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Hat jemand von euch Erfahrung mit PrEP ?144
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Welche Erfahrungen habt ihr mit der Anwendung der HIV-PrEP?62
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Prep für Frauen

*******h77 Paar
95 Beiträge
Themenersteller 
Prep für Frauen
Hallo zusammen,
Wir (hetero mit wechselnden Partnern und Faible für Sperma) interessieren uns sehr für eine Prep Prophylaxe. Jetzt haben wir auch heute telefonisch einen Termin ausgemacht. Jedoch wurde uns am Telefon bereits mit geteilt, daß eine Verordnung an heterosexuelle eher "unwahrscheinlich" wäre,man es jedoch mal besprechen könnte.Wie sind da eure Erfahrungen, welche Indikatoren müssen tatsächlich vorhanden sein,um als Frau es verschrieben zu bekommen.?! Lg
********vate Mann
2.561 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es muss der Krankenkasse klar gemacht werden, dass es ein Vorteil für sie ist, sie vor Risiken einer dauerhaften Krankheitstherapie zu schützen.

Dabei ist die Aussage, dauerhaft wechselnde Partner zu haben und dabei ungeschützten Sex zu haben, durchaus ein Argument.
Der Arzt legt das in einer Erklärung an die Krankenkasse dar, muss das also rein schreiben. Je "dramatischer" das Risiko der Krankenkasse, umso eher ist sie bereit, das zu bezahlen.
Das bedeutet: Wenn man also rein schreibt, dass man nicht nur dauerhaft wechselnde Partner hat, sondern auch noch bisexuell ist und mit gleichgeschlechtlichen Partnern Sex hat, ist es demnach "gewichtiger", dass die Krankenkasse das bezahlt.

Generelle Aussage: Ein Arzt kann selbstverständlich PrEP verschreiben, ganz unabhängig davon, was die Krankenkasse sagt/zahlt. Das Risiko ist dann halt, dass man ca. 60 Euro je Monat selber für das Medikament zahlen muss.

So ist zumindest mein Kenntnisstand aktuell.
******sky Paar
2.532 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******h77:
Jedoch wurde uns am Telefon bereits mit geteilt, daß eine Verordnung an heterosexuelle eher "unwahrscheinlich" wäre,man es jedoch mal besprechen könnte.

Das ist so nicht mehr richtig und eine falsche/veraltete Information des Arztes, vielleicht ist er da nicht im Thema und man sollte sich vielleicht überlegen, einen anderen Arzt zu suchen.
Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen das Medikament heute. Es wird ganz normal verordnet, es bleibt nur die geringe Selbstbeteiligung. Es ist also, wie bei vielen anderen Medikamenten auch. Bei privaten Krankenkassen sieht das anders aus.

Bitte einfach einmal diese Infos lesen:
PrEP: PrEP allg. Infos, Einnahme, Wirksamkeit
PrEP: Welche Ärzte dürfen PrEP verordnen, wie finde ich einen?
Wir haben dem Arzt auch gesagt, dass wir ungeschützten Verkehr mit wechselnden Partnern haben bis hin zu Gangbangs und dann war das kein Thema. Haben es sofort bekommen, wobei Robsi davon abgeraten wurde, weil er nur Sex mit Nelia hat und eine Ansteckung so gut wie unmöglich ist.
Seit 1.9.2019 übernehmen die gesetzlichen Krankenkasse die Kosten für die Medikamente einer PrEP und deren Begleiterscheinungen. Hierbei ist es erst einmal egal, ob Mann oder Frau, hetero, homo, bi, etc.... Empfohlen ist sie für Menschen ab 16 Jahren mit erhöhtem „substantiellem“ HIV Risiko (gemäß Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien) und ist an gewisse Voraussetzungen geknüpft, bevor die PrEP zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse von „geschulten“ Ärzten/innen verordnet werden darf. Private Kassen haben eigene Regelungen. Ich denke mal das „substantielle Risiko“ ist erfüllt. Somit sollte einer Verschreibung nach der Eingangsberatung und -Diagnostik Euch, Goldrush77, nichts im Wege stehen.

Des weiteren unterliegen leider Ärzte/innen einer wirtschaftlichen Haftung gegenüber den Krankenkassen, die im 5. Sozialen Gesetzbuch verankert ist. Vereinfacht gesagt: die Krankenkasse berechnen mit der kassenärztlichen Vereinigung zusammen eine Gesamtmenge an Medikamenten, die der Arzt verordnen darf. Liegt er darüber, muss er diese unmittelbar bei Regressstellung aus eigener Tasche bezahlen, selbst wenn es Zusagen von der Kasse gibt und die Verordnung Leitlinien gerecht ausgestellt wurde. Er kann dann zwar jede einzelne Verordnung mit der Indikation begründen, aber eine Rückzahlung durch die Krankenkassen kann Jahre dauern. Deswegen vielleicht auch die etwas ablehnende Haltung beim Telefonat.

Zugelassen ist in Deutschland nur Truvada bzw. dessen Generikum (Emtricitabin / Tenofovirdisoproxil)
Eine PrEP für einen Monat (auf Privatrezept) kostet in der Apotheke mit z.B. einem Generikum ca. 70€.

Ich möchte auch noch eine generelle „soziale Diskussion“ anregen, auch wenn nun im Forum der übliche Shit-Storm losbricht:
Sex macht Spass! Soll für meinen Spass die Gesellschaft zahlen?
Bei gewissen ungeschützen sexuellen Praktiken gehe ich bewusst ein höheres Erkrankungsrisiko für STIs ein. Warum sollte die Gesellschaft das finanzielle Risiko tragen, wenn es eine andere einfachere und billigere Methode zum Schutz gibt?
Zitat von *******964:

Ich möchte auch noch eine generelle „soziale Diskussion“ anregen, auch wenn nun im Forum der übliche Shit-Storm losbricht:
Sex macht Spass! Soll für meinen Spass die Gesellschaft zahlen?
Bei gewissen ungeschützen sexuellen Praktiken gehe ich bewusst ein höheres Erkrankungsrisiko für STIs ein. Warum sollte die Gesellschaft das finanzielle Risiko tragen, wenn es eine andere einfachere und billigere Methode zum Schutz gibt?

Über dieses Thema könnte man jetzt lange diskutieren und würde dann auch Raucher, Trinker und und und einschließen. Sinnlos …
Zitat von **********Robsi:
Zitat von *******964:

Ich möchte auch noch eine generelle „soziale Diskussion“ anregen, auch wenn nun im Forum der übliche Shit-Storm losbricht:
Sex macht Spass! Soll für meinen Spass die Gesellschaft zahlen?
Bei gewissen ungeschützen sexuellen Praktiken gehe ich bewusst ein höheres Erkrankungsrisiko für STIs ein. Warum sollte die Gesellschaft das finanzielle Risiko tragen, wenn es eine andere einfachere und billigere Methode zum Schutz gibt?

Über dieses Thema könnte man jetzt lange diskutieren und würde dann auch Raucher, Trinker und und und einschließen. Sinnlos …
Stimmt… aber der Unterschied ist: Siolltet Ihr Stis bekommen zahlt die Kasse die Therapie, genauso wie die Therapie bei Lungenkrebs. Die Kasse zahlt nicht die Zigaretten, die den Spass beim Rauchen machen. Wir haben in Deutschland ein System, dass eigentlich das Krankheitsrisiko versichert. Ob das sinnvoll ist….???
*******h77 Paar
95 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für Eure Antworten. Wir sind gespannt auf unseren Besuch, noch ist ja ein bisschen Zeit bis dahin. Wir halten euch gerne auf dem Laufenden
********reue Paar
3.839 Beiträge
Kann mal einer hier aufräumen? Was für eine sinnlose Diskussion https://www.joyclub.de/my/1447804.decius1964.html hier die soziale Frage zu stellen.

Es gibt auch kein Generikum welches nur 70€ kostet.
********reue Paar
3.839 Beiträge
Zitat von *******964:
Zitat von **********Robsi:
Zitat von *******964:

Ich möchte auch noch eine generelle „soziale Diskussion“ anregen, auch wenn nun im Forum der übliche Shit-Storm losbricht:
Sex macht Spass! Soll für meinen Spass die Gesellschaft zahlen?
Bei gewissen ungeschützen sexuellen Praktiken gehe ich bewusst ein höheres Erkrankungsrisiko für STIs ein. Warum sollte die Gesellschaft das finanzielle Risiko tragen, wenn es eine andere einfachere und billigere Methode zum Schutz gibt?

Über dieses Thema könnte man jetzt lange diskutieren und würde dann auch Raucher, Trinker und und und einschließen. Sinnlos …
Stimmt… aber der Unterschied ist: Siolltet Ihr Stis bekommen zahlt die Kasse die Therapie, genauso wie die Therapie bei Lungenkrebs. Die Kasse zahlt nicht die Zigaretten, die den Spass beim Rauchen machen. Wir haben in Deutschland ein System, dass eigentlich das Krankheitsrisiko versichert. Ob das sinnvoll ist….???

Was ist das denn für ein Vergleich?
Die Krankenkasse zahlt ja auch nicht den Eintritt für den Swingerclub.
*******OfMe Frau
2.648 Beiträge
Es gibt auch kein Generikum welches nur 70€ kostet.

Doch, gibt es. Ich zahle 196,23 Euro für 3 Monate Prep (auf Privatrezept).
ZB:
https://www.docmorris.de/emtricitabintenofovirdisoproxilratio-200245-mg/12724393?keepSelectedSaleCondition=true

für 1 Monat
Aber wie gesagt: Verordnung auf Kasse ist ohne Diskussion möglich, teilweise wird auch die Zuzahlung erstattet
********reue Paar
3.839 Beiträge
Sorry, da man in der Regel 3Monatspackungen kauft fand ich 70 zu wenig. Die Günstigen sind in der Regel nur schwer lieferbar im Moment. Aber günstiger als 196 geht schon deutlich.
*******OfMe Frau
2.648 Beiträge
196 Euro ist für 3 Monate - sind also weniger als 70 Euro im Monat.
********vate Mann
2.561 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hallo zusammen,

es gibt quasi nur Generika - und davon mehrere Hersteller. Die Generika kosten alle knapp unter 200 Euro, so dass ich immer gesagt habe, dass das ca. 60 bis 70 Euro im Monat kosten würde, wenn man das nicht von der Krankenkasse bezahlt bekommt.... aufgrund der Gesamtpreises sind dann 10 Euro Rezeptgebühren fällig, wenn die Gesetzliche es zahlt.

Ein kleiner Hinweis zu der Diskussion von @*******964

Es geht hier nicht um eine moralische Betrachtung - der Hinweis zu der Frage, warum Sportunfälle, Raucher-/Trinkerfolgen von der Krankenkasse gezahlt werden müssen, kam ja schon. Es geht hier vor allem um eine Kosten/Nutzen Abwägung. Die monatlichen Therapiekosten der Behandlung infizierter Personen liegen meines Wissens bei deutlich über 20.000 Euro - pro Person. Damit können umgerechnet über 260 Menschen jeden Monat mit PrEP prophylaktisch geschützt werden.

Daher auch die Anforderung, dass es eben "Risikopersonen" sein müssen, die das Mittel erhalten. Denn nur so macht es statistisch Sinn, PrEP einzusetzen.
Menschen ohne Risiko verbessern den statistischen HIV Schutz halt nicht, sondern produzieren nur "unnütze" Kosten.
Was aber eine Risikoperson ist, wertet wahrscheinlich auch jeder Arzt wieder anders. Mein PrEP Arzt ist in der Aidshilfe tätig und selbst schwul, er hat ein offeneres Verhältnis zum Thema Risiko als vielleicht ein "normaler" Hausarzt mit entsprechender Weiterbildung. Er legt das Thema Risiko dann evtl anders aus - von daher gibt es da keine allgemeingültige Regel, sondern nur das Thema, dass man beim Doc das Risiko lieber höher schrauben sollte (Gang Bang, Bi Sex unter Männern usw. als einfach nur "ich hab gerne mal ungeschützten Sex")
******333 Mann
156 Beiträge
50,23€ für Emtricitabin / Tenofovirdisoproxil.
******sky Paar
2.532 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es scheint so, als wenn hier einige sind, die Ihre Verordnung selber bezahlen müssen. Ich gehe mal davon aus, dass die in der Regel privat versichert sind.

Es wäre vielleicht mal interessant zu erfahren, welche private KV das Medi bezahlt und welche nicht, oder ob das z.B. vom Tarif abhängig ist.
******333 Mann
156 Beiträge
Meine private Krankenversicherung zahlt es nicht. Wenn man aber im Internet nachsieht, dann sind es doch die meisten privaten Krankenversicherungen, die es übernehmen.
*******OfMe Frau
2.648 Beiträge
Ich bin auch privat versichert, habe aber bis jetzt noch nicht versucht das einzureichen, da ich noch unter meiner jährlichen Selbstbeteiligung liege.
*******h77 Paar
95 Beiträge
Themenersteller 
So,wie versprochen hier eine kurze Rückmeldung. Wir waren letzte Woche zum ersten Mal beim Arzt.Nach eingehender Untersuchung und Aufklärung, bekam Steffi heute das Rezept, und wird morgen mit der Einnahme beginnen.
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