Zwei Filmstudenten suchen Unterstützung
Ich erhielt folgende Anfrage von 2 Filmstudenten:WEN WIR SUCHEN | WORAUF WIR ABZIELEN
Menschen, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht darum scheren, was die Gesellschaft von ihnen und ihrer Beziehungsform hält. Diese Personen sollen in gewisser weise Aufklärungsarbeit leisten und mithelfen, dass Vorurteile durch Unwissenheit abgebaut werden. Das Thema Polyamorie ist zwar in den vergangenen Jahren immer wieder von den Medien aufgegriffen worden, jedoch ohne bleibende Eindrücke in der Gesellschaft zu hinterlassen. Noch immer herrscht überwiegend Unwissenheit in der Bevölkerung. Die „Medienmüdigkeit“ der Poly-Gemeinschaft ist nachvollziehbar, nur ohne mediale Präsenz erfolgt kein Dialog und somit auch keine Kenntnisnahme in der Gesellschaft.
UNSER FOKUS | ZENTRALE THEMEN
Wir möchten zeigen, dass Polyamorie keine „hippe“ und derzeitig angesagte Beziehungsform ist, sondern bereits im Alltag von vielen Menschen seit Jahren gelebt wird. Entgegen bestehender Klischees legen Polys großen Wert auf verbindliche Beziehungen sowie Vertrauen und Ehrlichkeit. Uns interessiert nicht, wer mit wem wann ins Bett geht, sondern wie das Leben und Lieben in einer Gemeinschaft funktioniert. Wie bewerten die Protagonisten Themen wie Vertrauen, Respekt, Angst, Mitfreude, Konfliktbewältigung oder Pflichten/Aufgaben?
DREHABLAUF | WAS WIRD GEZEIGT
Wir möchten gerne mit den Protagonisten 7-14 Tage Zeit verbringen. Das klingt erst einmal viel, jedoch müssen sich sowohl die Protagonisten an uns, als auch wir an sie gewöhnen und einander kennenlernen. Der angedachte Drehzeitraum ist im August bzw. Oktober und wird mit den Protagonisten im Vorfeld abgesprochen. Das Drehteam besteht aus meiner Kommilitonin und mir. Wir werden uns in der jeweiligen Stadt eine Unterkunft suchen und zu den abgesprochenen Zeiten die Protagonisten treffen und mit der Kamera begleiten.
Es sollen alle WG-Bewohner in gesetzten Einzelinterviews vorgestellt und in verschiedenen Situationen wie z.B. Hausarbeit, Ausübung von Hobbies, Treffen mit Bekannten, gemeinsame Gespräche, Planung der Freizeitgestaltung, dokumentiert werden. Das heißt auch, dass nicht jeder Bewohner zwangsläufig jeden Tag gefilmt werden muss. Das Drehteam wird überwiegend den beobachtenden Part übernehmen und lediglich ab und an Nachfragen stellen.
AUSSTRAHLUNG
Nach den Dreharbeiten und der Sichtung des Materials wird der Kontakt zu Redaktionen von Fernsehanstalten aufgenommen, um eine Ausstrahlung anzustreben. Die Protagonisten erhalten eine Einladung zur Premiere der Absolventenfilme im Oktober 2015 in Hannover, sowie eine Kopie des fertigen Films. Weiterhin werden Sie über eine TV-Ausstrahlung informiert.
ÜBER UNS
Wir (Theresa K., 24 und Benjamin F., 29) studieren im Masterstudiengang Fernsehjournalismus an der Hochschule Hannover und sind neugierig auf das Leben mit all seinen Facetten und Geschichten. Im Rahmen des Studiums und vielen Praktikas bei Film- und Fernsehanstalten, konnten wir bereits wertvolle Erfahrungen sammeln und eigene Beiträge produzieren.
Zwei Projekte, die ich (Benjamin Fischer) in meinem vorherigen Studium angeschoben und realisiert habe, beruhen auf Ereignissen und Erfahrungen, die mich beschäftigten. Eines davon war die Loveparade-Katastrophe 2010 in Duisburg, aus der der fiktionaler Kurzfilm „Stufenlos“ ( ) entstand, der auf einigen Filmfestivals und im Fernsehen (BR, Einsfestival) lief. Das andere Projekt ist die Anti-Depressionskampagne „SEE – Stopp emotionale Erschöpfung“ (https://de-de.facebook.com/see.depression), die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Depressionsliga entstand. Das Projekt wurde vor kurzem von einer Krankenkasse gefördert, so dass der Spot demnächst in ausgewählten Kinos laufen wird.
Im letzten Jahr wurden 5 von 9 Abschlussfilmen des Studiengangs an Sender verkauft und liefen oder laufen demnächst im Fernsehen. Weitere Infos dazu findet man hier:
http://f3.hs-hannover.de/stu … rnsehjournalismus/index.html
Uns ging es am Anfang wohl wie den meisten Menschen, die zum ersten Mal von Polyamorie hören. Wir fragten uns, wie das im Alltag funktionieren soll. Den Partner teilen? Was hat Er/Sie was ich nicht habe? Wie geht man mit Eifersucht und Besitzansprüchen um? Diese und weitere Fragen kamen uns plötzlich in den Sinn und weckten unser Interesse. Bei Besuchen von Poly-Stammtischen erfuhren wir, dass nicht jeder für eine Poly-Beziehung taugt und man auch viele Kompromisse eingehen muss. Schnell wurde uns klar, dass ohne gute Kommunikation nichts funktioniert. Wir haben bei den Gesprächen viel über die eigene Wahrnehmung erfahren, wie man tickt, mit Ängsten und Vorurteilen umgeht. Die angenehme Atmosphäre bei den Treffen erleichterte den offenen Austausch von Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen.