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Medikamentöser Schutz vor STIs: Prophylaxe mit DOXY-PEP 💊

Medikamentöser Schutz vor STIs: Prophylaxe mit DOXY-PEP 💊
Hallo Ihr Lieben!

Ich bekomme diese Woche mein erstes PrEP-Rezept und werde dann auch gleich entsprechend loslegen.

Da PrEP jedoch „nur“ gegen HIV schützt, kann ich euch zusätzlich auch die Lektüre der folgenden Informationen empfehlen:

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/die-andere-pille-danach-139496/

https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2211934

Also ich habe mir unabhängig vom Thema der PrEP auch diese (und weitere Infos) zu einem möglichen medikamentösen Schutz vor anderen STIs ganz genau angeschaut, die insbesondere auf die Schutzwirkung von der Gabe von 200 mg Doxycycline nach dem Sex abzielen (Post-Expositions-Prophylaxe oder „DOXY-PEP).

Denn es ist mittlerweile wissenschaftlich anerkannt und in diversen Forschungsarbeiten erwiesen, dass die nachträgliche Gabe einer einzigen solchen Tablette dieses Antibiotikums das Risiko der Infektion mit einer STI drastisch verringert (je nach Studie usw. sinkt das STI-Risiko nach dem Sex durch die nachträgliche Einmalgabe von 200mg Doxycycline um 67% bis über 90%, was ganz erheblich ist, wie ich finde).

Daher ist die Kombination der vorherigen Einnahme der PrEP mit dieser nachträglichen Einnahme einer 200 mg Doxycycline-Tablette als nahezu ideal zu erachten, weil man damit sozusagen beide Seiten abgedeckt hat (sowohl HIV als auch STIs) und dann eigentlich einen theoretischen Rundumschutz hat. 

Das ist erst recht der Fall, wenn man so wie oft beschrieben zwegleisig fährt (PrEP in Verbindung mit aktuellen Tests). Dann wäre diese antibiotische Komponente sozusagen als dritte Säule quasi noch das I-Tüpfelchen für den gesamten Schutz.

Schaut euch das Thema daher bitte einfach mal genauer an (und geht gern auch auf diese beiden Links) und denkt darüber nach, ob das vielleicht auch für euch Sinn machen kann. Ich jedenfalls werde mir diese Woche neben meinem ersten PrEP-Rezept auch gleich ein Doxy-Rezept holen. 😘👌🏻
Während PrEP eine wirksame Vorsorge gegen HIV bietet, schützt DOXY-PEP effektiv vor allen anderen STIs! 😘👌🏻
*******t_77 Frau
4.914 Beiträge
Tja, meine Liebe!
Wie oft möchtest Du diese Kombi anwenden?
Ich brauch mir das erst gar nicht durchlesen, um zu verstehen, dass Doxycyclin irgendwann nicht mehr bei mir wirksam ist.

Doxycyclin ist ein Breitspektrumantibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline. Es wird bei bakteriellen Infektionen mit grampositiven, gramnegativen und zellwandlosen Bakterien eingesetzt.

Ausgerechnet dieses Antibiotikum ist gut verträglich und wirksam.
Wenn ich mit einem Tripper (Rachen/Vaginal/Anal) infiziert werde oder anderes, braucht man sowieso andere Medikamente.

Ich fahre weiterhin meine Linie mit dreimonatiger Testung und dann gezielte medikamentöse Behandlung.
Es ist halt immer auch eine grundsätzliche Diskussion, ob man zur Vorbeugung regelmäßig ein Prophylaxe-Medikament einnehmen sollte, um die offensichtlich vorhandene Infektionswahrscheinlichkeit nach dem Fremdsex zu verringern, was jedoch die regelmäßige Einnahme nach einer solchen Risiko-Exposition erfordert, oder ob man ein gewisses STI-Infektionsrisiko in Kauf nimmt, auf die Prophylaxe verzichtet und stattdessen häufige Tests bevorzugt, um bei einer Infektion schnell ein Therapeutikum anstelle einer Prophylaxe zu verwenden. Diese Entscheidung muss letztendlich jede(r) selbst treffen. Dein Punkt ist jedoch durchaus sehr valide, und ich verstehe absolut, was du meinst. 😘👌🏻
*******OfMe Frau
2.648 Beiträge
Ich würde als Frau nie vorsorglich ein Antibiotikum nehmen. Antibiotika haben massive Nebenwirkungen auf das Gleichgewicht im Körper. Erfahrungsgemäß bekomme ich nach jeder Antibiotikaeinnahme mindestens eine Pilzinfektion im Intimbereich. Außerdem können Antibiotika Magen-Darm-Probleme verursachen und schwächen insgesamt das Immunsystem.

Ich nehme Prep, weil HIV die einzige unheilbare STI ist. Ich finde nicht, dass dieses Medikament eine Begründung darstellt, wild ungeschützten Sex zu haben.

Last but not least führt die überdimensionierte Einnahme von Antibiotika in der Gesellschaft zu vermehrt antibiotikaresistenten Keimen; bei den STIs ist das bei Tripper schon der Fall und ein Problem. Ein bisschen mehr Gesamtverantwortung finde ich da schon angebracht, und hoffe dass es keine Ärzte gibt die solche Einnahmekonzepte unterstützen.
*******OfMe Frau
2.648 Beiträge
PEP gibt es auch für HIV und ist eine Notfallmaßnahme, z.B. nach einer Vergewaltigung oder einem Kondom-Unfall. Sie ist vergleichbar mit der "Pille danach" im Bezug auf Schwangerschaft und damit ein Notfallmedikament und nicht für den regelmäßigen Gebrauch gedacht. Gut zu wissen, dass es das auch für andere Infektionen gibt - aber auch da bitte nur im Notfall!
Danke für deine Antworten.

Ich wollte kurz auf deine Bedenken eingehen, dass Doxy-PEP, also die Einnahme von 200 mg Doxycyclin zur STI-Prophylaxe, zu Antibiotika-Resistenzen führen könnte. Es gibt dazu diverse aktuelle Studienergebnisse, die zeigen, dass diese Sorge tatsächlich unbegründet ist.

So hat beispielsweise eine Forschung, durchgeführt von der University of California, San Francisco (UCSF), in Zusammenarbeit mit dem San Francisco Department of Public Health und der University of Washington, ergeben, dass Doxy-PEP (Doxycyclin als Post-Expositions-Prophylaxe) bei einmaliger Gabe von 200 mg nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr sehr effektiv ist und im Prinzip keine nennenswerten Auswirkungen auf Antibiotika-Resistenzen hat.

https://www.ucsf.edu/news/2023/02/424861/doxycycline-sti-prevention-highly-effective-minimal-drug-resistance

Die Studie beobachtete Patienten über ein Jahr und fand heraus, dass Doxy-PEP die Häufigkeit von bakteriellen STIs wie Gonorrhö, Chlamydien und Syphilis um mehr als zwei Drittel pro Quartal reduzierte, ohne zu Antibiotika-Resistenzen zu führen.

Wichtig ist daher auch der Punkt, dass Doxy-PEP nicht zu einem Anstieg von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) führte. Bei Neisseria-Arten, die im Rachen leben, wurde ebenfalls keine Veränderung der Doxycyclin-Resistenz festgestellt. Was auch diverse andere Studien belegen.

https://www.natap.org/2023/CROI/croi_11.htm

Natürlich ist es wichtig, das Auftreten von Antibiotika-Resistenzen weiterhin zu überwachen. Aber die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass Doxy-PEP, insbesondere in der Form der einmaligen Gabe von 200 mg, eine wirksame Methode zur Reduzierung von STIs darstellt, ohne dabei zur Antibiotikaresistenz beizutragen.

Hoffe, diese Infos helfen, das Thema besser einzuordnen.

Liebe Grüße 😘
„Conclusions: We did not find markedly increased doxycycline resistance!“ 😘👌🏻
*****ich Mann
46 Beiträge
Da sind jetzt noch wichtige Aussagen aus dem Text weggelassen, aber egal wie man es sieht, muss ein Arzt erst einmal Doxy verschreiben, wenn man nicht welches aus unseriösen Quellen beziehen will.
********reue Paar
3.839 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/10451190.blowjobfee.html

Hättest Du Deinen selbst zitierten Link gelesen, hättest Du erfahren, dass dieses Mefikament in Europa überhaupt nicht so einsetzbar ist, da die Resistenzen hier bei bestimmten Bakterien gegen dieses Antibiotikum bereits bei 80% liegen.
*******t_77 Frau
4.914 Beiträge
@*******Fee
Ich hab es verstanden, um was es geht.

Es handelt sich um eine Kurzzeitstudie.
Nicht mal PrEP - was erst 9/2019 - auf den Markt zugelassen wurde, verfügt über eine sog. Langzeitstudie. Aber es wirkt.

Ein Medikament hat immer Nebenwirkungen und weshalb soll ich ein Antibiotikum nehmen, wenn es mir eher schadet. Oder die Wirksamkeit verliert im Ernstfall.

Wirkt es nicht bin ich im Glauben alles schick und schön. Weiter geht’s … mit oder ohne Infektion.

Eine regelmäßige Kontrolle schließt es nicht aus.
Danke für den vielen Input von euch. 😘🤷🏼‍♀️
Kann ja jede(r) für sich selbst entscheiden.
********ch_4 Frau
289 Beiträge
Genau, kann ein jeder selbst für sich entscheiden.
Mit einer regelmässigen Einnahme geht in meiner Denkweise die Wirkung sehr schnell verloren - egal, was mir Studien dazu sagen wollen. PreP sind ja schon keine Smarties aber ein Antibiotikum regelmäßig rein vorsorglich nehmen, würde mir im Traum nicht einfallen. Das hielte ich für maximal verantwortungslos mindestens mir und meinem Körper gegenüber.
Wenn ich es aber gezielt nur einmal die Woche mache, und somit nur einmal wöchentlich eine einzige Doxy einnehme (also anlassbezogen, wie auch bei der PrEP), ist das nicht viel (zumal Doxy bei mir keine Nebenwirkungen hat). Sagte übrigens auch mein Arzt genau so. 😘🤷🏼‍♀️
****on Mann
16.230 Beiträge
Wir wissen doch, was mit den Antibiotika passiert. Sie geraten über uns ins Grundwasser, in die Böden, wo sie ebenfalls antibiotisch, also giftig wirken. Es überleben nur Organismen, die dagegen immun sind. Und diese kommen über Feldfrüchte und Staubflug zu uns, gegen die wir dann immer weniger Waffen haben.
Waren auch erstmal angetriggert, als wir davon gehört haben und zeitgleich auch skeptisch wegen Antibiotika und Multiresistenzen. Deshalb haben wir mit unserem Schwerpunktarzt ausführlich darüber gesprochen, der uns jedoch grundsätzlich erstmal davon abgeraten hat und aktuell auch nicht verschreibungsbereit wäre, da "Off-Label-Use".

Interessante und ausführliche Stellungnahme der Deutschen STI-Gesellschaft zur Doxy-PEP / Doxy-PrEP:
https://www.dstig.de/antibiotische-sti-prophylaxe-mit-doxycyclin-stellungnahme-der-dstig-zur-doxy-pep-und-doxy-prep/
Sehr interessant *zwinker*
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