Für Fly, die zweite.
Hallo Fly.
Danke für Deine rasche Reaktion.
Meiner Antwort möchte ich zunächst Deine Aussage aus Deinem Posting vorausschicken und bitte darum, meine Reaktion immer vor genau diesem Hintergrund zu sehen:
Ich bin in dieser Situation nicht. Ich kann es Dir nicht sagen. Vielleicht ähnlich, vielleicht nicht. Ich bin aber auch nicht Du oder sie. Ich habe viele Jahre offene Beziehungen gelebt, ich habe einen ganz anderen Hintergrund als ihr.
Dennoch gibst Du mir wieder - vor allem am Ende Deines Beitrages sehr schöne Anstösse. Danke dafür! Du gibst mir eine sehr willkommene und wünschenswerte Gelegenheit, mir über gewisse Dinge klar zu werden und auch zu sehen, wo ich selbst noch meine Hausaufgaben zu machen habe.
Auch behalte Dir im Hinterköpfchen, dass wir alle drei "neu im Geschäft" sind und uns das Ganze zwar unheimlich vorkommt, aber wir doch den Mut haben - sei es aus Verzweiflung, aus Liebe, aus Angst (die Gründe sind so vielfältig und kombinierbar wie die individuellen Beteiligten daran) - es zu versuchen. Eben weil uns allen das als die beste Möglichkeit erscheint.
Bedenke: Die erste grosse Last einer Entscheidung ist weg. Jeder hat dazu seinen teil beigetragen, auch wenn nur ich den Vorschlag gemacht habe, waren doch alle damit einverstanden. Und wir sehen es positiv - jedenfalls für den Moment. Nicht zuletzt beschäftige ich mich auch sehr damit.
Zu Deinen Fragen bzw. Deiner Einschätzung:
ne regelmässige Sexfreundin in der Nähe wäre sicher schwierig, da sie dann eher Angst hätte, mich zu verlieren. Bisher hat sie sich immer gegen eine solche Lösung ausgesprochen. Im Grunde macht ihr deswegen auch zu schaffen, dass ich mal mit einer meiner Ex-Freundinnen geschlafen habe, obwohl diese inzwischen wirklick keine Konkurrenz ist. Daher war ihr die Bordell-Lösung auch am liebsten: Nur Sex, keine Liebe, keine Gefahr. Allerdings häte ich doch lieber eine Sexfreundin, weil es doch ein schöneres Erleben ist als im Bordell. Aber darauf sollte ich besser verzichten, das gibt nur Ärger und wir haben indes sowieso genug "Arbeit" zu bewältigen.
Meine Erfahrung - statistisch nicht zu fundieren, aber so war es in all meinen offenen (oder poly) Beziehungen: Wenn einer der Partner diesen Drang nicht hatte, dann bedeutete das auch immer, dass er diesen Drang bei seinem Partner höchstens duldete, meistens aber auch darunter litt.
Bei der Ehefrau meines aktuellen Partner ist das so: Sie würde sich nie erlauben, eine Beziehung zu einem weiteren Mann einzugehen. Das würde ihr Angst machen, auch Angst um ihre bestehende Beziehung mit dem Ehemann, meinem Freund. Was man anderen nicht (wirklich) erlaubt, erlaubt man auch sich selbst nicht.
Die Ehefrau hatte es versucht - sicherlich auch auf "Anreiz" durch ihren Ehemann. Das hat nur zu noch mehr Chaos geführt und sie hat die Versuche schnell drangegeben. Aber sie ist ja nicht Deine Freundin...
Deiner Einschätzung / Erfahrung stimme ich voll zu! Im Umkehrschluss (was Erfahrung, Bewusstsein und Bereitschaft betrifft) muss ich allerdings heftigst widersprechen, denn im realen Leben stehen die Chancen, dass sich drei erfahrene Polyamore das bewusste Ziel setzen nun eine funktionierende 3er-Beziehung zu führen doch wohl eher sehr schlecht. Das macht in der regel niemand.
Ich denke, Du wirst mir zustimmen, dass sich solche Situationen im Grunde fast von alleine ergeben. Bestenfalls - um mal ein wenig Esoterik hier reinzubringen - stellt Dich das Leben vor eine Aufgabe, die Du dann zu bewältigen hast. Wahrscheinlich hast Du diese Aufgabe beim Universum durch Deine Wünsche und Dein Verhalten "selbst bestellt". So sehe ich das bei mir. Und das Universum hat jetzt geliefert!
Wegen diese Ehefrau Deines Partners:
Das sehe ich anders. Ich sehe da eher wieder den grundsätzlichen Unterschied zwischen Mann & Frau, was Sex betrifft. Zur Erinnerung:
Mann = Sex ohne Liebe möglich.
Frau = nur Sex mit (wenigstens ein bisschen) Liebe.
Denke, das trifft es. Ist jedenfalls meine überwiegende Erfahrung, es gibt aber Ausnahmen. Und wegen der Erlaubnis. "Was ich nicht tu sollst Du auch nicht tun" klingt für mich nciht sehr erwachsen, sorry. Was für mich nicht richtig ist, darf sehr wohl für meinen Partner richtig sein. Ich gestehe ihm / ihr doch sicher ein eigenständiges Leben und eine eigenstänidige Auffassung der Dinge zu!
So läuft es auch gerade bei uns! Ich kann mir für mich nicht vorstellen, ZWEI Frauen zu lieben (okay, war auch bisher niemals). Wollte ich zwei Beziehungen gleichberechtigt nebeneinander führen, wäre mir das für meine ... naja, ich sag mal Ansprüche (nicht Sex!) einfach zu viel und zu stressig. Falls meine Partnerin das aber kann so darf sie das! Ich werde einen Teufel tun und ihr meine Masstäbe auferlegen. Dazu gehört eben auch eine gewisse selbstlose Einstellung, die die Frau Deines Freundes vielleicht nicht hat.
Ich kenne den Kollegen, wir haben uns schon öfter gesehen und etwas gemeinsam unternommen. Er ist mir sehr sympathisch und hat einen ähnlichen Humor wie ich. Ich habe überhaupt nichts gegen ihn. Auch besucht sie ihn öfter zuhause, hat einmal bei ihm übernachtet und knutscht mit ihm. Sie fühlt sich sehr wohl bei ihm. Ich mache ihr keinerlei Vorwürfe und unterstütze sie nach Kräften.
Oh, ich kenne ihn schon 3 Jahre. Anfangs eher flüchtig, aber mit der Zeit immer mehr. Ich zähle ihn also durchaus zu meinen Freunden! Davon abgesehen erscheint es mir durchaus angebracht mit dem 2. Partner ein freundschaftliches und vertrautes Verhältnis anzustreben. Immerhin liebt man die gleiche Frau! Auch ist es für sie sicher einfacher, wenn ihre 2 Männer sich gut verstehen. Alleine um Konkurrenzdenken gar nicht erst entstehen zu lassen (!)
Also, ich habe die Telefonnummer meiner Freunde. Alle andere sind (flüchtige) Bekannte
Ja, es scheint angebracht, sich mit dem Partner des Partners gut zu verstehen, aber es ist nicht notwendig und letztendlich bietet es unnötiges Konfliktpotenzial. Je mehr ich von der anderen Frau weiß, so ist es für mich, desto mehr neige ich auch, mich in die Beziehung einzumischen, Tipps zu geben etc. Und das ist kontraproduktiv, vor allem dann, wenn es nicht nur immer um Eitel-Sonnenschein geht. Das musste ich mehrfach am eigenen Leib erfahren.
Wenn durch gemeinsame Interessen Berührungspunkte entstehen, wunderbar. Aber einen gemeinsamen Freund reicht mir als Grundlage für eine Freundschaft nicht aus. Ich bin da vielleicht auch etwas wählerisch. Und viel zu gerne allein.
Ja, die Telefonnummer war bisher nie notwendig. Das darfst Du auch nicht so verbissen sehen
Genaugenommen, was mir gerade auch dämmert wo Du es sagst: Ich besuche meine Freunde eher weniger. Bin halt nicht der Besuchertyp. Ich lasse besuchen. Nicht negativ gemeint. Und er ist auch der gleiche Typ. Daher kam es nicht zu supervielen Besuchen, aber wir hatten immer mal wieder Kontakt und haben uns immer sehr gut unterhalten. Also okay: Er steht derzeit wohl noch i-wo zwischen Bekanntschaft und Freund, aber ich denke, die Situation kann uns durchaus zu dicken Freunden machen. Es steht dem nichts im Weg. Wir sind Männer!
Wegen dem Konfliktpotenzial sehe ich eben auch genau andersherum. Wegen der Notwenigkeit wird es sich zeigen, das stimmt. Aber zumindest die Voraussetzung ist dafür geschaffen. Und die ist für mich sehr wichtig und ich denke auch für ihn, was ja das erste "polyamore" Treffen gezeigt hat. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf die Vorteile und das Positive, weisst Du.
Ich war übrigens letzte Woche für zwei Stunden bei ihm auf ein paar Bierchen und wir haben uns sehr gut unterhalten. Um was ging es? Nicht um Lösungen! Ich mochte ihm einfach nur meine Gedanken mitteilen und ihm versichern dass ich ihn als vollwertigen Partner sehe und ihm sicher keinerlei Vorwürfe mache. Man kann sich eben nicht aussuchen, ihn wen man sich verliebt. Auch will ich immer für ihn da sein, falls im was auf dem Herzen liegt. Ingesamt lief es seeehr gut, ich hab ihn zur Begrüssung und zum Abschied mal feste gedrückt und ihm dann viel Spass mit ihr am gleichen Abend gewünscht. Er war den Tränen nahe. Sicher haben wir beide unsere Mühe mit der Situation, aber unsere Einstellung ist nahezu deckungsgleich, was schon mal sehr beruhigend ist
Weißt Du, diese Gespräche mit dem anderen Partner, nur weil man denselben Freund/dieselbe Freundin hat, können ganz schnell in Kontrollen kippen. So war es bei mir mehrfach.
Im letzten Jahr hatte ich mehrfach explizit den Kontakt zur Ehefrau meines Partners gesucht, und wir waren eine Weile, so dachte ich, befreundet. Dann aber bekam ich immer mehr mit von den Eheproblemen und den - für ihn und damit auch für mich - seltsamen und oft mir gegenüber auch unfairen Verhaltensweisen der Ehefrau. Ich habe nach und nach meine Achtung vor ihr verloren, und damit zum Teil auch die vor meinem Freund: Was will er mit so einer Frau?
Hinzu kam noch, dass ich ständig um Verständnis für dieses oder jenes gebeten wurde (oder auch mich selbst darum bat), da ich ja die Umstände "viel" zu genau kannte. Damit habe ich mich so lange (freiwillig) immer wieder in die zweite Reihe gestellt, bis ich selbst die Nase voll davon hatte. Im Nachhinein weiß ich, dass es für mich besser gewesen wäre, nichts von ihr und ihren Nöten oder Wünschen zu wissen, dann hätte ich nur nach meinem Gefühl gehandelt, denn meine Rücksichtnahme auf sie ist letztendlich nach einem Jahr absolut nach hinten losgegangen: Sie hat mich beschuldigt, sie mit all dem nur manipulieren zu wollen, da ich ihren Mann auf meine Seite lotsen wollte. Was für ein grober Bullshit.
Sie denkt, ich wollte den Kontakt zu ihr nur, um sie zu "kontrollieren" (scheint wohl ein Thema von mir zu sein). Ich wollte ihn, um meinen Freund und ihren Ehemann das Leben möglichst einfach zu machen. Letzendlich sind wir jetzt so zerstritten, dass das Leben für meinen Freund erschwert wurde, denn wir "dürfen" uns nicht irgendwo zufällig begegnen, und dass ich ihn irgendwann mal zuhause besuche ist völlig unvorstellbar.
All das wäre nicht passiert, wenn ich meinem Gefühl gefolgt wäre und keine Freundschaft zu ihr gesucht hätte. Denn bis auf den Ehemann haben sie und ich NICHTS gemeinsam. Sie wäre nicht meine Freundin, hätte ich sie anders kennen gelernt.
Ich finde, diese Frage sollte man sich beim Wunsch, den Partner des anderen kennen zu lernen, immer stellen: Könnte dieser Mensch mein Freund sein, wenn er nicht mit meinem Partner liiert wäre. Beantwortet man diese Frage mit "Nein", dann ist ein sehr lockerer besser, damit der lockerer Kontakt positiv bleibt und nicht negativ wird, weil man ihn eben tatsächlich nicht wirklich schätzt bzw. schätzen kann.
Das man mit der Zeit auch eher ungewollte Einblick des Partners (in Deinem Fall der Ehefrau, okay) findet, ist ganz normal und birgt natürlich ein paar reibungspunkte in sich. Ich musste sie auch schon öfter zurückpfeifen und auf den Boden holen, als ich sie sich zu sehr in meine Angelegenheiten einmischen sah. Ganz normal. Schwieriger wird es dann natürlich, wenn ein gewisses Misstrauen herrscht und man "die eigene Gutmütigkeit" auf einmal sehr schnell als Missbrauch deuten könnte. Auf Grunde eines gegenseitigen Vertrauens oder eines gesunden Zutrauens (wohlgemerkt von beiden Seiten, was nicht von heute auf morgen kommt) sollte das aber eher nicht so schnell passieren. Das Problem sehe ich bei uns drei aber eher weniger. Bin grundsätzlich positiv eingestellt.
Insofern hast Du die richtige Feststellung gefunden! Auch für mich: Sie / Er wäre nicht nicht meine Freundin / mein Freund (ok, Bekannter), hätte ich sie / ihn anders kennengelernt.
Ich beantworte die Frage für mich mit einem gefühlten JA.
Du machst mich neugierig. Habe ich eine Möglichkeit übersehen?
Manchmal ist es einfacher, sich zu entscheiden, wenn man die Pistole auf die Brust gesetzt bekommt, bzw. wenn man sich selbst die Pistole auf die Brust setzt. Ich meine die Lösung, bei der sie sich für einen von Euch entscheidet.
Ich habe nämlich immer noch nicht den Eindruck, dass einer von Euch Dreien sich freiwillig für die Polyamorie entscheiden würde, gäbe es dieses Dilemma nicht. Und dann ist es der falsche Grund. Polyamorie ist mehr als die Möglichkeit, mehrere Partner zu haben. Wollt und könnt Ihr all die Offenheit, mit allem, was dazu gehört, denn überhaupt leben?
Da hast Du vollkommen recht: Wenn die "äusseren Unstände" nicht gerade so wären wie sie sind wäre keiner von uns auf den Gedanken gekommen. Das sollten wir uns aber nicht zum Vorwurf machen, sondern stolz auf uns sein, dass wir bereit sind und den Mut dazu haben, diese "Flucht nach vorne " anzutreten.
Von "freiwillig bereit sein" kann also nicht die Rede sein. Wohl aber von "Bereitschaft, das anzunehmen was kommt"
Ein kleiner aber feiner Unterschied.
Muss auch auf meine eingangs in diesem Beitrag oben genannte Ansicht verweisen. Ohne Pistole wäre es nie zu dieser Notwendigkeit einer Problemlösung gekommen. Wir nehmen das jetzt so an und machen das Beste daraus.
Also von Drängen kann keine Rede sein. Ich habe mich lediglich der Möglichkeit nicht verschlossen und sie ihr angeboten.
Das klingt edel, aber ist es das auch? Ich bleibe dabei, Entscheidungen sind leichter, wenn man weniger Möglichkeiten hat.
Ja, genauso ist so. Bitte akzeptiere das. Warum sollte ich hier etwas schöner reden als es ist. Also bitte: Nimm mich einfach bei meinem Wort, okay? :-*
Ausserdem: Warum sollte ich sie aus einer sonst rundum harmonischen, intakten und liebevoller Beziehung gegen ihren Willen in die Polyamorie d r ä n g e n wollen, wenn ich dabei den Kürzeren ziehen kann. Zumal ich ihr dann das Gefühl vermitteln würde, sie loswerden zu wollen. Nee nee, klingt nicht sehr verlockend.
Weil Du selbst gerne mehrere Frauen hättest und Du damit einen Weg siehst, sie in eine Position zu bringen, in der sie Dir das nicht mehr verweigern kann.
Weil Du sie nicht verlieren willst.
Weil es auch in einer guten Beziehung möglich ist, dass ein Partner sich in einen anderne verliebt und lieber mit diesem neuen zusammen sein möchte.
Weil Eure Beziehung so optimal nicht ist, denn Du bist ihr nicht treu und ihr gefällt das nicht. Und weil Du eigentlich gerne noch "untreuer" wärest und sie das spürt.
Ich
hätte nicht gerne mehrere Frauen: Ich
habe sie.
Und sie verweigert sie mir auch nicht grundsätzlich (!)
Ich bin nun aber in der erfreulichen Situation, ihr das zurückzugeben, was sie mir auch zugestanden hat. Wobei ich sicher nicht pingeligst darauf achte dass die Umstände aber auch wirklich alle 100% gleich sind. Nicht damit sie nachher noch "vor mir" ist oder ich mich im "sexuellen-oder-was-auch-immer-Nachteil" wiederfinde. Das ist Schwachsinn!
Und ja, ich will sie nicht verlieren. Ganz im Gegenteil. Ich möchte mir ihr alt werden.
Ja, auch in einer guten Beziehung ist es möglich, dass sich jemand verliebt. Das passiert auch jeden Tag. Durchaus unüblich ist es aber, dass die Partner dann darüber ehrlich reden. Und genau das macht dann wirklich den Unterschied einer guten Beziehung.
Ich führe die optimalste Beziehung meines Lebens und bin nur so untreu, wie sie mir zugesteht und tragen kann. So wie von Anfang an kommuniziert. Nicht mehr und nicht weniger.
Was dazwischen für Dich Fly:
Hey, versuch doch einfach mal bei mir nichts Schlechtes zu suchen. Du wirst es nicht finden. Ich bin ein durch und durch verständnis- und rücksichtsvoller Typ. Ich bin kein Schaumschläger und kein Macho. Ich pflege lieber weniger intensive Kontakte als viele nebensächliche. Manche haben mich schon als Frauenversteher geschimpft und ich nahm das als Kompliment. Mich bringt nichts so leicht aus der Ruhe. Bin ausgeglichen und eher selbstlos als anderen Menschen Nachteile einzubringen.
Ich schätze Deine Einwände (nicht alle), aber vieles würde sich Dir selbst erklären, wenn Du etwas ungezwungener an meinen Text herangehen würdest. Ich glaube, Du interpretierst da zuviel von Dir selbst rein und antwortest dementsprechend.
Der Trend Deiner Antworten geht in die Richtung: Der Lommex ist der Böse. Das ist nicht so, Fly. Probiers mal anders, ja? Ist das möglich?
Danke.
Ok, also weiter:
Wie hättest Du Dich verhalten?
Ich bin in dieser Situation nicht. Ich kann es Dir nicht sagen. Vielleicht ähnlich, vielleicht nicht. Ich bin aber auch nicht Du oder sie. Ich habe viele Jahre offene Beziehungen gelebt, ich habe einen ganz anderen Hintergrund als ihr.
Genau!
Es ging darum, dass ich mich selbst dabei ertappt habe, dass meine Gedanken in diese Richtung gingen. Es war keine Tat. Nach einem grünen Online-Lichtchen zu gucken gilt wohl nicht als Kontrolle, ich bitte Dich.
Zumal ich da eh abends ständig online bin.
Das ist jetzt Haarspalterei, und das weißt Du. Du hast das Thema ja selbst hochgebracht. Du versuchst Dich zu überzeugen, nicht mich
Absolut daneben. Ich schreibe nur wie es ist. Warum sollte ich auch etwas anderes als meine wahrgenommene Wahrheit schreiben, wenn ich auf Eure eigene Erfahrungen in ähnlichen Situationen gespannt bin? Das, was Du in meinen Beiträgen lesen wirst wird immer von mir auf das Atömchen genau wiedergegeben, damit ihr Euch dazu ein möglichst genaues Bild machen könnt.
Im nächsten Abschnitt hier unten hast Du mich auf meine eigene Aussage hingewiesen. Kannst Du das hier auch?
Also eine Bitte an alle: Sucht nicht nach moralischen Schwachpunkten in meinen Beiträgen, sondern konzentriert Euch einfach auf Euer positives Bewusstsein, mir in irgendeiner Form freiwillig Hilfe zu geben, wenn ihr das denn möchtet.
Sorry, wie kommst Du darauf, dass ich das etwas zu erlauben hätte oder dies überhaupt wollte? Nee nee, da bist Du auf dem Holzweg.
Weil Du das hier sagtest:
Die beiden haben also ein kleines Verhütungsproblem. Wäre ja auch für mich nicht so prickelnd, wenn sie nun schwanger werden würde. Kann ja immer passieren, wäre für mich dann aber das definitive Aus, da ich als 2. Partner wohl nicht in eine Familiengründung zu integrieren wäre. Schätze ich halt mal so ein.
Naja, eher auch schwach, Fly. Wenn ein ungewolltes Kind entsteht hat es vorher wohl kaum das Einverständnis des Vaters, der Mutter oder des Wings befragt.
Also gibts es da weder etwas zu entscheiden noch etwas zu verbieten.
Meine Sorge - zur Erinnerung - beruht nur darauf, dass ich weiss dass
falls eine Schwangerschaft ansteht, sie wohl nicht abtreiben wird. Was wohlgemerkt auch nicht mein Wunsch wäre. Wohl wäre ich aber dennoch in dem Moment raus.
Ich hoffe, es wird verstanden, dass ich so frei bin einerseits zum Wohl meiner Liebsten und trotzdem zeitgleich zu meinem eigenen Unwohl zu entscheiden. In allen möglichen Lebenssituationen. Und eben dies vollkommen in Ordnung finde und mich noch darüber freuen kann. Auch wenn es bedeutet, dass ich darunter leiden werde. So bin ich eben. Und nein, ich bin nicht masoschistisch. Weiss nichtmal wie man das schreibt.
Ich sehe in erster Linie nur das, was sie will. Du liest vor allem von meiner Angst, sie zu verlieren und der Neugier auf die neue Situation. Und eben dem Wunsch, das dies für alle Beteiligten funktionieren kann. Auch möchte ich zum Beispiel nicht, dass sie sich zu frühzeitig für mich entscheidet, allein aus Respekt vor ihm und seinen Gefühlen für sie. Genauso wie umgekehrt.
Ob das so stimmt, kannst nur Du selbst beurteilen. Ich erzähle nur von mir und meiner Erfahrung und kenne weder Dich noch Deine Freundin.
Ja, gehen wir mal davon aus, das das so stimmt, wie ich es sage.
(next post meanwhile)
Zu Deiner Sehnsuchtsfrage:
Du fühlst Dich, als wäre da schon eine Trennung. Hast Du irgendeinen Schimmer, wo das Gefühl herkommt? Meinst Du, es geht wieder weg, es ist nur die anfängliche Unsicherheit aufgrund Eurer unklaren Situation? Oder ist es die Angst, sie könnte sich gegen Dich entscheiden?
Ich habe auch Sehnsucht nach ihm. Vor allem dann, wenn wir räumlich sehr weit getrennt sind, z.B. wenn ich in den USA bin und er hier. Das tut schon ab und zu ähnlich weh wie das, was Du schilderst.
Ich versuche dann, ihn anzurufen oder, wenn das - wegen Zeitverschiebung oder so - nicht geht, dann schreibe ich ihm. Damit fühle ich mich wieder mit ihm verbunden.
Oft geht damit das Gefühl einher, dass ich nicht weiß, wo ich genau bei ihm stehe. Dass ich mich versichern muss, dass er mich noch liebt, dass ich nicht "ganz alleine in der großen weiten Welt bin". Das finde ich manchmal bedenklich, denn mein Leben und Glück sind nicht von ihm abhängig. Aber ich schätze, das ist menschlich.
Das Gefühl habe ich aber nicht, wenn wir uns nur ein paar Tage nicht sehen. Da genieße ich mein Freiheit sehr, die Möglichkeit, meinen Tagesablauf ganz ohne ihn zu planen.
Und, das ist ja nicht zu unterschätzen, es gibt da ja auch den anderen Mann, der auch aus der Ferne "irgendwie" immer bei mir ist. Wir schreiben uns täglich Nachrichten, wir telefonieren regelmäßig. Auch das fordert Zeit, Zeit, die ich nur habe, wenn er nicht da ist.
Ja, Fly, es fühlt sich echt genau wie eine Trennung an.
Ich kann mir nicht rationell erklären, woher es kommt, ich meine: Ich HABE ja noch eine Freundin. Sie liebt mich, sie umsorgt mich, sie schläft mit mir (nicht aus Mitleid!), sie ist für mich da... kurz es ist alles in Butter soweit.
Ich schiebe es mal unwissenderdings auf die unklare (falsches Wort) ... NEUE Situation. Und ja, es ist auch die Angst sie zu verlieren. Die ist immer da.
Beides - die Unsicherheit und die Angst - sollte mit der Zeit verschwinden. Jedenfalls hoffe ich darauf, weiss aber nicht wo die Schlüsselpunkte dazu liegen und wann sie kommen. Ich will dem aber zuversichtlich entgegensehen.
Wegen schreiben und telefonieren in Abwesenheit: Naja, das mache ich nicht, obwohl es technisch möglich ist. Einerseits bin ich darüber froh, weil das mein Klammern fördern würde. Und ich hasse klammern! Ich würd dann nur <3<3<3 schicken oder so Kram. I-wie peinlich xD Andereseits möchte ich natürlich, dass Sie bei ihm ungestört sein kann, ebenso wie sie bei mir ungestört ist. Notfälle bzw. Unvorhergesehenes geht aber immer. Versuche aber generell in seiner Zeit jeden Kontakt zu verschieben oder zu umgehen. Am besten eben gar nicht, das klappt auch gut.
Wegen dem "genau bei ihm stehen"... ja das ist so eine Sache. Ich denke Du müsstest Dir da weniger Sorgen machen als ich. Du musst seine neuen Kontakte (und hallo, er ist ja noch in der Lehre! xD) nicht fürchten. Es ist keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung. Du bietest ihm Sicherheit (hoff ich) und eine Neue ihm Abwechslung. Trotzdem wirst Du seine Queen bleiben. (ok, auch das hoffe ich für Dich).
Eigentlich must Du Dich nicht danach fragen, wo Du bei ihm stehst. Geh einfach von einer Mono-Beziehung aus und Du stehst immer da, wo Du sein sollst. Ändern kannst Du eh nichts dran. Es sei denn Du willst Dich trennen. Wenn dann wird er etwas ändern und dann hast Du
auch wenig Spielraum. Also wozu Sorgen machen. Ich handhabe das aktuell auch so. Es liegt alles nicht in meiner Hand. Ich mache aber das Beste daraus und versuche meinen Partner in seinen Dingen genauso kräftig zu unterstützen wie ich kann. So erlebe ich es auch bei ihr für mich.
Auch wenn man mehrere Partner hat, wünscht man sich doch, dass man dann doch ein normales Zusammensein geniessen kann. Zuviele Fragen lösen dann doch eine Atmosphäre der Unsicherheit aus, die den Partner dann von sich weg und zum möglichen Neues hintreibt...
Und ja, meine Freiheit bei unseren "Ego-Tagen" habe ich auch sehr genossen. Im Moment grad nicht mehr so. Mich nervt das. Bin eigentlich gerne alleine, aber ich kann der derzeit nicht wirklich geniessen.
Wegen Deinem anderen fernen Mann: Du vermisst dann doch Deinen Partner noch, oder? Wäre das auch so, wenn Dein Fernmann neben Dir sitzen würde?
Ok. Wieder mal danke, aber es hat mich grad etwas gebeutelt hier
cyu!