Mein Umstieg von Canon auf Sony
Ich bin Berufsfotograf und arbeite sehr lange schon mit Canon. Ich brauche ja immer mindestens eine Backup Kamera und natürlich gute Objektive, Blitze, Tools und Blitze um bei Kunden gut ab zu liefern. Ich hatte die 6D und die 5D MIII mit Batteriegriffen und mit allen mir wichtigen L-Linsen. (6 an der Zahl) Ich hatte immer schon den Blick zur Sony, als diese mit der A7RII den Markt so ziemlich aufmischten. Aber da ich nicht das Geld "über" hatte mal nebenbei noch eine Body und folglich auch 1-2 gute Linsen dazu zu kaufen blieb ein Handeln aus.
Ein gute Freund von mir - professioneller Filmer - kam dann auf mich zu und sagte ich soll mir mal die A7III anschauen die gerade auf den Markt kam. Er hatte sich die ebenfalls zugelegt und so konnte ich etwas spielen. Mit dem Adapter von Sigma sollten auch alle Canon Objektive genutzt werden können und auch den Autoaugenfokus nutzen können. Generell arbeiteten meine Linsen an der Kamera echt gut. Auch vom Tempo her gut genug, da ich ja kein Sportfotograf bin wo es auf extreme Geschwindigkeiten ankommt.
Mich haben aber viele Dinge dann sehr angesprochen. und so hab ich etwas ein 14 Tage später zur Sony gegriffen und mir den Adapter zugelegt. Um die Kamera aber einmal "kompett" zu haben - legte ich mir eine Linse von Sony zu. Und da ich mit Canon meine 50 mm Linse liebte, wurde es nach lesen von Test und Empfehlungen die Zeiss 55 / 1,8. Bezahlbar + klein. Mega Kombi. Mit genau dieser Linse habe ich dann 3 Jobs abgewickelt.
Diese konnten unterschiedlicher nicht sein. 1) Modelshooting im Parkhaus mit verfügbarem Licht 2) Produkt und Moodsshooting mit zum Teil 4 Akteuren gleichzeitig vor der Linse - Outdoor mit Studioblitz und zu guter letzt ein Live-Konzert mit wenig licht und SEHR dunkler Umgebung.
Das erste was mit positiv auffiel was das Gewicht, das Handling und auch die Schnelligkeit wie diese Kamera agierte. Mir selbst viel aber auch der Umstieg auf neue Knöpfe und Menüs dabei nicht so schwer ins Gewicht. Was mir aber extrem auffiel war, dass ich aus den Shootings mit wesentlich weniger Bildern nach hause hin ABER wesentlich weniger Ausschuss hatte. Der Fokus saß fast immer da wo er sitzen sollte. Es war nachher eher meine Aufgabe zu gucken bei welchen Ergebnissen Produkte oder Modelle bestmöglich funktioniert haben. Die Ergebnisse waren in jedem Fall extrem scharf und knackig in den Farben.
Für mich stand fest, dass ich das so weiter wollte ... die 6D fand dann schnell einen neuen Besitzer und ein 35mm / 1,4 von Sigma den Weg in meine Tasche. Direkt gefolgt von dem 70-200 2,8 GM und auch dann recht schnell dem 24-70 2,8GM. Spätestens ab jetzt war der Vorteil des Gewichtes ad acta gelegt
Aber ich persönlich habe Gern etwas mehr Gewicht in der Hand da ich dann respektvoller mit dem Material umgehe.
Es fehlte noch das 85mm und da fiel die Wahl auf das 85er Batis von Sigma. Damit der Adapter auch seine Berechtigung hatte verbleib als letztes Canon Obejtkiv das 14mm 1,8L in meinem Objektivpark.
Jetzt - nach nicht ganz 5 Monaten ist alles andere was für meine Canon da war - Blitze, Taschen, Zubehör, Bücher ... verkauft und wurde durch Sony passende Dinge ersetzt. Da ich auch ein Studio haben missten natürlich Funkauslöser her die zu Sony passen und auch mein Mobiles Gerät wurde Sony konform. Mobil bin ich komplett auf Godox umgestiegen. Der 600pro, der kleine AD200 und auch andere Kleinere Blitze nebst Zubehör haben eine Mega Preis/Leistungsverhältnis.
Mein zweiter Vollformat-Body wurde nach langem überlegen ob A9 oder A7RIII die zweitere. Wie gesagt - Sport und sehr schnelle Shootings - habe ich sehr selten. Da lockte doch die höhere MP Zahl.
Ich selbst bin mitlerweile sicher was die Bedienung betrifft und glücklich mit den Ergebnissen.
Meine Bilderzahl nach Shootiungs bliebt weiterhin kleiner als mit Canon, da man ja schon im Sucher beurteilen kann wie das Bild nachher wird. Auch was den Fokus betrifft - und ich war auch bei Canon schon gut was die Trefferquote betrifft - obwohl ich sehr offenblendig fotografiere. Ich kann bei Business und Portraitshootings hinter der Kamera "auftauchen" wenn der Ausschnitt sitzt und mit dem Model reden- es auflockern und weiß, dass der Augen-AF mega Dienste liefert. Ich KANN wenn ich muss komplett geräuschlos arbeiten und wurde von Kunden auch schon mehrmals positiv darauf angesprochen ... "hast Du überhaupt Fotos gemacht ... Du warst nicht nur wie sonst schon sehr unauffällig - nun hat man dich nicht mal mehr gehört". Aber das ist bei mir nur sehr selten der Fall, gern höre ich den Auslöser und gebe auch so der Person vor der Kamera das Signal "das bild ist im Kasten".
Ich bin enttäuscht was Canon und Nikon als Konter zu Sony raus gebracht hat und denke und hoffe, dass diese bei neuen Modellen ein wenig schauen was der Wettbewerb hat und an Mehrwert bietet. Ein fehlender zweiter Kartenslot fällt schon sehr negativ auf. Ich hatte leider schon zum zweiten mal - trotz guter Karten (SANDISK Extreme PRO) ausfälle der Karten und Bilder waren nicht mehr zu retten. Da war das Backup auf Karte zwei Gold wert.
Es gibt natürlich auch Wermutstropfen ... da wäre das Bending Problem zu erwähnen WENN ich geräuschlos arbeite. Also Streifen durch LED Beleuchtung. Die A9 hat dieses Problem nicht. Und - und das ist für mich ein großes Manko - ist das schnelle und häufige Auftreten durch Blendenflecken. Komisherweise auch ohne, dass ich das Objektiv wechsle habe ich innerhalb von 1-3 Tagen flecken auf dem Sensor. Das Reinigen dagegen ist ein leichtes - da arbeite ich mit diesen Jelly-Sticks - die Gelartige Köpfe haben und den Staub trocken aufnehmen. Man muss sich nur dran gewöhnen vor jedem Shooting mal einen Blick rein zu werfen... oder auch zwischendurch. Lupe mit Licht und der Stick sind nun immer an Board. Das Reinigen dauert keine 5 Min.
Das Neuste Firmware-Update (3Tage alt) hat sogar den Augen-Autofokus um die Tierwelt erweitert. Ich hab das gestern getestet und war sehr überrascht wie gut die Augen meines hektischen Kundes erfasst wurde und der Fokus gesessen hat.
Abschließend bleibt natürlich zu sagen, dass ich damit mein Geld verdiene und die Kamera selbst nie Thema sein sollte bei einem Shooting. Ich möchte mich nur mit dem Model oder den Objketen beschäftigen und nicht mit der Technik kämpfen. Sony hat es mir in einigen Dingen einfacher gemacht und somit ist es für mich im Moment die Beste Lösung. Hobbyfotografen oder anderen die das aus Leidenschaft machen zu sagen: Verkaufe doch einfach deine Ausrüstung die weit über 20000 Euro kostete und kauf mal Sony ... für selbiges Geld - wäre vermessen. So ist es doch toll, das der Kameramarkt für alle Nieschen und Geldbeutel eine passende Lösung bietet. Wenn wir Sony nehmen sind ja auch die 6300 oder 6400er Kamera mega ... Fujii oder Olympus haben ebenfalls bezahlbare Lösungen. ABER Marktriesen und Führer wie Canon und Nikon es nun mal sind, müssen extrem aufpassen nicht am Nutzer vorbei zu arbeiten.... Bei Mobiltelefonen kam man auch mal nicht an Nokia vorbei .... oder um in der Filmbranche zu bleiben an Kodak-Filmen ....
Sorry für den sehr langen Beitrag. (und auch Rechtschreibfehler)
Allseits gutes Licht
Carsten