Annäherung in Konkurrenzverhältnissen
Welche Erfahrungen können wir zusammentragen, wie PartnerInnen, die sich über die Liebe zu einer/einem Dritten begegnen, eine Annäherung an Blockaden, Ablehnungen und Konkurrenzverhältnisse schaffen?Ich begleite zur Zeit eine Trennung im heterosexuellen Freundeskreis, die von Ernüchterung der Frau in der bisherigen Beziehung und ihrer Öffnung für einen neuen Partner ausgegangen ist.
Beide Partner streben jetzt zwar Mono-Beziehungen an, sind jedoch - wie sehr auch immer - polyamor inspiriert und möchten sich ihre Nähe zueinander über die bisherige Beziehung hinaus erhalten.
Mir begegnen die Schwierigkeiten Beider, den hinzu kommenden Partnern begegnen, bzw. sich über die 'Neuen' miteinander austauschen zu können: Die Frau ist auf eine neue Verliebtheit des Mannes nicht gut anzusprechen, der Mann nicht gut auf den neuen Partner der Frau, die sich gerade von ihm trennt.
Darin drücken nach meinem Empfinden eigene Verletzungen aus der Zeit vor und während der Beziehung aus, die in der Trennungsphase zunächst wenig Raum bekommen können. Ob und wie sehr Homophobie eine Rolle spielen mag, bleibt zunächst offen, ebenso, welche Veränderungswünsche beim Partner während der Beziehung gehegt wurden...
Der Wunsch, über die Auflösung der bisherigen Lebensbeziehung hinaus ein gutes Verhältnis zueinander aufrecht erhalten zu können, wird von Empfindungen des Misstrauens bzw. der Konkurrenz getrübt, die Trennung für Beide dadurch möglicherweise schmerzhafter und tiefer als nötig.
Welche stützenden, erleichternden Erfahrungen können Polyamore hierzu beitragen? Unsere Beziehungsverständnisse sind z.B. von dem Wunsch langfristiger Sympathie und Konstruktivität zwischen 'wings' getragen...
(Das ist der wesentliche Grund, weshalb ich das Thema nicht den Beziehungsgeschädigten, den Beratern und Therapeuten oder den Beziehungsanarchisten vorschlage.)