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Polyamor= polysexuell?

*****s70 Frau
260 Beiträge
Für mich ist es die Liebe
Ich habe bis jetzt diesen Threat mit Interesse verfolgt und möchte nochmal einen anderen Alspekt einwerfen, denn wenn es darum geht, dass der Sex so erfüllend sein soll und zur Transformation beitragen soll, habe ich ein ganz anderes Erleben darauf: Für mich ist Liebe das wichtige Element, was uns verbindet, was uns in eine höhere Ebene bringt, was Dinge miteinander verbindet, die sonst unverbindlich sind, der kleine Tropfen Göttlichkeit, den wir alle fühlen, wenn wir lieben, der in uns steckt und uns mit allen anderen verbindet, mit dem Universum und vielleicht auch das, was ein Stück Ewigkeit beinhaltet.
Sex ist für mich auch Kommunikation, ich könnte glaube ich nicht jemanden lieben, ihm nahe sein und meine Liebe nicht in dieser Form ausdrücken, es sei denn, es sprächen graviernde Gründe dagegen, Krankheiten oder so. Aber grundsätzlich möchte ich mit einem Menschen, den ich liebe auch Sex haben, als Ausdruck meiner Liebe und meiner Hingabe. Und wer mich oder mein Profil kennt, weiß, dass mir Sex wichtig ist, ähnlich wie Essen und Trinken ein wichtiges Bedürfnis. Und dennoch sehe ich es nicht so, dass wir uns dadurch miteinander verbunden fühlen, klar, wenn man Sex mit einem geliebten Menschen hat, ist das ein sehr intimer Moment und wir sind uns nahe.
Aber manchmal sehe ich die Liebe meines Partners auch in ganz anderen Dingen viel intensiver: Ein Blick von ihm, wenn er mich so liebevoll ansieht, in dem ich die Verbindung zwischen uns fühle, eine liebevolle Geste, ein Streicheln über den Arm oder mein Haar. Und manchmal fühle ich ihn sogar, wenn er gar nicht da ist, weil in Liebe ist er immer da.
Sex kann alles mögliche sein, sogar manchmal sehr banal, je nachdem , womit man es zu tun hat, bis dahin dass Menschen darin einfach nur ihre eigene Befriedigung suchen. Liebe ist niemals banal.
Natürlich ist man auch mit der Liebe, so wie man sie jetzt empfindet nicht am Ende. Liebe wächst weiter und wenn man sich weiter entwickelt, wächst auch die Liebesfähigkeit, darin möchte ich mich lieber vervielfältigen als in meinen sexuellen Fähigkeiten. Die Liebe ist ein großes Geschenk und das verstehe ich unter Polyamorie, ich kann mehrere Menschen lieben, und das finde ich toll, dass ich deswegen polysexuell sein soll, finde ich nicht und ich finde auch nicht, dass das der Schlüssel zur Polyamorie ist. Ich kann sogar monoamor sein in meiner Polyamorie, wenn es nun mal grade nur einen Menschen gibt, den ich liebe.
Sex kann ich mit jedem haben, auch mit einem Menschen, dich nicht liebe, vielleicht nur mag oder gern habe. Das kann auch sehr innig sein und möchte ich auch manchmal nicht missen, aber Liebe ist mir letztendlich doch am wichtigsten.
Da würde mich mal die Meinung der Herren interressieren.
Fühlt ihr euch ohne Sex tatsächlich auch weniger geliebt ?
Nein, ich nicht.
Und zeigt ihr eure Liebe zum anderen durch Sexualität ?
Ebenfalls nein für mich, wobei in der Sexualität zwischen Liebenden natürlich auch die Liebe als Gefühl eine große Rolle spielt. Aber weder ist Sexualität zwingend eine Folge, wenn man liebt, noch ist Sexualität ausschließlich mit Liebe möglich.

Was den Bezug zur spirituellen Ebene angeht, die hier gelegentlich bemüht wird. Für sich genommen und losgelöst von der gestellten Frage ("Ist also die sexuelle Aktivität von Polys eine Stufe auf dem Weg der intensiveren Kommunikation zwischen Menschen?") verstehe ich das Thema der Spiritualität und Energien durchaus, habe zeitweise Seminare mit Abschlüssen zu "Humaner Energie" besucht und habe umfangreiche Erfahrungen damit, diese Energien anzuwenden bzw. in anderen anzustoßen.

Diese "spirituelle Form von Energien" zu spüren ist eine Sache, in Sexualität eine maßgebliche Kommunikationsrelevanz zwischen Menschen zu vermuten eine andere.

Natürlich kann das, was zwischen Menschen passiert, während sie sich körperlich lieben, als eine Form von Kommunikation angesehen werden oder vielleicht auch "kommunikativ unterstützend" wirken. Allerdings halte ich es für falsch, der Sexualität eine solch ausschließliche Relevanz zu geben.

In meinen Augen ist nichts, was beim Sex zwischen den Beteiligten gespürt (oder kommuniziert?) wird, ausschließlich beim Sex spürbar - außer der rein körperlichen Komponente. Menschen können allein durch eine nichtsexuelle Umarmung, durch einander in die Augen sehen oder durch das Auflegen der Hand derart intensiv miteinander "kommunizieren", sich öffnen, einander mitteilen, dass ich die Idee völlig seltsam finde, man könne nur durch das Hinzufügen der sexuellen Komponente den nächsten Schritt auf dem Weg der intensiveren Kommunikation zwischen Menschen gehen (so die Suggestivfrage des Eingangspostings).

Wer nur in der Sexualität zu dieser Art von seelischem Austausch, den Gefühlen oder dieser "Kommunikation" fähig ist, benötigt den Sex meines Erachtens lediglich als Katalysator für etwas, das andere auch schon ohne dieses Hilfsmittel schaffen.

Essenz hier wie in anderen Strängen ist für mich wieder: Die Schere zwischen denen, die auf der einen Seite auf die Kraft und Energie der Liebe als Gefühl setzen können, und den anderen, die der Sexualität eine größere Dringlichkeit beimessen, lässt sich schwerlich schließen.
*zwinker*

Gruß
Chennai
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich sehe solche "Erhöhungs-Entwicklungs-NächsteStufe-Ideen grundsätzlich sehr kritisch.
Sex kann ich nur im watzlawickischen Sinne als kommunikativ beschreiben: Man kann nicht nicht kommunizieren.
Natürlich passiert da was zwischen Menschen und natürlich drückt man damit auch etwas aus.
Manchmal ist das ein wahnsinniges Meer an Gefühlen, tief, wild und voll und manchmal ist es einfach ein "Geil mit dir!".
Ich denke nicht, dass es dabei einen kommunikativen Unterschied macht, ob man poly oder mono lebt und liebt und sexelt.

Sex ist Sex und soll sich bitte auch nicht überflüssig machen. Das wäre doch sehr schade^^
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
wieder an Bord......

zunächst:

Was mir gerade total auffällt, ist die Tatsache, dass hauptsächlich Männer Sexualität als Kommunikationsmittel der Liebe anerkennen, hauptsächlich Frauen da deutlich differenzierter zu stehen. Ist das vielleicht sogar schon Teil des Problems????


Wo fällt das denn auf ????

Wenn ich zähle- bis zu meinem Posting jedenfalls- komme ich auf

Pro- These: 3 Männer

Contra These: 3 Frauen, ein Mann.

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Mittlerweile denke ich, dass das Thema so komplex ist, und von mir auch so komplex formuliert wurde, dass es nicht einfach ist, auf allen Ebenen gut darüber zu diskutieren, aber spannend bleibt es dadurch jedenfalls.....
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Fühlt ihr euch ohne Sex tatsächlich auch weniger geliebt ?
Und zeigt ihr eure Liebe zum anderen durch Sexualität ?


Mein Eindruck: ein ganz deutliches JA! Für mich war es in den letzten 1, 5 Jahren nicht immer einfach, MEINE Grenze gut wahrzunehmen und sie wurde mehr als einmal deutlich überschritten, was für mich sehr heilsame und Erkenntnisreiche Erfahrungen waren. Natürlich ist das nur mein persönlicher Eindruck und sicher auch Teil meiner persönlichen Sicht, aber Männer, die sagen, es ist mir wirklich völlig egal, ob wir Sex miteinander haben, oder nicht, die sind doch die Seltenheit.

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möchte nochmal einen anderen Aspekt einwerfen, denn wenn es darum geht, dass der Sex so erfüllend sein soll und zur Transformation beitragen soll, habe ich ein ganz anderes Erleben darauf: Für mich ist Liebe das wichtige Element, was uns verbindet, was uns in eine höhere Ebene bringt, was Dinge miteinander verbindet, die sonst unverbindlich sind, der kleine Tropfen Göttlichkeit, den wir alle fühlen, wenn wir lieben, der in uns steckt und uns mit allen anderen verbindet, mit dem Universum und vielleicht auch das, was ein Stück Ewigkeit beinhaltet.

ähm, ich glaube, dass, was Du so wunderbar umschreibst, IST genau Transformation *zwinker*

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Menschen können allein durch eine nichtsexuelle Umarmung, durch einander in die Augen sehen oder durch das Auflegen der Hand derart intensiv miteinander "kommunizieren", sich öffnen, einander mitteilen, dass ich die Idee völlig seltsam finde, man könne nur durch das Hinzufügen der sexuellen Komponente den nächsten Schritt auf dem Weg der intensiveren Kommunikation zwischen Menschen gehen (so die Suggestivfrage des Eingangspostings).

KÖNNEN....... können das wirklich so viele???? Ich zweifle daran.......

Wenn nach dem Hinzufügen der nächsten sexuellen Komponente allerdings irgendwann ein Auflösen, eben die Transformation folgt, dann transformiert sich doch auch logischerweise die Kommunikation, oder? Quasi wieder ins Nichtsexuelle.........

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@ strictly_fun: so komplex, wie der Thread ist auch Deine Fragestellung. .....


es geht erstmal darum, mit wem ich überhaupt Sex haben möchte. Zunehmend ausschließlich mit den Menschen, die ich liebe. Aber auch die Anfänge sind ja zu beleuchten: was war denn zuerst da, Sex, oder Liebe?
Und dann die Frage, ob tiefgehende liebende verbindliche Sexualität vielleicht mal so tiefgehend werden könnte, dass die Kommunikation dadurch so intensiv, die Verbindung so erfüllend ist, dass Sexualität nicht mehr das Non plus Ultra ist.

Wieso wissen wir bei manchen Menschen, dass wir sie lieben, obwohl Sexualität gar kein Kommunikationsmittel ist. Warum haben wir bei anderen das Bedürfnis, ihnen auch sexuell nah sein zu wollen?

Können wir ein Verschmelzungserlebnis auch mit einem Menschen teilen, den wir noch nicht lieben, aber dadurch könnte Liebe entstehen?

Mit Wertung der Bedeutung der Sexualität meine ich, dass es keine allgemeingültige Auffassung geben sollte, jeder diese Entscheidungen für sich trifft und jeder seine Erfahrungen erstmal für sich macht. Wenn dann gehäuft ähnliche Erfahrungen auftauchen, dann kann ein Austausch stattfinden, aber daraus darf keine allgemeingültige Regel entstehen.

Polyamorie ist da "nur" insofern relevant, weil es die Möglichkeiten des Erfahrung -sammelns auch vervielfältigt.

Ui, ist das kompliziert.......

@ cute_poly: ich gehe noch auf Dein Post ein! Morgen, frisch denkend.....

Dani
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
@ cute_poly
Ausgeschlafen, Tasse Kaffee am Rechner..... es kann losgehen *zwinker*

Das finde ich irgendwie überflüssig, sich hinter den Meinungen anderer, vermeintlicher "Experten" zu verstecken

Ich verstecke mich nie hinter der Meinung anderer, hier in diesem Fall habe ich sie als Erweiterung der Diskussionsgrundlage in den Raum gestellt.
Da gibt es genau drei Möglichkeiten drauf zu reagieren:

Du lehnst die Expertenmeinung für Dich ab
Du erkennst sie an
Du lässt sie unkommentiert stehen

Teile meines Beitrags als überflüssig zu bezeichnen fördert eine konstruktive Diskussion nicht.
cute_poly:
Wenn letzteres, dann benutze doch bitte ein Vokabular, mit dem auch Nicht-Tantriker was anfangen können. Das ist für eine gute Kommunikation in "allgemeinen" Gruppen nämlich das A und O, dass man kein "Fachvokabular" aus den eigenen Wahrnehmungsblasen verwendet.
themisabeth:
Ich hoffe, dass mein Beitrag nicht zu tantrisch- esoterisch erscheint und freue mich auf regen Austausch!

Scheint mir nicht gelungen zu sein.... sorry, aber ich bekomme es nicht besser hin!
Der Thread ist nicht nur für Tantriker geschrieben, sondern für all die sensiblen, feinfühligen, "es-gibt-mehr-als- Verstand"- Menschen. Man muss kein Tantriker sein, um das zu können, ich erlebe im Tantra eine Verfeinerung dieser Fähigkeiten, aber ich kenne auch Menschen, die das ohne Tantra hervorragend leben.
Die Worte "Energien" und "Transformation" sind die einzigen, die vielleicht nicht ganz allgemeingültiges Vokabular sind. Alternativvorschläge gerne per PN, dann kann ich zukünftig anpassen.

Ich behaupte, dieser Mann hat a) keine Autorität für die über 50 anderen Männer zu sprechen, und b) höchstwahrscheinlich null Ahnung, wie es den anderen Geschlechtsgenossen eigentlich geht

Nein, die hat er natürlich nicht, er gibt nur DAS wider, was er an Eindruck gewinnt und wenn Du in der Abschlussrunde Deine Befindlichkeit darüber geäußert hättest, dann wäre das ein gutes Korrektiv gewesen.

Danke für Deine sehr objektive Schilderung der PAN- Treffen!

Lediglich das Wort "Sex- Workshop" trifft es überhaupt nicht, was nachzuvollziehen ist, wenn Du nicht da warst.

Ich war da und das macht auch deutlich, warum ich von dem Treffen einen anderen Eindruck habe.

Das ohne Wertung!!! jeder hat das Recht auf seine Welt und Meinung und auch an dieser Stelle: die Kommunikation darüber ist wichtig, auch, wenn sie kontrovers, geführt wird, solange sie nicht unsachlich oder persönlich wird!

Dani
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
überlegenswert
Und dann tauchte die innere Frage auf, ob Sexualität nicht einfach der Wunsch nach verbindender Liebe ist und der Sex das Kommunikationsmittel ist, weil wir – noch – kein anderes Instrument haben?

das gefällt mir irgendwie.....
*****gra Frau
5.719 Beiträge
Ich gestehe
..., dass mir viele der Gedanken, die hier so engagiert und persönlich geäußert werden, irgendwie ..... ich finde gerade kein treffendes Wort .... unfertig erscheinen. Alle lesenswert, alle individuell - gut so. Aber wo ist der rote Faden der Gedanken?
Wie viel der Mehrfachliebe geht über die Sexualität?
kommunizieren: gern und ständig und ich habe dafür auch meine Mittel.
- Brauch ich dafür Sex?
Verbindende Liebe leben: tagtäglich mit meinem Mann, gefestigt, gereift, einfach schön. Auf einen weiteren Mann lasse ich mich, sehr wählerisch mittlerweile, gern und tief ein. Resonanz und Gefühl und Verbindung, auch in die Ferne, sind da.
Im Kontakt fließt viel Energie. Es ist wie und was es ist und darf gern so sein und bleiben.......
- Wozu dann Transformation?
Ist das in Tantrakreisen vielleicht ein Fachausdruck?
Ich komme da gedanklich nicht wirklich mit.

• Verbindung in Liebe durch Sexualität?
Da sind wir ja wieder bei einer der Ausgangsfragen:
polyamor - polysexuell - multisexuell - Sex mit viel(en) Liebe(n) - Liebe mit viel Sex...

*nachdenk* *pieks* *gruebel*
Mund
********rato Frau
77 Beiträge
transformation
Zur Transformation im sexuellen Bereich fällt mir ein, dass polyamores Leben oft auch eine Art des Nicht einlassen Könnens auf eine tiefe Liebe sein kann.......ich sage bewusst -sein kann- !

Ich geh jetzt mal ausschliesslich von mir aus, habe jahrzehntelang Sexualität missbraucht um an Liebe zu kommen, gesehen und wahrgenommen zu werden......hat nicht funktioniert, hab mich in unnötiges Leiden damit gebracht, da ich immer ein BIld von mir präsentiert habe, was ich zu dem Zeitpunkt nicht war.
Ich war nicht polyamor, hab mich aber so dargestellt.
Und wenn einige Jüngere jetzt laut tönen "das weiss man doch ......" so kann ich nur sagen "Nein, das weiss man oft nicht gleich und sofort", denn jeden prägt ein Familien und Konditionierungsmuster was es nicht sofort erkennen lässt, was die Wahrheit für einen selbst ist.....und selbst die kann sich im Laufe des Lebens verändern.

das Einzige Beständige ist der Wandel ein schöner buddhistischer Spruch den mir mal Jemand gesandt hat....

Ich bin ein Mensch mit einem grossen Freiheitsbedürfnis, möchte nicht eingeengt werden in meiner Struktur, möchte offen sein dürfen zu Menschen(das bezieht sich nicht aussschliesslich auf die Sexualität) und dennoch dem Menschen an meiner Seite nah sein und verbunden sein.
*****gra Frau
5.719 Beiträge
Danke
@********rato *g*

Bei mir war das anders. Ich kannte wenig von mir, hab jahrelang einfach mustergültig funktioniert , musste und konnte mich dann ganzheitlich finden, einschließlich Sexualität. All die Jahre ist mein Mann immer mit mir gegangen. Er sagt, aus Liebe zu mir. Und der zitierte beständige Wandel war auf vielen Ebenen immer mit dabei. Auf unsere Nähe und Verbundenheit hatte das wenig Einfluss, denn die war immer einfach da und ist unumstößlich stabil. Da kann buchstäblich nur der Tod was verändern.
Offen und ehrlich sein, Freiheit und doch Verbindlichkeit sind uns wichtig, vor allem im alltäglichen Miteinander (und auch einschließlich der Sexualität). Aber wir wissen heute um unsere Verschiedenartigkeit und respektieten das.
Toleranz hat uns näher und fester zusammengefügt.
Das Gesamtpaket ermöglicht mir ein tiefes solidarisches Einlassen auf eine weitere Liebe, polyamor - aber nicht polysexuell.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
@ (nicht nur....)Allegra und Lalita_erato
Vielen Dank für Eure persönlich gefärbten Beiträge!

Zwei Erkenntnisse hatte ich dadurch:

1. würde ich den Thread mittlerweile im Tantraforum veröffentlichen. Er streift letztlich beide Bereiche, aber das hier einige damit nicht so viel anfangen konnten, das ist deutlich zu merken.

2. fehlt vielleicht auch mein persönlicher Hintergrund, damit ihr die Motivation der Fragestellung besser nachvollziehen könnt.

meinen persönlichen Hintergrund habe ich schon verlinkt, aber den haben sicher nur wenige gelesen, zumal der auf FSK 18 steht. Deshalb in Kurzform:

ich hatte während meiner Ehe eine sexuelle Blockade, mit der mein Mann schlecht leben konnte. Deshalb haben wir einiges versucht, um die aufzulösen. So sind wir auch zu "Swingern" geworden. Nach einer abgebrochenen Paartherapie sah die Lage sehr hoffnungslos aus. Letzte Chance war für mich eine Tantramassage, die so dermaßen alle Blockaden gelöst hat!
Ein paar Wochen danach hatte ich über ein sexuelles Verschmelzungserlebnis mit meinem Mann ein sehr spirituelles Erlebnis, fühlte mich sehr in universeller, liebender Verbindung. Daraus entstand letztlich der polyamore Gedanke ( im Gegensatz zu vielen Polys, die in einer Liebe sind und eine zweite dazukommt)
Wir waren danach noch einmal in einem Club und mich hat es dort gegruselt, ob der Gefühllosigkeit bei alle sexuellen Aktivitäten. Ich trug an meinen Mann den Wunsch nach Freiheit, um für mich herauszufinden, wie das mit der Verbindung gehen kann. Daran ist unsere Beziehung gescheitert. Er hat das nicht mitgehen können. Er hat die Trennung Anfang letzten Jahres ausgesprochen, nachdem er sich eine Freundin gesucht hat. Nach 3 sehr heftigen Monaten habe ich angefangen, ihn loszulassen und mich um mich zu kümmern. Ich habe viele Erfahrungen gemacht und habe seit Oktober, dann April, dann Mai drei tantrisch polyamore Männer kennengelernt. Sie wohnen alle weiter weg, kennen sich aber mittlerweile fast alle. Es gibt mit allen sowohl eine sexuelle, als auch spirituelle Ebene.

Ich kopier mal nur den letzten Teil des anderen Beitrags hier hinein. Ich hoffe, ich nerve Euch damit nicht, aber mich bewegt das Thema sehr. Es geht um die Vision, der ich gerne folgen möchte, die meine Ehe zum Scheitern gebracht hat und die Frage: "war es das wert?" Daran habe ich mittlerweile keine Zweifel mehr, aber dennoch frage ich mich manchmal, wo die Reise hingehen mag.....

Du gleitest neben mich, schlüpfst zart von der Seite in mich………………….

Bewegst Dich unendlich langsam, viel zu langsam! Doch…………………….

………………..plötzlich werde ich innerlich ganz weit. Jedes Vor lässt die Lust höher schwingen, die Liebe kriecht, strömt, flutet

In mein Herz

In meinen ganzen Körper

In meinen Kopf

Aus mir heraus

Um mich herum

Weit über mich hinaus

Ich bin nicht mehr hier

Bin mit Dir

Wir sind eins

Tief in der Liebe

Treiben durchs Universum

uferlose Glückseligkeit

unendliche Liebe

ganz

eins mit allem

kein Anfang, kein Ende, kein Ende!

Du verströmst Dich in mich, flutest Deine Liebe in mich, Welle für Welle,

Wir spülen an Land, glücklich zu leben, dankbar, freudig, liebend,

still

göttlich

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Über den 1.Mai habe ich mit einem anderen Freund einen Kurzurlaub auf einer Nordseeinsel gemacht. Wir kennen uns von einer Tantramassagefortbildung und hatten von Anfang an ganz besondere Schwingungen. Wir haben eine gemeinsame Massagefreundin besucht und wollten in erster Linie Massagetechniken vertiefen und uns dabei auch erholen. Der Freund hat gerade eine Trennung hinter sich und so war unklar, wie wir uns begegnen.

Am letzten Abend habe ich dann ein Experiment durchgeführt und habe ihm die Geschichte vorgelesen. Etwas - zugegebenermaßen *zwinker* - erwartetermaßen haben wir die Energie der Geschichte mal auf eine Wiederholung getestet.....

Er äußerte den Wunsch, mir die ganze Zeit in die Augen schauen zu wollen und schrieb im Nachgang Folgendes ( die Veröffentlichung ist ausgesprochen freigegeben- wir wollen das Erlebte gerne teilen!) :

open eyes
Ich will gesehen werden in meinem Sterben und Entstehen auf dem Gipfel der Lust. Das ist ein wesentlicher Teil meiner vollständigen Hingabe. (In ihr geschieht "nebenbei" Verwandlung/ Transformation).
Tief in Dich zu schauen und mich zugleich für einen tiefen Einblick öffnen, die Verbindung unserer inneren Flöten auch über die Augen geschehen lassen.
Es öffnet sich so ein weiterer Zugang, um ganz, auf allen Ebenen, tief und noch tiefer in Dich (als verkörpertes Universum) hinein zu fallen. Ankommen, Rückkehr. Die Dualität hinter mir zurück lassend. Der kleine Tod als großes Katapult ins Eins-Sein.
Unsere ekstatische Reise über's Meer mit ihren mitreißenden Wellen und überwältigenden Wogen - ein energetisches Hochplateau, das jede Zelle jauchzen und leuchten lässt - für sich bereits als größtmöglicher Glücks-Ausnahme-Prozess erlebt (celebration, celebration, ...!) - entpuppt sich als der wohl schönste, mit Sicherheit lustvollste, Weg in die göttliche Verschmelzung.
Ein dreifaches Namasté!


Ich kann ganz klar sagen, dass die hier auch geäußerte Auffassung "manche verstecken ihren Wunsch nach Sex einfach hinter polyamorem Gedankengut" für mich nicht zutrifft. Ich habe wohl sehr lustvollen Sex, aber ob es nun Liebe oder ein leicht anderes Gefühl ist: ohne geht es gar nicht! Ich schätze tiefe Öffnung, Hingabe, sich einlassen, Mitgefühl, Fürsorge für die Liebsten über alle Maßen.

Dani
Hallo liebe Dani

Ich weiß nicht wie ich es am einfachsten beschreiben soll, aber vielleicht kann ich dir ja kurz eine Hilfe mit auf den Weg geben.

Kurz zu mir:
Ich habe mich privat wie beruflich als Mediziner mit Esoterik auseinander gesetzt, arbeite teilweise damit, wenn ich am Ende mit dem wissenschaftlichen Latein bin.
Desweiteren waren da einige Menschen die geprägt haben, buddhistische Texte, Meditation und Yogaerfahrungen.

Abschließend habe ich das Gefühl das all diese Dinge die einen Anspruch auf Erleuchtung haben, oft folgendes Phänomen beschreiben:
"Der Mensch dir gegenüber ist ein Teil von dir."
Und ich möchte bitten diesen Satz wörtlich zu nehmen!
Dein Fuß z.b. ein Teil von dir, aber er fühlt sich nur so an weil da Nerven entlang verlaufen, aber selbst wenn du sie durchtrennst und er sich nicht mehr so anfühlt, dein Fuß gehört zu dir.

Obwohl wir getrennte Körper haben, können wir dennoch gemeinsam ein ganzes sein.

Ich hoffe dieser Gedanke und die Formulierung helfen dir vielleicht ein bischen weiter.

Wenn mehr Menschen diesen Gedanken verinnerlichen würden, wäre diese Welt eine Bessere.
@themisabeth
Teile meines Beitrags als überflüssig zu bezeichnen fördert eine konstruktive Diskussion nicht.
Ich habe nicht deinen Beitrag als überflüssig bezeichnet - für die Glaubhaftigkeit dieser 5%-Angabe macht es nur für mich wirklich keinen Unterschied, ob du sagst du gehst da selber von aus, oder ob du sagst irgendwelche anderen Tanktriker gehen davon aus. Beides lese ich für mich als ein subjektives Empfinden, das nicht auf irgendwelchen nachprüfbaren Überlegungen oder Messungen basiert. Und mit "5%" soll ja auch nur "ein sehr kleiner Anteil" ausgedrückt werden, keine genaue Angabe. Ich wüsste jedenfalls nicht, wie man so etwas nachvollziehbar messen sollte. *zwinker*

Ich glaube jedenfalls, dass wir unsere geistigen Fähigkeiten meistens sehr gut und vollständig nutzen können, denn ich sehe einfach nicht was dagegen spräche. Wenn jetzt deine Expertenmeinung auf irgendwelchen Messungen oder Argumenten basiert, könnten wir uns jetzt kritisch damit auseinandersetzen. Nur mit Meinungen an sich kommt man aber natürlich nicht weiter.

Aber vermutlich ist das eine Detaildiskussion und eigentlich irgendwie egal.

Die Worte "Energien" und "Transformation" sind die einzigen, die vielleicht nicht ganz allgemeingültiges Vokabular sind. Alternativvorschläge gerne per PN, dann kann ich zukünftig anpassen.
Fände es super, wenn da andere Menschen irgendwelche Ideen haben. Ich habe wirklich keine richtige Ahnung, was damit so richtig gemeint ist. Sorry. *snief* Ich kenne diese Momente, in denen ich mich beim Sex anderen nah fühle, aber ich sehe Sex nicht als ultimativ wichtige Komponente zur Kommunikation. Insbesondere den polysexuellen Aspekt nicht - Sex mit verschiedenen Partnern ist schön, Gruppensex ist auch fein und macht Spaß, und Sex kann richtig glücklich machen und einen bestehende Sorgen und Ängste vergessen lassen (zumindest für eine Weile). Meinst du so etwas in der Richtung?

Ich glaube übrigens, dass Männer durchaus dazu sozialisiert sind, im Sex eine große Bestätigung ihrer selbst zu sehen. Ich empfinde das persönlich nicht mehr so, aber denke schon, dass es das viel gibt.

Nein, die hat er natürlich nicht, er gibt nur DAS wider, was er an Eindruck gewinnt und wenn Du in der Abschlussrunde Deine Befindlichkeit darüber geäußert hättest, dann wäre das ein gutes Korrektiv gewesen.
Ich musste leider früher abreisen, sonst hätte ich das vielleicht getan. Aber ich schreibe das ja nur, um generell zu mehr Vorsicht mit solchen Aussagen zu raten. Sich hinzustellen und zu sagen "stimmt nicht, bei mir ist es anders!" erfordert schließlich quasi dann ein Outing als "Nicht-Erfüllter", und wenn man sich gerade eh schon alleine damit fühlt, macht es das einfach nicht besser. Es wäre einfach schön, wenn Menschen versuchen würden, nur für ihr eigenes emotionales Empfinden zu sprechen. Die Fehlerquote eines beliebigen Eindrucks von den tiefsten Gefühlen (!) von über 50 anderen Menschen ist so hoch, dass es einfach riskant (und gegenüber den Menschen über die man spricht ggf. gemein) ist, da irgendwas zu sagen.

Lediglich das Wort "Sex- Workshop" trifft es überhaupt nicht, was nachzuvollziehen ist, wenn Du nicht da warst.
Naja, früher schon. Ich war ja z.B. auf meinem ersten Polytreffen auf deinem tollen Yoni-Massage-Workshop, und ich habe den tantrisch-spirituellen Aspekt natürlich nicht wirklich davon mitnehmen können. Ich fürchte, ich habe es daher wirklich einfach als "Sex-Workshop" abgespeichert (was für mich überhaupt nichts Negatives hat!). Was wäre ein besseres Wort, bzw. wieso lehnst du den Begriff dafür so ab? Das fände ich wirklich spannend.

PS: Mein Beitrag kommt mir voll hart vor, aber ich lasse das jetzt mal so stehen. Dennoch: an dieser Stelle möchte ich ausdrücken, dass ich dich als Mensch sehr wertschätze und du mir im Herbst und Frühling auf den Treffen ganz ganz viele tolle Eindrücke und Gedanken auf den Weg gegeben hast, die mich bereichert haben. Danke, liebe Dani. *g* Ich hoffe, du nimmst mir diese andere Perspektive - die sicherlich irgendwo "verkopfter" ist als deine - nicht übel.
@cute_poly
Dir muss ich dagegen auch recht geben. *mrgreen*

Ich bin so einigen Quacksalbern begegnet, auch in diesem esoterischen Bereich. Da ist es sehr schwer auseinander zu halten wer wirklich sich Gedanken gemacht hat, über dass was ihn/sie bewegt hat, oder einfach dahin redet was er/sie so halt fühlt.
Macht nen gewaltigen Unterschied auch in der Ausdrucksweise.

Und ich möchte medizinisch nochmal auf die "wir nutzen unseren ganzen Verstand gar nicht aktiv" Behauptung zurück kommen.
Ich muss an dieser Stelle die These wiederlegen, dass wir "rein medizinisch" mehr davon nutzen könnten.

Mein letzter Stand waren 7% aktive Nutzung! Bei besonderer Konzentration auf eine Aufgabe vermute ich mal 10-14% möglich.
Das Problem: Das Hirn braucht schon beim schlafen 1/3 der gesamten Brennstoffe des Körpers um leben zu können. In Hirn-Aktivität mehr, in Körperlicher-Aktivität anteilig weniger.
Wenn wir jetzt aber 50% dauerhaft aktiv nutzen müssten, würden wir vermutlich wegen der unkontrollierten elektrischen Impulse nen epileptischen Anfall irgendwann bekommen und müssten um das aufrecht zu erhalten unsere gesamte Zeit in Küche oder Restaurants mit essen verbringen. Würde unser Verdauungssystem nicht packen.

Daher bitte Vorsicht mit aus dem Zusammenhang gegriffenen Aussagen aus der Wissenschaft. Sowas kann total spannend klingen, aber trotzdem völlig unsinnig sein.

LG Max
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
5 %
Auf diesen Aspekt gar nicht weiter einsteigen wollend: ich weiß, was sich bei mir in den letzten Jahren definitiv an Veränderung getan hat. Das kann man naturwissenschaftlich sicher immer widerlegen, aber wenn ich einen Freund, den ich sonst nie anrufe, ausgerechnet am Todestag seines Vaters anrufe, wenn ich einen Freund zur genau gleichen Sekunde anrufen will, wie er mich ( und dann ein offenes Küchenfenster und die Tatsache, dass es reinregnet dafür sorgen, dass ich den Anruf um 20 sek. verschiebe, was dafür sorgt, dass meine Leitung frei bleibt für seinen Anruf...), dann habe ich eine Ahnung.

Bitte kaut Euch daran nicht fest. Ich habe ja schon gestern festgestellt, dass der Thread hier eigentlich falsch ist und "nur" der durch polysein möglicherweise entstehende Vervielfältigungseffekt nicht ausreicht, um das Thema hier zu diskutieren....

Vielleicht setzen wir das hier in 10 Jahren mal fort..... mit neuen Erlebnissen und Erkenntnissen, ich wünsche mir das!
*****al4 Mann
798 Beiträge
Wie hat Schnarch das noch gesagt über junge Menschen und Sex? Sie wissen nicht was sie tun, aber sie tun es die ganze Nacht...
Madonna. Über ihre jungen Lover.

Liebe Grüße.
*****gra Frau
5.719 Beiträge
Und wie
kriegen wir nun wieder die Kurve zum Thema polyamor=polysexuell ??????
Ich schmunzele gerade noch sehr über die letzten beiden Beiträge.....

Für mich hat das gedankliche Draufrumkauen auf der Frage :
welchen Stellenwert hat für mich Sex in meiner Polykonstellation
schon wichtige Erkenntnisse gebracht.
Genau hinschauen und mich selbst ehrlich befragen tut gut.
Der Gedankenaustausch mit klugen Menschen bringt eben doch weiter *top*

*blume*
Mir zeig(t)en die verschiedenen sexuellen Beziehungen viel von mir und meinen Bedürfnissen. Insbesondere stimmt für mich die Dualität Liebe- und Sexbeziehung vs. "nur" Sex-Beziehung mittlerweile nicht mehr.
In einer sexuellen Begegnung (Sympathie, Vertrauen und grosses Interesse vorausgesetzt) entstehen für mich auch Nähe und starke Gefühle, die ohne Bedingungen ans Gegenüber sein dürfen.
Besonders freut mich, wenn sich das Gegenüber darauf ohne Angst einlassen und geniessen kann.

Insofern ist für mich Sexualität in meinen mehreren Beziehungen eine (nicht unwichtige) Form der Kommunikation.

Liebe Grüsse Euch aus Basel
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
für mich ist Sexualität ein guter Spiegel des "mich- Einlassens" geworden.

Dazu gehören ja immer zwei, denn der andere muss sich öffnen und sich auf mich einlassen ( oder auch seine Grenzen wahren!) insofern empfinde ich es wirklich als Kommunikationsform und habe die schon in außergewöhnlicher Tiefe erfahren. Es geht ja gerade darum, nicht mit jedem sexuell zu werden, sondern ins Gefühl zu kommen, aber ich habe auch schon ungewöhnliche Überraschungen ( positiv, wie negativ) dabei erlebt.....
*****man Mann
270 Beiträge
besser monoamor als gar nicht amor:-)
Ich spreche hier als monoamorer Partner einer polyamoren Frau, der neu in der Gruppe ist und dem dankenswerterweise der Zugang zur Gruppe nicht verwehrt wurde, obwohl er selbst definitiv nicht polyamor ist.
Ich gebe weiter zu, dass ich mit dem polyamoren Leben meiner Partnerin grosse Schwierigkeiten habe und zwar nicht aus Eigennutz, Besitzergreifung oder verletztem Ego, sondern aus den Gefühlen der Abgetrenntheit, Einsamkeit und Ausgeschlossenheit die in mit den Situationen einhergehen, wenn sie mit anderen Männern zusammen ist.
Meine These ist, dass Liebe ein Zustand ist, der nicht theoretisch erlern-oder erweiterbar ist. Liebe ist der einzige Gefühlszustand, der komplett authentisch ist und deshalb die höchste Form des menschlichen Daseins darstellt.
Dementsprechend demütig und reflektiert sollte mit diesem Thema umgegangen werden.
Meine Theorie ist tatsächlich, dass viele Menschen ihre polysexuelle Neigung mit dem Wort Polymamory schönen.
Nicht alle, jedoch viele.
Liebe zu einem Menschen lässt mich Geborgenheit, Wärme, Nähe, Innigkeit spüren, die ich nur durch die Liebe bekommen kann.
Die Frage, ob mir meine Partnerin alle Bedürfnisse erfüllen kann, stellte sich eigentlich nie und das müsste mich anhand der vielen Theorien, die ich hier lesen durfte an und für sich sehr wundern.
Liebe ist das Hauptbedürfnis des Menschen und es ist ein enormes Geschenk, wenn ich dieses Bedürfnis erfüllt bekomme. Es ist eine langer Lernprozess im Leben, der mich befähigt, dieses Gefühl zu spüren und zu leben und mit einem Menschen zu teilen.
Unverständlich, wie mir dieser geliebte Mensch ein Bedürfnis nicht erfüllen könnte.
Die Erfüllung der Liebessehnsucht ist für mich DIE Bedürfnisbefriedigung schlechthin.
Es war für mich ein außerordentliches Erlebnis in meinem Dasein, dieses erfahren zu dürfen und es zu teilen. Bisher geschah das in meinem Leben in dieser Intensität einmal und das waren die letzten drei Jahre mit ein und derselben Partnerin.
Theorien ala "was ist eigentlich Liebe?" oder "gehört da nicht dies und das dazu" und "freu dich doch, wenn dein Partner mit anderen Menschen glücklich ist" , sind für mich im Grunde Themaverfehlungen in der Basis.
Die Frage ist für mich: "Warum zieht es mich in einer tiefen innigen Liebesbeziehung zu anderen Menschen hin, mit denen ich das gleiche auch haben möchte?"
Für mich ist das gar nicht realistisch umsetzbar. Sobald ich den Wunsch habe, zu einem anderen Menschen das gleiche Gefühl aufzubauen, muss mir am anderen etwas nicht reichen. Woran liegt das?
Es ist verständlich, wenn ich zu anderen Menschen innige Beziehungen möchte, aber meine Liebe dadurch in irgendeiner Art und Weise zu gefährden, läge mir ferner als fern.
Ich habe auch gehört, dass monoamore Partner einer polyamoren Partnerin irgendwann lernen, polyamor denken und zu leben.
Das erscheint mir mehr als abstrus.
Ich möchte niemandem die Fähigkeit absprechen, tatsächlich mehrere Menschen auf die gleiche innige Art zu lieben und zu respektieren und sich allen in der gleichen Art sexuell hinzugeben und mit allen die gleiche Erfüllung zu haben und wichtig: Für alle gleich da zu sein und allen die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken, die Menschen, die mich reell lieben, ohne Einschränkung verdienen.
Am liebsten bin ich mit einem Menschen, den ich liebe die ganze Zeit zusammen, so hanbüchen das klingen mag. Es ist bei mir so.
Wie ich das mit noch mehreren Partnern veranstalten sollte, ist mir ein Rätsel.
Aber ich will auf keinen Fall anzweifeln, dass Menschen dazu in der Lage sind und das können.
Es mag tatsächlich eine höhere Entwicklungsstufe vorliegen, die mir bisher verschlossen geblieben ist und wenn dies authentisch erlebbar und umsetzbar ist, dann ringt mir das enormes Erstaunen und Bewunderung ab.

Jedoch: Ich bezweifle, dass viele Menschen dies können. Ich vermute, dass viele in diese Art des Lebens hinübergleiten oder es sich antrainieren und schönreden, um ihre Partner nicht zu verlieren oder:
viele Menschen sind einfach polysexuell und schönen ihr Bedürfnis mit dem Wort : Polyamory.
Der wichtigsten Errungenschaft in unserem menschlichen Dasein, "der Liebe", wird dies leider gar nicht gerecht und es hat etwas frevelhaftes.
Sex ohne Herz will eigentlich fast keiner, nur den hartgesottensten Swingern scheint hier nix abzugehen.
Dies ist jedoch nicht gleichgedeutend mit: "ich bin in der Lage, zwei, drei oder gar noch mehr Menschen aufrichtig und verantwortungsvoll zu lieben."

Den Menschen hier, die für sich die Polyamory authentisch entdeckt haben und sie mit Fürsorge und Verantwortung leben, sei dies nicht abgesprochen.
Begreifen kann ich es nicht, dies mag aber meinem persönlichen Entwicklungsstand geschuldet sein.
*****gra Frau
5.719 Beiträge
Interessanter
Beitrag, den ich sehr begrüße und für den ich sehr dankbar bin.
Da kommen ja meine Fragen von vorher durchaus auch vor.

Jeder kann sein Polysein gern so nennen, wie er möchte.
Er kann es auch gern so leben wie er möchte.
Ich weiß von mir, dass ich mehrere Menschen aufrichtig lieben kann...und das aktuell auch so lebe.
Alles gut und auch schön.
Besser viel Liebe in der Welt als Aggression und Krieg.

Aber mir sind bislang nur sehr wenige Menschen begegnet, die mit mehreren so zusammen leben, dass es nicht überwiegend um sexuelle Erweiterung/Ergänzung geht.
Das ist ja auch nicht so schlimm, bloß ist es dann nicht was anderes als Polyamorie?
Ich bleibe mit meiner Fragerei da penetrant : *g*

Regelmäßige Mails und ein paar Telefonate sind noch kein Alltag.
Erzählen, was familiär und beruflich los ist, ist noch keine Verantwortlichkeit.
Sich offen alles sagen und sich bestenfalls alle kennen untereinander ist noch kein stabiles Polynetzwerk.
Für mich gehören zu meiner Polyamorie sehr konkrete LebensEbenen , Sexualität ist davon nur eine unter ganz vielen.
Ich möchte gern polyamor, aber nicht polysexuell leben.
Ich bin gespannt, wie wir hier weiterkommen und ob.....
Ich schließe
mich Alllegra an

vielen Dank an childman für diesen Beitrag
vorallem weil er halt mal wirklich von der komplett "anderen" Seite kommt....

und ich darin einiges gefunden habe was auch in meinen Gedankengängen immer mal wieder auftaucht....

das war für mich jetzt sehr erfrischend zu lesen

und das was du ...Alllegra.... geschrieben hast unterschreib ich mal sofort !!!!!

Besser hätte ich es auch nicht schreiben können

Danke dafür
*******ben Mann
3.383 Beiträge
finde die Gedanken der verschiedenen Menschen hier sehr interessant und geben mir immer mal wieder ein Schmunzeln, Nachdenken oder Kopfschütteln.

Aber mir sind bislang nur sehr wenige Menschen begegnet, die mit mehreren so zusammen leben, dass es nicht überwiegend um sexuelle Erweiterung/Ergänzung geht.
Das ist ja auch nicht so schlimm, bloß ist es dann nicht was anderes als Polyamorie?
Ich bleibe mit meiner Fragerei da penetrant :

Polyamory bedeutet für mich, das ich das Lust/Fähigkeit habe mehrere zu lieben. Eventuell sogar ein (Grund) Bedürfnis um überhaupt ein glückliches liebesvolles Leben zu führen. Es ist aber erst einmal ein Gefühl (was quasi fast alle Menschen haben; z.B. für all ihre Kinder/Geschwister, ...) und hat für mich nichts mit dem wie ich dies dann (aus)lebe zu tun.

Warum wird dies dann immer wieder mit Zusammenleben/Partnerschaft/ständiger Alltag mit mehreren in den Topf geworfen? Daran innerlich gemessen, ob es dann Poly ist. Das würde ja eher dann in die Richtung von Polygamie gehen (in den meisten Ländern verboten).
Die kann eine individuelle Form sein in "Gemeinschaft" seine persönliche Polyform zu leben; aber kein Masstab ob etwas polyamor ist.

Das da neben etliche (Poly)Menschen auch offen sind für bzw. promiske Begegnungen lieben ist noch mal was anderes für mich. Dabei unterscheiden sich zumindestens für mich die Polymenschen darin, das dabei Gefühle dabei sein dürfen oder langfristige Beziehungen entstehen können und dies so, dass alle anderen "Beziehungspartner" davon wissen dürfen.

Was "inniges lieben" ist und welche äußere Formen dies dann annimmt, dürfte dann in jedem einzelen Fall individuell sein, wie unsere Persönlichkeit eben auch ist.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
Aus einem erfüllenden, liebevollen Wochenende mit einem Liebsten heraus kann ich nochmal ein paar Gedanken beisteuern:

Liebe ist für mich bedingungslos, alltagsunabhängig.
Sie hat nichts mit Bedürftigkeit zu tun. Bedürftigkeit entsteht für mich aus mangelnder Selbstliebe - ich kann das so schreiben, weil ich 42 Jahre meines Lebens so gel(i)ebt habe.

Das Gefühl, polyamor zu sein kam aus einem spirituellen Erlebnis heraus, was wiederum aus einem sexuellen Verschmelzungserlebnis entstanden ist, deshalb gibt es für mich eine enge Kopplung zwischen Sexualität und Liebe. Aber gerade die Grenze dazwischen lote ich aus.

Liebe ist für mich verbunden mit Fülle, Mitfreude, Fürsorge, evtl. dem Wunsch nach räumlicher und zeitlicher Nähe ( die kann entstehen, muss aber nicht!).

Gerade Alltag, Verantwortlichkeit und Sexualität sind für mich Lebensebenen, auf denen ich von der Mono- zur Polyamorie kommen möchte. Sie sind nicht die Liebe pur, sondern Lebensfelder, auf denen ich die Liebe ausdrücken und annehmen kann.

Ich will viel Zeit mit meinen Liebsten verbringen, aber ich sterbe auch nicht, wenn ich allein bin. ( Und die Liebsten sterben auch nicht, Liebe ist so viel tragfähiger!).

Tiefer als den anderen in das Innerste meiner Seele schauen zu lassen und auch selbst schauen zu dürfen geht es nicht, oder? Und daraus entsteht für mich Heilung und Fülle. Die ist wiederum Grundlage für meine Selbstliebe.

Ein Therapeut antwortete mir mal auf die Frage, warum ich von Wertschätzung, Anerkennung und Geliebtwerden nicht satt werde: ich dürfe nicht vergessen, den Boden dafür einzuziehen..... und der sei Selbstliebe.
Und seit ich das verstanden habe, kommt die Fülle in mein Leben ( und in das der anderen, die sich von mir lieben lassen *zwinker* )

Dani
*****man Mann
270 Beiträge
@paradiesquelle
Jetzt bin ich doch etwas verwirrt.
Die vielfältige Liebe, die man Kindern und Familie entgegenbringt ist letztendlich eine
Variante der Polyamorie?? Das hätte ich so wirklich nicht interpretiert.
Was genau sind den promiske Begegnungen? Ich vermute sexuelle Begegnungen ohne Tiefe.
Das genau ist aber nicht Polyamorie oder? Aber jeder macht sowas, auch die polyamoren Menschen, hab ich verstanden.
Interessant ist die Fähigkeit viele Menschen intensiv zu lieben, wie eben die Kinder und die Familie.
Das genau ist es was ich nicht kann, obwohl ich z.B. meine Töchter sehr liebe.
Ich weiß eigentlich gar nicht, ob ich es kann, mir passiert es nur nicht.
Klar, attraktiv und sexuell anziehend finde ich andere Menschen auch, bei manchen kann man sich auch geilen Sex vorstellen und eine gewisse Symphatie und Freundschaft aber die tiefe innige Liebe konnte ich bisher immer nur bei einer Person.

Interessant, dass dies im Beitrag von themisabeth mit Bedürftigkeit und mangelnder Selbstliebe und Unfähigkeit den Partner freizulassen gleichgesetzt wird.

Kann es möglich sein, dass mir einfach das Verständnis abgeht, weil ich zwar fähig bin tief und innig zu lieben, aber eben nur eine Person(monoamor), dass ich zwangsläufig an der Liebe meiner Partnerin zweifeln muss,weil diese das scheinbar kann und für mich zu allem Überfluss, diese anderen Beziehungen auch noch dringend sucht und ich daher wie aus Zwang eifersüchtig werden muss(laut meinem Analytiker doch kein krankes Gefühl, ein Glück:-))
Kann ich tatsächlich mit mehr Selbstliebe diese Situation mit Freude akzeptieren oder gar begrüßen?
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