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Wo hört Information auf, wo fängt Kontrolle an?

****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Wo hört Information auf, wo fängt Kontrolle an?
Mein Partner und ich ecken immer wieder beim Thema "Kontrolle" an. Ich würde gerne wissen, wie Ihr das seht und wie Ihr ähnliche Dinge handhabt.

Wir leben poly, das heißt beide haben wir zurzeit noch eine weitere - relativ feste - Beziehung, aber es können noch weitere hinzukommen. Ich bin momentan etwas ruhiger, was das Kennenlernen anderer Männer anbelangt, er hat aber vor kurzem eine neue Frau kennen gelernt, und da kam das Thema erneut hoch.

Unsere Vereinbarung ist, dass wir uns gegenseitig über Dates mit neuen Partnern informieren und dass wir uns auch berichten, wie es war. Er ist recht neu in der "Poly"-Sache, ich habe schon mehr Erfahung.

Und so ist beim Kennenlernen und ersten Treffen mit der neuen Frau aus meiner Sicht so einiges schief gegangen. Er hat mich nicht sofort informiert, wie vereinbart, sondern erst später, nachdem ich zufällig x Mal versucht hatte, ihn zu erreichen, er aber nicht ans Telefon ging, weil er gerade mit dieser Frau beschäftigt war. Dummer Zufall. Er hat dann auch nur per SMS von "Pizza essen" gesprochen und erst am nächsten Tag zugegeben, dass er Sex hatte (obwohl ich mir das schon gedacht hatte). Und er hat der Dame nicht, wie vereinbart, erzählt, dass er mit mir (oder einer Frau wie mir) eine Beziehung führt, sondern nur davon, dass er verheiratet ist und seine Frau einverstanden ist mit seinen Eskapaden.

Ich weiß, warum er so vorgegangen ist. Er hat mir nicht sofort die Wahrheit gesagt, weil er es mir persönlich sagen wollte. Er hat sich nicht getraut. Er hat der anderen Frau nicht von seinem Beziehungsstatus erzählt, weil er Angst hatte, dass sie ihm dann weglaufen würde. Außerdem hat er sein Leben lang so gelebt, er hat seinen Frauen nie die Wahrheit sagen können.

Wir haben die Angelegenheit mittlerweile umfangreich besprochen, er weiß, dass er mein Vertrauen verletzt hat, ich weiß, warum es passiert ist. Ich gehe davon aus, dass es nicht mehr vorkommen wird. Alles klar soweit.

Aber: Immer wieder, wenn ich ihn frage, wie ein Date mit dieser Frau gelaufen ist, versteht er das als Kontrolle. Er erzählt mir widerwillig, was passiert ist, immer wieder aber betont er, dass ich nicht seine "Kontroll- und Steuerungsinstanz" sei.

Ich verstehe nicht so recht, was er damit meint, vielleicht kann mir jemand anders weiterhelfen. Ich will ihn nicht kontrollieren, prüfen ob er alles "richtig" macht. Ich will wissen, wo ich stehe, und ich finde das auch nicht zu viel verlangt.

Ich würde mich freuen, wenn mir andere ihre Meinung dazu sagen würden: Kontrolliere ich tatsächlich, wenn ich frage, was mit anderen abläuft? Wo hört Information auf und wo fängt Kontrolle an? Ich will nicht kontrollieren, ich fände es furchtbar.
Ich kann Dich sehr gut verstehen
Hallo Flyred, aktuell geht es bei meiner Frau und mir um dasselbe Thema. Wir stellen dabei fest, dass wir uns beide viel besser fühlen, wenn wirklich die Wahrheit gesagt wird. Dabei geht es nicht darum, sexuelle Details zu erfahren, sondern dass wir uns gegenseitig sicher sein können, was unsere Beziehung angeht.
Was Du erlebt hast, kommt aus meiner Sicht spontan eher einem "Seitensprung" nahe, und das ist nicht ok, wenn es anders vereibart ist, und die Freiheiten, die man sich gegenseitig einräumt, auf dieser Vertrauensgrundlage beruhen.
Wenn er Angst hatte, dass die andere bei der Wahrheit wegläuft, ist dies für mich sowieso fragwürdig. Denn das bedeutet ja, dass die andere sich Hoffnung auf (exclusive?) Beziehung machen könnte, auch nicht gut.
Ich selbst habe Menschen erlebt, die ganz selbstverständlich lügen (in allen Lebensbereichen) und habe erhebliche Probleme damit. Ich halte das nicht für gut und gesund, aber das soll jeder mit sich ausmachen.
Ich empfinde Deinen Wunsch nach Information absolut nicht als Kontrolle, sondern als wesentlichen Bestandteil für eine vertrauensvolle Beziehung. Wo genau Kontrolle anfängt, kann ich im Moment nicht gut beantworten.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Pan
Danke Pan für Deine Antwort.

Ich verzeihe ihm diesen "Seitensprung", denn es ist tatäschlich das erste Mal, dass er mir eine neue Frau vorstellt und ich weiß, dass er sich erst mal an die Offenheit gewöhnen muss. Bisher war ich viel umtriebiger und habe ihn viel häufiger mit diesen Situationen konfrontiert.

Nein, mir geht es auch nicht um sexuelle Details, Gott bewahre.

Ich fühle mich mit der Wahrheit auch immer gleich viel wohler. Er hatte letzten Mittwoch ein weiteres Date mit der Frau, und als er von "tanzen" (er tanzt Salsa und hat diese Dame beim Salsa kennen gelernt) sprach, ist mir gleich schon wieder ganz übel geworden. Erst nachdem ich ihn aufgefordert habe, keine Beschönigungen mehr zu verwenden, gab er zu, dass er auf Sex hoffte, der aber wahrscheinlich nicht stattfinden würde, weil die Frau nach der Offenbarung seines wahren Beziehungsstatus wohl etwas abgetörnt war.
***ca Frau
372 Beiträge
Bei uns...
nun ich hinterfrage nicht wie etwas abläuft und meine Partner auch nicht.

Wir fragen wie es war und am Anfang fragen wir auch nach, wie der andere denn es empfand, ob es evt eine neue Beziehung werden könnte.

Details sind aber die private Sache der beiden. Ich möchte auch nicht das eine andere Partnerin alles ganz genau weiß, was ich mit Ihm mache.Das geht auch niemanden was an.
Klar sagen wir uns, ob wir Sex hatte...aber wie wann und wo bleibt doch bitte bei denen die dabei waren.

Um zu wissen wo ich "stehe" frage ich meinem Partner direkt!
Denn was er mit anderen macht, hat ja überhaupt nichts mit mir bzw uns zu tun !


Um dir zu sagen ob du kontrollierst, müßte ich sicher viel mehr wissen.....
***ca Frau
372 Beiträge
noch vergessen...
wenn es einmal Sex gab zwischen zweien...wird aber auch nicht jedesmal berichtet ob es Sex gab oder nicht.
Wenn zwei zusammen sind und es welchen gab, kann man davon ausgehen, das es wieder welchen gibt *zwinker*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Neica
Es geht ja jetzt erst mal um den Anfang einer Beziehung. Und da war unsere Vereinbarung, dass wir den anderen vor einem Date, aus dem eventuell mehr werden können informieren.

Wenn die Beziehung dann läuft, käme ich mir albern vor, wenn er mich ständig über möglichen Sex informieren würde.

Bei neuen Kontakten möchte ich aber schon zunächst mal informiert werden, dass es da wen gibt und wie er das empfindet.

Das Ganze gilt natürlich auch anders herum.
***ca Frau
372 Beiträge
okay
dann habe ich deinen Beitrag völlig falsch verstanden *sorry*

Wir informieren uns auch wenn wir Dates mit anderen haben. Wenn es sponntan war, dann danach.

Aber wie gesagt, ich frage dann nur wie es denn so war. Wenn er noch abwarten will und keine Ahnung hat...

Meinen Status brauche ich dann ja auch noch nicht hinterfragen...das wird ja erst sich zeigen wenn die andere auch Partnerin wird bzw ist
*********under Frau
4.365 Beiträge
Das ist auf Grundlage Deines Beitrages gar nicht so leicht zu beantworten.

ich bin der Meinung das sich die gegenseitige Information über weitere Kontakte zu anderen Menschen sich nicht miteinander als Regel vereinbaren lässt. Wenn dann nur für eine gewisse Zeit.
Es sollte selbstverständlich sein und nicht nur das. Mir selbst macht es Freude zu berichten und zu erfahren.

Nun ist es bei Euch so das Du es unbedingt wissen willst und er es als Kontrolle empfindet.

Es ist Kontrolle wenn Du es verlangst und es ist Kontrolle wenn er es so empfindet.
Er scheint mehr Affären haben zu wollen und am liebsten heimlich nicht Dir, aber den anderen freuen gegenüber weil die sich sonst abwenden von Ihm.

Du möchtest wissen wie er zu Dir steht und das auch offen und ehrlich nicht nur Dir, sondern auch den anderen Frauen gegenüber, denn sonst ist es nichts anderes als verlogen. Das willst Du kontrollieren weil Du Ihm nicht traust, richtig?
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Froleinwunder, wir sind in der Anfangsphase, es ist sein erstes Date mit einer anderen Frau.

Aber ja, Du hast Recht, da habe ich wohl tatsächlich kontrolliert. Ich habe aus der Vergangenheit geschlossen, das er der neuen Frau ebenso die komplette Wahrheit verschweigt wie mir damals. Und als sich das dann als wahr herausstellte, habe ich natürlich auch entrüstet reagiert.

Stimmt, da traue ich ihm nicht. Aber vielleicht ist das ja jetzt geklärt, er hat ja gesagt, er wisse nicht recht, wie er vorgehen soll, er wäre unsicher gewesen.

Mir macht es auch sehr viel Freude zu berichten, aber wenn ich dann als Reaktion ein mürrisches Gesicht und ein "du siehst ihn ja viel häufiger als mich" höre, dann werde ich auch weniger offen. Das müssen wir noch üben. Und ich bin sicherlich auch nicht immer unfehlbar *zwinker*
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Neica
"Aber wie gesagt, ich frage dann nur wie es denn so war. Wenn er noch abwarten will und keine Ahnung hat..."

Was meinst Du damit?
Es würde für mich auch sehr darauf ankommen, wie die Fragen gestellt wurden. Die Formulierung macht es aus.
***ca Frau
372 Beiträge
naja, manchmal weiß man doch noch gar nicht ob die Person die man da kennengelernt hat mehr wird als ein Flirt!

Aber ich habe auch Freude daran es meinen Partner zu erzählen, wenn ich was erlebe und anders rum auch. Auch wenn es bedeutet, das man kurz komische Gefühle beim anderen auslöst *zwinker*

Vielleicht will er dir ja nichts sagen, weil er erstmal in ruhe abwarten mag?*nachdenk* und vielleicht muß er es ja tatsächlich noch lernen, das es nicht zum Problem wird, wenn man was berichtet....

Reden hilft ja meist.... kann man es ihm an Beispielen deutlicher machen (wahrscheinlich hast du das schon versucht....)

und was SonnenbrilleHH sagt kommt ja auch noch dazu...
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
****ed:
Ich will ihn nicht kontrollieren, prüfen ob er alles "richtig" macht. Ich will wissen, wo ich stehe, und ich finde das auch nicht zu viel verlangt.


Also für mich (!) IST das Kontrolle *zwinker*
Du kontrollierst vielleicht nicht ihn und sein Handeln, aber du überprüfst ständig, wo du selbst stehst. Überprüfen = Kontrolle

Ich würde mich vielleicht fragen, woher dieses dringende Bedürfnis kommt?

Warum kannst du ihn nicht "machen lassen"?
Zumal er es ja anders gewöhnt ist. Und aus dieser Gewohnheit herauszukommen, kann sehr schwer sein.
Ich denke, dass du das mit Nachfragen eher verstärkst und Fakt ist meiner Meinung nach auch: Wenn er sich kontrolliert fühlt, dass lässt sich nicht objektiv beurteilen, ob er damit nun Recht hat oder nicht.

Vielleicht solltest du eher schauen, ob du es schaffst, da mehr loszulassen und ihm Vertrauen zu schenken, so dass du dich nicht nach jedem Date rückversichern musst.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Neica
aja, manchmal weiß man doch noch gar nicht ob die Person die man da kennengelernt hat mehr wird als ein Flirt!

Das zählt für mich ehrlich gesagt nicht. In seinem Fall was das so:

Er kennt und hofiert die Dame seit einigen Monaten. Dann gingen sie Cocktails trinken. Dann haben sie sich geküsst. Und dann hat sie ihn auf eine Pizza eingeladen.

Er sagt dazu, dass er , als er zum Pizza-Date zu ihr nach Hause fuhr, ja nicht wusste, ob es zu Sex kommen würde. Ne, weiß man natürlich nie. Aber er wusste durchaus, was er wollte, warum er sie seit monaten umflirtete, und das hätte er auch kommunizieren können. Selbst ich hatte mir ja denken können, dass er bei ihr zuhause nach dem Kuss in der vorherigen Woche nicht brav am Wohnzimmer Tisch mit ihr Pizza isst. Ich habe mich verschaukelt gefühlt, als er das behauptete.
Mein Eindruck ist der folgende:

Ihr seid beide polyamor veranlagt, Du hast Erfahrung mit der polyamoren Lebensweise, er hat bisher "don't ask, don't tell"-Beziehungen geführt.

Du würdest gerne Deine Lebensweise beibehalten, er ist sich offenbar noch nicht im Klaren, ob er das kann.

Kommt mir irgendwie bekannt vor... *zwinker*

Ich wünsche Euch viel Glück und das Ihr einen gemeinsamen Weg findet.

LG
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Was machst du denn mit der Information? Woraus ziehst du Schlüsse "wo du stehst"? Vielleicht steckt in dieser Antwort auch die Antwort auf deine Frage.

Ich neige zur Metainformation. Alles ist grundsätzlich kommuniziert und alle anderen Infos werden nicht in Form von Berichten gegeben. Meine Partner sind kein meine Anlaufstellen bei neuen Kontakten. Da bekomme ich nicht das was ich will, Mädchen-Gespräche.
Leider (oder zum Glück?) sind meine Partner keine Zen-Meister. so lange ich selbstverständlich mit allem umgehe, so lange tun sie es auch. Fange ich an aufgeregt zu sein und würde ich Beziehungsinterna besprechen wollen, kommt da eine ganz ungute Energie in alles.

Einschränkend - ich lebe kein geschlossenes Dreieck, Viereck oder was auch immer. Da sehe ich es anders. Wenn alle mit allen eine romantische Beziehung leben. Wenn es ein Geflecht ist und jeder macht was er will und wählt seine Gefährten für sich selbst, sehe ich detailgetreue Ehrlichkeit mit Zeitangaben und was wo wie passiert ist als negativer Ausdruck von Eifersucht und tatsächlich ein Kontrollversuch, einer Sache die gar nicht zu kontrollieren ist.

Poly heißt für mich u.a. genau, dass niemand nur deshalb nicht weiß wo er steht, weil es vielleicht mal neue Impulse gibt (das heißt ja noch lange nicht, dass das echte Wegbegleiter werden..möglich aber nicht sehr oft wahrscheinlich).
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Tinchenbienchen
Also für mich (!) IST das Kontrolle *zwinker*
Du kontrollierst vielleicht nicht ihn und sein Handeln, aber du überprüfst ständig, wo du selbst stehst. Überprüfen = Kontrolle

Ich würde mich vielleicht fragen, woher dieses dringende Bedürfnis kommt?

Das ist eine gute Frage, das habe ich mich auch selbst schon gefragt. Ich glaube einfach, dass mir diese Struktur der offenen (oder poly) Beziehung zu wenig Halt gibt. Gleichzeitig will ich sie ja, weil ich das Konzept der Treue ganz anders verstehe. Und um ein bisschen Halt zu haben, möchte ich einfach wissen, wo ich stehe. Ich fühle mich sonst zu unsicher, ich bin so stark einfach nicht. Das ist aber nichts, was ich an mir schlimm finde, ich habe nicht das Gefühl, irgendwen damit zu sehr einzuschränken.

Hinzu kommt noch, dass er seine Frau in seiner Ehe viele Jahre betrogen hat. Die Ehe ist erst seit knapp einem Jahr offen. Ich finde das schrecklich, sie führt jetzt eine Beziehung, die sie nie führen wollte. Ich will mit ihm sprechen, bevor sich Dinge einschleifen, die einen in eine Richtung zwingen, die man nicht will, die einen letztendlich trennt. Genau das habe ich selbst auch schon erlebt. Meine Ehe ist daran kaputt gegangen.

Ich habe wohl tatsächlich kein Vertrauen darin, dass er sich mir gegenüber anders verhält als seinen anderen Frauen gegenüber. Aber er kann lernen, offener zu sein und ich kann lernen, ihm zu vertrauen. Dafür brauchen wir aber eine Weile.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Pixie
Was machst du denn mit der Information? Woraus ziehst du Schlüsse "wo du stehst"? Vielleicht steckt in dieser Antwort auch die Antwort auf deine Frage.

Da es das erste Mal war, dass er eine neue Frau getroffen hat, habe ich ihn gefragt, was er ihr denn über seinen Beziehungsstatus gesagt hat. Er meinte nur, dass er verheiratet ist und eine offene Ehe führt. Denn er wisse ja nicht, wohin diese Beziehung führen würde - implizit, so verstehe ich das: warum schlafende Hunde wecken, wenn es nicht nötig ist. Das fand ich schlimm, denn die beiden flirteten seit Monaten miteinander, und auch wenn er nicht wusste, wohin sie will, so wusste er doch sehr genau, wohin er will: in ihr Bett, in eine (lockere) Beziehung - das hat er später gesagt.

Als ich erfuhr, dass er ihr nicht gesagt hat, dass es neben seiner Ehefrau noch eine andere Frau gibt, hab ich mich wie ein Häufchen Dreck unter den Teppich gekehrt gefühlt. Auch die Tatsache, dass er ihr gesagt hat, dass er mit seiner Frau eine offene Ehe führt, und dass sie das beeindruckt hat, fand ich schlimm, denn das stimmt einfach nicht. Die Ehefrau will keine offene Ehe und duldet mich mit Schmerzen, weil es nicht anders geht.

Ich hab gedacht, dass er sich vielleicht nicht sicher ist, ob er bei mir bleiben will und mich deshalb verschweigt. Und ich habe mich an die Zeit erinnert, als ich ihn kennen lernte. Da hat er mir auch erzählt, dass er eine offene Ehe führt. Das war auch - freundlich ausgedrückt - nicht wahr, und als ich das volle Ausmaß seiner Beziehung verstand, steckte ich schon so tief drin, dass es sehr schmerzhaft wurde. Ich wollte einfach auch nicht, dass er das noch mal mit einer Frau macht.

Ich habe auch gemerkt, dass es nicht gut ist, Beziehungsinterna zu besprechen. Darum geht es mir jetzt aber gar nicht. Es geht darum, wie man mit angehenden Beziehungen umgeht. Wenn sie einmal laufen, ist es wieder ganz anders - und hoffentlich viel cooler. Es geht darum, wie man kommuniziert, wenn ein neuer Partner hinzukommt.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Vorteil?
Worin liegt denn der Vorteil, wenn du seine sexuellen Handlungen und die betreffenden Frauen genau kennst?
Weil einen Vorteil muss es ja haben, sonst wäre es dir nicht so wichtig.

Offenheit ist ein schöner Wert, Ehrlichkeit auch.
Mir scheint aber schon sehr eindeutig kommuniziert, dass dein Freund grundsätzlich polyamourös oder einfach promisk handeln will. Da ist er doch ehrlich und offen? Vielleicht will er das einfach als "seins" behalten.

So geht es mir. Ich könnte mir vorstellen, aus freien Stücken weil ich das so fühle nur monogam mit jemand zu sein. Aus welchen 10000 Gründen auch immer. ich kann mir alles mögliche vorstellen...aber ich würde mich auch nicht dem Kontrolldrang eines anderen unterwerfen.
Ich kenne das unausgesprochen und immer wieder locker eingeworfen. Das tötet für mich zwar nicht die Liebe aber die Leidenschaft.
Und es drängt mich zu kindischen Trotzreaktionen. "du willst mich einsperren, du willst mich nur für dich"? Macht mir keinen Spaß, dann habe ich eben Spaß ohne dich.

Ich als Frau, die schon ein paar Jährchen gelebt und geliebt hat, traue mich das zu schreiben. Es würde ja auch kaum jemand mit einer Frau in meinem Alter in Verbindung bringen. Noch dazu wo ich immer so harmlos dreinblicke *zwinker*

Ein Mann denkt vielleicht anders. Er will nicht vor-verurteilt werden.
@****ed: Ich frag mal übertrieben pessimistisch: Wieso glaubst du, das er sich ändern wird?
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@Sonnenbrille
Weil er in den letzten Monaten sehr viel geändert hat.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Und um ein bisschen Halt zu haben, möchte ich einfach wissen, wo ich stehe. Ich fühle mich sonst zu unsicher, ich bin so stark einfach nicht

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. jedoch setzt Du den Fokus dabei darauf was noch bei Ihm andockt oder andocken könnte.
Wir wäre es EURE Beziehung mal in Deinen Focus zu rücken und danach zu beurteile woran Du bei Ihm bist. Was kommt bei Dir von Ihm an und wie verbindlich fühlst Du Dich mit ihm und wie kommt es von Ihm bei Dir an?

Wenn zwischen Euch so weit alles stimmig ist und sich wunderbar anfühlt dann wird auch alles andere Dich/Euch nicht aus der Bahn werfen.

Wie ich es verstehe seit Ihr noch nicht ganz auf auf einer Linie mit den Erfahrungen im polyamoren fühlen und den Umgang damit. Das ist auch verständlich und braucht etwas Zeit. Voraussetzung ist aber ganz alleine Eure Beziehung selbst.
@Tinchenbienchen
In einer Beziehung kann man schon erwarten, dass beide Partner sich gegenseitig unterstützen und sich ein wenig umeinander kümmern.

Aus GfK-Perspektive würde ich annehmen, dass FlyRed ein Bedürfnis nach Sicherheit hat.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kenne ich das Gefühl von Unruhe und Unwohlsein, wenn meine Partnerin mich mit Gefühlen von Unsicherheit "bedrängt". Da ziehe ich mich als erste Reaktion auch schon mal instinktiv zurück. Dann sprechen wir halt 5, 10 oder 15 Minuten später darüber.

@****ed: liege ich mit meiner Annahme "Bedürfnis nach Sicherheit" richtig? Vielleicht auch noch so etwas wie der Wunsch nach Klarheit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit?
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Worin liegt denn der Vorteil, wenn du seine sexuellen Handlungen und die betreffenden Frauen genau kennst?
Weil einen Vorteil muss es ja haben, sonst wäre es dir nicht so wichtig.

Ich will nix von den Frauen wissen. Darum geht es nicht. Ich will auch nicht wissen, was er mit ihnen macht. Ich will aber wissen, ob er noch andere Beziehungen führt und wie er sich diesbezüglich fühlt.

Offenheit ist ein schöner Wert, Ehrlichkeit auch.
Mir scheint aber schon sehr eindeutig kommuniziert, dass dein Freund grundsätzlich polyamourös oder einfach promisk handeln will. Da ist er doch ehrlich und offen? Vielleicht will er das einfach als "seins" behalten.

Wenn er grundsätzlich nicht über seine amourösen Abenteuer reden will, muss er mir das sagen, aber das ist nicht die Art von Beziehung, die ich führen möchte. Dann bin ich weg. Mich interessiert, was er macht, wenn er mich nicht sieht. Dazu gehören seine Hobby, seine Kinder, seine Arbeit und eben auch sein Liebesleben. Ich will ihn nicht einfach nur treffen und so tun, als gäbe es in unserer Welt nur uns. Ich will Alltag mit ihm Leben, an seinem Leben teilhaben, ihn an meinem teilhaben lassen. Wir führen eine Liebesbeziehung, wir haben nicht nur sporadische Sexdates. Nur in dem Fall wäre mir egal, was er sonst noch so macht.


So geht es mir. Ich könnte mir vorstellen, aus freien Stücken weil ich das so fühle nur monogam mit jemand zu sein. Aus welchen 10000 Gründen auch immer. ich kann mir alles mögliche vorstellen...aber ich würde mich auch nicht dem Kontrolldrang eines anderen unterwerfen.

Das vertehe ich, und das würde ich wohl auch nicht. Ich fühle halt nur nicht, dass ich kontrolliere... Es ist mir eine Lebens- oder Beziehungsnotwendigkeit. Ohne die Infos über seine sonstigen Beziehungsaktivitäten ist es mir nicht möglich, mit ihm eine Liebesbeziehung zu führen.
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
@skijunkie
@****ed: liege ich mit meiner Annahme "Bedürfnis nach Sicherheit" richtig? Vielleicht auch noch so etwas wie der Wunsch nach Klarheit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit?

Ja genau. Das ist das bisschen Sicherheit, das ich brauche. Er kann mir keine Sicherheiten geben, das verlange ich auch nicht, das kann ich auch nicht. Aber ich möchte einen Überblick behalten. Wer ist er, wo will er hin, wie fühlt er sich dabei. Welche Position habe ich in seinem Leben.

Das ist für mich genau das, was Polyamorie ausmacht: Die Fähigkeit, darüber zu sprechen. Würden all diese Dinge unter den Tisch gekehrt, würde ich mich so fühlen, als würde ich ihn nicht ganz wahrnehmen (dürfen). Dann könnten wir genauso eine reine Fickbeziehung haben.
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