Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1035 Mitglieder
zum Thema
Umfrage zur Ehe auf Zeit!125
Da gibt es gerade den Thread "Ehe auf Zeit - die Lösung?"!
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Mary Baumeister

**********Suess Paar
332 Beiträge
Themenersteller 
Mary Baumeister
Wir haben einem Artikel in der Zeit gelesen, in welchem Mary Baumeister über ihre Biografie und der "Ehe" zu dritt mit dem Komponisten K. H. Stockhausen und seiner Frau sprach:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2014/36/mary-bauermeister-kunst
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Da ...
... mag ich mich recht herzlich für den Link bedanken.

Stockhausen hatte ich in den 90ern mal persönlich kennengelernt, von Ihm gesungen, war eine sehr charismatische Person. Von Poly hatte ich damals noch so was von keine Ahnung.

*danke* sagt der

Polybäääär
Wow!
Vielen Dank, sehr schönes und starkes Interview.

*g*
Wow
was für eine außergewöhnliche Frau!

Auf die Frage, warum die Erotik so besitzergreifend macht, antwortet Mary Baumeister: "Weil es Teil unserer Natur ist. Aber wenn ich mich dazu entscheide, zu dritt zu leben, kann ich den beiden anderen auch Frühstück machen. Ich breche den Bann. Sobald man etwas Schwieriges überwindet, kommt ein solcher Schub an Energie, dass man gar nicht versteht, wie man es hat schwierig finden können. Wenn das Geistige im Menschen stärker ist als das Körperliche, dann spüre ich: Jetzt bin ich Mensch."

Wahnsinnig beeindruckend!

Ein wirklich lohnenswertes Interview mit einer außergewöhnlichen Frau!

Vielen Dank für den Link! *knicks*
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Das Buch .... Ich hänge im Triolengitter: Mein Leben mit Karlheinz Stockhausen
Autor : Mary Bauermeister
zum Interview.

Bauermeister: Doris wollte ihren Mann nicht verlieren, deshalb hat sie sich auf die Ehe zu dritt eingelassen. Das hatte Stockhausen zur Bedingung gemacht: Entweder mit Mary oder gar nicht! Für sie war das ein großer Schritt, viel größer als der, den ich damals machte. Ich wusste ja, worauf ich mich einließ, was für eine Natur er hatte.

Ich finde das Interview schon auch okay, hab aber dennoch ein ums andere Mal den Kopf geschüttelt.

Die geschilderte Dreierbeziehung war trotz der Gefühle offenbar so was von konfliktbehaftet, dass sie meinem Empfinden von Polyamory gänzlich widerspricht - wie ja die meisten Schilderungen, die ich zu lesen bekomme. Fast die gleichen Erläuterungen könnte man auch in Interviews zur Freien Liebe oder zum Kommunenleben finden.

Ein fortwährend schlechtes Gewissen, wenn man Zeit zu zweit verbringt, sich nicht entscheiden wollen, mit wem seiner Lieben man intim wird, weil dies ja ein Affront gegen die andere wäre, letztlich sogar darum würfeln, damit man sich ja nicht bewusst "gegen" eine Partnerin entscheidet. Das ist für mich kein Poly.

Poly ist für mich, wenn ich mich niemals gegen eine Partnerin entscheide, sondern immer für alle. Poly ist, wenn ich immer frei, sicher und aus meiner Liebe heraus Entscheidungen treffen kann, ohne dass ich schlechte Stimmung bekomme, weil ich befürchten muss, eine andere zu verletzen... bzw. weil immer offen ausgespochen wird, dass diese Verletzungen ständig vorhanden sind.

Die Dame mag eine tolle Frau sein, das Interview aber gibt mir nicht viel mit. Das meiste werde ich heute Abend wieder vergessen haben.

Gruß
Chennai
Guten Morgen!
Poly ist für mich, wenn ich mich niemals gegen eine Partnerin entscheide, sondern immer für alle. Poly ist, wenn ich immer frei, sicher und aus meiner Liebe heraus Entscheidungen treffen kann, ohne dass ich schlechte Stimmung bekomme, weil ich befürchten muss, eine andere zu verletzen... bzw. weil immer offen ausgespochen wird, dass diese Verletzungen ständig vorhanden sind.


Es ist eine schöne Beschreibung von Poly und ich beglückwünsche jeden, der das genau so mit komplett freien Herzen lebt mit all seinen Beteiligten drin.

Jedoch glaube ich, das es viel Arbeit an sich und mit den Liebsten beinhaltet, um genau an dem Punkt zu sein.

Genau das finde ich im Interewiev so schön, das es diese vielen Grauzonen der Gefühle von Zweifel, Angst und vorhandenen Verletzungen aufweist, die zu solch Entscheidungen auch gehören dürfen.

Liebste Grüße,
*g* Madame_Sophia
@chennai
Poly ist für mich, wenn ich mich niemals gegen eine Partnerin entscheide, sondern immer für alle. Poly ist, wenn ich immer frei, sicher und aus meiner Liebe heraus Entscheidungen treffen kann, ohne dass ich schlechte Stimmung bekomme, weil ich befürchten muss, eine andere zu verletzen... bzw. weil immer offen ausgespochen wird, dass diese Verletzungen ständig vorhanden sind.

Das hört sich gut an, aber ich bekomme bei deinen Ausführungen meine Zweifel! Nach meinen Empfinden ist es sehr wohl eine Entscheidung für einen und gegen den andern. Natürlich nicht generell, aber zumindest für den Augenblick!
Und das kann sehr wohl verletzten! Zu lieben bedeutet für mich auch, dass ich mich verletzbar mache. Mal mehr und mal weniger. Das hängt sicherlich von meiner Verfassung ab, die selbstverständlich nicht statisch ist.
Ich habe kürzlich das Buch gelesen "Schlampen mit Moral" eine Anleitung zur Polyamorie, offenen Beziehungen und anderen Abenteuern.
Was mir besonders gut an dem Buch gefallen hat, war das Kapitel zur Eifersucht!
Weil sie diese nicht negieren, sondern anerkennen und entsprechend mit einem umfassenden und hilfreichen Kapitel wertschätzen.

Für mich schließt das eine, das andere nicht aus. Ich kann sehr wohl jemand lieben und trotzdem traurig sein, dass er (oder sie) nun nicht bei mir ist. Die Frage ist wie transparent, aber auch selbstverantwortlich ich mit dem, was ich tue und fühle umgehe.

LG Alegra_13
von allem etwas
auch ich finde den artikel wundervoll, weil er zeigt, dass poly oder dreier beziehung keine zeitzeichen oder modeerscheinungen sind.

die offenheit und sensibilität von mary bauermeister bestärken mich in meiner jetzigen situation , dass ich richtig bin, so wie ich gerade empfinde.

poly zu leben ist sooooo vielfältig und unterschiedlich und die beteiligten personen müssen für sich und ihre bedürfnisse entscheiden. da kann es durchaus den aufschrei des unglaubens in der "normalen" beziehungswelt geben.

http://www.joyclub.de/my/2701556.alegra_13.html
deine aussage gefällt mir, sie sagt genau das aus, was ich gerade erfahre.

"Für mich schließt das eine, das andere nicht aus. Ich kann sehr wohl jemand lieben und trotzdem traurig sein, dass er (oder sie) nun nicht bei mir ist. Die Frage ist wie transparent, aber auch selbstverantwortlich ich mit dem, was ich tue und fühle umgehe."

marie
die "schlampen mit moral" lesen wird *zwinker*
Vielleicht liegt es daran, dass ich in meiner persönlichen Entwicklung sehr schnell meine eigenen Eifersüchte hinterfragt und diese letztlich auch (was dann aber noch Jahre dauerte) losgelassen habe.

Ich kenne seit einigen Jahren keine Eifersucht mehr, zumindest bei mir selbst nicht. Ich mache mich nicht verletzbar, wenn ich liebe. Ich war irgendwann einfach vollständig sorgenfrei in meiner Liebe. Dazu hat bei mir auch beigetragen, dass ich festgestellt habe, mehrere Menschen lieben zu können, dass ich überall Beziehungen zu Menschen eingehen kann, dass ich niemals allein bin und dass ich trotzdem allein sein kann, ohne mich einsam zu fühlen.

Erst jetzt würde ich selbst auch polyamore Beziehungen führen. Ich halte mich bereit dafür. (Trotzdem ziehe ich seit Jahren die monoamore Beziehung vor, weil ich jetzt auch gut erkenne, dass sie mir neben allen Liebesgefühlen zu anderen Menschen genügt.)

Ich denke, dass umgekehrt viele andere in ihre Poly-Beziehungen gehen, ohne innerlich dafür gereift zu sein. Das Liebesgefühl ist zwar da, das Konzept auch, aber die innere Zerrissenheit und die vielen Komplikationen machen das Leben für die Leute weder einfacher noch schöner. Es wird anders, die Vielliebe ist toll und sicher auch schön, aber die Probleme sind unglaublich groß und hemmen das Leben so sehr.

Das alles kenne ich nicht, weil meine Reihenfolge anders war und ich bereit war, mir viel Zeit für meine eigene Entwicklung zu lassen, bevor ich intensiver der Frage nachging, ob ich die viele Liebe, die ich habe, auch in Beziehungen ausleben würde.

Poly hat für mich viel mit der inneren Bereitschaft zu tun, mit dem angst- und eifersuchtsfreien Lieben, mit der Unverletzbarkeit meiner Gefühle.

All dies finde ich so auch in den Anfängen der Polybewegung und ihrer kurzen und knappen Definition wieder, nicht aber in der heutigen Überinterpretation dessen, was Poly sein müsste. Die Probleme, die heute diskutiert werden (auch in dem Interview angesprochen wurden), waren meines Erachtens keine Poly-Probleme, als die damals liebenden Menschen diesen Begriff erstmalig nutzten. Diese Probleme sind für mich eine Folge dessen, was eine "neue Polygeneration" für sich daraus gemacht hat, nämlich: Wir wollen unsere Vielbeziehungen leben und kümmern uns dann um die Probleme, die damit auftreten.

Für mich ist Liebe etwas völlig Unproblematisches. Wo immer ernsthafte Probleme, Eifersüchteleien und derartige Differenzen auftreten, halte ich die beteiligten Personen nicht bereit für das Ausleben(!) ihrer Liebe - und das gilt für jede Art von Liebesbeziehungsform.

Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich sehe heute, dass ich selbst auch immer wieder mal nicht bereit für das Ausleben schon einer einzigen Beziehung war, obwohl ich diese gesucht habe. Wir sind eben alle nicht perfekt und wir werden vermutlich auch nie perfekt sein... (Siddhartha Gautama mal ausgenommen?)

Aber wann immer die Liebe durch ungute Gefühle begleitet wird, läuft etwas nicht richtig und die Beteiligten (mindestens einer) sind nicht bereit für diese von ihnen gelebte Form. Leider sehe ich aber auch, dass dies in vielen Mono- wie Poly-Beziehungen der Regelfall ist.

Gruß
Ch.
Lieber Chennai
ein schöner Beitrag, ABER ... *zwinker*

Ich erkunde mich grad ganz neu, Dank des schon erwähnten Buches "Schlampen mit Moral". Dort wurde ich im Kern meiner Selbst angesprochen, bestätigt und ermutigt, was alles sehr in mir arbeitet. Seit dem gehe ich freier, leichter und beschwingter durchs Leben, weil vieles plötzlich von mir gefallen ist.

Wenn ich deinen Beitrag lese, bekomme ich das Gefühl von "Verurteilung" aller derer die Schwierigkeiten und Probleme erfahren und fühlen in ihren Versuchen neue Wege zu beschreiten. Das gefällt mir nicht, weil ich es anmaßend finde.

Es ist wie mit der Frage: was ist Liebe? Ich habe die Erfahrung das es auf manche Fragen keine einzige und richtige Antwort gibt, sondern jeder einzelne für sich individuell und je nach Lebenssituation dies für sich beantworten kann und auch jederzeit diese Antwort nachjustieren darf.
So sehe ich es ebenfalls mit der Frage: was ist Poly? Jeder muss für sich seine individuelle Antwort finden und diese dann auch mit den jeweiligen Beteiligten kommunizieren, damit alle wissen, ob sie auch auf dem selben Weg gehen.

Lieben Gruss,
Madame Sophia
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Zu Problemfragen bitte einen neuen Thread in einem anderen Ordner eröffnen!
Danke. *g*
Wie gut ...
... das hier überhaupt keine Problematik dargestellt wurde, sondern ein Interwiew zur Dikussion mit seinen unterschiedlichsten Meinung mit diesem Thread eröffnet wurde ...


Schönen Sonntag,
Madame_Sophia
Danke
Das ist für mich ein sehr schönes Mitteilen von starken Menschen, die IHREN Weg auch durch Probleme und Schmerzen hindurch gebahnt haben. Die ihre ganz eigenen "Befreiungen" und ihren ganz eigenen Frieden mit sich und ihren Lieben gemacht haben. Chapeau!
Ich wünsche mir für meine Lieben und mich harmonischeres Zusammenleben - aber ob das (immer) gelingen wird?

OT
Weil schon mehrmals erwähnt: mir hat das Buch "Schlampen mit Moral" viele Anregungen gegeben, für mich zeigt es eigentlich Grundlagen für ein erfülltes Beziehungsleben auf - ob poly, mono oder sonstwas *mrgreen*
Besonders schön finde ich darin den immer wieder auftauchenden Hinweis, es wären nur ihre Erfahrungen und Gestaltungen, jede/r müsse seine eigenen finden - im Wechselspiel mit seinen/ihren Lieben. Und genau das bewundere ich an diesem Bericht von Mary Baumeister!

*herz*
Christian
*********phia:
Wie gut ...
... das hier überhaupt keine Problematik dargestellt wurde, sondern ein Interwiew zur Dikussion mit seinen unterschiedlichsten Meinung mit diesem Thread eröffnet wurde

Sehe ich ganz genau so, Madame Sophia.

Daher verstehe ich auch in keinster Weise, worauf sich der Off-Topic-Beitrag...
Zu Problemfragen bitte einen neuen Thread in einem anderen Ordner eröffnen!
Danke.
...bezieht.

achselzuck
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Vielleicht etwas off opic, aber
****nai:
Poly ist für mich, wenn ich mich niemals gegen eine Partnerin entscheide, sondern immer für alle. Poly ist, wenn ich immer frei, sicher und aus meiner Liebe heraus Entscheidungen treffen kann, ohne dass ich schlechte Stimmung bekomme, weil ich befürchten muss, eine andere zu verletzen... bzw. weil immer offen ausgespochen wird, dass diese Verletzungen ständig vorhanden sind.

Tolle Theorie! Meine beide Freundinnen wollten mit mir in der ersten Septemberwoche Urlaub machen, aber nicht zu dritt. Was mach ich da? Ich hab versucht mit dem Termin zu schieben, aber ich hab das nicht geschafft. Eine war darüber so sauer, dass sie jetzt alles beendet hat. Schnief...
@Weltreisender
Das ist natürlich traurig, dass eine deiner Freundinnen, sich nun getrennt hat.
Aber es zeigt, dass sie mit der Situation (noch) überfordert ist. Etwas, was für mich übrigens absolut legitim ist! Wir leben in keiner Gesellschaft, in der uns das Teilen beigebracht wird!

Vielleicht schenkst du ihr das Buch? Ich könnte mir vorstellen, dass sie damit etwas anfangen kann? Allerdings sollte es nicht so rüber kommen, dass du es ihr schenkst, damit sie besser mit DIR klar kommt, sondern damit sie besser mit sich und ihren Gefühlen zurecht kommt, denn sicherlich leidet sie auch nicht gerne!

Und wer weiß, vielleicht hätte die Vorgehensweise des Herrn Stockhausen weniger Leid erzeugt? Diejenige auszulosen, mit der du die Woche verbringst! Weil du dich nicht gegen eine entscheiden möchtest, weil du beide liebst!

LG Alegra_13
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Diejenige auszulosen, mit der du die Woche verbringst! Weil du dich nicht gegen eine entscheiden möchtest, weil du beide liebst!

Gute Idee *schock* solch eine feige Maßnahme ( Lotterie, statt klare eigene Entscheidung. Menschen möchten nicht die Verantwortung für eine falsche Entscheidung übernehmen.) des Herrn Stockhausen zu empfehlen.

Ein klare Ansage: Ich existiere nur einmal als Mensch und fahre daher mit euch beiden zusammen oder mit ­keiner in Urlaub, wäre da ehrlicher der Situation entsprechend.
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
*******erli:
Ein klare Ansage: Ich existiere nur einmal als Mensch und fahre daher mit euch beiden zusammen oder mit ­keiner in Urlaub, wäre da ehrlicher der Situation entsprechend.

Das letzte wäre eine Lösung, bei der wir alle 3 nur verlieren. Hilft da leider auch nicht, *snief*
@weltreisenderHB
Es spricht sehr viel dafür, dass Du im Vorfeld schon eine ganze Menge nicht gesehen oder falsch eingeordnet hast. Wie könntest Du sonst auf die Idee kommen, mit 2 Frauen in Urlaub fahren zu wollen, die sich entweder "nicht auf's Fell gucken" können oder sich in einer latenten Mangelsituation befanden, in Bezug auf Deine ungeteilte Aufmerksamkeit/ Zeit/ Zuwendung. Auch eine interne Hierarchierangelei halte ich für möglich.

An sich kannst Du froh sein, dass das anhand dieser konkreten Situation zutage getreten ist, und Du/Ihr hinschauen könnt, was der eigentliche Grund war. Selbst wenn jetzt nichts mehr zu retten ist - was sehr wahrscheinlich ist - ist es eine Chance in Zukunft achtsamer und kommunikativer zu sein. Dann klappt's auch mit dem Urlaub *smile* .

*blume*
Falcon
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.