geniese aber die Momente, in denen ich mit einer anderen Person wirklich intim (= wahrhaftig) bin. Wo jenseits von Beziehung oder Rolle, das pasieren darf und kann, was immer an Energien zwischen uns ist. Nach mehr solcher Zeit in meinem Leben habe ich Sehnsucht.
Manchmal taucht dabei dann - wenn es mehrmals solche Momente mit einer bestimmten Person gab - auch der Gedanke/Emotion in mir auf, mit dieser Person mehr (nur noch?) zusammen sein zu wollen. Machte das Ganze in der Vergangenheit aber eher kaputt, wenn dann solches "Balastgeflecht" dazu kommt.

Würde ich feststellen, das es mich gerade nur zu einer (oder auch keiner) Person hinzieht und wäre dies nicht bedingt durch Verliebtheits-Hormone oder Selbstwertzweifeln etc., würde ich auch dem folgen. Für mich dabei auch meiner polyamoren Lebenseinstellung "treu" bleiben. Ist dann halt die aktuelle Form meiner Liebe.


P.S. Pixy_sl Hättst du nicht mal Lust die vollständigen 10 Polygebote als eigenes Thema hier einzustellen? Fände ich klasse!
*******958 Frau
9.875 Beiträge
**xy:
Ist das im Rahmen der 10 Poly Gebote gestattet?
mir sind solche gebote komplet fremd
evt. werde ich ja nun über die 10 punkte aufgeklärt
schon jetzt danke dafür - smile

**xy:
Ist es ein Tabu in der Polywelt festzustellen, es wäre denkbar, dass ich bei passender Konstellation offen wäre für eine monogame Beziehug?
für mich ist es kein tabu wenn jemand so denkt oder sich nach monogamer bezihung sehnt.
vieles ist im fluss und verändert sich doch stetig
sowie monogame poly werden könen geht es doch auch umgekehrt
für mich pers. machen doe untrschiedlichsten bezihungsformen die es gibt, den sinn,
das jeder das, für sich passende leben kann und wenn er erst mal a lebt und sp0äter v und dann c kann er doch jederzeit wieder b oder a leben und so weiter
es gibt nirgends ein gebot das jemandem verbietet das zu leben was er möchte und was er fühlt

ich pers. habe keinerlei lust, fantasie, oder sehnsucht nach monogamie. ich kanns mir, für mich absolut nicht vorstellen das monogamie für mich in frage käme
doch was weiss ich was in 10 jahren ist? nein und das ist auch gut so
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Sehr sympatisch
und was für ein liebevoller Gedanke.
Da kommt mir ganz viel ins Hirn *ggg*

Ich kann Deine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen.

Und erweitern kann ich das Spiel mit dem Hinterfragen auch:
ich bin in meiner Langzeitehe sehr glücklich aufgehoben.
Sie stabilisiert Vieles, und das war schon immer so.
Besonders als es in unserem Leben ganz rauh und hart war, waren wir zu Zweit eine Einheit, ein Bollwerk gegen alles Widrige und immer auf dem Weg in unsere Zukunft.

Kann man aus so einer Stabilität heraus, gepaart gutem Selbstbewusstsein, leichter polyamourös unterwegs sein?
Das frage ich mich schon länger.
Und ich habe auch schon erlebt, dass ein Partner, der sich poly wähnte,
mit neuer Liebe ziemlich mono wurde.

Es gibt 10 Poly-Gebote *fiesgrins* ?

Für mich gibt es nur eine Option: so offen, gerade und ehrlich wie nur irgend möglich!
****62 Frau
85 Beiträge
..der Nestbau...
..ist uns Frauen - und auch vielen Männern doch in die Wiege gelegt worden.
Warum also nicht sich ein Heim bauen, in dem eine zweite Person fest mit verwurzelt ist. Wie offen dieses Nest ist - wie sehr man sich abgrenzt gegenüber anderen - ob und mit wem man Kinder bekommt - das alles kann man dahinein weben.

Polyamour - ja, die Möglichkeiten sind derart breit gefächert. Und es gibt die lieben Polys genau wie die doofen. Auch hier gibt es mit ziemlicher Sicherheit einen einigermaßen repräsentativen Querschnitt von unserer Gesellschaft.
**em Mann
1.191 Beiträge
Liebe Pixy, hallo Ihr Lieben,
für mich stellt sich das - vielleicht banal - einfach dar.
Polyamorie halte ich für die meistens sinnvollere Denk- + Fühlweise, aber sie ist kein Muss für mich.

In mir, in meinem Herzen ist genug Platz für die Liebe für mehrere Menschen gleichzeitig - sei diese Liebe rein platonisch oder viel wahrscheinlicher auch sexuell.
Aber es ist durchaus denkbar - das deckt sich mit meinen Erfahrungen, dass eine einzelne Frau zeitweise besonders viel von diesem Raum einnimmt + andere Frauen mich zu dieser Zeit kaum interessieren.

Und ja, auch ich als Poly finde es manchmal legitim + schön, ganz verklärt von monogamer Zweisamkeit zu träumen. Mein Naturell, meine Art zu lieben, die von mir erlebte Realität holen mich eh schnell wieder ein..

LG

prem
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Neeee, das Gefühl kenne ich auch nicht *gg*
Aber ich kenne unterschiedliche "Triebe".
Zurzeit bin ich zB sehr häuslich und tatsächlich eher monogam. Aber das kommt phasenweise einfach vor, außerdem bin ich schwanger und da spinnt man ja eh ein bisschen^^
Ich kenne es auch, dass meine Umtriebigkeit einfach "ausgefüllt" ist. Dann bin ich zufrieden und glücklich und ausgelastet, das passiert aber eher, wenn zwei, drei Menschen in meinem Leben sind und meine Offenheit gestillt ist.

Ich finde Monogamie, und auch verklärte Monogamie ;), aber kein Drama.

Das Einzige, was mich stören könnte, wäre so etwas wie "Mit dem Richtigen könnte ich auch monogam sein", weil das so sehr an die Vorwürfe erinnert, die man gerne schon mal von außen bekommt, und die unterstellen, mein Freund sei eben einfach nicht richtig genug für mich, sonst würde ich das Herumtreiben schon lassen. So was kann mich sehr fuchsig machen^^

Dass man aber unter gewissen Umständen, zu gewissen Zeiten, mit einem gewissen Menschen an seiner Seiter auch einfach total happy monogam leben mag, steht für mich außer Frage.
Wichtig wäre für mich, dabei das Gefühl für meine Offenheit nicht verlieren zu müssen, sprich: Wenn sich die Umstände, Zeiten, Menschen wieder ändern, ändert sich vielleicht auch mein Beziehungslebenswunsch wieder.
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Sehnsucht
Nach Innigkeit und dass alles passt, ja. Sehnsucht nach Monogamiezwängen, nein.

Außerdem sind Menschen in meinem Herzen und bleiben es auch.
Dieses Thread beruhigt mich wieder etwas ...
... denn ich kenne diesen Gedanken auch. Liegt wohl aber eher daran, dass ich im Grunde meines Herzen wohl immer ein monogamer Mensch sein werde.

Bin über die Monogamie zur Polyamorie gekommen, da sich in meiner Ehe im Laufe der letzten Jahre einfach sexuell zwei verschiedene Richtungen ergeben haben. War für mich ein sehr schwieriger Schritt, bin aber mittlerweile in der Polyamorie angekommen, allerdings mit Grenzen. Aber wie gesagt mein Herz wird wohl immer ein wenig Sehnsucht nach Monogamie haben. *rotwerd*

Wer weiß schon, was das Leben noch so bringt. Ich habe gelernt offen zu sein für das was kommt und dann zu entscheiden, wie es weitergeht. *zwinker*
*******959 Mann
743 Beiträge
ich war vor meiner erster ehe nicht monogam, meine erste ehe ist nicht in die brüche gegangen weil ich untreu war. es blieben aber die einzigen drei jahre in meinem leben in denen ich monogam gelebt habe.

ich bin ganz einfach nicht monogam geboren, und habe heute seid über 18 jahren als poly-lebender keine beziehungsprobleme.
Also, ich habe keine Gebote und keine Verbote, ich fühle meine Gefühle und Bedürfnisse und denke sie nicht.

Daß das, was ich fühle zufällig irgendjemand Polyamori nennt, ist sicher für die anderen bedeutsamer als für mich. ich kann mich auch gut ohne solche Begrifflichkeiten beschreiben.

Eine Sehnsucht habe ich nur danach, mit jedem Menschen in die Art Beziehung zu kommen, die mir grade mit diesem Menschen in diesem Augenblick als angemessen und stimmig sich anfühlt.
Ganz aus der Intuition heraus. Alles begriffliche Festlegen steht mir dabei nur im Wege.

Moxy
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich kenne das Empfinden/den Gedanken auch.
Das hat wohl damit zu tun, dass ich in meiner Ehe 13 Jahre lang (trotz mancher Probleme) sehr glücklich war und es für mich auch schön war, diese Geborgenheit einer Familie zu empfinden, die ich all die Jahre für "meinen Fels in der Brandung" hielt...

Nachdem dieser Fels erschüttert wurde, was mir den Boden unter den Füßen wegriss... , fehlt mir - tatsächlich - das Vertrauen in Ehrlichkeit und Offenheit. Das ist - vermute ich - poly, wie mono problematisch.

Ich hinterfragte tatsächlich mehr als einmal, ob ich selbst nicht poly als "sichereres Gebilde" - als eine At von Selbstschutz *crazy* - zu empfinde hoffe und ... - ob ich mir nicht AUCH DAMIT was vormache.

Ich glaube aber nicht, dass das (bei mir) so ist.
Hinterfragen ist - IMMER - gut.
Es kann aber - in unterschiedlichen Zeiten - einfach auch dazu führen, "Defizite" zu erkennen.
Diese anzunehmen und sich darüber Gedanken zu machen, ist doch "normal" und hat nicht wirklich damit zu tun, ob unser "Ticken" nun mono, oder poly ist.
******ore Frau
4.633 Beiträge
ich habe mich erst vor 2 Jahren bewusst auf den Weg gemacht, etwas über "in Verbindung sein" herauszufinden. Darüber ist meine Ehe zu Ende gegangen. Seit einem Jahr lebe ich bewusst polyamor, aber ich bin gefühlt erst ganz am Anfang. Ich muss erst meine Beziehungsfähigkeit wiederfinden und es gibt einige Polyfreundschaften, die auch intensiv sind, aber z.T. Fernbeziehungen, z.T. ist Zusammenleben keine Option. Es ist also alles noch wenig verbindlich und nur phasenweise - dann aber durchaus sehr- nah.
Eine Beziehung zu einem ( nicht offenen ) verheirateten Mann habe ich gerade beendet. Er sagte bei unserem Kennenlernen, dass er meine Offenheit wunderbar fände. Als ich neulich bemerkte, dass ich zwar gute Beziehungen hätte, aber auch kein Mensch Schlange stünde, um unbedingt mit mir zusammenzuleben, und ich mutmaßte, ich sei vielleicht zu schwierig dazu,sagte er, ich sei auch schwierig.
Nachgefragt, was er genau schwierig fände, sagte er: Deine Offenheit.........

Und wenn Poly eben auch manchmal ein gefühltes Hindernis ist und ich richtig Lust auf Nähe und Verbindlichkeit habe, dann überkommt mich auch schon die Sehnsucht nach Monogamie, meint aber eigentlich nicht das "Amefi" Ding ( alles mit einem für immer) sondern die nächste Stufe Verbindlichkeit, Nähe, Intimität, Vertrauen.
Ich vertraue darauf, dass da Menschen kommen werden.

Wenn ich mir vorstellen müsste, ich müsste wieder- wie früher- auf spontane Begegnungen und Berührungen verzichten, oder sie würden unweigerliche Beziehungskrisen auslösen, dann bin ich von der Sehnsucht auch schnell wieder ziemlich geheilt.......
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Erkenntnisse
Soukie schrieb:
Es kann aber - in unterschiedlichen Zeiten - einfach auch dazu führen, "Defizite" zu erkennen.

Ich erlebe, dass die Basis fest und tragend ist. Defizite sehe ich, nenne sie aber nicht so. Es klingt mir zu sehr negativ.
Ich bemerke, dass mein Mann Grenzen hat, dass er sie nicht überschreiten will, und dass er mich aber ziehen lässt.... Mit Freiheit und mit Verantwortung.
Und so kommt es zu einer neuen Beziehung, die ich mit Offenheit, Gradlinigkeit und Intensität lebe. Genau *g* : so wie es gerade geht, stimmt und passt und für uns zusammen s c h ö n ist.
Verlässlichkeit möchte ich in jeder meiner Beziehungen, und ich gebe sie auch. Zum Beispiel haue ich nicht ab, wenn es mal hakt und klemmt, bloß weil dann die Unbeschwertheit zu fehlen scheint.
Liegt darin vielleicht ein kleines menschliches Geheimnis? Monoträume/Polyträume mit guter Basiskompetenz und festem Fundament?
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
@ themisabeth
Wieso findet er die Offenheit Schwierig? Meine "neue" Freundin ist sehr angetan von meiner Offenheit, was Beziehungsformen angeht. Sie schätzt es sehr, offiziel zu wissen, dass esnoch andere Frauen in meinem Herzen und meinen Armen gibt. Das befreit sie.
Erst mal was OT
Soukie_3, themisabeth, Alllegra - direkt zusammen in einem Thread...
*wolke7*

...zurück zum Thema *rotwerd*

Solange der Wunsch "Monogamie" nicht zu amefi (alles mit einem/r für immer) zementiert wird, passt er auch für mich: für Sekunden, Minuten, Stunden, Tage(?) bin ich monogam - ganz mit dem Menschen bei mir verbunden.
Sich aufeinander Einlassen ist für mich Entwicklungsweg und Bereicherung.

Das schließt nicht aus, für einen anderen Menschen im Beziehungsnetz da zu sein, der mich aus welchem Grund auch immer gerade braucht. Da endet dann für mich die Ausschließlichkeit, wo sie gegen Liebe im Sinne von "füreinander da sein in der Not" verstößt.

Die Basis (der Fels, die Sicherheit) kann letztendlich nur in mir liegen - und so entscheide ich in jedem Moment, wie "monogam" dieser Moment gerade ist.
Und ja, es ist für mich auch ein immer wieder herantasten, was gerade stimmig sein kann...
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Nun
Christian *haumichwech* und *knuddel* - sehr fein wahrgenommen. Danke *herz*

Ich finde nicht, dass die Basis, der Fels, die Sicherheit nur in mir liegen muss. Das ist unser gemeinsames Werk, Lebens- und Liebeswerk.
Und ganz gewiss bin ich nicht immer nur sicher und stark....im Gegenteil. Die Basis trägt mich/uns gerade auch in Zeiten, wo der Boden schwankt.
Mir persönlich passiert das ziemlich oft...ganz real, wenn ich emotional sehr bewegt bin... da schwankt es in und unter mir.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Ich finde mich in fast jeder eurer Antworten ein stückweit wieder. Auch die, die sich hart abgrenzen wollen.

Dazu - es wäre absurd von mir jemand sein Recht auf, sein Bedürfnis nach oder seine Neigung zur Polyamourie abzusprechen. Da ich sie ja selbst lebe. Und das schon sehr lange. Gefühlt mein ganzes Beziehungsleben lang.

Ich bin so aufgewachsen, es war nicht wirklich eine bewusste Entscheidung. Wir können gerne über den freien Willen diskutieren. Wenn jemand vermittelt wird - Monogamie ist ein Garant für eine gute Beziehung, wird er oder sie sich schwer tun dieses Paradigma zu wechseln.

Wird dir vermittelt - offene Beziehungen, Mehrfachbeziehungen sind ein Garant für ein schönes Beziehungsleben, dann wird man sich schwer tun, sich monogam zu orientieren. Mir wurde Letzteres vermittelt.

Der Unterschied mag sein, die meisten müssen sich aus ihrer monogamen Prägung emanzipieren und sind froh, wenn sie das geschafft haben und so leben wie es ihr Herz und ihr Bauch und nicht ihr programmierter Kopf sagt.

Ich lebe mit einer polyamourösen Prägung und habe gar nicht das Gefühl, ich kann wirklich langfristig monogam sein. Nicht weil ich mir das Gegenteil erkämpft habe und jetzt trotzig behaupte, einfach weil mir das so vermittelt wurde. Übrigens auch nicht wirklich mit Worten. Aber mit Handlungen und ausgesprochenen und unausgesprochenen Überzeugungen.
Ich bin mit dem Eindruck aufgewachsen, dass auch in einem bürgerlichen Umfeld eigentlich niemand monogam lebt. Das fast alle langjährige Zweitbeziehungen unterhalten.

Ich könnte mich gar nicht auf eine monogame Beziehung einlassen. Vielleicht wenn jemand sehr viel Geduld hat und ich sehe ob das so funktionieren könnte...aber mit diesem Anspruch in eine neue Beziehung zu gehen, das geht bei mir gar nicht.

Und das ist es, was ich hinterfrage...ist das nicht die gleiche Scheuklappensicht, die "wir" auch bei bekennend monogam lebende Menschen vermuten oder vorfinden?
*********gruen Mann
29 Beiträge
Sehnsucht nach Monogamie?..
ist für mich keine Frage, da ich sofort Monogamie in Verbindung bringe mit einem Exclusiven Beziehungsmodel gleichsetze.
Da ist mir die Beschreibung aus dem Buch "Lob der offenen Beziehung" von Oliver Schott lieber:
"Ich möchte eine verbindliche,dauerhafte Beziehung mit Dir führen. Aber ich will Dir und mir nicht verbieten, mit anderen Sex zu haben oder andere zu lieben. Denn sich von allen anderen zu trennen, ist etwas anderes, als sich an jemanden zu binden"
Natürlich habe ich Sehnsucht danach, eine dauerhafte und beständige Beziehung zu haben. Da passt schon das Bild eines Felsens in der Brandung und der Basis für ein sicheres Leben. Doch besteht immer wieder die Möglichkeit sich neu und anders zu verlieben und das finde ich auch OK.
Zu
@********t_hh
Solange der Wunsch "Monogamie" nicht zu amefi (alles mit einem/r für immer) zementiert wird, passt er auch für mich: für Sekunden, Minuten, Stunden, Tage(?) bin ich monogam - ganz mit dem Menschen bei mir verbunden.
hier finde ich wichtig das der Moment von Innigkeit letztendlich nicht an Zeit gebunden ist. Er kann Sekunden aber sicherlich auch Jahre anhalten.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Er kann Sekunden aber sicherlich auch Jahre anhalten.

Das finde ich ganz spannend: ich arbeite in einer Institution, die FSJler und/oder Bufdis beschäftigt und mit denen reden meine Kollegen und ich oft über Lebenspläne, Lebenswünsche und Beziehungsführung. Wir haben schon oft gesagt, dass man sich an Beziehung rantasten muss, die Beziehungen mit der Erfahrung immer länger werden. Jetzt habe ich das Gefühl, dass das für mich nochmal von vorne beginnt, nur mit dem Poly-zeichen statt des Mono-zeichens vorweg.....

Ich fühle Poly, aber Polybeziehung muss ich regelrecht neu lernen......
*********gruen Mann
29 Beiträge
@themisabeth
Ich fühle Poly, aber Polybeziehung muss ich regelrecht neu lernen......

Ich lebte lange Jahre monogam, fühlte unbewußt Poly und erfahre ganz neu bewußt polyamor zu leben. Das Lernen macht spass und wunderbar befreiend ist der Weg von Ehrlichkeit, Achtsamkeit und Vertrauen. *wink*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Ich kann polyamor sein, muss es aber nicht
Mir geht es da ähnlich. Für mich ist "poly" nur eine Möglichkeit von vielen.

Ich habe schon viele Phasen durch. Im Moment fühle ich mich eher monogam - das allerdings mit zwei Männern, von denen sich einer hier in meiner Nähe befindet, der andere aber auf einem anderen Kontinent. Ich lebe meine Liebe zeitweise hier mit einem Mann, der sich als polyamor beschreibt, neben dem ich hier auch weitere Beziehungen führen dürfte, und ich lebe meine Liebe dort mit einem Mann, der sich wünscht, dass ich ihm treu bin, wenn ich dort bin. Beide wissen von einander.

Zurzeit habe ich aber überhaupt keine Lust auf weitere Männer. Das liegt zum einen daran, dass meine polyamore Beziehung hier in Deutschland im letzten Jahr arg auf die Probe gestellt wurde und ich einfach Ruhe brauche, zum anderen aber wohl auch daran, dass ich zurzeit gar kein Interesse an anderen Männern habe.

Ich fände es schlimm, wenn ich mich auf eine Liebesform - und sei es polyamor - festlegen müsste. Ich führe meine Beziehungen mit Menschen, die alle ganz unterschiedlich sind, unterschiedliche Bedürfnisse haben und unterschiedliches in mir triggern. Und so ist es eben mal so, mal so.

Ich kann polyamor sein. Muss es aber nicht.
*******959 Mann
743 Beiträge
um es nochmals auf den punkt zu bringen als poly-lebender bin ich nicht monogam. wer sich was eigenes zwischen poly und monogam kreiert, kann das selbstverständlich.

andere menschen andere ansichten für mich ab und zu komisch. *next*
****esC Mann
75 Beiträge
Ein Geheimnis
Im Rahmen dieser Diskussion muss ich mal ein Geheimnis loswerden.
Ich bin überhaupt nicht Polygam oder Polyamor oder sonstwas.
Ich bin ich und manchmal entdecke ich selbst an mir Dinge, die weder in die eine noch in die andere Schublade eingeordnet werden können.
In einem Gedicht habe ich mal geschrieben, presse mich nicht in eine Schublade, wenn der Schrank schon zu klein für mich ist. Und das sehe ich heute noch so. Ich will in einer Beziehung leben, die mich in meinem Wachstum nicht behindert, sondern unterstützt. Das tue ich auch gerade und wir haben intensive Auseinandersetzungen darüber wie offen wir sein wollen.

Dabei merke ich immer wieder, dass mir an zwanghafter Offenheit genausowenig liegt wie an Monogamie.
Ich habe eine Geschichte, in der ich auch, bevor ich den Begriff Polyamorie kannte, mit mehreren war. Teilweise ohne das Wissen aller.
Heute muss die Wahrheit in allen Aspekten der Beziehungen vorhanden sein, sonst fühle ich mich nicht wohl.

Aber je mehr Freiheit ich mich nehme desdo mehr muss ich auch achtsam sein, dass ich mich darin nicht verliere.
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