Exkurs: Produktionsprozesse digitaler Datenträger
Wenn wir schon mal beim Thema Transparenz und Kostenstrukturen sind erfolgt nunmehr eine Vertiefung der Thematik Preisbildung der Replikation für das Endprodukt CD/DVD (ohne Besonderheiten der HDVD/BD) nach den ersten Schritten Mastering und Galvanik:
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(Stichwort: Rohstoffe & Lizenzen!)
Dieser Prozessschritt bildet den höchsten Kostenanteil einer CD/DVD Herstellung. Er ist in besonderem Maße abhängig von Rohstoffpreisen, im Besonderen dem Auf und Ab von Ölpreisen. Die überaus hohe Ölpreissteigerung seit 2004 hat dazu geführt, dass alle Polycarbonathersteller Mitte 2004 unisono eine entsprechend hohe Angleichung avisierten und in 2 Schritten gegenüber Presswerken auch durchsetzten. Ähnliches gilt für Plastikverpackungen aus Polystyrol (Jewelbox, etc.), deren Preise im Zuge der Ölpreiserhöhung ebenfalls massiv stiegen - allein in 2004 zwischen 30 - 70 %. In Abhängigkeit von Abnahmemengen, vertraglichen Bindungen, etc. gestalten sich die EK Preise von Presswerken aber nach wie vor recht unterschiedlich.
Die Weitergabe einer entsprechenden Erhöhung an alle Kunden der Presswerke gestaltete sich schwierig. Im Wesentlichen wird nach wie vor versucht, diesen Kostendruck durch eine erhöhte Produktivität (optimierte Produktionstechnologie, verkürzte Rüst- und Zykluszeiten) zu kompensieren. Der latente Druck - im Besonderen auf CD Preise - konnte so gemindert werden und Preiserhöhungen wurden nur teilweise durchgesetzt.
Ein weiterer, erheblicher Kostenfaktor sind die Lizenzen, die an die Patentinhaber abgeführt werden sollen. Die Lizenzen für die Nutzung der Patente sind mengenunabhängige Fixkosten, unterliegen aber regionalen und zeitlichen Einflüssen. Produktions- und Lieferstandorte können die Preisfindung beeinflussen. CD Lizenzen fallen wohl seit dem 1.4.2005 kaum noch an, DVD Lizenzen hingegen sind anteilig nach wie vor sogar streckenweise höher als die Materialkosten (Polycarbonat, Kleber, Aluminium, Lack, Farbe, etc.) - wenn sie denn in Gänze oder überhaupt entrichtet werden. Über die Verpflichtung zur Entrichtung und damit über die Höhe der Lizenzen streiten sich Patentinhaber und Produzenten, so dass unterschiedliche Kalkulationsmodelle zur Preisfindung für DVDs weiterhin existieren. I. d. R. werden aber Lizenzen an SONY, PHILIPS und TOSHIBA kalkuliert und an Kunden weitergegeben. Da diese Lizenzen in US-Dollar ($ -,035 bis $ -,12) zu entrichten sind, haben Währungsschwankungen einen nicht unerheblichen, wechselhaften Einfluss auf DVD Abgabepreise, aktuell verstärkt in der EURO-Zone.
Quelle: Schultemedkom
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Hiernach schliessen sich die weiteren Produktionsschritte Konfektion, Distribution (Fulfilment) anschließende Lagerung, Kommissionierung und der Versand an den Gross- und Einzelhandel an, die vom "Verbraucher"/"Kunden reaktionsschnell je nach Nachfrage und MArktverhältnissen gefordert werden.....