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PrEP - Einnahmeschema

******sky Paar
2.532 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
PrEP - Einnahmeschema
Damit eine PrEP funktioniert, muss sie korrekt eingenommen werden. In Deutschland wird die PrEP zur täglichen Einnahme empfohlen. Dabei nimmt man über einen längeren Zeitraum eine Tablette täglich, um sich vor HIV zu schützen. Für Männer, die Sex mit Männern haben, gibt es auch die anlassbezogene PrEP, bei der rund um den Sex Tabletten einnimmt. Beide Varianten schützen bei richtiger Einnahme zuverlässig vor HIV.
Quelle: Deutsche Aidshilf - https://www.aidshilfe.de/hiv-prep/einnahmeschema

Tägliche PrEP
Dabei nimmt man täglich eine Tablette ein. Es ist eine Vorlaufzeit vor dem ersten Sex nötig.

Anlassbezogene PrEP
Dabei ist eine vorherige Einnahme der PrEP notwendig. Der Beginn der Einnahme ist 2-7 Tage vor dem Sex notwendig. Bei der Zeit kommt es auf die Sexualpraktiken, bzw. auf die beteiligten Schleimhäute, Darm, Penis, Scheide an.
Daher wird Frauen, die Vaginalverkehr praktizieren, ein Einnahmebeginn von 7 Tage vor dem Sex angeraten. Bei reinem Analverkehr reichen 2 Tage.
Bei Männern reicht in der Regel ein Einnahmebeginn, von 2 Tage vor dem Sex.

Das empfohlene Einnahmeschema finden Sie, grafisch gut aufbereitet und mit erklärenden Texten versehen, auf der Seite der Deutschen Aidshilfe.
https://www.aidshilfe.de/hiv-prep/einnahmeschema


Eine anlassbezogene PrEP-Einnahme macht also nur Sinn, wenn man seine sexuellen Aktivitäten planen kann und nur gelegentlich Sex mit exponierten oder unbekannten Personen hat. Männer haben es da etwas einfacher als Frauen. Unter allen anderen Bedingungen sollte man die tägliche Einnahme praktizieren.

PrEP absetzen
Nach dem Sex ist die PrEP noch 2 weiter Tag einzunehmen.

Wichtig ist die genaue Beachtung des Einnahmeschemas, da bei vergessen oder verkürzen der Einnahme, die Schutzwirkung rapide nachlässt.

Wichtiger Hinweis!
Wir sind keine Ärzte und haben die Informationen mit unserem laienhaften Wissen getätigt und hoffentlich allgemeinverständlich formuliert. Wir können keine Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen übernehmen.
Konsultieren Sie vor der PrEP-Einnahme immer einen Arzt und lassen Sie sich bei der Einnahme medizinisch begleiten.


Es gibt Faktoren, die die Einnahme von Medikamenten zur PrEP untersagen. Dazu gehören Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, z.B. bestimmten Schmerzmitteln, Niereninsuffizienz, bestimmte Lebensgewohnheiten.

Wir raten dringend von der Beschaffung entsprechender Medikamente, aus zweifelhaften Quellen ab. Auch die Einnahme ohne medizinische Betreuung ist zu unterlassen.
********vate Mann
2.561 Beiträge
Gruppen-Mod 
Kleiner Hinweis zu dem Aussage, dass das Mittel nicht ohne Arzt genommen werden soll:

1) Es kann negative Auswirkungen auf die Nieren haben. Daher werden VOR der Verschreibung die Nierenwerte überprüft und WÄHREND der Gabe werden die Nierenwerte alle 3 Monate überprüft und damit überwacht.

2) PrEP ist NICHT zu nutzen, wenn man bereits eine HIV Infektion hat. Es ist nicht auszuschließen, dass man infiziert ist und auch Selbsttest bieten keine 100%ige Genauigkeit. Wenn man HIV hat und nimmt PrEP kann das sogar kontraproduktiv sein. In solchen Fällen werden andere Medikamente zur Unterdrückung der Virenlast unter die Nachweisgrenze verschrieben.
Daher MUSS vor Verschreibung des Medikaments ein spezialisierter Arzt (meistens sind das Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Zusatzausbildung - hier einfach mal bei der örtlichen Aidshilfe nachfragen!!) einen Eingangscheck machen.

In der PRaxis führt das aber nicht zu komplizierten Wegen! Der Arzt gibt meist nach dem Besuch das Rezept für 1 Monat mit, allerdings mit der Auflage, erst das "Go" des Arztes abzuwarten, bevor man es in der Apotheke einlöst. In der Zwischenzeit werden nach dem Erstgespräch die Proben ausgewertet und nach wenigen Tagen weiß der Arzt, ob alles iO ist. Dann gibt es eine Info und man kann das Rezept einlösen.

Das Procedere ist also einfach und locker und auch deshalb rate ich dringend davon ab, sich das Mittel irgendwo so zu besorgen.
******sky Paar
2.532 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ********vate:
Daher MUSS vor Verschreibung des Medikaments ein spezialisierter Arzt (meistens sind das Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Zusatzausbildung - hier einfach mal bei der örtlichen Aidshilfe nachfragen!!) einen Eingangscheck machen.
Da beschweren sich jetzt bestimmt die Internisten und Immunologen, vielleicht auch einige Urologen. *lach*

Die Deutsche Aidshilfe ist schon die passende Anlaufstelle, um sich nach einem auf PrEP spezialisierten Arzt in der Nähe zu erkundigen. (Einfach nach AIDS-Hilfe im Web suchen und anrufen/mailen.) Um Patienten ins PrEP Programm aufzunehmen, müssen die Ärzte eine entsprechende Zulassung haben. Der Hausarzt geht da in der Regel nicht. Das ist in manchen Fällen vielleicht auch ganz gut, da man die Benachrichtigung an den Hausarztes auch "Abbestellen" kann. So erfährt keiner im normalen häuslichen Umfeld, dass man PrEPer ist und kommt vielleicht auf die Idee, dass man häufig wechselnde Geschlechtsverkehr hat, oder gar beim JoyClub angemeldet ist.
**********orest Paar
433 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nein, da wird sich kein Arzt beschweren, denn die Verschreibung darf nur von einem speziell dafür (!) zugelassenen Arzt für Infektologie mit Zusatzausbildung vorgenommen werden (kein Hausarzt, kein Urologe, kein Internist und kein Infektologe ohne Sonderzulassung darf Prep verschreiben). Es muss auch keine Aidshilfestelle sein, ist aber meistens die bessere Wahl. Die Mitteilung an den Hausarzt ist per Verordnung von vorneherein ausgeschlossen, es ist auch generell keine Überweisung des Hausarztes erforderlich.
******sky Paar
2.532 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@**********orest
Vielen Dank für die ausführliche Info.

Wir haben nur eine kleine Anmerkung.
Zitat von **********orest:
Die Mitteilung an den Hausarzt ist per Verordnung von vorneherein ausgeschlossen,
Bei uns wurde explizit nach dem Hausarzt gefragt und wir haben dann keine Angaben dazu gemacht. Normal würde er also z.B. die Laborergebnisse erhalten. Ob mit oder ohne Grund für die Untersuchung lassen wir mal offen. Ohne Nennung des Anlasses würde es aber keinen Sinn ergeben.
**********orest Paar
433 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das habt Ihr genau richtig gemacht, keine Angabe zum Hausarzt. Mit einer Überweisung hätte dieser auch ein Anrecht auf Mitteilung, Überweisung ist aber nicht vorgeschrieben. Uns hat man auch nie nach dem Hausarzt gefragt.
*******s_bw Mann
4.750 Beiträge
Mich hat der Arzt nach dem Hausarzt gefragt, aber ich sagte, dass der außen vor bleiben und keine Infos bekommen soll. Daran wollte er sich halten und hat er wohl auch.
******sky Paar
2.532 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wer kein Problem damit hat, dass sein Hausarzt die Untersuchungsergebnisse erhält, z.B. weil er relativ anonym in einer Großstadt wohnt, der sollte seinen Hausarzt ruhig angeben. Er profitiert nämlich von den 1/4 jährlichen Laborergebnissen, die sein Hausarzt sonst nie machen dürfte. So können andere Krankheiten, die nichts mit unserem Hobby zu tun haben, früher erkannt werden.
*****ich Mann
46 Beiträge
Zur anlassbezogenen PrEP heißt es anders als oben beschrieben: "Man beginnt am besten 24 bis spätestens 2 Stunden vor dem Sex mit zwei Tabletten auf einmal, um schnell einen schützenden Wirkstoffspiegel zu erreichen. Die Einnahme nur zwei Stunden vorher gilt allerdings als sehr knapp."

Ich bekomme die PrEP von meinem Hausarzt verschrieben. Es ist also falsch pauschal zu sagen, jeder Hausarzt dürfe sie nicht verschreiben.
********vate Mann
2.561 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*****ich

Also - welcher Arzt es verschreibt, ist letztlich egal. Er MUSS eine Zusatzausbildung gemacht haben, da vor der Verschreibung von PrEP Dinge abzuklären sind. Diese Zusatzausbildung kann sicherlich auch jeder Hausarzt machen.

Die meisten Hausärzte beschäftigen sich aber nicht mit dem Thema und sind daher außen vor - so die allgemeine Erfahrung.
Erste Anlaufstelle sollte - rein medizinisch - immer erst der Hausarzt sein. Er wird sagen, ob er das verschreiben darf oder nicht. Manchmal muss man sogar da noch Aufklärungsarbeit leisten, da sich nicht jeder Arzt immer weiterbildet oder evtl nur in seinem Bereich.

Allerdings sollte man seinen Hausarzt immer informieren, wenn man so ein Mittel von einem anderen Arzt erhält. Es kann eben auch Auswirkungen auf Nieren etc. haben, so dass der Hausarzt bei seinen Untersuchungen auch einen Blick darauf hat. Es ist immer gut, wenn es interdisziplinären Austausch gibt.

Eine andere Frage Wo heißt es das denn zum anlassbezogenen PrEP und den Fristen von 24h?
Mein Arzt hat mir von dieser Form ausdrücklich abgeraten, da er das Risiko, dass das Mittel dann nicht ausreichend verteilt ist, als zu hoch ansieht... es hat dann nur einen Scheinschutz!
*******s_bw Mann
4.750 Beiträge
Zitat von *****ich:
Zur anlassbezogenen PrEP heißt es anders als oben beschrieben: "Man beginnt am besten 24 bis spätestens 2 Stunden vor dem Sex mit zwei Tabletten auf einmal, um schnell einen schützenden Wirkstoffspiegel zu erreichen. Die Einnahme nur zwei Stunden vorher gilt allerdings als sehr knapp."

Ich bekomme die PrEP von meinem Hausarzt verschrieben. Es ist also falsch pauschal zu sagen, jeder Hausarzt dürfe sie nicht verschreiben.

Mal langsam.

Jeder Arzt, der es verschreiben können will, braucht die Zusatzausbildung. Das kann auch ein Hausarzt sein. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man sagt: "Nicht jeder Hausarzt darf das verschreiben" oder "Jeder Hausarzt darf es nicht verschreiben." Letzteres hat niemand behauptet.

Die Einnahme wird nur regelmäßig, täglich, von der Kasse bezahlt und wird auch nur so empfohlen. Manche Aidshilfen sind da pragmatischer und schreiben "mindestens 2 Tage vorher beginnen und 2 Tage nachhher aufhören". Ganz selten liest man das unverantwortliche, weil sehr riskante "mind 2h vorher 2 tabletten." da sind viele Unsicherheiten wie Mageninhalt usw, und die Verträglichket und Wirksamkeit der doppelten Dosis ist ebenfalls bedenklich.

Vom Arzt mit Zusatzausbildung kamen diese Hinweise bestimmt nicht. Wer es einfach anders macht, weil es irgendwo so steht, kann es auch weglassen, finde ich.
******sky Paar
2.532 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *******s_bw:
Die Einnahme wird nur regelmäßig, täglich, von der Kasse bezahlt und wird auch nur so empfohlen.
Das ist leider so auch nicht ganz korrekt. Es laufen halt immer noch Studien und dabei wird die tägliche Einnahme angeraten. Man will ja valide Ergebnisse bekommen. Dazu gezwungen werden kann natürlich niemand. Der Arzt kann auch nur 30 Tabletten pro Quartal verschreiben, wenn man es anlassbezogen einnimmt. Die Krankenkasse zahlt auch das.
Das Abweichen vom empfohlenen Einnahmeschema und die Verkürzung auf 2 Stunden vor dem Sex ist nicht ratsam, bietet aber immer noch mehr Schutz als keine Einnahme, zumindest bei Männern! Es liegen halt noch keine gesicherten Studienergebnisse zur verkürzten Einnahme vor.
Achtung:
Bei Frauen sieht die Sachlage ganz anders aus. Da reicht die Einnahme 2 Stunden oder auch 1-2 Tage vorher auf keinen Fall.

Meine Herren, bitte denken Sie auch etwas mehr an die Damen, nicht nur in dieser Gruppe.
*****ich Mann
46 Beiträge
Zitat von ********vate:
@*****ich

Eine andere Frage Wo heißt es das denn zum anlassbezogenen PrEP und den Fristen von 24h?
Mein Arzt hat mir von dieser Form ausdrücklich abgeraten, da er das Risiko, dass das Mittel dann nicht ausreichend verteilt ist, als zu hoch ansieht... es hat dann nur einen Scheinschutz!

Das ist von der verlinkten Seite der AIDShilfe kopiert. Sa Einnahmeschema für die anlassbezogene PrEP wie es auf der Webseite der Aidshilfe steht, habe ich auch schon von einem Arzt einer HIV Schwerpunktpraxis erhalten aber ebenfalls mit dem Hinweis, dass erst 2 Stunden vorher nicht ratsam sei.
*******s_bw Mann
4.750 Beiträge
Ok, da scheinen die Ärzte auch unterschiedlich zu beraten. Meiner sagte wiederholt, dass nur die tägliche Einnahme von der Kasse bezahlt wird. Kann sein, dass das anders ist. Er verschreibt jedenfalls ausschließlich 90 Tabletten pro Quartal, nicht weniger.

Da ich zwischenzeitlich wegen Krankheit und anderem pausiert habe und generell eher anlassbezogen einnehmen will, sammeln sich die teuren Tabletten bei mir. Ich weiß nicht, wie ich das machen kann, dass der Arzt mich weiter begleitet (Tests usw.), auch wenn er mir mal weniger verschreibt. Er ist da sehr strikt.
*****ich Mann
46 Beiträge
Du musst doch nicht jedes Rezept einlösen oder wenn es ein Privatrezept ist, kannst du auch weniger Tabletten in der Apotheke bekommen.
*******s_bw Mann
4.750 Beiträge
Zitat von *****ich:
Du musst doch nicht jedes Rezept einlösen

Das ist eine Idee.
****tom Mann
410 Beiträge
Mal eine Frage in die Rinde bezüglich Einnahme von Prep.

Ich nehme immer einige Tage vor meinem Sexevent eine PrEP, dann am Event und dann noch ein paar Tage danach.

Nun weiß man ja dass das bei Analsex mann\mann ausreichend ist.

Bin ich auch mit diesem Chema geschützt wenn ich mit Frauen oder fronthole Männer Sex habe.

Eigentlich dürfte nur die längere Einnahme mit 7 Tage im Vorlauf und im Nachlauf nur für diese Personen Gültigkeit haben

Auf eine Antwort freu ich mich.
*******s_bw Mann
4.750 Beiträge
@****tom

Zuerst: Ich gehe davon aus, dass Du damit meinst, einige Tage vorher bis einige Tage hinterher täglich eine zu nehmen - ohne Pause.

Mindestens 7 Tage Vorlauf brauchen Frauen, nicht Männer, unabhängig von der Sexpraktik. Es geht speziell um die Vagina, die länger braucht, bis der Wirkstoff-Pegel erreicht ist. Die Frau muss das beachten, nicht der Mann.

Es ist der/die geschützt, der/die PrEP nimmt. Das ist unabhängig vom Sexpartner, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Der Mann muss mind. 2 Tage vorher mit der Einnahme beginnen, die Frau bei Vaginalverkehr 7 Tage.

So habe ich es verstanden.
****tom Mann
410 Beiträge
So sehe ich es auch. Es gab wohl die Meinung wenn ich bei einem Mann mit fronthole Sex habe müsste ich länger vorher anfangen mit dem einnehmen. Ich denke aber das stimmt nicht.
*******s_bw Mann
4.750 Beiträge
Hilf mir mal... "fronthole". Ist das oral?
*******nder Mann
2.353 Beiträge
Nein, ich glaube damit sind Frau-zu-Mann-Trans-Menschen gemeint, sprich solche, die noch über biologisch weibliche primäre Geschlechtsmerkmale verfügen.
****tom Mann
410 Beiträge
Fronthole ist ein Trans Man mit möse. Also ohne Schwanz
*****ich Mann
46 Beiträge
Wie Albatros schrieb, es geht nur um den eigenen Schutz und da gelten die Regeln für das eigene Geschlecht.
****tom Mann
410 Beiträge
Genau so ist es
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