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Beziehungs-Anarchie
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Polyamor= polysexuell?

*****man Mann
270 Beiträge
@paradiesquelle
*********uelle:
Poly hat aber tatsächlich die Chance, wenn das Gegenüber gerade einen Weg/Entwicklung gehen will/muss der nicht der meine ist, ich/wir deswegen nicht die Beziehung auflösen müssen. Weil wenn sie/er gerade nicht viel reden will, keinen Sex mag, nicht gemeinsam Urlaub machen will etc. wird mein "Lebensglück" dadurch weniger stark betroffen ist, da ich solche Dinge auch mit anderen mir nahe stehenden Menschen tun kann; hier nicht auf eine Person fixiert bin.

Was du hier schreibst empfinde ich aber ganz genau so: Wenn es nicht passt, kann Poly sich an die Partner wenden, die grade nicht so kompliziert sind und seinen Spass weiterhin haben und kann Distanz zu dem Partner bekommen, der die Nähe aber grade in diesem Moment am nötigsten hätte.
Der Faktor Verantwortung, der in der Liebe bekanntlich eine Rolle spielt, kommt mir hier zu kurz.
Und es geht um Gefühle. Laut deiner psychologischen Abhandlungen, die du hier zum Besten gibst, bist du so eine Art Freud der Polyamorie.
Das hilft aber keinem weiter, der lebensnahe und fruchtbare Ratschläge benötigt.
Wenn du schon alles weißt, beglückwünsche ich dich dafür, aber sämtliche weniger pragmatisch, besserwisserisch abgehandelte Beiträge hier sind nützlicher.
Sorry, aber dein letzter Satz: "Müssen wir überhaupt einen Konsens finden?" grenzt zumindest an Ignoranz und ärgert.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
So
Sehe ich das nicht, was Paradiesquelle da fragt zum Schluss.
Konsens muss es hier nicht geben, wohl aber das Bemühen, die verschiedenen Standpunkte, Nöte und Erfahrungen zu verstehen.
Einfachheit.
Ich fürchte so ganz pragmatisch geht das einfach nicht, aber ich mag es persönlich auch einfach. Um zu erklären, beschreiben und gedanklich sortieren zu können.

Und JA ich bin ein Konsens Liebhaber und find Einigungen Super! Muss ja nicht sein.
*janein* *neinja*

Der Faktor Verantwortung, der in der Liebe bekanntlich eine Rolle spielt, kommt mir hier zu kurz.
Da kann ich nicht ganz mitgehen Childman. Du hast ja meine Definition von Liebe gelesen, für mich hat das überhaupt nix mit "klassischer" Verantwortung zu tun.
Klar "fühlt" man sich verantwortlich für jemand Geliebtes! Aber das ist für mich eher ein Gefühl und inneres Bedürfnis als eine Verpflichtung.

Dein Beispiel dagegen kann ich gut verstehen, aber sehr viel Unglück und Leid macht man sich eben auch selbst und hofft es dann durch die Liebe zu einem Menschen zu beenden. Aber die tröstet höchstens, lenkt von dem Problem ab und macht es maximal erträglich.
Aber wenn du dieser Gefühle wirklich Herr werden willst, dann glaube ich ist ganz oft der bessere Weg in sich selbst nach einer Lösung zu suchen und ganz direkt sich zu fragen: warum fühle ich mich Grade so, will ich das überhaupt und wie kann ich das vielleicht ändern?
*****man Mann
270 Beiträge
@poly max
Die Liebe ist nicht irgendein Trost um sich über irgendwas hinwegzuhelfen.
Das kann man eher von oberflächlichen Liebeleien oder Affären sagen.
Die Liebe ist das kostbarste was uns in diesem Leben angeboten wird und es kann nicht so getan werden, als würde das auf Bäumen wachsen.
Sehr viele Menschen merken erst, wie wertvoll der geliebte Partner war, wenn er weg ist und müssen sich dann in oben benanntem trösten.
Das will ich nicht, ich will weiter in meiner Liebe( ich hab ja nur eine ich Bedürftiger) glücklich sein und bleiben und daher ist ein Konsens das Wichtigste überhaupt für mich.
Nun werde ich aber der Objektivität halber, wieder mehr Zurückhaltung üben, damit es in einer angenehmen Grenz der Emotionalität bleibt.:-)
@childman
Ich denke da versteht dich jeder hier Childman, aber das sind Gefühle die ich z.b. hinter mir gelassen habe.
Es ist romantisch was du von Liebe denkst, aber wie du über sie denkst ist vielleicht das Problem, weswegen du deine Angebetete nicht verstehst.

Du sprichst von DER Liebe zu DEM einen Partner und das dir DIESE eine Liebe das dir Wichtigste ist. Bitte meditiere einfach mal darüber ob das zwangsweise was Gutes ist...

Es ist ein enormer Anspruch an deinen Partner. Ein unsagbarer Druck "der Eine Mensch" zu sein der im Zentrum deiner Prioritäten steht.
Und wenn du von Verantwortung dafür sprechen willst, dann hat da jemand die Verantwortung über das, was dich quasi innerlich am leben hält!

Also ich persönlich bekomm bei dem Gedanken Panik um den Menschen der mich so liebt. *panik*

Wir sind alle nur Menschen und zu aller erst für uns allein verantwortlich, dann erst können wir gestärkt Verantwortung für andere VIELLEICHT übernehmen.
Du hast die Verantwortung für dein Glück ab gegeben. Wie möchtest du damit jetzt für sie jemals Verantworung tragen?

(Mich bei dem Text grad selbst gruselig finde... *angsthab* )
*****man Mann
270 Beiträge
@poly max
Dein Beitrag ist nicht gruselig, ein wenig übertrieben dargestellt vielleicht:-)

Ich lege mein Glück nicht in die Hände eines Menschen, ich bin glücklich mit diesem Menschen und ich glaube auch nicht, dass dieser Mensch das als Druck empfindet.
Ich spreche auch nicht von DER Liebe zu DIESEM Menschen, ich spreche davon, dass ich für keinen anderen Menschen so viel empfinde und mich auch nicht danach sehne für einen anderen ähnlich viel zu empfinden, weil das meine Fähigkeit zur Verantwortung( da isse wieder) übersteigen würde. Wenn natürlich diese Menschen, die ich liebe(im Moment einen) diese Verantwortung nicht wollen und sie als Druck empfinden, ist das eine andere Geschichte.
Ich würde dann nur zweifeln, dass es dann immer noch was mit Liebe zu tun hat.
Ich vermute einfach immer noch, dass es was mit sexueller Freiheit und Abwechslung zu tun hat und nicht mit der Fähigkeit mehrere Menschen lieben zu können.
Im ersten Fall sucht man, im zweiten wird man eher gefunden.

Ich dreh mich da im Kreis und denke, dass ich für heute Schluß mache. Danke für die Debatte.
********_fun Frau
287 Beiträge
Nochmal kurz an Childman: Dein letzter Absatz ist mir aufgefallen... Das "Suchen versus Finden" - ich habe hier im Forum mal einen so lautenden Thread aufgemacht - weil ich an einem ähnlichen Punkt war wie Du. Ich fand auch das (anfangs) ständige "Suchen" meines Partners furchtbar - weil ich dachte (und noch denke), wenn jemand sucht - aktiv und mit recht viel Zeitaufwand - dann fehlt ihm was...Und das hat mich traurig gemacht - zumal mir da auch die offene Kommunikation gefehlt hat. Ich, die ich die Idee von Poly eigentlich ins Spiel gebracht hatte - hatte da eine ganz andere Sache im Kopf - nämlich das mit dem "offen sein für was sich mit guten Gefühlen ergeben kann", offen für Möglichkeiten dafür, dass das Leben bunt und schön ist...nicht von vornherein ausschließen zu müssen mal gefunden zu werden. Ich hatte ein Bild von Freiheit und Verantwortung und wollte nicht dieses einengende "Denke"...
Bei mir entstand schnell der Eindruck - es wird vorallem sexuelle Abwechslung gesucht, - und mit "Poly" aufgehübscht. Der Eindruck war im übrigen auch nicht falsch *zwinker* Ich war sehr frustriert, weil das nicht meinem Bild entsprach. Er wollte tun was immer ihm gefiel um seine Bedürfnisse zu befriedigen - Verantwortung fiel da (allen Beteiligten gegenüber) weitgehen hintenrunter...und ich empfand diese Polysache nur noch als - Rechtfertigungsversuch. Kennt ihr die Unendliche Geschichte? Da steht auf dem Amulett: "tu was Du willst" und es stellt sich raus - damit ist gemeint: finde Deinen wahren Willen, tu was Du wirklich im Herzen willst aber nicht: "tu wonach Dir gerade ist"...So in etwa war unser Misverständnis *zwinker*
Inzwischen sind wir etwas weiter...aber was ich für mich gemerkt habe: eine große Skepsis gegenüber all diesen "Modelle" oder "Labeln"!
Ich wollte einen freien Geist...kein vorgefertigtes "Du must so sein" - und leider habe ich gemerkt, viele machen den Schwenk von Mono zu Poly...ohne, dass es dabei mehr Freiheit gibt: nur neue Prioritäten und das ist traurig. Es heißt dann eben plötzlich nicht mehr: "wenn Du mich liebst, bist Du nur mit mir zusammen" sondern statt dessen: "Du musst loslassen können und Dich für mich freuen, wenn ich mit anderen losziehe, sonst ist es keine echte Liebe" - so kommt man von einem Dogma einfach zu einem neuen ohne echte Freiheit, ohne ein Plus an Humanität, Verantwortung und sovielem mehr.

Und obwohl mich diese Erkenntnis sehr ernüchtert hat, glaube ich dennoch, dass es das, was ich mir vorgestellt habe wirklich gibt: Freiheit man selbst sein zu können und echte Wertschätzung, Zugewandheit - zum Leben, zu Menschen, offen sein und liebevoll.
Meine Wahrheit ist: es liegt nicht an den Konstrukten Monogamie oder Polyamorie, dass sie so oft scheitern. Es liegt an den Menschen selbst - und wenn Werte und ein innerer Kompass fehlen...(meine Wertung, schon klar) verkommt das Konstruck halt zur Fassade, zur Rechtfertigung.
Deshalb muss man immer wieder im Einzelfall hinschauen und auch hinfühlen *zwinker* Und deshalb sage ich: negative Gefühle sind da um genau angeschaut zu werden, ein Warnsignal, dass ich mir nicht abtrainieren will! Statt dessen Hinschauen - was ist mein Anteil, was ist der Situation geschuldet und was brauche ich um mich besser zu fühlen? Und wenn ich weiß, was ich brauche, kommt der schwierigste Punkt: wie bekommen?
Deshalb schwierig, weil man dazu neigt z.B. zu sagen: "ich brauche von Dir mehr Signale der Sicherheit für diese Beziehung." Das klappt so nicht. Es erfordert etwas Übung zu erkennen: Das Problem in diesem Fall lautet vielleicht "gefühlte Disbalance in der Beziehung", ich habe das Gefühl viel zu geben (Verbindlichkeit, Aufmerksamkeit etc. ) und weniger zu bekommen (als ich brauchen würde/will).
Da man den anderen nicht dazu bringen kann (jedenfalls nicht mit tausend Worten) mehr zu "geben" - hat man nur die Wahl: das eigene Verhalten anzupassen!
Mehr Zeit in andere "Projekte" und sich selbst stecken; diese Energie, die man (vielleicht zuviel) ganz auf den Partner richtet, ein Stück weit anders einsetzten. Ergebnis: Balance. Nebeneffekt: gut für das eigene Selbstwertgefühl. Evtl. auch: Lerneffekt beim anderen.
Eigenes erleben ist mit Worten nicht zu ersetzen! Beim Beispiel bleibend: ggf. fehlt Deine Aufmerksamkeit ja auch, vielleicht wirst Du wichtiger, wenn Du nicht so "überpräsent" bist. Manchmal muss man ein bisschen Distanz haben; für sich um zur Ruhe zu kommen und für den anderen, damit er sich wieder auf einen freuen kann.
Jedenfalls raus aus endlosen Machtkämpfen, theoretisch abstrakten Diskussionen um die "richtige" Deutung... Die Reaktion: ich will mehr Nähe, Verbindlichkeit etc. also gehe ich ständig auf Dich zu, gebe Dir diese Dinge (in der Hoffnung sie auch zu bekommen)...und der andere geht immer ein Stück weiter zurück - ist weitverbreitet, menschlich und oft nicht erfolgreich!
Mein neues Zauberwort heißt "spiegeln" - wenn der andere auf Distanz geht (braucht er mehr Freiheit) - sollte man selbst auf Distanz gehen. Wie bei der Wippe, wenn einer sich nach hinten lehnt - muss der andere dasselbe tun - dann bleibt Gleichgewicht. (für mich hat das erschreckend gut funktioniert - dabei scheint es so simpel und schematisch...). Und das ist für mich immer noch schwer - mein Instinkt sagt so oft: "ich will dichter ran" - aber die Erolge sind unübersehbar und ich werde an ihnen lernen *zwinker*
Sorry - es ist viel zu lang geworden. Ich habe mich ein bisschen in Deinen Ausagen wieder gefunden (und es war eine miserable Zeit) - und vielleicht findest Du was für Dich ... Aber ich werde mich jetzt hier raushalten - denn wir sind völlig OT! Vielleicht kann die Moderation ja auch ein Thema abtrennen? Ansonsten kannst Du mir gerne eine PN schreiben.
*****man Mann
270 Beiträge
@strictly fun
Wenn der Moderator das Thema jetzt abtrennen würde, wäre es nicht mehr so schlimm, denn dieser, dein letzter Beitrag war eine Wunscherfüllung.
Ich kann leider keine "Dankes" vergeben, weil ich hier nicht mehr bezahle, aber ich bedanke mich sehr.
Du beschreibst die Situation inzwischen aus einer gesunden Distanz und hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich glaube, ich könnte mit Poly leben, wenn wir es so praktizieren könnten.
Das was mir am meisten Bauschmerzen bereitet, ist dieses permanente Suchen und dieses Suchen suggeriert eben den Wunsch nach reiner Abwechslung, zwar mit Herz und einer gewissen Nähe, wie es sich Menschen eines gewissen Niveaulevels meist wünschen, aber eben sexuelle Freiheit.
Auch darüber kann man reden, aber in der Verpackung: "ich kann einfach mehrere Menschen gleichzeitig lieben, deshalb suche ich die jetzt", wird es schwierig.
Genau hier liegen meine Problemzonen.
Vielen Dank nochmal und deine abschließenden Tipps sind ebenfalls sehr klug und wertvoll.
*****s70 Frau
260 Beiträge
Aber wie?
Da steht auf dem Amulett: "tu was Du willst" und es stellt sich raus - damit ist gemeint: finde Deinen wahren Willen, tu was Du wirklich im Herzen willst aber nicht: "tu wonach Dir gerade ist"


Die Frage ist nur, wie finde ich das, was ich wirklich will? Doch nur, indem ich das Leben lebe, meine Erfahrungen mache. Nicht auf Biegen und Brechen. Aber ich muss da rausgehen, im stillen Kämmerlein ist es nicht zu finden. Man lernt nur durch Erfahrungen und das was man will oder nicht will, wird man merken, wenn man das was man will gefunden hat und sagt, ja das ist meins, und das was man nicht will, muss man aber auch finden, um hinterher sagen zu können, das brauche ich nicht mehr. Das bedeutet nicht, über den anderen hinwegzufegen und alles auszuprobieren auf Biegen und Brechen, aber es muss die Möglichkeit geben, Erfahrugen zu sammeln und auch sagen zu können, das möchte ich mal ausprobieren, das kann ich mir schön vorstellen, aber wenn man das denkt, dann muss man auch danach suchen. Es gibt sowas wie Hunger nach Leben, der sich natürlich nicht nur auf sexuelle Erfahrungen oder auf Liebeserfahrungen gründet, aber auch das gehört für mich dazu.
Manchmal - und ich weiß dass das schwer ist für den anderen Partner- habe ich das Gefühl, es wäre schön, wenn da einer wäre, der sagen würde: Mach mal und hinterher fragen würde: Und wie wars? Und ich frei und uneingeschränkt sagen könnte, ja das war toll oder ne das war nix. Und der andere würde sich eins grinsen und sagen: Na, dann hast du ja wieder ne Erfahrung gemacht.
Ich denke einfach ein wenig auch aus dem BDSM Bereich kommend, Grenzen können sich auch verschieben und Bedürfnisse, je mehr Erfahrungen ich mache, weiß ich hinterher umso besser, was ich will und was nicht und ich kann mir alles vorstellen, auch dass ich irgendwann mal sage, poly hin oder her, bei dem einen, da ist es doch am tollsten und bei dem möchte ich bleiben und bei sonst keinem bis ich alt und schrumpelig bin und das andere brauche ich nicht mehr.
Ich halte auch nichts von dogmatischem Festschreiben. Ich liebe die Freiheit und das beinhaltet auch, sich zu verändern und über Dinge anders denken lernen und so akzetiert werden, wie der Stand der Dinge nun mal momentan ist, auch wenn es sich wieder ändern kann.
*****man Mann
270 Beiträge
Das ist nun die Zwickmühle.
Man würde sich wünschen, da wäre einer, der sich eins grinsen würde...usw...

Diese sind aber unter dem monoamoren Klientel kaum zu finden, an welchen Konventionen oder Kindheitsmustern das auch liegen mag.
Ein Poly wird also den Mono zwangsläufig mitzerren, oder ihn verlassen müssen.
Oder der Mono schämt sich, dass er so rückständig und borniert ist und schaut schweigend zu und tut so als ob er grinst, dabei sind es nur Schmerzen.

Es liest sich wie: ich würde gerne alles ausprobieren, wonach mir der Sinn steht, vögeln nach Lust und Laune und der Partner soll bitte dazu grinsen?!

Und wenn dabei einer rauskommt, der mich mag und mir verbindliche Freundschaft anbietet, dann freue ich mich als Partner noch mehr und schaue dann vielleicht auch beim Vögeln zu und klatsche im Takt?

Ja, vielleicht gibt es das in einigen Partnerschaften und ich bin überzeugt, dass diese Menschen auch glücklich miteinander sind, nur ich finde mich da nicht wieder und wäre damit sehr unglücklich.

Okay, es sind Muster und alte Konventionen, aber befürchte, da soweit nicht mehr rauszukommen, dass ich dieses Spiel mitmachen könnte.

Andererseits bin ich mir sicher, dass es irgendwas dazwischen gibt, mit dem beide umgehen können, die Hoffnung stirbt zuletzt.
*****man Mann
270 Beiträge
Ach ja und nochwas:
Dass man durch sehr viele Erfahrungen hinterher besser weiß was man will, halte ich für ein Gerücht.
Der Joy und seine Mitglieder beweisen immer wieder das genaue Gegenteil.
Man verzettelt sich eher in Kompliziertheiten und weiß am Ende gar nicht mehr, was man will.
Dass die Gefühle anderer Menschen auch mitspielen, nicht nur die der beiden Partner, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.
Diese letzten Behauptungen halte ich jetzt für ein wenig weit her geholt Childman.

Aber zu den anderen Dingen wünsche man dir Glück.

Nur mal eine kleine Ergänzung meiner Geschichte:
Ich hatte als ich mein polyamores leben mit meinem Partner begonnen habe, zeitgleich mit ihm so eine Art Suchphase. Nach Anderen.
Völlig dämlich wenn ich mir vorstelle dass unsere liebe da Grade sowieso frisch und aufregend war, und doch wollten wir beide uns irgendwie etwas damit beweisen.
Bei mir haben lange noch Zweifel mit gespielt ob jemals sowas wie polyamorie überhaupt funktionieren kann, bis ich es erfahren durfte durch weitere schöne Umstände.

Vielleicht sucht sie deshalb so. Suchen muss nicht immer Suchen heißen. Manchmal brauch man Außenstehende um etwas über sich selbst in Erfahrung zu bringen.
Das kannst du für sie leider nicht tun. Aber du kannst mit ihr über ihre Erfahrungen reden. Vielleicht hilft ihr das. Wenn du dich nicht verbiegst und einfach für sie da bist wie sonst halt auch.

Evtl. Kommt dabei doch der magische Moment und ihr zwei werdet erleuchtet wie ihr am besten miteinander umgehen könnt. *knuddel*
*****man Mann
270 Beiträge
@poly max
Diese letzten Behauptungen halte ich jetzt für ein wenig weit her geholt Childman.

Nein, leider nicht. Das sind Erfahrungswerte, die ich vor meiner Liebesbeziehung hier machen durfte:-).

Es ist fast ein wenig beschämend für mich, dass ein so junger Mann wie du, eine solch emotionale Reife an den Tag legt:)

Danke für deine Glückwünsche


Als kleinen Beitrag in Sachen Liebe, möchte ich einmal hier reinkopieren, was Eckart Tolle, einer der wenigen Menschen, die man "erleuchtet" nennen mag, zur Liebe schreibt.
Es wird etwas länger, aber es ist sicher für jeden von uns ein Gewinn:

Was im normalen Sprachgebrauch "Liebe" genannt wird, ist eine Strategie des Egos, um Hingabe zu vermeiden. Du erwartest, dass ein anderer dir etwas gibt, das du nur durch Hingabe erhalten kannst. Dein Ego benutzt diesen Menschen als Ersatz, damit du dich nicht hingeben musst. Die spanische Sprache ist in dieser Hinsicht am ehrlichsten: Sie benutzt denselben Ausdruck, te quiero, für "ich liebe dich" und "ich will dich haben". Jemanden zu lieben oder ihn haben zu wollen ist für das Ego dasselbe, während die wahre Liebe weder Haben wollen noch Besitzansprüche kennt und auch nicht versucht, den Partner zu ändern. Das Ego sucht sich einen Menschen aus und macht ihn zu etwas Besonderem. Es benutzt diesen Menschen, um die ständige unterschwellige Unzufriedenheit zu überdecken, das Gefühl, "nicht genug" zu haben oder zu sein, sowie den Zorn und den Hass, die immer damit einhergehen. Sie alle sind Facetten eines unterschwelligen, tief in jedem Menschen verborgenen Gefühls, das unvermeidlich mit dem Ego-Zustand zusammenhängt.

Wenn das Ego etwas herausgreift und sagt: "Ich liebe diese Sache", versucht es unbewusst, tief sitzende Gefühle zu überdecken, die immer mit ihm zusammen auftauchen: Die Unzufriedenheit, den Verdruß, das vertraute Gefühl, mangelhaft zu sein. Eine Zeitlang funktioniert der Trick auch. Doch es ist unvermeidlich, dass der Mensch, den du ausgewählt oder zu etwas Besonderem gemacht hast, deinen Schmerz, deinen Hass, deine Unzufriedenheit oder deinen Verdruss (die alle auf dem Gefühl basieren, nicht genug oder nicht vollständig zu sein) irgendwann nicht mehr überdeckt. Dann kommt das überlagerte Gefühl wieder zum Vorschein und du projizierst es letzten Endes auf den Menschen, den du herausgepickt und zu etwas Besonderem gemacht hattest - von dem du erwartet hast, dass er dich "retten würde". Plötzlich wird aus Liebe Hass. Das Ego erkennt nicht, dass der Hass eine Projektion des universalen Schmerzes ist, den du in dir trägst. Es glaubt, der andere sei die Ursache des Schmerzes. Es erkennt nicht, dass der Schmerz aus dem allgegenwärtigen Gefühl entspringt, nicht mit deinen eigenen Tiefen verbunden zu sein, nicht eins mit dir zu sein.

Das Objekt deiner Liebe kann wechseln, es ist so auswechselbar wie jedes Wunschobjekt des Egos. Manche Menschen gehen durch viele verschiedene Beziehungen. Sie ver- und entlieben sich viele Male. Sie lieben den anderen solange, bis es nicht mehr funktioniert, denn keiner kann den universalen Schmerz für immer abdecken.

Allein die Hingabe kann dir geben, was du vom Objekt deiner Liebe erwartest. Das Ego hält die Hingabe für unnötig, schließlich liebst du ja diesen Menschen. Das ist natürlich unbewusst. Sobald du vollkommen annimmst, was ist, taucht etwas in dir auf, das von den Wünschen des Egos überdeckt wurde: Tiefer, innerer Frieden, Stille, Lebendigkeit - das Bedingungslose, das du in deiner Essenz bist. Das ist es, was du im Objekt deiner Liebe gesucht hast. Dich selbst. Wenn das geschieht, ist eine vollkommen andere Art der Liebe gegenwärtig, die der Polarität von Liebe und Hass nicht unterliegt. Sie pickt sich keinen speziellen Menschen oder Gegenstand aus. Es ist im Grunde absurd, sie mit demselben Wort zu bezeichnen. Nun kann es passieren, dass du sogar in einer normalen Liebe-Hass-Beziehung gelegentlich in den Zustand der Hingabe eintauchst. Für einen kurzen Augenblick geschieht es: du erlebst die tiefe, universale Liebe und die vollkommene Akzeptanz, die manchmal sogar in einer vom Ego geprägten Beziehung durchscheinen kann. Bleibt diese Hingabe jedoch nicht bestehen, wird sie schnell wieder von den Mustern des Egos überdeckt. Ich sage also nicht, dass die tiefere, wahrere Liebe nicht ab und zu sogar in einer Liebe-Hass-Beziehung auftauchen kann. Doch sie ist selten und meist von kurzer Dauer.
*********chen Frau
3 Beiträge
Nach langem mitlesen muss ich doch noch mitmischen...
Lieber Childman,...

vielleicht mal ein ganz anderer Ansatz...

vorab möchte ich mich mal kurz entschuldigen, dass ich mich noch immer nicht in der Vorstellungsrunde vorgestellt habe, aber zzt ist bei uns so viel im Wanken und in Bewegung, dass ich hier mal ein wenig abwarten möchte, bevor ich das angehe...

Zu dem Ansatz...

Bei uns war es Anfangs einfach nur der Spaß an der Liebe zu dritt, da waren auch maximal sachte, freundschaftliche Gefühle, wenn überhautpt.
(also, mein Mann, ich und jemand dritter)

Erst der letzte Mann, den wir kennenlernen durften hat dazu geführt, dass wir uns auch mal mit Gefühlen zu einem 2. Mann meinerseits auseinandersetzen mussten.

Wichtig war uns bei den 3er-Geschichten immer, dass es nie Alleingänge gab und immer mein Mann 'das Tempo' bestimmt hat. (MMF)
Er durfte immer sagen, so weit und nicht weiter - und das war für alle Pflicht.
Ich habe die anderen Männer (vor dem besagten letzten) zum Beispiel nie auf den Mund geküsst - war einfach tabu.

Vielleicht würde es dir helfen, in so einer Situation mal mit deiner Frau gemeinsam hineinzufühlen, gemeinsam Grenzen zu setzen, gemeinsam zu überlegen, wie man Freiheiten schenken kann ohne die Sicherheit zu verlieren.

Es war uns immer wichtig, das Tempo dem 'verletzlichsten' Glied in der Gemeinschaft anzupassen - und bei Anflügen von Eifersucht aber auch zu versuchen möglichst gleich darüber zu sprechen - auch im Sinn von - was genau hat dich jetzt gestört? - oft ist es nämlich gar nicht das offensichtliche, sondern irgendeine Kleinigkeit, die man ganz schnell klären kann - oder auch dann weiß, dass zb. diese Position etc. genau einen wunden Punkt trifft und diese dadurch weglässt - dem 'verletzlichen' (und das meine ich jetzt aus vollstem Respekt, nicht um den jenigen lächerlich zu machen oder so) Inseln schaffen, die NUR IHM gehören - um ihm Sicherheit zu geben....

Alles Liebe
Julia
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
Auch das ZEGG hat Internet *zwinker*

schön, dass es hier weitergeht und ich finde das nicht off Topic! Alles touchiert die Grenze zwischen Sexualität und Liebe. Die meisten Polys waren mal Monos...... ( nicht alle, ich weiß!!!)

Ganz kurz zu Dir, Julia: es liest sich nach "Swingen mit Gefühl" nicht so ganz nach Polyamorie. Was vor den Augen des Partners passiert, ist noch etwas anderes, als in seiner Abwesenheit. Ein Dreier etwas anderes, als eine Liebesbeziehung.
Inseln, die nur einem Partner gehören, sind auch in Polybeziehungen eigentlich selbstverständlich!

Childman, das was Du von Tolle zitierst, ist doch genau das, was einige Polys Dir so gern sagen wollten: solange Du in Dir selber -noch- keinen Frieden findest, projizierst Du in die Liebe alles Mögliche hinein. Hingabe ist Öffnung, bedingungslose Annahme dessen, was IST, Selbstannahme. Der andere kann dabei als Spiegel helfen, aber das ist eben nicht immer nur schön..... Selten wird aus einer Fratze ein schönes Gesicht.

Etwas Grundsätzliches, was ich oft sehe ( auch bei mir so war): Wenn zwei als Monos eine Beziehung beginnen, ist der aufkommende Polywunsch beim einen ganz schwierig in die Beziehung zu integrieren, es kommen aus der - vermeintlichen- monoamoren Sicherheit alle Ängste heraus. Vermeintliche Sicherheit deshalb, weil auch Monos sich i.d.R. trennen, wenn sie eine neue Liebe kennenlernen, sie müssen dafür sogar die alte Liebe bewusst zerstören, weil sie nicht ins monoamore Bild passt....

Wenn zwei miteinander als Polys anfangen, ist es leichter: die Beziehungskonflikte konzentrieren sich dann auf die wahren Probleme miteinander und nicht auf Dritte, Außenstehende, die ja teilweise noch nicht real vorhanden sind, sondern nur potentiell!

Cassis70
wenn du trotz einer glücklichen Partnerschaft das Gefühl hast, dir fehlt irgendwie was

das, was Dir fehlt, wirst Du nie in anderen Liebesbeziehungen finden, für mich darf es nie Grund sein, poly zu leben!
Poly ist für mich einfach der Weg in die Fülle, weil ich das Vertrauen haben darf, dass auch andere Menschen sich in bestimmten Situationen um meine Liebsten kümmern, wo es mir selber gerade nicht möglich ist. ( Und umgekehrt- was nimmt das für eine Riesenlast von den Beziehungen! Und da nochmal auf das Sexuelle UND das Nichtsexuelle zu schauen, ist ganz spannend *zwinker* )

Mir "fehlt" in einer Beziehung nie etwas, wenn ich mit mir glücklich bin!!! Und für mich wäre es unnormal, mich auf eine Liebe zu beschränken. Wem noch nie eine zweite Liebe begegnet ist, der lebt eben monogam, aber so, wie ich Liebe (er)lebe, ist sie doch fließend und vom klitzkleinen Moment bis zum Wunsch miteinander gemeinsam alt zu werden so vielfältig und zu so vielen Menschen möglich ( nicht nötig!)

Zum Thema Eifersucht möchte ich hier nochmal die Definition von Silvio Wirth reinstellen, die ich persönlich hilfreich finde ( und - man höre und staune- , ich hatte neulich nach sehr langer Zeit einen Anflug von Eifersucht, den ich sehr genossen habe, weil er etwas beleuchtet hat, was sonst im Verborgenen geblieben wäre!)

Angst vor Ausgeschlossensein
Angst, zu kurz zu kommen
Angst, verlassen zu werden
Misstrauen dem Partner gegenüber

Ist sie denn schon da, so kann ich wenigstens genauer hinschauen, WAS GENAU da jetzt so schmerzt.

Dani
*********chen Frau
3 Beiträge
zu Dani
Ganz kurz zu Dir, Julia: es liest sich nach "Swingen mit Gefühl" nicht so ganz nach Polyamorie. Was vor den Augen des Partners passiert, ist noch etwas anderes, als in seiner Abwesenheit. Ein Dreier etwas anderes, als eine Liebesbeziehung.
Inseln, die nur einem Partner gehören, sind auch in Polybeziehungen eigentlich selbstverständlich!

dies war auch eher eine Beschreibung unseres Weges dorthin,...

Ich durfte sehr wohl die Liebe zu zwei Männern erfahren, durchaus auch mit viel Zweisamkeit,... wobei wir einfach unseren 'Einstieg' über die 3er aus dem Swingen zu schätzen wissen, und in unserer Beziehung trotzdem noch Gewicht gegeben haben,...
In gewisser Weise war zu dritt sein einfach Familie....

Und natürlich ist es etwas völlig anderes, zu zweit zu sein... auch das hat eindeutig seine Vorzüge und Reize... ich habe nur angeregt, dass sich der, der in dem Fall dann nicht dabei ist, vermutlich leichter tut, als wäre die 2. Beziehung ganz extern, bzw sich leichter tut es zu verstehen, dass er sich dadurch nicht verletzt fühlen muss.

Alles Liebe
Julia
*****al4 Mann
798 Beiträge
@childman
Ich möchte zu Dani noch etwas hinzufügen, unsicher ob es nicht besser eine pm werden sollte, da wirklich aus eigener Erfahrung.
Childman, es geht nicht darum, sich zu verändern, und zwar bitte so, wie es die Evolution der Erleuchteten Dir vorzuleben vorgaukeln. Es geht vielleicht nur darum, zuzulassen und loszulassen, keinen Konsens zu suchen, sondern stehenzulassen. Wenn sie wiederkommt, eben nicht nach Vorstellungen und Wünschen zu suchen, nicht Erwartungen formulieren und sofort in einer "na was kommt jetzt halbachtstellung" die Auseinandersetzung erwarten. Sondern nur da sein und offen sein für das, was sie dir gibt, was für eine Präsens und Aufmerksamkeit sie dir schenkt. Direkt auf die wirklich persönliche Ebene gehen, nicht auf die der linear abgefolgten Ereignisse. Nähe zulassen, sie zulassen. Dir tut es weh, und kein Mensch dieser Welt hat das Recht, Dir das abzusprechen oder dich zu trainieren, das doch nun mal endlich so oder so zu sehen. Es geht nicht darum, Konsens zu schaffen; du bist so weil du es bist, und sie ist so weil sie es ist, völlig egal warum man so ist. Auf die Ebene der Nähe zu gehen, auf die Herzensebene, einfach nur hinfühlen, vielleicht garnicht reden, sich selbst nicht darstellen, den anderen nicht um Rechtfertigung bitten. Einfach offen sein, ohne sich zu verstellen in eine Richtung, vielleicht dich fragen: was brauche ich jetzt, damit ich sie fühle, sie fühlen kann. Dann ist ein Weg frei ihr zu begegnen, und zwar nicht in dem Abtausch von Meinung und Haltung, von Wertung und Interpretation. Vielleicht ein Zugang dazu, warum du sie liebst. Und: das ist ein Zwischengang zwischen dir und ihr; wenn du deine Tür aufmachst, kann sie auch hinein, kannst du ihre Liebe wahrnehmen.
Das enthebt dich nicht von deinem Schmerz, ändert nichts an deiner Meinung oder Haltung, ist keine Entschuldigung oder Eingeständnis von Schwäche. Sondern einfach ein wertfreier Raum, in dem ihr euch begegnen könnt, jenseits all der Dinge, die da passiert sind.
Ich kann es nicht besser ausdrücken, sry. Wir haben den Tip bekommen, zu fragen: was brauchst du, wenn wir uns wieder begegnen?
Wir haben die Erfahrung gemacht, das diese so bewusst gestalteten Begegnungen "danach" eine große Nähe schaffen, ohne das sich der eine rechtfertigen und der andere erklären muss, weil es einfach die Möglichkeit schafft, sich eben jenseits aller angetriggerten Hirnakrobatik zu begegnen und die Liebe zu empfinden, wir uns wirklich auch darin fallenlassen können. Sozusagen wie ich es oben schon schrieb: ich meine dich, ganz einfach dich.
*****man Mann
270 Beiträge
@lateral4
Das einzige was mich an deinen herausragenden Beiträgen stört, ist, dass jedesmal eine Entschuldigung dabei ist, warum du es nicht besser ausdrücken kannst.
Wenn du es noch besser ausdrücken könntest, würde ich nicht mehr wagen zu antworten;-)
Danke. Genauso einen wertfreien Raum wünsche ich mir und vor allem wünsche ich mir, ihn besuchen zu können, wann immer ich will und dass er so stabil gebaut ist, dass er Verletzungen aushalten kann.
Ich bin dabei ihn zu bauen, schön dass du mich an die Tür erinnert hast:-)
*****man Mann
270 Beiträge
@dani
Ich habe schon verstanden, was Tolle meint und ich behaupte auch nicht, dass ich das im Moment so leben könnte. Ich dachte der Beitrag könnte eine wertvolle, philosophische Komponente in diese Runde tragen. Tolle ist einer der ganz wenigen Menschen, denen ich in seiner Weltsicht uneingeschränkt rechtgebe, so wie es meine Beurteilungsfähigkeit erlaubt.

Ich mag deinen letzten Beitrag sehr und nicht nur wegen deiner Andeutung, mit der du mich ausnahmsweise mal bestätigst( das was dir fehlt, findest du nicht in anderen Liebesbeziehungen).:-))

Genau das ist die verletzende Komponente, die das Gefühl vermittelt: Du reichst nicht, ich muss mir noch was anderes suchen, das mir die Dinge beschert, die mir fehlen.
Mag sein, dass hier wieder der mangelnde Selbstwert und die antrainierten Kindheitsmuster präsent sind, aber es ist wie es ist und die Empfindung heißt "Verletztsein".

Dass auch du Eifersucht empfandest, macht dich für mich gerade sehr symphatisch und dass du es in menschliche Gefühle benennst und nicht als Makel abtust, ebenso:-)

Danke auch dafür
*****s70 Frau
260 Beiträge
Berichtigung
Ich möchte mich nach einen Hinweis hier nochmal anders ausdrücken:


das, was Dir fehlt, wirst Du nie in anderen Liebesbeziehungen finden, für mich darf es nie Grund sein, poly zu leben!

".....und trotzdem hat man das Gefühl, nicht wahr und echt zu sein, nicht das zu leben, was man fühlt, nicht frei zu sein..... " so sollte es eher gemeint sein.

Wichtig darauf zu achten, wie man sich ausdrückt, damit man nicht falsch verstanden wird, die Tücke liegt im Detail!
******ore Frau
4.633 Beiträge
Themenersteller 
es geht nicht darum, sich zu verändern, und zwar bitte so, wie es die Evolution der Erleuchteten Dir vorzuleben vorgaukeln. Es geht vielleicht nur darum, zuzulassen und loszulassen

Ich finde Zulassen und Loslassen ist DIE Veränderung schlechthin. Es verlagert nämlich die Verantwortung vom anderen auf mich selbst! Und das macht es immerhin schon viel erträglicher.

Niemand sagt ja, dass man nicht eifersüchtig sein darf. Natürlich darf ich so sein, ich habe übrigens auch das Recht, dem anderen die "Schuld" dafür zu geben- ABER: der andere hat eben auch das Recht zu sagen, dass das mit ihm nichts zu tun hat.

Ich bin für meine Gefühle allein verantwortlich und nur, wenn ICH mich entwickle, dann verändert sich auch etwas. Sobald der andere anfängt, Verantwortung zu übernehmen, ( helfen, brauchen, abnehmen.....) wird das für das Zulassenkönnen und Loslassenkönnen zuständige Gefühl abgemildert. Natürlich glauben wir, dass uns die lebensnotwendige Sicherheit abhanden kommt, aber sobald ich den Schmerz zulasse, annehme, wird es leichter.

Wünschen darf ich mir vom Partner immer alles, aber fordern mag ich es nicht.......

Ich persönlich empfand das in mehreren Lebenssituationen als fast unerträglichen Schmerz.... Mittlerweile- nach Jahren des Prozesses habe ich gerade mal eine ruhige Phase in Fülle...... Wahrscheinlich die Ruhe vor dem nächsten Sturm ;)))

Was mir in Polybeziehungen hilft, ist das Gefühl, mit jedem Liebsten etwas Besonderes zu teilen, der wiederum mit jeder seiner Liebsten etwas Besonderes teilt.
Die Vorstellung, diese Besonderheiten auf "nur" einen Menschen exklusiv zu konzentrieren ist mir ganz fremd geworden...

Angefangen hat es übrigens mit ganz viel "Geben": einfach mal damit anfangen: geben, geben und nochmal geben, das kommt in so einer Fülle zu mir zurück, wie ich es mir nie zu träumen wagte.
*****man Mann
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Abschließend
Liebe Diskussionspartner, Zusprecher, Kritisierer und Mutmacher.
Abschließend noch ein Lied über die einzig wahre Liebe, um ein Augenzwinkern nicht völlig aussen vor lassen zu wollen:-)


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