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Wo hört Information auf, wo fängt Kontrolle an?

****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Kontrolle = Ich frage nach, *skeptisch* vermute eine Unwahrheit .... Frage nochmal genauer nach. Tätige Anrufe und frage nach, wo warst du, was hast du gemacht ?

Hm. Ist denn Nachfragen per se Kontrolle? Also: "Wie war Dein Abend mit XYZ?". Und "Wie fühlst Du Dich denn jetzt, war's schön?" So etwas.

Natürlich kontrolliere ich nicht mit ständigem Nachfragen wenn die Antworten schon bekommen habe. Er wirft mir Kontrolle vor, ich bin mir dessen aber gar nicht bewusst.

Warum dann mit Ihm ?

Weil er mich bis dahin nie so offen angeschwindelt hat, weil ich verstehe, warum er es getan hat und weil ich ihn liebe *g*
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Hm. Ist denn Nachfragen per se Kontrolle? Also: "Wie war Dein Abend mit XYZ?". Und "Wie fühlst Du Dich denn jetzt, war's schön?" So etwas.

Das kommt auf deine Intention und den (Unter)ton an. Er scheint da was zu spüren.
Oder hinein zu deuten. Wie auch immer.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Die Frage müsste eher lauten in wie weit ist es Interesse am Partner, an seinem leben teilhaben zu wollen und ab wann wird es Kontrolle.

Ich würde sagen einerseits der Ton und der Zusammenhang in dem die Frage gestellt
wird.

Eine potentielle Partnerin sagte mir das sie wissen möchte wann, mit wem, wo und warum ich mit jemand anders zusammen bin.

Ich wusste das Sie in gewisser Weise besitzergreifend ist obwohl Sie weiß das ich polyamor ticke und dieses anfänglich akzeptierte. So willigte ich ein das zu tun, auch damit Sie lernt und mich kennenlernen kann.

Es dauerte nicht lange und Sie wollte es nicht mehr nachträglich wissen sondern schon vorher was ich vor habe.

Es ging dann bis zum Verbot oder nur dann wenn Sie selbst mit dabei ist.

Da war für mich mit weiterem Kennenlernen wollen Schluss.
Ich fühlte mich nicht mehr respektiert und für voll genommen.

Am Anfang verstand ich es als Interesse mit einer Brise Vorbehalt. Am Ende war es nur noch narzisstisch.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Ja stimmt natürlich, der Ton macht die Musik.

Er kam sich sicherlich kontrolliert vor, als ich ihn mehrfach (!) fragte, ob er sie denn nun endlich darüber informiert hätte, dass er nicht verheiratet ist, sondern dass er polyamor lebt und dass es da noch eine feste Freundin gibt und eventuell andere Frauen.

Auf diese Frage hatte er schon beim ersten Mal ärgerlich reagiert, er hatte gemeint, dass es sich einfach nicht ergeben hätte. Sie hatten wohl aber über seine Ehe geredet. Später ist mir aufgefallen, dass das für mich kein Argument ist: Er hätte das Gespräch darauf lenken müssen. Deshalb hab ich noch mal nachgefragt, und da hatte es sich immer noch nicht "ergeben". Wir haben uns regelrecht darüber gestritten, weil er meinte, es sei seine Sache, wann er diese Dinge neuen Leuten sagt.

Ich war da gleich aus zwei Gründen anderer Meinung: Erstens, weil ich einfach nicht unter den Teppich gekehrt werden wollte. Man redet über die Ehefrau, aber nicht über mich? Und zweitens, weil ich mir denken konnte, dass die neue Frau recht erstaunt und vielleicht auch enttäuscht reagieren würde, wenn er dann später einmal darum herausrücken würde, dass es da noch andere feste (!) Freundinnen gibt. Da war auch ein bisschen Frauensolidarität. Letztendlich war's dann ja wohl auch so, sie fand die "Polyamorie" "unsexy".

Aber da habe ich ihn wohl wirklich kontrolliert. Es war mir aber auch extrem wichtig.
****ex Mann
37 Beiträge
Wir haben uns regelrecht darüber gestritten, weil er meinte, es sei seine Sache, wann er diese Dinge neuen Leuten sagt.

Ja, das denke ich aber auch. Wirst ihm ja kein Protokoll auferlegen wollen,
das er dann bei seinem Vorstellungsgespräch abzuarbeiten hat. *zwinker*
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ich empfehle als Anregung zum Thema den Film "Happy Few". Habe ich mir gesten angesehen, müsste übers Web zu kriegen sein.

Zwei Paare beginnen eine sehr sexlastige Beziehung zu jeweils dem anderen Partner.
Und erst mal läuft alles bestens. Bestimmt die Hälfte der Zeit. Selbstverständlich sind sie nicht eifersüchtig. Selbstverständlich ist alles total easy. Aber es wird zu Vieles nicht gesagt, was geklärt werden müsste. Und dann kommen die Zweifel und die Projektionen. Die Eifersucht. Schließlich werden Regeln eingefordert. Solange bis irgendwann eine aussteigt .... und am Ende sind es wieder zwei einzelne Paare.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Na, er lernt ja noch *gg*

Ok dann gibt es ja noch Hoffnung *ggg*

Hm. Ist denn Nachfragen per se Kontrolle? Also: "Wie war Dein Abend mit XYZ?". Und "Wie fühlst Du Dich denn jetzt, war's schön?" So etwas.


Nein.
Doch Menschen mit dem Bedürfnis nach Freiraum, Menschen die Ihre Geheiminisse brauchen, Menschen die gerne Ihr eigenes Leben leben ....... empfinde es oft so.

Ein Mensch der ehrlich und offen mit dem/der Partner/in kommunizieren will, den muss man nichts fragen ..... Er / sie erzählt von ganz allein alles, was im Leben so geschieht.

Ich finde es normal alles was geschieht und was mich bewegt zu erzählen, doch sehr viele Menschen empfinden das völlig anders.

Du schriebst selbst lügen geht gar nicht.
Sehe ich genauso und noch viel strenger als du.

Weil er mich bis dahin nie so offen angeschwindelt hat, weil ich verstehe, warum er es getan hat und weil ich ihn liebe *g*

Ein Lügner schwindelt ( welch Verniedlichung für ein schlimmes Verhalten ) nie offensichtlich.

Daher wäre es für mich unmöglich jemanden zu lieben, der genau das getan hat ... Ob er/sie mich nun persönlich belügt oder nicht spielt keine Rolle.
Es genügt er/sie handelt so.

Der Spruch .... Wer einmal lügt .....
trifft immer zu.

Ein Casanova wird nie treu sein.
Ein Mensch, der notorisch lügt, nie ehrlich sein.
Ein großzügiger Mensch wird kein Geizhals.
Ein hilfsbereiter Mensch nie ein Egoist.

Ist mir also Ehrlichkeit und Offenheit wichtig, muss die Basis stimmig sein.
Er belügt seine Ehefrau und sich selbst ..... Hoffen kann man, das er sich ändert, doch die Veränderung wird nicht geschehen.

Du wirst also mit seiner verschwiegenen ( harmlos ausgedrückt ) Art leben müssen, ändern wirst du es nicht.
Aber du selbst wirst dich verändern ...... Dein Misstrauen wird ins unermessliche steigen und Vertrauen ist irgendwann nur noch ein schöner Traum, egal wen du lieben wirst.

Sorry *g* falls ich nun zu ehrlich und offen geschrieben habe, was ich denke.
Ich will dich nicht verletzen und was du tust und wen du liebst ist selbstverständlich Deine Entscheidung.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Ahja_Baerli
Ein Lügner schwindelt ( welch Verniedlichung für ein schlimmes Verhalten ) nie offensichtlich.

Ganz ehrlich: Ich hab das Wort "schwindeln" bewusst gewählt, denn ich weiß, dass er die Sache ganz anders sieht. Er hat die Wahrheit "aufgeschoben". Ich habe da, je nach Tagesform, unterschiedliche Gefühle zu. Auf jeden Fall ist es eine Lüge, nur da ich sie verstehe, brauche ich mich im Moment nicht so furchtbar gekränkt fühlen.

Daher wäre es für mich unmöglich jemanden zu lieben, der genau das getan hat ... Ob er/sie mich nun persönlich belügt oder nicht spielt keine Rolle.
Es genügt er/sie handelt so.

Der Spruch .... Wer einmal lügt .....
trifft immer zu.

Richtig. Denn wir alle lügen. Ich habe auch schon gelogen, ich habe auch schon meinen Partner angelogen. Aus ähnlichen Gründen: Weil ich nicht wusste, ob die Sache der Aufregung wert war, und hinterher hat sich alles in Luft aufgelöst und wir mussten über die Sache nie mehr reden.

Natürlich weiß ich nicht, ob er mich nicht in krassen Dingen schon angelogen hat. Und natürlich stelle ich mir die Frage, ob er weiter so lügt, wie er es in seiner Ehe getan hat. In schwachen Momenten habe ich große Zweifel. Aber ganz ehrlich: In einem Jahr ist mir nie etwas aufgefallen, und er war auch immer sehr offen, was das Anbändeln mit anderen Frauen anbelangte. Ich war auch - auch bei dieser Frau - immer über jeden Schritt informiert, den er tat. Nur dann kam die Sache mit dem "Pizza essen". Das ist das erste Mal, dass ich ihn bei einer Lüge ertappt habe.

Und für mich gilt auch: Einmnal ist kein Mal. Es darf halt nicht mehr vorkommen.

Ist mir also Ehrlichkeit und Offenheit wichtig, muss die Basis stimmig sein.
Er belügt seine Ehefrau und sich selbst ..... Hoffen kann man, das er sich ändert, doch die Veränderung wird nicht geschehen.

Ich finde, es kommt immer darauf an, warum man lügt. Er hat sich aber vor einem "Jahr" geoutet, als seine Polyamorie öffenltich gemacht gegenüber vielen Freunden und ein paar Bekannten, um nicht mehr lügen zu müssen. Das sagt er. Darin übt er sich nun. Und damit fällt er aus vielerlei Gründen zurzeit immer wieder auf die Nase. Weil er sich nicht immer traut, die ganze Wahrheit zu sagen, aber auch, weil sich Menschen von ihm abwenden, da sie nicht mit seiner "Vielweiberei" klarkommen. Ich habe das selbst ein paar Mal beobachtet. Und jetzt macht er eben auch noch die Erfahrung, dass sich Frauen, mit denen er gerne anbändeln würde, abwenden, weil sie die Polyamroie nicht "sexy" finden.

Seine Ehefrau bittet ihn explizit, ihm keine Details zu erzählen. Das hatte er schon mal, vor seinem "Outing". Das zwingt ihn quasi zu "Auslassungen" oder Lügen. Er sagt dann, er geht tanzen, das ist auch wahr, denn das hat er auch vor, nur wenn er dann in meiner Wohnung ist und mich abholen will, machen wir halt doch was anderes *zwinker* Das ist genau dieselbe Lüge, der er mir mit dem "Pizza essen" aufgetischt hat. Seine Frau erwartet das so, ja will das explizit so, von mir kriegt er verbale Ohrfeigen, wenn er das tut.

Ich bin diesen Weg (erste Schritte in der Polyamorie) schon vor 15 Jahren oder so gegangen. Mein Freundeskreis kennt mich und wundert sich nicht, wendet sich mit Sicherheit auch nicht mehr ab, wenn sie mitkriegen, dass ich mehrere Freunde habe. Er wird noch vieles lernen, und die Enttäuschungen, aber auch die Freuden, die durch sein "Coming out" entstehen, werden ihn verändern.

Aber du selbst wirst dich verändern ...... Dein Misstrauen wird ins unermessliche steigen und Vertrauen ist irgendwann nur noch ein schöner Traum, egal wen du lieben wirst.

Jetzt übertreib mal nicht. Ich bin einfach überhaupt kein misstrauischer oder eifersüchtiger Mensch. Ich werde im Zweifel einfach meine Konsequenzen ergreifen. Jeder geht unterschiedlich mit diesen Dingen um.
Und darüber hinaus: wenn ich mich durch meine Erfahrungen verändern kann, muss ich auch ihm das zugestehen. Positiv oder negativ.
***as Paar
119 Beiträge
Hallo,
ich kann mir aber auch vorstellen, dass dieses Leben für Deinen Partner eine wahnsinnige Umstellung, ein Tanz auf dem Drahtseil ist. Er wächst in die Sache hinein und ich empfinde es als Statement, dass er seine Beziehungsform im Bekanntenkreis und gegenüber seiner Ehefrau öffentlich gemacht hat. Jeder Beteiligte (in dem Falle seine Frau und Du als Freundin) zieht an ihm, hat seine jeweiligen Wünsche, was er wissen oder auch nicht wissen will, was er wann sagen oder nicht sagen soll. Dass er daran wachsen muss und es ihm nicht auf Anhieb gelingt, diesen unterschiedlichen Einstellungen gerecht zu werden, kann ich nachvollziehen. Und ich kann es verstehen, dass er dann aber auch für sich einfordert, Dinge, die sein Leben betreffen, auch an der für ihn passenden Stelle zu formulieren. Ich kann mir vorstellen, dass er dieser oder später auch anderen Frauen die Wahrheit dosiert präsentieren wollte/will. Weil ehrlich, wie groß sind denn praktisch seine Erfolgsaussichten, wenn er gleich das Gesamtkonstrukt präsentiert? Ich meine, es ist ja eher nicht das übliche Konstrukt und dass, was sich die meisten Frauen erträumen. Aber vielleicht erhofft er sich einfach auch nur eine höhere Erfolgsaussicht, wenn er den Frauen die Chance gibt, in diese Beziehungsform reinzuwachsen. Und er hat formuliert, dass er eine offene Ehe führt, es hat dann schon eine Logik, dass es zu der offenen Ehe auch mehrere Frauen gibt und erst, wenn sie dazu konkret gefragt hätte, und er dann eure Beziehung geleugnet hätte, wäre es für mich "lügen" gewesen.
Ob nun seine von mir vermutete Denk- und Vorgehensweise "fair" ist, war jetzt nicht mein Thema.
Liebe Grüße
FEMas
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Bringschuld des Polyamoren!
Hallo Femas,

vielen Dank für Deine Meinung.

ich kann mir aber auch vorstellen, dass dieses Leben für Deinen Partner eine wahnsinnige Umstellung, ein Tanz auf dem Drahtseil ist. Er wächst in die Sache hinein und ich empfinde es als Statement, dass er seine Beziehungsform im Bekanntenkreis und gegenüber seiner Ehefrau öffentlich gemacht hat. Jeder

Natürlich. Aber das war seine Entscheidung, hinter der ich zu keinem Zeitpunkt gestanden habe, da sie für uns alle ausschließlich Probleme verursacht hat. Nur er muss sich jetzt nicht mehr ganz so sehr verstecken, aber auch das ist nicht so, wie er es sich gewünscht hätte, denn seine Frau will ja von der Polyamorie gar nichts wissen. Ich bin da ein wenig "bitter" und kann mich nicht wirklich darüber freuen. Das ist schon ein Knackpunkt zwischen uns, denn er ist stolz auf das, was er getan hat, ich fand es nicht so schlau und für unsere Beziehung eher kontraproduktiv.

Beteiligte (in dem Falle seine Frau und Du als Freundin) zieht an ihm, hat seine jeweiligen Wünsche, was er wissen oder auch nicht wissen will, was er wann sagen oder nicht sagen soll. Dass er daran wachsen muss und es ihm nicht auf Anhieb gelingt, diesen unterschiedlichen Einstellungen gerecht zu werden, kann ich nachvollziehen.

Ja natürlich, das ist es mal sehr schwierig, und dafür habe ich auch vollstest Verständnis. Das heißt aber nicht, dass ich Dinge, die gar nicht gehen, unkommentiert lasse.

Und ich kann es verstehen, dass er dann aber auch für sich einfordert, Dinge, die sein Leben betreffen, auch an der für ihn passenden Stelle zu formulieren.

Kann ich auch, aber das hat Grenzen!

Ich kann mir vorstellen, dass er dieser oder später auch anderen Frauen die Wahrheit dosiert präsentieren wollte/will. Weil ehrlich, wie groß sind denn praktisch seine Erfolgsaussichten, wenn er gleich das Gesamtkonstrukt präsentiert? Ich meine, es ist ja eher nicht das übliche Konstrukt und dass, was sich die meisten Frauen erträumen. Aber vielleicht erhofft er sich einfach auch nur eine höhere Erfolgsaussicht, wenn er den Frauen die Chance gibt, in diese
Beziehungsform reinzuwachsen. Und er hat formuliert, dass er eine offene Ehe führt, es hat dann schon eine Logik, dass es zu der offenen Ehe auch mehrere Frauen gibt und erst, wenn sie dazu konkret gefragt hätte, und er dann eure Beziehung geleugnet hätte, wäre es für mich "lügen" gewesen.

Da bin ich völlig anderer Meinung! Auslassungen sind genauso Lügen wie konkrete Falschaussagen. Ich habe das schmerzhaft (bei ihm) am eigenen Leibe erfahren müssen. Er sagte mir zu Beginn unserer Beziehung, dass er in einer offenen Beziehung lebe, damals wusste seine Frau davon gar nichts - obwohl das Thema in der Vergangenheit wohl mal angeschnitten worden war. Ich hab mich eine Weile gewundert, warum er nicht einfach mal einen Samstagnachmittag mit mir verbringen kann und abends immer so früh nach Hause muss. Als ich es dann erfuhr, war ich schon so verliebt, dass ich mich auf eine weitere Beziehung einließ. Und dann hat er die Beziehung ja auch ganz schnell versucht zu öffnen.

Natürlich sind die Erfolgsaussichten schlechter, wenn man von Anfang an sagt, dass man nicht nur eine langweilige Ehefrau sondern eine oder mehrere zusätzliche Freundinnen hat. Ich hab das auch schon erlebt, bei mir hat sich auch schon ein Mann verabschiedet (obwohl er es von Anfang an wusste), ein anderer hat versucht, mich aus der Beziehung zu ihm zu lösen, da diese Poly-Sache ja nichts für mich wäre....
Und gerade weil es nicht die übliche Konstellation ist, wie Du sagst, sollte er seinen Status von Anfang an klarstellen. Von selbst kommt eine potenzielle Geliebte wohl kaum darauf. dass der Mann mehrere feste Partnerinnen hat, sie wird eher annehmen, dass es mit seiner Ehefrau nicht mehr so prickelnd ist.

Unter "offenen Ehe" hatte die neue Frau übrigens wohl verstanden, dass er einfach mal ab und zu fremdgeht. Als sie erfuhr, dass es viel mehr als das ist, hat sie sich verabschiedet.

Ob nun seine von mir vermutete Denk- und Vorgehensweise "fair" ist, war jetzt nicht mein Thema.

Meine schon. Ich fände diese Denkweise unmoralisch.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Filmtipp
Ich empfehle als Anregung zum Thema den Film "Happy Few". Habe ich mir gesten angesehen, müsste übers Web zu kriegen sein.

Zwei Paare beginnen eine sehr sexlastige Beziehung zu jeweils dem anderen Partner.
Und erst mal läuft alles bestens. Bestimmt die Hälfte der Zeit. Selbstverständlich sind sie nicht eifersüchtig. Selbstverständlich ist alles total easy. Aber es wird zu Vieles nicht gesagt, was geklärt werden müsste. Und dann kommen die Zweifel und die Projektionen. Die Eifersucht. Schließlich werden Regeln eingefordert. Solange bis irgendwann eine aussteigt .... und am Ende sind es wieder zwei einzelne Paare.

Ich hab mir diesen Film gestern angschaut, ich habe aber etwas länger suchen müssen, bis ich ihn gefunden habe. Er heißt bei uns "Quartett d'Amour - Liebe wen Du willst", die englische Version nennt sich "Four Lovers".

Ich fand den Film wunderschön, auch wenn die Kritiken nicht so toll sind. Er fließt so vor sich hin und wertet nicht, das gefällt mir. Die Paare gehen sehr offen, ehrlich, aber auch naiv an die Sache ran, und so menschelt es nach einer Weile arg, wie Felix schon sagt gibt es Eifersucht, es werden hilflos neue Regeln festgelegt....
Der Film urteilt nicht, er propagiert auch nicht die Polyamorie, er zeigt einfach, wie so etwas ablaufen kann. Er spiegelt sehr viele der Erfahrungen wider, die ich selbst auch immer wieder gemacht habe.

Lieben wen man will ist eben doch nicht so einfach und frei, wie es klingt. Der Faktor Mensch gestaltet es ein wenig schwierig *zwinker*
****ex Mann
37 Beiträge
Filmtip II
Genau!

Ich, nein wir haben ihn uns auch angesehen. Ich fand ihn auch sehr .. naja .. eigentlich wie Fly es beschrieben hat.

Irritierend fand ich nur zu Beginn den rasanten und anfangs nicht weiter beschriebenen Schritt vom (ersten!) Kennenlernen zum wir-fahren-jetzt gemischt-nach-Hause-und alles-ist-okay. Da hatte ich ein 1-m grossen Fragezeichen über meinem Kopf schweben. Wird im nachhinein auch nicht wirklich nachvollziehbar erklärt, aber es gibt noch einen kleinen Kick am Ende.

Jedenfalls sehr sehenswert zum Thema und ich würde sehr gerne mehr davon sehen.
Meinen Dank an Felixx! =)

Gibts hier eigentlich einen eigenen Thread mit Filmtips?
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
****ex:
Gibts hier eigentlich einen eigenen Thread mit Filmtips?

Ja, unter Poly und Medien.

Es ist in meinem Augen ein Film über ein Zuwenig an Information, was viel Raum für Projektionen und Spekulationen bietet.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Felix
Ja, da wird zu wenig über die Sache selbst geredet, die Leute setzten sich zu wenig mit dem auseinander, was da wirklich geschieht. Aber: Hinterher ist man immer schlauer.

So erlebe ich das immer wieder. Klar, ich bin da reflektierter, und meine Partner auch, aber an viele Dinge gehen wir sehr unbedarft und naiv ran, einfach weil sie bisher nie Thema waren und wir das noch nicht anders gelernt haben, und das führt dann eben zu Reibungen.

Wenn ich mir vorstelle, dass die beiden Paare im Film mehr über ihren Partnertausch und die damit verbundenen Gefühle geredet hätte... wäre dann nicht viel kaputt geredet worden? Und wären dann nicht vielleicht schon Probleme in der Theorie entstanden, bevor sie in der Praxis überhaupt wichtig werden?

So viel falsch gemacht haben die Paare im Film nicht, finde ich. Nur: Hinterher ist man immer schlauer...
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
vielleicht.....
....ist es sogar das Beste unbedarft daran zu gehen.
Denn es lässt sich nichts im Leben durchplanen und durchstrukturieren, so gern man gewisse Dinge auch in einer Ordnung hätte.
Das Leben hat so seine eigene Dynamik und in der Thematik ist es sicherlich noch weniger einfach mit Widrigkeiten umzugehen.

Jeder hat seine eigene Vorstellung wie es umgesetzt werden könnte, doch werden sie nicht immer 100% umsetzbar sein. Grad wenn mehrere Menschen liebevoll miteinander zusammen sein wollen, heisst das aufeinander zugehen wollen. Akzeptanz dem anderen gegenüber und nicht Ausblenden, dass es ihn gibt.
Es ist eine nicht leichte Aufgabe, ich weiss.......aber mein Gefühl sagt, es ist möglich.

Wichtig ist für mich in der Kommunikation zu bleiben und keine Heimlichkeiten zu haben, Fragen stellen zu dürfen und darauf eine authentische Antwort zu bekommen.
Und wenn mal keine Kommunikation stattfinden kann, aus welchen Gründen auch immer, bei mir zu bleiben und mir treu zu bleiben.
In mich hineinhorchen und schauen, wo es grade piekst und drückt und wo ich ein Defizit spüre.......um dann zu schauen ob ich dieses Defizit nicht auch anderweitig ausgleichen kann.

Und wenn auch das nicht möglich ist, versuchen es so anzunehmen wie es halt ist.

Polyamorie Beziehung ist für mich Neuland, von daher kann ich jetzt nicht grossartig von Erfahrungen berichten, sondern nur davon wie es sich für mich gut anfühlt.
Und da ist kein Begriff wie Kontrolle dabei, sondern nur "im Vertrauen sein und bleiben zu wollen"
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