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Polystress?

****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Polystress?
Kürzich beobachtete ich monogam lebende Menschen in meinem Umfeld. Wir hatten fachliche Diskussionen, einen professionellen Austausch. Wir waren in dieser Hinsicht gleich angespannt und involviert in berufliche Überlegungen.

Ich hatte gleichzeitig eine ruhige und unterstützende Beziehung und eine die mich in dem Moment einiges an Überlegungen und auch unguten Gefühlen kostete. (ausgelöst, durch meine eigene Unachtsamkeit und meinen eigenen inneren Kampf gegen Gefühle und Situationen, nur als Anmerkung).

Da kam mir der Gedanke, ob monogam lebende Menschen generell weniger Stress in ihrem Leben empfinden? Weil einfach einige Stressoren grundsätzlich wegfallen. Heute kam mir der Gedanke wieder, da ich eine Studie in der Hand hatte, auf der Stressoren bewertet wurden. Und die Mehrheit der Befragten hatte eine Scheidung /Trennung als größeren Stressauslöser bewertet als z.B. eine Haftstrafe. (ggf. waren auch einfach viel weniger davon betroffen..) Dirket nach dem Tod eines nahen Angehörigen kam die Scheidung / Trennung.

Ich erlebe solche Trennungen, oder zumindest gefühlte größere Schwankungen in meinen Beziehungsgefügen m.E. öfter als jemand der das nur mit einem Partner erlebt.
Dazu zähle ich auch Verlustängste die ggf. auch gar keine realen Basis stehen. Nur als Beispiel für viele Dinge die Beziehungen ganz natürlich mit sich bringen. Auch Eifersucht gehört dazu, immer wieder Arbeit an sich selbst, am Thema Abgrenzung usw...

So ist nun mal mein Leben. Ich habe ja selbst keine informierte Entscheidung getroffen, das Leben hat sich für mich entschieden, bzw. ich folge in der Hinsicht einfach meiner Intuition. Es ist wie es ist. Beleuchten mag ich es aber schon.

Wie seht oder empfindet ihr das? Die Neu-Polygamen (bei mir sind es 12 Jahre bewusst und 20 Jahre insgesamt)..und auch die, schon lange in welcher Form auch immer mehr als einen Menschen lieben und sich mit mehr als einem Menschen in Beziehungen auseinander setzten.

Seid ihr besonders stressresistent? Habt ihr besondere Fähigkeiten entwickelt? Oder kennt ihr auch das Gefühl, im Grunde nie in einem ruhigen Fahrtwasser zu sein, weil ein einer Stelle gibt es immer Turbulenzen? Und wenn es doch mal ruhig ist...wird es langweilig;)
Seit ein paar Wochen bin ich auch in einer Poly beziehung. Ich habe davor noch nicht einmal gewusst das es sowas gibt. Wir drei sind glücklich miteinander, ohne frage. Ich kann mir ohnedie beiden mein Leben nicht mehr vorstellen.
Allerdings finde ich es auf jeden fall anstrengender als eine Monogame beziehung. Es sind oft Gefühlsschwankungen da. Einmal ist es so art Eifersucht, dann wieder das Gefühl zurückgewiesen zu werden, nicht dazu zu gehören. Das ist les unbegründet aber es schwirrt nun mal hin und wieder in meinem Kopf herum. Deswegen finde ich das eine Poly beziehung schon anstrengender ist. Man muss aber bedenken das es für mich neu ist...
**va Frau
128 Beiträge
Schon rein rechnerisch.....
ist es stressiger, wenn man die Interessen/Wünsche von 3,4,5, etc. Menschen unter einen Hut bringen möchte als die von 2en, aber bitte unterscheidet dabei auch den Eustress (positiver Stress) vom Distress (negativer Stress). Es ist auch eine Art Doping/Bereicherung wenn man mit mehreren Menschen in einer Beziehung lebt - ich bin dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit hatte!
Love Diva
Hm, Belastungen trainieren aber auch und können belastbarer machen. Ich empfinde es derzeit so, dass ich in der polyamoren Lebens- und Liebesweise mehr Kraft und zugleich mehr Duldsamkeit erfahre. Das macht mich belastbarer - auch gegen Stress.

Aber interessantes Thema *g*
Joshi
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Polystress, kommt darauf an...
...wie diese Beziehung tatsächlich gelebt wird. Wenn man sich durch die vielen Threads hier liest, ja, kann sehr stressig sein. Aber er eine unglückliche oder eingeschlafene monogame Beziehung, in der beide gewohnheitsmäßig so "dahindümpeln" und es im Stillen so ertragen, kann krank machen, letztlich auch durch unbewussten Stress.

Ebenso, kann eine polyamore Beziehung als Ergänzung zu einer "festen" Beziehung völlig stressfrei und sehr beglückend sein, habe das für mich als sog. "Sahnehäubchen-Polyamorie" bezeichnet und in einer Homepage "Polyamorie - Alternative oder Ergänzung" auf meiner Profilseite beschrieben.

Da es die vielfältigsten polyamoren Beziehungen gibt, kann man diese Frage wohl kaum absolut mit ja oder nein beantworten.
********misi Frau
532 Beiträge
Polystress... oder Beziehungsstress?
Wenn ich den Gedanken weiter spinne komme ich auf die Frage: hat ein Mensch der in einer Beziehung lebt mehr Stress als einer der Single ist?
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal ist es natürlich schön, wenn andere das so nicht erleben. Ich kenne nämlich die Gefühle die dark_fee beschreibt auch recht gut.

Dieser Gefühlsklumpen zwischen Liebe, Eifersucht, Sehnsucht, Trotz, Verlustängsten. Und zwar auf allen Seiten.

Und ich erlebe ganz klar Reibung. Und einer will sich immer reiben. Oder keiner - und dann passt mir das auch nicht *zwinker*

Natürlich erlebe ich das in Zeiten in denen ich selbst nicht sehr mittig und achtsam bin stärker. Keine Frage. Aber ich erlebe es DANN auch nochmal stärker als monogame Menschen, so jedenfalls mein Gefühl.

@**va, man unterscheidet in der heutigen Stresspräventionsforschung nicht mehr so stark nach Eu- und Distress. Eher nach den Resourcen und der grundsätzlichen Resilienz des Einzelnen. Aber auch die schwankt und ist nicht immer gleich. Weil auch der Körper, wie man heute weiß nicht so sehr zwischen Eu- und Distress unterscheidet. Er weiß nur - ich kann die Waage gut halten, ich bleibe im Gleichgewicht. Oder - jetzt ist alles zu viel, da kommt zu wenig an Ausgleich, jetzt kippt die Waage und ich komme aus dem Gleichgewicht.

Ich könnte Kleinkinder als Beispiel anführen. Wenn gewollt und geliebt sicher eindeutig Eustress...aber doch Stress mit entspechenden Auswirkungen wenn nichts zum Ausgleich kommt (Hilfe z.B. ).

Aber Beziehungen sind auch ein gutes Thema...weil wir ja Beziehungen zu Menschen die wir gerne habe grundsätzlich als positiv bewerten. Aber Bewegung ist eben immer drin. Und in Polybeziehungen kann da positive Bewegung sein, hier mal negative, dort wieder andere...aber es ist immer etwas in Bewegung (hoffentlich). Die Frage ist dann...kann ich es ausgleichen oder belastet es mich.

Dankbarkeit ist m.E. ganz wichtig. Und die habe ich auch...aber ich bin auch ehrlich und sage und schreibe auch wenn es mal zwickt und zwackt. Und Poly ist für mich nicht nur ein rosa Wölkchen, voller toller Sexualität und viel Kommunikation und viel "Eu"...sondenr eben auch mal Stress und Ängste und das auch gleich mehrmals, wenn es hart kommt.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Da es die vielfältigsten polyamoren Beziehungen gibt, kann man diese Frage wohl kaum absolut mit ja oder nein beantworten.

@****50, damit kannst du JEDE Diskussion über Beziehungen beenden. Sofort. Und sie entspricht ja auch der Wahrheit.

Daher habe ich meine Situation persönlich formuliert und bin auf persönliche Antworten gespannt. Metaebene kann ja auch mit einfließen, warum nicht.

Aber die Frage ist - lebst du aktuell polyamourös? Unterhalst du intime Beziehungen ggf. auch mit Sexualität zu mehr als einem Menschen. Und ist das reine Freunde für dich oder hast du das Gefühl alleine die Tatsache an sich, birgt Stressoren?
********_fun Frau
287 Beiträge
Vielen Dank für den Thread, der mich sehr interessiert.
Ich (sie) habe in den vergangenen 3-4 Jahren, die ich mit dem Theam auseinandersetzte mehrere Stadien durchlaufen: erst totale Begeisterung für das Thema Poly - so nach dem Motto: der Stein der Weisen! Weil ich diejenige war, die "mehr" wollte *zwinker* Dann Trennung und mit dem neuen Partner das andere Extrem: regel- und grenzenlose OB und Polyamorie...was mich völlig überforderte und zum ersten Mal zu Eifersucht (was für eine schlimme Empfindung) führte. Dann sah ich plötzlich verstärkt die Nachteile einer solchen Beziehungsform! *zwinker*
Inzwischen wurde mir klar: es ist anstrengender, stressiger als ein Monoleben! Es ist nicht der Stein der Weisen *snief* Beide Beziehungsformen haben ihre starken Seiten und Poly ist eindeutig mehr Arbeit, mehr Stress, mehr ups and downs, mehr Kommunikation, mehr Gefühlschaos...
Ich habe für mich inzwischen viel gelernt und glaube: ich habe Grenzen, Sicherheits- und Kontrollbedürfnisse, Ansprüche an Verbindlichkeit etc. und deshalb hat Monoamorie seinen Reiz für mich. Doch ich kenne auch die negativen Seiten: zu wenig Spannung im Leben, zu viel Sicherheit und Nähe...machen das Leben auch eintönig und fade. Ganz ehrlich: wenn man sicher einer Beziehung (mit Treue etc.) 100% sicher ist...hört man auch auf sich Mühe zu geben...die Beziehung stirbt den "Nah-tod" der Langeweile. Beide Extreme haben ihre Vor- und Nachteile - weshalb ich versuche, den Extremen aus dem Weg zu gehen *ggg*
Inzwischen will ich in keine Schublade mehr! Ich will versuchen die für mich und meinen Partner richtige Balance zwischen Spannung und Vertrauen, Nähe und Abstand zu finden - quasi die besten Elemente aus beiden Beziehungsmodellen. Und das ist ein individueller Prozess, der hoffentlich zu perönlichem Wachstum führt! Ich bezeichne mich deshalb auch weder als polyamor noch als monoamor...weil ich gemerkt habe: es hängt von der individuellen Lebenslage und den beteiligten Personen ab. Ich mache es nun folgender Maßen: ich achte darauf, dass es mir gut geht! Ist das nicht der Fall - ändere ich etwas *zwinker* Wieviel Gefühlschaos ich "ab kann" oder wieviel Regelmäßigkeit richtet sich einfach stark nach meinen Kräften und meiner Lebensituation mit meinen Kindern und meinem Alltag. Und dann gilt: wenn es zuviel wird sag ich das und wenn mir ein Partner dann kommt: "aber wir haben doch Polyamoie vereinbart oder einen OB" oder was auch immer - dann ist mir das scheiß egal *zwinker* gleichzeitig würde ich nie wieder strikte Monogamie als Grundlage einer Partnerschaft akzeptieren! Ich bin sehr gespannt auf den Verlauf dieses Threads!
*****al4 Mann
798 Beiträge
ja sehr stressig - obwohl...stress?
Hi Pixy,

danke für das Thema und Deine persönliche Schilderung, ich antworte auch mal persönlich.

Ich habe immer schon herzliche und auch liebevolle Begegnungen neben meinen festen Beziehungen gelebt, aber eben immer einseitig offen kommuniziert. Meine feste Partnerin wusste meist nicht davon, und wenn doch, war es auch der Anfang vom Ende. Ich habe mich immer schlecht gefühlt gegenüber meiner Partnerin; nicht aus mir selbst heraus, sondern habe mich immer falsch gefühlt, weil man es eben nicht darf. Aus mir selbst heraus hatte ich überhaupt keine Probleme, ich habe mich auch selbst nie so gefühlt, als würde ich fremdgehen und untreu sein. Mehr noch habe ich sogar nur dann Raum gefühlt, wenn es uns gut miteinander ging. Hatten wir Strom in den Tapeten, war ich da und bin nicht geflüchtet, habe mich selbst auch immer als emotional sehr verbindlich empfunden. Und das war, ehrlich gesagt, ziemlich stressfrei. Der Bezug war klar, die Verbindlichkeit gefühlt. Wenn Du so willst, quasi monogam mit einseitig genommenem Freiraum.
Ich hatte all die Jahre immer das Bedürfnis, offen zu sein, fühlen zu können, mich in anderem Kontext zu erleben. Und ich hatte, wie oben beschrieben, nie das Gefühl des Fremdgehens oder Hintergehens. Und als ich vor über zwei Jahren meine jetzige Partnerin kennenlernte, habe ich diese Haltung sofort und grundsätzlich offen gemacht. Ich wollte garkeine Beziehung, im Gegenteil verweigerte ich auch nur die Begrifflichkeit für unser Zusammensein. Wir wollten uns nur gut tun, und das haben wir auch. Nach einigen Monaten erst habe ich gefühlt, wieviele kleine liebevolle Dinge ich gegeben und erhalten habe und habe quasi hintenrum, ohne die direkte Intention, nun eine Beziehung zu suchen, mich in ihr wiedergefunden. Einfach begründet auf vielen sehr liebevollen Momenten, ohne die sonst übliche Abcheckerei von Interessen und Fokussierungen.
Wow - eine tolle Erfahrung!
Nur - sie lebte nie poly, weder gam noch amor. Sie wollte sich damit auseinander setzen, weil sie wie sie sagte sich hilflos fühlte, keinen Gesprächspartner oder -kreis hatte. Und damit hat sie mich dann mitgenommen, in die Auseinandersetzung und Reflexion über das Thema. Über sie bin ich an Literatur geraten, an die Liebesakademie (grossartige Erfahrungsräume) und andere. Ich habe mich immer falsch gefühlt, habe mich geschämt für meine Lebensweise, obwohl ich sie doch immer als so liebevoll erlebte. Und endlich habe ich mich wiederfinden können in Büchern, Aufsätzen und auch Begegnungen. Und vieles reflektiert, differenziert, zusammengesetzt.

He, das hat auch Stress - obwohl...Stress? Es ist für mich unglaublich anstrengend, offen zu kommunizieren, was ich gerade wo fühle, was ich tue, wen ich treffe - und mit wem ich gerade auch Liebeskummer habe oder gar selbst wehtue. Die Gegenüber auszuhalten, die schwimmt, die sich getroffen fühlt, die Angst hat und die, das kann ich mittlerweile wirklich fühlen, das zutiefst kränkende Gefühl hat, nicht zu reichen. Klar, da ist viel Arbeit, und wir schaffen uns immer bessere Werkzeuge für offene, innige und achtsame Kommunikation. Aber jeder Schritt weiter bringt mehr Nähe, soviel Nähe, das wir mittlerweile wissen, das wenn es nicht weitergeht, uns selbst näher gebracht haben - und viel mehr geht nicht.

Ich glaube zumindest für mich, das ich mich in einer ausschliesslichen monogamen Beziehung schnell verliere, das Funktionsübertragungen und Rollen gegenseitig schnell zum Einfrieren eines bestimmten Status führen. Ich habe sogar auch Misstrauen mir selbst gegenüber, genau in diese Rollen zu fallen, den anderen in Kompensation zu mißbrauchen und mich selbst zu verlieren und meinem Gegenüber ihre Integrität zu rauben. Aber es ist natürlich einfach; wenn Du so willst ziemlich unstressig. Die Positionen sind klar, und mit ein bißchen Beziehungsdisziplin, die wir ja alle kulturell und biographisch mitbekommen haben, ist eine Beziehung, ist eine Ehe halt so. Der Stress kommt später, und vor dem haben alle eine Riesenangst, wie Du ja auch statistisch belegen kannst. Die Verletzungen, die Einsamkeit in einer Trennung sind purer Stress. Finde Dich da mal wieder! Ich brauchte echt lange und suche immer noch.

Ich erlebe es heute als unbedingt anstrengend, ja. Immer wieder meiner Partnerin offen begegnen, anwesend, wirklich anwesend sein. Die Grenzen unserer Gemeinsamkeit spüren, das Allein-mit-sich-sein wahrzunehmen und nicht wegzuspielen in Rollen und Funktionen. Ertragen, wenn sie heute anders ist als gestern, anders denkt und fühlt und für sich selbst hinfühlen muss, ohne mich da mitnehmen zu können und aushält, selbst für sich hinzufühlen. Aber dann eben auch immer wieder die Begegnungen mit ihr, die so offen, so liebevoll, so nah sind. Nähe entsteht nicht durch Angleichung, nicht durch Missachten unserer getrennten Ich, sie entsteht durch Achtsamkeit, Zärtlichkeit und Liebe.

Ja klar, die wunderschönen Begegnungen, in denen ich mich in anderem Kontext erlebe, erfahre, und den anderen sich selbst erfahren lasse. Und ja, gerade der Schmerz, das meine "zweite" Liebe sich distanziert, weil sie etwas anderes will, weil sie mehr Ausschliesslichkeit braucht, und auch das Gefühl, das sie die Wichtigste für mich ist. Ist das Stress? Nein, es tut einfach weh, uns beiden. Ich möchte sie nicht verlieren, aber kann ich sie irgendwie wirklich gewinnen?

Stress würde ich es nur dann nennen wollen, wenn es einseitig zieht, wenn ich unter Druck bin, wenn ich Erwartungen erfüllen muss. Anstrengend würde ich es nennen, wenn es gegenseitige Auseinandersetzung gibt, offene und ehrliche Kommunikation.

Wie hat Jan Delay in Little Miss Anstrengend gesungen? *

Und du denkst Oh Mann so`n Scheiss verdammt,
und du sagst wieso muss denn immer alles so anstrengend sein...


(wenn mir der Roman in seiner Offenheit morgen peinlich ist, lösche ich ihn wieder)



*http://www.songtexte.com/son … iss-anstrengend-3e4b1e7.html
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Es kommt glaube ich sehr auf die persönlichen Vorlieben und Wohlfühlfaktoren an.
Was brauche ich persönlich um mich wohl zu fühlen ?
Viel Nähe, Nähe und Distanz im Gleichgewicht oder eher mehr eigenen Freiraum statt Nähe ?
Bevorzuge ich eher Abwechslung in der Sexualität und immer mal wieder aufregende neue Erfahrungen ?
Genügt es mir dies mit ein und demselben Partner zu erleben oder ist mir auch der Wechsel des Sexualpartners wichtig ?
Wieviel Freiraum benötige ich für mich allein ?
Ist mir eine stabile Beziehung wichtig oder bevorzuge ich eher wechselnde Beziehungsarten ?
Möchte ich überhaupt in einer Beziehung leben und was wäre mir wichtig ?

Viele Fragen die sich jeder nur für sich selbst beantworten kann.
In dem Moment wo man entgegen der eigenen Vorlieben und Wünschen lebt fängt der Stress und Frust an.

Das kann sowohl in einer monogamen- als auch einer Poly-Beziehung der Fall sein.
Sicherlich ist der Faktor Stress eher gegeben je mehr Menschen zu einer Beziehung hinzugehören, doch, wenn mir Abwechslung wichtig ist, dann empfinde ich die verschiedenen Ansichten, Meinungen und Anforderungen eher als bereichernd statt stressig.

Manch einer benötigt dazu trotzdem die stabile Basis einer Beziehung zu einem Menschen, um zur Ruhe zu kommen.
Der andere Brauch eher sein eigenes Reich und manch einer Sucht erst, noch was er/sie braucht, zum glücklich sein im Leben.
Andere mögen die Vielfalt und Abwechslung Mehrer Partner und die damit einhergehenden Stressfaktoren.
Kein Stress ist für manche Menschen erst recht stressig.

Meiner Meinung nach entscheidet die zu einem Selbst passende Lebensweise zu wählen eher die Höhe ­des Stresspegel, statt die Beziehungsart als solches.
Streß hab ich egal in welcher Beziehungsform ich gerade zu hause bin.
Jedoch ist meine Erfahrung die :

Als ich/wir den innigen liebevollen Kontakt zu unserem zweiten Herzbewohner gelebt haben, war ich als Person viel belastbarer.
Dinge die mich jetzt, wo wir wieder "nur" ein Duo sind aus dem Geldichgewicht bringen, haben mich in der Zeit,( der gelebten Polyzeit), nur am Rande gestreift.
Stressoren schienen zu dem Zeitpunkt zwar da, nur schien ich "imun" zu sein. Ich hatte einfach mehr Freude am Leben.

Ich liebe immer noch intensiv mehr als einen Mann, doch ich lebe diese Lieben nicht.
Das bringt mich aus meinem eigenen Gleichgewicht.

Sprich für mich ist eine Monobeziehung wesentlich anstrengender oder stressiger, weil ich nicht wirklich bei mir bin.
Ich humpel so zusagen. Allerdings ist mir ein Humpeln immer noch lieber , als ein Leben ohne wichtigsten Bestandteil in meinem Leben. Meinem Mann.


LG YOYO
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Kurz und klar
...was ich erleb(t)e:
Es waren die Gegensätze und der Umgang mit den liebsten Menschen, die mich kräftig gefordert haben. Dadurch bin ich positiven Stress gewöhnt und habe den Umgang damit gelernt.

• Höhenflug und Verlust
• neue Anfänge - traurige Rückzüge
• mich selbst beachten und meine Liebsten im Blick haben
• tun und lassen

Letztlich möchte ich aber intensiv spüren und Liebe leben und nehme dafür die psychischen und physischen Stressfaktoren in Kauf, stelle mich denen.

Ja, ich bin insgesamt gelassen und belastbar, auch durch poly- lieben, aber vor allem hat mich mein Leben als Ganzes geprägt.
das ist eine interessante eingangsfrage.
spontan hätte ich gesagt: klar ist eine polysituation anstrengender, es multipliziert sich ja alles. dann dachte ich: und dieses verkrampfte, stumme ineinander verbohrt sein, die ausweglosigkeit, die manche unbefriedigend verlaufende monobeziehungen kennzeichnet - ist das etwa weniger anstrengend?
ich glaube, vordergründig ist in einem polygeflecht mehr bewegung, auch emotional. und wie sehr mich das stresst, liegt vermutlich an der eigenen emotionalen reife, also wie ich gelernt habe, mit verlustängsten, eifersucht, entbehrung etc. umzugehen.

um diese frage zu beantworten, muß jeder für sich die frage nach den stressoren stellen, für die er am meisten anfällig ist. samy50 hat das gut beschrieben, als er von eu- und disstress schrieb. beim einen ist es die erstickende monosituation, beim andern die eifersucht in den polybeziehungen.

für mich kann ich das nur so beantworten, dass mir jedwede stagnation unbehagen bereitet. dann lasse ich mich lieber auf organisationschaos, verlustängste und andere unsicherheiten ein....
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
...ich lerne hier gerade wirklich viel...ich bin gespannt..

Zum Eu- und Distress schrieb ich ja schon etwas *g*

Noch hinzufügend, m.E. ist alles Eustress was am Ende zu einem lehrreichen Ergebnis führt. Also wenn ich einen mir bisher unbekannten Stressor erkennen kann, wenn ich mir bisher unbekannte Ressourcen entdecke, wenn ich am Ende mehr auf der ausgleichenden Waageschale habe als zuvor, auch wenn sie in der Zwischenzeit mal gekippt war.
Jedenfalls ist das heute mein Anspruch. ich warte, ich schaue abwartend wie es sich entwickelt und was ich lernen kann.

Wenn es immer und immer wieder auftaucht und mich immer in die gleiche ungenehme mentale Lage versetzt, dann ist es für mich Distress und man braucht dann ggf. auch mal HIlfe von außen um die andere Waageschale wieder zu füllen.

Übrigens habe ich aktuell auch gefühlt Eustress, in den sich auch Distress mischt. Wie immer im Leben.
Etwas was man als sehr positive Enticklung erlebt, kann trotzdem mit Versagensängsten belegt sein usw...

Ich hatte diese Art von Stressoren schon sehr lange nicht mehr. Und ich merke wie ich wie vor langer Zeit anfange in meinem Beziehungsgefüge herumzurühren. Nun tun mir auch unverschämter Weise nicht alle den Gefallen jetzt einfach mal so lange die Füße still zu halen, bis ich meine Waageschale wieder gefüllt habe *zwinker* Das undankbare Pack scherz

So hat alles immer gleichzeitig Eu- und Distress. Früher war ich jünger, das hatte auch was, war aber völlig unbewusst und habe in solchen Situationen total ausargiert. heute bin ich älter, aber ich kann meine Stressreaktionen im Außen ab und an stoppen und zurück rudern.

Ich wünsche mir im Übrigen nicht wirklich Monogamie (sonst könnte ich sie ja leben) sondern eher mehr Polyamourie, nämlich alle unter einem Dach. Aber ob es dann stressärmer wäre, das bezweifele ich. Ich bin ja auch ein Stressor *zwinker*
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Nicht unbedingt Streß, aber freie Abende allein hatte ich in den letzen Monaten nur als ich so kranke war, dass ich keine von meinen Freundinnen anstecken wollte. Der Planung mit allen ausreichend Zeit zu verbringen, die ist dann nicht einfach.
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Pixy
@****50, damit kannst du JEDE Diskussion über Beziehungen beenden. Sofort. Und sie entspricht ja auch der Wahrheit.

Wollte natürlich das interessante Thema nicht tot machen und es gibt ja nach wie vor sehr schöne Beiträge und vor allem auch hier wieder einen respektvoller Umgang miteinander.

Aber die Frage ist - lebst du aktuell polyamourös? Unterhalst du intime Beziehungen ggf. auch mit Sexualität zu mehr als einem Menschen. Und ist das reine Freunde für dich oder hast du das Gefühl alleine die Tatsache an sich, birgt Stressoren?

Habe durch Liebe zu einer anderen Frau vor ca 4 Jahren meine Ehe nach 23 Jahren erfolgreich renoviert und da erst erfahren, dass man tatsächlich zu mehr als einem Menschen tiefe Liebe empfinden kann. Das war nicht polyamor, weil meine Frau von der Liebe zu einer weiteren Frau nichts wusste, den Begriff Polyamorie habe ich überhaupt erst vor einem reichlichen Jahr hier im JC das erste Mal gehört und mich damit befasst. Diese Zweitliebe, obwohl ohne Sex, wurde stressig, weil ich immer mehr das Gefühl bekam, meine Frau zu betrügen. Nach Austausch hier in der Gruppe wurde dieses Gefühl unerträglich und ich habe es meiner Frau gesagt. Für mich wurde es dann gewissermaßen eine polyamore Beziehung, da meine Frau ja Bescheid wusste. Wir haben dann beide, nachdem meine Frau ein eigenes Profil im JC hatte, eine Phase mit zunehmend positiven Stress durchlebt und gemeinsam nach einer Lösung gesucht und diese auch gefunden. Während es meine Frau eher in Richtung einer offenen Beziehung lebt, ist mein Wunsch auschließlich die liebevolle Beziehung zu einer anderen Frau. Diese muss nicht zwangsläufig auch sexuell sein, weil ich Sex wieder erfüllend mit meiner Frau habe.
"Mein Wunsch" deshalb, weil ich meine Zweitliebe, nachdem ich diese endlich stressfrei und ohne Geheimniskrämerei erleben konnte, verloren habe, weil ihr Mann sie vor die Alternative gestellt hat, er oder ich; unsere Ehen standen aber nie zur Disposition. Trotzdem leben meine Frau und ich in einer sehr glücklichen und vor allem stressfreien Beziehungsphase, obwohl sie auf den kleinen Abzweigungen, die wir uns auf unserem gemeinsamen Weg gestatten, gegenwärtig "erfolgreicher" ist als ich *nachdenk*.
Aber so einfach ist das nicht mit der Polyamorie, da eine passende Beziehung zu finden, bei der keiner leidet, oder in der ewigen Warteposition ist, oder von allem nichts weiß und, und, und..., die Wahrscheinlichkeit von einem Meteoriten auf der Straße getroffen zu werden, ist da wohl größer, hatte ich schon mal an anderer Stelle gepostet.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
@****50, ja, das würde sich schwierig gestalten. Weil eine für alle nur harmonische und somit stressfreie Polyamouriebeziehung ist so wahrscheinlich wie eine dauerhaft nur harmonische Beziehung an sich. Da du langzeitbeziehungserprobt bist, weißt du ja, wenn man seine Beziehungen nicht nach spätestens 12 Monaten wechseln möchte ist das einfach unmöglich.

Insgesamt ist es m.E. auch gar nicht wünschenswert, dass es nie Reibung gibt.

Zum Stress mutiert es erst, wenn man es nicht mehr gut beantworten kann und der Zustand zu lange dauert.

Ich fürchte, wenn man das "Mehr" an Interaktion, Kommunikation und Gemeinschaft und Liebe will, bekommt man das Mehr an Stress und Konflikten automatisch im Paket dazu. Und auch mehr Instabilität und Unvorhersehbarkeit.

In guten Zeiten stärkt es Flexibilität und Resilienz. In anderen schwächt es. Das einen bekommt man nicht ohne das andere.
*****s70 Frau
260 Beiträge
Bei mir war das so
Ich kann bis jetzt nur auf wenig Erfahrung mit Polyamorie zurückgreifen, habe aber aufgrund eines Erlebnisses erfahren dürfen, dass es geht ohne vorher schon von dem Begriff an sich zu wissen und was man darunter versteht. Ich habe es einfach erlebt. Der eine Mann aus dieser "Konstellation" ist mir erhalten geblieben und wir haben bis jetzt monogam gelebt, der andere hat sich von mir getrennt, und ich kann nur sagen, dass es genauso schön ist, dass ich den einen noch bei mir habe, wie es traurig ist, dass der andere nicht mehr da ist. Ich habe es so empfunden, dass jede Trennung eine Trennung ist, mit Schmerz und Kummer und Leid. Es hat mir sehr wehgetan, genauso wie ich mich jeden Tag freue, dass ich den anderen bei mir habe und ich ihn liebe. Daher glaube ich, dass es durchaus mehr Stress gibt, wenn man polyamor lebt. Denn alle Auseinandersetzungen, jede Diskussion über etwas führt man sozusagen doppelt. Bzw. bei dem einen gibt es da Diskussionsbedarf bei dem anderen an einem anderen Punkt. Stressfrei wird es nie sein , ist es auch in einer monogamen Beziehung nicht. Und dann ist eben die Frage, wieviel davon verträgt man? Was kann man tun, um sich nicht damit zu überfordern? Ich denke, mein Ziel ist es daher nicht, die Polybeziehungen zu sammeln, bis jetzt sind wir auf der Suche sehr behutsam, denn mir ist zumindest bewußt, dass ich damit haushalten muss, was ich vertrage und auch tragen kann. Ich habe zu jedem Menschen mit dem ich in nahen Kontakt gehe, eine Verantwortung, die ich nicht einfach leugnen kann, mich mit ihm auseinander zu setzen, im meine Aufmerksamkeit zu widmen. Das kann ich meiner Meinung nach nicht bei 4 oder 5 Menschen gleichzeitig machen, damit bin ich überfordert. Andererseits bin ich schon immer der Mensch gewesen, der Aktion der langweiligen Monotonie vorgezogen hat, und so leicht angespannt im Stress, positiv oder negativ, fühle ich mich immer besser, als wenn im Leben nix passiert. Ich bin eher hungrig nach neuen Erfahrungen und neugierig auf das Leben, schon immer gewesen. Insofern bin ich eher bereit, die Turbulenzen hinzunehmen, als das Gefühl zu haben, jetzt ist aber öde hier, und ich kenne auch Phasen in meinem Leben, wo es so war und ich mir aufgrunddessen neue Aufgaben gesucht habe, weil mir das nicht gereicht hat. Aber das muss jeder für sich selber herausfinden, meinem Partner machen Neuerungen zunächst auch eher Stress und manchmal auch Angst, der ist eher froh, wenn es mal still und ruhig ist. Wobei sich bei mir dann wieder die Gegensätze ergänzen, denn wenn ich es mal ruhig habe, zufällig und ungeplant ungestresst bin, genieße ich das sehr und die Sehnsucht nach Ruhe ist dann groß. Aber wir tragen wohl diese Gegensätzlichkeiten immer in uns, egal wohin wir gehen.
Eins habe ich allerdings erfahren: Bloß weil man da einen Part hat, der einem viel Gutes gibt, einem, bei dem sich eine große Liebe entwickelt hat, die sehr stabil ist, wird deswegen die Trennung von dem anderen nicht weniger schlimm. Das ist der Trugschluss, den man daraus ziehen könnte, so nach dem Motto: was willst du denn, es hatte ja auch einen guten Teil. Jedes Gefühl im Bezug auf einen Menschen steht für sich und nichts kann einem den Trennungsschmerz mildern, genauso wenig wie etwas die Freude und das Glück mildern kann.
Wobei ich grad feststelle, dass es wohl eher schwierig ist, wie hier auch schon gesagt wurde, überhaupt einen zweiten Menschen zu finden, dem man Liebe entgegen bringt, ist fast mehr Stress, die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, als wenn man denjenigen gefunden hat und 2 Beziehungen führt! *zwinker*
****ros Paar
59 Beiträge
Stressabbau?
Bei allen Überlegungen zu dem Thema erscheint uns das Wohlwollen für den oder die Menschen die wir lieben doch noch zu wenig betrachtet.

Wir persönlich erleben durch gegenseitige Befreiungen von einigen monogamen Diktaten nicht nur neue Chancen für mehr Erotik und sexuelle Befriedigungen, sondern auch eine Art wohlwollender Fürsorge aus tief empfundenener Liebe füreinander.

Zurzeit lesen wir gerade das Buch von Daniel Bergner „Die versteckte Lust der Frauen“ und sind berührt das dort steht (und das noch wissenschaftlich untermauert), Frauen sind nicht das monogamere Geschlecht, dem die feste Bindung über alles geht. Angeblich sucht darum jetzt die Pharmaindustrie nach einer Pille für die Frau als Lösung für erloschenes Begehren in langen Beziehungen. Mit Viagra für den Mann werden ja jetzt schon Milliarden verdient.

Ist die Möglichkeit polyamor zu leben nicht eine zeitgemäße und gesündere Art die so wichtige Liebe für uns Menschen mit natürlichen Energien zu erhalten und zu fördern?
Heilung möglich
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Themenersteller 
Ist die Möglichkeit polyamor zu leben nicht eine zeitgemäße und gesündere Art die so wichtige Liebe für uns Menschen mit natürlichen Energien zu erhalten und zu fördern?

Ein schöner Satz, den könnte ich dir beantworten, wenn ich längere Zeit bewusst und gewollte monogam gelebt hätte /leben würde *zwinker*

Polyamourie ist einfach meine Beziehungsrealität. Ich kann dazu auch die Metaebene einnehmen, aber hier in diesem Thread war sie nicht gefragt.

Es geht um gelebte Polyamourie und die ganz realen Folgen. Denn es gibt hier ja noch die Kategorie "Poly-Grundsätzliches" dort wäre euer Beitrag genau richtig.

Hier geht es um ganz konkrete Situationen von Menschen die ganz real in Polybeziehungen sind, die eben nicht nur aus sexueller Interaktion bestehen.

z.B: eine berufliche Situation ist zeitweise intensiv und fordernd und anstrengend. Und gleichzeitig gibt es eine bestimmte Entwicklung im Beziehungsleben die auch Aufmerkseimkeit fordert. Und glaub mir, die gibt es in Polybeziehungen immer. Es hilft Abgrenzung und klare Absprachen..ach ja, Abgrenzung hilft auch;).


Polyamourie ist für mich - wenn ich dringend ein Projekt vorbereiten muss, der eine tippt ungeduldig auf den Kalender und meint, seit Wochen wäre ein Ausflug in das schwedische Möbelhaus geplant (Horror) und der andere ruft an und klag, weil er gerade in einen Autounfall verwickelt war und nun das Fahrzeug demoliert ist und die Versicherung und überhaupt und ob man nicht mal eben nachsehen kann ob...

Dann ist nämlich nicht die Frage ob dein Beziehungsstil gesünder ist und deine Energie erhält...sondern wer wem wie und wo jetzt hilft und wen unterstützt und wo du einfach mal STOPP sagst, auch auf die Gefahr hin, dass du bei deiner eigenen nächsten Krise selbst ein STOPP hörst und denkst "wo sind sie denn jetzt alle wenn ich mal einen brauche"?
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Pixy
Wegen genau den von Dir beschriebenen Stressfaktoren ist für mich eine schon genannte polyamore Beziehung als Ergänzung zu einer, insbesondere seit vielen Jahren bestehenden "festen" Beziehung die von mir angestrebte und auch schon gelebte am ehesten mögliche Variante ("Sahnehäubchen-Polyamorie").

Das bedingt, dass auch die "Zweitliebe" in einer glücklichen Beziehung leben sollte. Natürlich bin ich, wenn es meiner "Zweitliebe" schlecht geht, sie Hilfe benötigt für sie da und leide auch mit ihr, aber ich bin dann nicht der einzige, der für sie da ist.
Den Begriff "Zweitliebe" benutze ich für mich auch ganz bewusst, ich bin dann meinen beiden Lieben auch treu, weil ich weiteren Lieben gegenüber den Anspruch, für sie besonders auch dann da zu sein, wenn sie mich brauchen, nicht mehr gerecht werden kann bzw. es dann so stressig wird, wie du es gerade beschrieben hast.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Und
für mich geht es auch darum, gerade trotz des immerfort weiter gespürten Alltagsflows (Stress ist verbal negativ behaftet) , mit der Liebe ins Spüren zu kommen. ...mit dem Lebenspartner ebenso wie mit den Menschen, mit denen ich mich poly+amor verbunden fühle.
Solche Liebeszeiten muss/ möchte ich mir organisieren und in voller Intensität er-leben.
Stimmt, Pixy, dazu ist auch Ab-Grenzung wichtig und für mich auch mal räumliche Entfernung.
Hallo,

ich habe, hier schreibt sie, so gar keine Nöte mit einer Zweierkiste, sonst hätte ich wohl kaum 10 Jahre darin gut überstanden. Ich mag es sehr einen festen Ort, eine "Lebenshöhle" zu haben, in die ich mich bei Bedarf zurückziehen kann.

Momentan würde ich mir eine "Gemeinsam unter einem Dach"-Lösung wünschen, aber die Wirklichkeit und tatsächliche Beziehungs-, Arbeits- und Wohnwelt holen einen schnell ein. Weiterhin brauche ich durchaus materielle Sicherheiten, was zu Zweit einfacher zu bewerkstelligen ist als alleine.

Emotional bin ich schnell zu überfordern, da ich mich intensiv auf einen geliebten Menschen einlasse und mich dies Kraft kostet. Egal ob diese Belastung positiv ist oder negativ, ich muss schon sehr dafür sorgen meine Erholungszeiten einzuhalten und auch Zeit für mich alleine zu haben. Und das liegt nicht am Alter, so bin ich einfach gestrickt worden, ich war schon immer weniger belastbar.

Wäre oder war der Stress in meinem Leben bisher zu hoch, dann habe ich den Wunsch mich in ein Singleleben zurückzuziehen. Zumindest ist das mein erster Impuls, wenn mein Leben zu turbulent wird und zu viele Baustellen sich öffnen.

es grüßt
Sie
****ros Paar
59 Beiträge
Lohnender Stress
Wir hatten mal eine Zeitlang das Glück mit guten Freuden, an den Wochenden und im Urlaub, wunderschöne polyamore Zeiten durch gemeinsame Liebe und Lust erleben zu können. Die gedanklichen, gefühlsmäßigen wie auch materiellen Arbeiten und der damit verbundene Stress, den es uns dafür gekostet hat, waren es wert. Wir würden es wieder tun! Seit diesen Erlebnissen können wir uns durchaus ein polyamores Zusammenleben mit mehren Menschen vorstellen. Voraussetzung erscheint uns, ein gegenseitig wohlwollendes, tolerierendes, freundschaftliches, angst- und eifersuchtsfreies Verhältnis zu denken, zu wollen und dann auch zu realisieren.
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