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Wie definiert ihr "professioneller Fotograf" ?

****io Mann
37 Beiträge
ein auge für ein gutes bild ist Talent!
ein Auge für ein gutes Bild kann natürlich erlernt werden,

nun ich wage das stark zu bezweifeln denn Talent ist bestimmt NICHT erlernbar
auch nicht durch noch so viel Übung;
sonst könnten manche Leute längst singen wie z.B. Menderes Bagci bei DSDS der schon Jahrelang übt und Ausdauer zeigt aber nun mal leider kein echtes Talent hat!

Der Aspekt "Profi, ist, wer davon leben kann" ist auch reichlich daneben: ein Paparazzo mag vom Fotografieren leben können,

Mit Sicherheit beherrschen die zumindest Ihr Handwerkzeug sonst würden Sie kaum Fotos machen mit denen Sie Geld verdienen!
Wer sich hier anmaßt Sie als "Knipser" abzustempeln sollte mal selbst so was machen, denn dann weiß der Betreffende das dies nicht so einfach ist wie paar "Aktbildchen" im Studio!
*******pper Mann
372 Beiträge
Das Auge kann nicht erlernt werden, absolut nicht.

Man kann das Sehen trainieren - aber wenn man das Auge nicht in die Wiege gelegt bekommen hat, kann man nie an diesen Level anknüpfen.

Das "Auge trainieren" wird auch immer nur Kopien erzeugen - nie Originale, weil man einfach an bekannten Wegen entlang geht und nie wirklich Neues macht - das "trainierte" Auge kann das einfach nicht.

Man kann auf einzelne Details achten (Schattenwurf, Reflektionen, etc.) - die technische Qualität steigt sicherlich - aber nicht die Kreative.


Immer wieder höre ich "Kann nicht davon leben" - warum denn nicht?
Vielleicht, weil die wenigsten Fotografen effektive Akquise betreiben vielleicht? Oder weil die meisten Fotografen keine ordentliche Kalkulation machen, bevor sie sich ins Geschäftsleben stürzen und mit Preisen arbeiten, die nicht im Geringsten die Lebenskosten abdecken? Weil versucht wird, über einen etwas geringeren Preis Kunden zu bekommen anstatt einem Kunden zu zeigen und ihn zu überzeugen, das eben der höhere Preis genau das ist, was ihm den Vorteil bringt - durch deutlich bessere Arbeit?
Weil viele Fotografen schlicht und ergreifend Pfeifen in der Buchhaltung sind (Ja - ich auch! *zwinker* )?

Leute - Gründe, warum man NICHT davon leben kann, gibt es wie Sand am Meer.
Aber 99% der Gründe sind die persönliche Schuld des Fotografen - und von niemand anderem.

Klar - der Markt erschwert es hier in Deutschland - wir haben keine Wertschätzung guter Fotos wie in den USA, wo Hochzeitsfotografen wortlos auflegen, wenn man anruft und von nem Preis unter 2.500 Dollar für nen halben Tag nennt.
Aber der Markt ist da - man muss nur wissen, wie man sich zwischen die etablierten Fotografen quetscht und hier Marktanteile abnimmt.
Das Marktvolumen ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft - geschickt angestellt nimmt man dem Anderen auch nix weg, sondern krallt sich freie Marktanteile.

Wieviele der Fotografen hier haben denn vor dem Start folgendes für sich gemacht:

• PUMA-Analyse
• SWOT-Analyse
• Finanzplan MIT sauberer, detailierter Kalkulation
• Marktforschung (Marktvolumen, Aufteilung der Marktanteile, Preisgestaltung Mitbewerber)
• Zielgruppenanalyse (nach psychosozialen, demo- und geographischen Aspekten)

Vom selbstkritischen Herangehen will ich (was ich hier im privaten Umfeld so kenne) gar nicht anfangen...

Wie sieht es mit der Fähigkeit aus, sich selbst wirklich gut zu verkaufen?
Ich kenne (technisch) extrem miese Fotografen, die sich vor Aufträgen zu horrenden Preisen nicht retten können - weil sie sich selbst verkaufen, selbst an die Qualität der eigenen Bilder glauben UND das dem Kunden vermitteln können (der dann gepflegt die grausame Qualtität tatsächlich übersieht - sogar langfristig!).
Ich kenne aber auch hervorragende Fotografen, die ein tolles Auge haben und hervorragende technische Qualität liefern - aber sie können sich nicht vermarkten, sind bei der Selbstkritik nicht realistisch und überzeugen so nie einen Kunden.

Es gibt Möglichkeiten, wenn ich die Fähigkeit der Selbstvermarktung nicht beherrsche - die nennt sich "Agent" - klar, für den Zahl ich - aber der holt Preise für mich heraus, die ich so kaum durchsetzen könnte - einfach weil qualtitätsbewusste Kunden (z. B. große kommerzielle Kunden) genau das machen: Sie lassen einen Fotografenagenten ihre Arbeit machen - und wenn du da in der Kartei bist und gute Bilder lieferst, bekommst du toll bezahlte Aufträge ohne Diskussion.

Zum prof. Fotografen gehört mehr als nur auf den Auslöser zu drücken und ein technisch sauberes und einzigartiges Motiv zu liefern.
Ein Maurer ist ja auch nicht deswegen Profi, weil er es schafft einen Stein auf den anderen zu legen.
Koch wird man auch nicht im prof. Rahmen, nur weil man eine Semmel in zwei Hälften schneiden kann.
Gärter nicht, weil man einen Grashalm ausgerupft hat.

Das Gesamtpaket macht den Profi aus - es fängt beim Eindruck an, den man beim Kunden hinterlässt, bevor man ihn das erste Mal gesehen hat (wenn der Kunde via Mund-zu-Mund-Propaganda auf mich aufmerksam wird, Werbung sieht, über meine Visitenkarte stolpert, auf meine Website aufmerksam wird) und geht bis hin zum Punkt, wo das Geld für die erbrachte Leistung ans Finanzamt gezahlt wird.

Der gesamte Workflow hier - der macht den Unterschied zwischen einem Profi und einem Amateur.
1
*********atic Mann
144 Beiträge
1.) Das mit dem selektiven Zitieren ist so eine Sache - es kann auffallen ...

Mit Sicherheit beherrschen die zumindest Ihr Handwerkzeug sonst würden Sie kaum Fotos machen mit denen Sie Geld verdienen!
Wer sich hier anmaßt Sie als "Knipser" abzustempeln sollte mal selbst so was machen, denn dann weiß der Betreffende das dies nicht so einfach ist wie paar "Aktbildchen" im Studio!

Ein Paparazzo mag von seinen Bildern leben können (wobei ich durchaus glaube, daß es nur recht wenige sind, die ausschließlich davon leben können) - das bedeutet aber nicht, daß er in anderen fotografischen Genres zwangsläufig "überlebensfähig" ist. Den Landschaftsfotografen wird man auch nicht zwingend für eine Hochzeit buchen wollen ...

Ich weiß nicht, wieso in diesem Zusammenhang "Knipser" und "Aktbildchen" als Schlagworte aufkommen müssen - beides hat nicht wirklich mit professionellem Arbeiten zu tun. Es sei denn, man hielte es für "professionell", andere fotografische Genres, in denen man selber vielleicht nicht so erfolgreich ist, klein reden zu müssen.

2.) Vielleicht hilft es der Ursprungsfrage, wenn wir mal an Begriffsdefinitionen herangehen:

professionell: als Beschreibung der Art, wie eine Tätigkeit ausgeführt wird - unabhängig von Bezahlung/Verdienst
beruflich: für Tätigkeiten, die dem Lebensunterhalt dienen.

Um das Beispiel Feuerwehr noch einmal aufzugreifen: die Berufsfeuerwehren machen das zur Finanzierung des Lebensunterhaltes, die Freiwilligen Feuerwehren aus Überzeugung/Idealismus etc. - dennoch spielen beide in der Profi-Liga, denn auch die Freiwillige Feuerwehr biete professionelle Hilfe ...

Bei den Fotografen verdient der Berufsfotograf mit der Kamera seinen Lebensunterhalt - der Künstler z.B. könnte es ggf., muss es aber nicht. Dennoch arbeitet er vermutlich ausgesprochen professionell ...

Wobei der Künstler da durchaus einen immensen Vorteil haben kann: er kann es sich leisten, nein zu sagen. Der Berufsfotograf muss im Zweifel den Auftrag annehmen, um die Wurst auf dem Brot zu bezahlen ...
****io Mann
37 Beiträge
Nur neues wirklich erfolgreich!
Das "Auge trainieren" wird auch immer nur Kopien erzeugen - nie Originale, weil man einfach an bekannten Wegen entlang geht und nie wirklich Neues macht - das "trainierte" Auge kann das einfach nicht.

Dem kann ich nur voll zustimmen !
Außerdem haben nur Leute etwas bewegt,
die neue Wege gegangen sind
und genau das macht meiner Meinung nach den Profi aus!

****io Mann
37 Beiträge
"Knipser" und "Aktbildchen" als Schlagworte
"Knipser" und "Aktbildchen" als Schlagworte............Es sei denn, man hielte es für "professionell", andere fotografische Genres, in denen man selber vielleicht nicht so erfolgreich ist, klein reden zu müssen.


Ich wollte damit niemanden klein reden sondern nur verdeutlichen was ich unter professionell verstehe! Schade das Du das nicht verstanden hast!

Ansonsten sehe ich das wie es in Wikipedia drin steht:
"Ein Profi, Kurzwort von veraltend Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.

1
*********atic Mann
144 Beiträge
Der nächste Satz im Wikipedia-Artikel zu "Profi" lautet übrigens:

Der Begriff Professionalität, vor allem das Adjektiv professionell, wird auch als Kennzeichnung der Art der Ausübung einer Tätigkeit verwendet, vielfach unabhängig davon, ob dies gegen Bezahlung geschieht.

********_muc Paar
58 Beiträge
also echt .... leute
es gibt mehrere studiengänge ( fotodesign, mediendesign, grafikdesign ...) in denen man ganau das lernt ... in diesen studiengängen wird mehr wert auf gestaltung als auf technik gelegt.
*******pper Mann
372 Beiträge
Klar - weil man Technik leichter lernen kann als Gestaltung.

Aber es ging ja um die grundsätzliche Definition "Was bedeutet Professionell" - das der Begriff selbst nicht automatisch für prof. Arbeiten garantiert, steht auf einem völlig anderen Blatt.

Man kann ein Profi sein ohne prof. Arbeit zu leisten.
Man kann prof. Arbeit liefern ohne Profi zu sein.
icke. das wäre die, die Dich fotografiert, falls Du Lust dazu bekommst :-)
******ich Frau
15 Beiträge
ja, der Markt reguliert...
..., und was gefällt- oft Qualität, verkauft sich.

Bitter, aber auch folgender Aspekt: Abitionierte Amateure, die von ihrem Hauptberuf gut leben können, aber dort nicht augefüllt, befriedigt sind und genug Energie und Zeit übrig haben, versauen teilweise die Preise. ich kenne konkret Lehrer und Beamte (sogar einer bei uns im Rathaus), die ewig an einem Bild rumretuschieren und bereits mit der Bewunderung zufrieden sind- kein oder wenig Geld nehmen. Das funktioniert nur, wenn der Hauptberuf steuersubventioniert ist *snief* Da gibt es teilweise auch wirklich ästhetisch schöne Ergebnisse, manchmal sind es "ganz nette" nicht reproduzierbare Zufälle- der Kunde hat jedoch erst Mal Bilder und ist vorläufig abgefrühstückt.

Will hier nicht jammern und meckern, beschreibe nur sachlich ein Phänomen. ich gönne jedem sein Hobby, seine Freude am Fotografieren, an der Gestaltung oder den Kick mit Modellen in nem schönen Flow zu sein.

Wenn jedoch Existenzieller Druck dahinter steht; Studiomiete bezahlen, Familie ernähren etc. nervt es nur, wenn der nächste potentielle Kunde maulend auf nen eventuell sogar schwarz arbeitenden "Kollegen" verweist, der ne komplette Hochzeit mit zig Abzügen und "allen Daten auf CD" für 150,-€ "macht" (Berliner Raum) Während ich, mit eingetragenem Gewerbe gezwungen bin Handwerkskammer und Druck&Papier zu zahlen.

Manchmal kommen sogar reumütige Konsumenten, lassen Schwangerbauch und/oder Baby fotografieren und sagen "ach hätten wir die Hochzeit nur auch mit Dir gemacht!" zu spät!
(ich steh eigentlich auch gar nicht auf Hochzeiten...)

Noch was zu der Technik-Bemerkung- "veraltet" was soll denn das sein?! Die DDR-Pentacon, die 4 1/2X6 Mamia oder ein 5 Jahre altes Digitalmodell?
So ein Quatsch- es geht um Licht und Perspektive und eben die Verbindung zum Modell kombiniert mit dem richtigen Moment! Ich mach, wenn ich grad nix anderes zur Hand hab, mit ner kleinen manuell einstellbaren Sucherkamera bessere Bilder, als viele aufgepimpte Amateure mit ihrem potenzsimulierenden Megaequipment *zwinker*

Herzensgrüße an Euch Alle- In Liebe Julia
1
*********atic Mann
144 Beiträge
Oh, jetzt werden aber ...
... alle Klischees bedient? Steuersubventionierte Hobbyfotografen als Konkurrenz?

Beim besten Willen, da höre ich vor allem unmittelbare Betroffenheit aus dem näheren Umfeld.

eine Hochzeit (komplett) für 150€ ist wohl eben so unrealistisch wie 1500€, selbst 2500€ sind kein Garant für hochwertige Ergebnisse - und wenn das Brautpaar meint, die Bilder für 150€ reichen, dann war's ihnen wohl nicht mehr wert.

Der - in meinen Augen - wesentliche Unterschied zwischen dem darauf angewiesenen Profi und dem professionell arbeitenden Amateur ist die Zeit, die verfügbar ist. Nicht die für Photoshop, sondern die für das einzelne Bild. Daß 10 Minuten am Set 2 Stunden und eine Visagistin möglicher Weise ganze Nachtschichten am Rechner sparen können, dürfte hinreichend bekannt sein - nur den technisch im Zweifel unbegabten Hobbyfotografen muß solche Feinheit nicht interessieren.

Fotograf A muß Studiomiete und all das finanzieren, ergo müssen im Schnitt X Kunden pro Tag "durch".
Fotograf B braucht Bilder für die nächste Ausstellung/den nächsten Bildband und kann es sich leisten, 4-8 Stunden in ein einzelnes Shooting zu investieren.
Ist das unfair oder versaut das die Preise? Ich melde Zweifel an.

Person A kann nicht damit leben, daß die Bilder veröffentlicht werden.
Person B kann mit TfP gut leben.
Versaut das die Preise? Wohl eher nicht ...

Paar A beauftragt einen Fotografen für die Hochzeit für 2500€ und ist von den Ergebnissen enttäuscht.
Paar B fragt mich und bekommt eine Absage - denn das schlimmste Foto ist das mit Tante Erna, in Situation X, das man nicht gemacht hat, also tue ich mir das erst gar nicht an.
Unfair? Nö, ich bin nur ehrlich *ggg*

Na ja, und was die Technik angeht: 4,5x6cm Mamiya - wer Kleinbild mag *ggg* (scnr)
Sinnvoller - und jetzt bitte nicht böse sein - wäre ein Ersatz der alten, dem Anschein nach nicht mehr ganz funktionierenden, Tastatur ... die kann nämlich die Preise auch versauen im Umgang mit dem Kunden ...

Das Bessere ist der Feind des Guten - fotografisch gilt das weniger für das Equipment, aber um so mehr für die Ergebnisse ...
**********light Mann
270 Beiträge
Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema ja nicht (mehr) äußern, da es einfach albern ist...und nun also doch...

Meine Gegenfrage wäre: Gibt es professionelle Fliesenleger, Bäcker, Autolackierer? Die Abgrenzung zwischen sog. Amateure und sog. Profis, gibt es ja im Grunde nur dadurch, dass der eine seinen Lebensunterhalt völlig durch Fotografie erzielt, der andere gar nicht oder nur teilweise.


Im Kern gehts doch nur darum, ob man es schafft, in einer vermeintlich brotlosen Zunft Geld und Annerkennung zu verdienen oder nicht.

Über die Qualität der Bilder sagt das wenig.

Mehr über die Qualität der Job-Organisation. Das ist für mich eine der großen Herausforderungen der professionellen Fotografie, dass man eben nicht nach Lust und Stimmung Bilder machen kann, sondern nur durch gute Vorbereitung, Erfahrung, Hartnäckigkeit und doppelten Boden zu verlässlichen Ergebnissen kommt. Ein Profi hat immer einen Plan "B" in der Tasche und zwar vor (!) dem shooting.

Vermutlich liegt dieser hype um die sog. prof. Fotografie immer noch in einer Fehleinschätzung des Fotografen-Alltags zugrunde. Der besteht leider nicht darin mit schönen Frauen an schönen Stränden schöne Kleider zu fotografieren, sondern am Sonntag morgen in 20min 25 verkaufsfähige Konfirmationsfotos zu erstellen.

So siehts aus...
Profilbild von euerm Fotografen
*********ende Mann
585 Beiträge
@Fineartnudefoto
Der Paddy liest hier doch mit... oder??? *zwinker*
Der Fotograf
*********jects Mann
439 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wenn ich geahnt hätte...
...welche Diskussion diese Frage von mir anstösst...*zwinker*

Mir ging es eigentlich nur darum zu erfahren, wie sich hier die Gruppenzugehörigkeit definiert, so tiefe Grundsatzfragen wollte ich eigentlich nicht stellen.
Aber, ich finde es sehr gut, welche Aktivität dieser Thread hervorruft und ich danke allen bisherigen Schreibern für ihre Statements.
Ganz liebe Grüße und immer gutes Licht,
Ralf
*******pper Mann
372 Beiträge
Sehen wir es doch einfach so:

Wer hat die Arche gebaut? Ein Amateur!
Wer die Titanic? *zwinker*
African Dreaming. Bei unserem ... Events beleuchten wir die Themen immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So kann eine afrikanische Fantasy wild und ungestüm, aber auch leise und zart sein wie hier bei unserem Model http://www.joyclub.de/my/4033091.alice_schwarz.html

Nächster Termin: 20.08.22
*********reme
1.488 Beiträge
Das ist doch echt mein Lieblingssprichwort, der geistsprühende und wortwitzige Vergleich zwischen dem mythologischen Holzboot eines obskuren mesopotamischen Urvaters aus gleich einer ganzen Sammlung von höchst glaubhaften Glaubenswerken und dem größten und sichersten Schiff seiner Zeit.
Natürlich hatte Ersterer göttliche Hilfe und ist nach der Beschreibung einiger der Werke in seinem 950 Jahre dauernden Leben immerhin in der Lage gewesen, einen holzverarbeitenden Beruf zu lernen.

*g*
*******pper Mann
372 Beiträge
Klar - es ist überspitzt und das sollte es auch sein.

Aber genauso wie es wirkliche "just4Fun"-Hobbyknipser gibt, die Bilder machen das jedem Profi die Kinnlade runterfällt gibt es Profis, wo sich Blinde angstzitternd in ner dunklen Ecke übergeben.

Klar - man geht davon aus: Profi = gute Bilder

Die Realität straft diese Vermutung aber sehr oft lügen.

Ich komme z. B. aus der Produktfotografie und bewege mich dort auf prof. Level.
Sobald ich aber Streetfotografie betreibe stinke ich gegen tausende Knipser ab - klar, ich liefere technisch saubere Bilder! Wunderbar nach messbaren Aspekten ausgerichtete Fotos. Aber sie sind noch lange nicht gut.

Genau aus dem Grund würde ich auch nie solche Jobs annehmen - Hochzeiten z. B. => Ich kann es einfach nicht. Mache ich es, dann mache ich es als "Hobbyist" im gemeingesellschaftlichen Sinn und nicht im wörtlichen.

Das Problem ist, das "Profi" die wörtliche und die sinnbildliche Interpretation zulässt und ohne eine klare separation wird man da nie auf einen Nenner kommen.

Und nu muss ich leider wieder an einem Marketingplan weiterwerkeln. HEUL
****ix Paar
40 Beiträge
Wir möchten wirklich keine Profis sein... :-)
Auch wenn die Grenzen scheinbar sehr fließend sind: Emily und ich verdienen zwar gar nicht sooo ungeheur schlecht mit der Fotografie, aber wir lassen keine Gelegenheit aus uns als Amateure zu bezeichnen.
Wikipedia hin oder her: Die echten Profis, die wir sehen, die können - im Gegensatz zu uns - von ihrer Fotografie leben (weil sie es verstehen sich zu vermarkten) und/oder deren Bildergebnisse sind einfach so umwerfend gut, dass Emily und ich da auch in 50 Jahren nicht rankommen werden.
N
**3 Mann
353 Beiträge
Professionalität definiert gewiss jeder völlig anders. In der Zeit, in der jeder Kamerabesitzer sich auch ohne fachliche Ausbildung Fotograf bezeichnen darf, wird es entsprechend schwieriger, diesen Status zu definieren.

Eine fachliche Berufsausbildung muss nicht unbedingt auch professionelle Arbeitsweise bedeuten - ebenso wie man ambitionierte Hobby-Fotografen nicht einfach pauschal als unprofessionell abstempeln kann.

Meiner Meinung nach ist es lediglich wichtig, dass der Kunde (bzw die KundEN) mit der Arbeit zufrieden sind. Dann spielt es keine Rolle, ob es Schwager Heinz ausm Nachbarort ist, oder der alteingesessene Star-Fotograf mit seinem großen Atelier.

Originalität sollte erkennbar sein - dann können ggf auch handwerklich weniger gelungene Aufnahmen Erfolg haben. Fotograf ist ein künstlerischer Handwerksberuf. Die einen machen besonders gerne Passfotos, die anderen lieber inszenierte Einzel-Posings, fotografieren Gebäude, Tiere, Menschen, Objekte oder was ihnen gerade so vor die Linse kommt.

Sofern man sein Handwerk versteht und effektiv nutzt, kann man denke ich von Professionalität sprechen - was natürlich nur meine eigene, persönliche Meinung ist, die jeder wiederum für sich selbst definieren sollte.

Neben dem rein handwerklichen Geschick spielen aber auch zahlreiche weitere Faktoren eine Rolle - beim Porträtfotografen z.B. auch der soziale Umgang mit seinen Modellen etc.

Vllt ließe sich dieser Faktor der Professionalität an den Auftragsbüchern ganz gut messen - ausgehend von dem Fall, dass Leute den Fotografen für seine Arbeit noch bezahlen, oder zumindest dazu bereit wären. Gibt es viele Anfragen, oder würden viele Leute für die ihnen gezeigten Beispiel-Fotos bezahlen, lohnt es sich vielleicht, sich diesen Fotografen (respektive Fotografin *zwinker* ) einmal näher anzuschauen. Der scheint was drauf zu haben *g*
Definition
Nunja, sollte den Beruf erlernt haben (wie ein Bäcker oder Heizungsbauer eben auch) und davon Hauptberuflich leben können.
Der Fotograf
*********jects Mann
439 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Da sich ...
...die letzten 4 Monate in diesem Thread niemand mehr zu Wort gemeldet hat versuche ich mal wieder auf meine Eingangsfrage aufmerksam zu machen, vielleicht findet ja noch jemand ein paar Worte dazu *zwinker*
Profilbild
*******007 Mann
11 Beiträge
Vielleicht sollte man das Ganze mal aus der Sicht der Kunden betrachten. Wo ist die Erwartungshaltung für gute Bilder grösser? Beim Profi /also gelerntes Handwerk, oder beim Hobbyknipser (man verzeihe mir den Ausdruck)

Klar, auch Amateurfotografen liefern durchaus beineindruckende Arbeiten ab. Und davor kann und sollte man Respekt haben. Aber leben sie davon ? Studiomiete/HWK Beitrag /etc /Nein.

Ich denke das können die wenigsten. Was Unterscheidet also den Profi von Amateur?

Als Profi will man sicherlich mit seinen Arbeiten überzeugen, auch international. Wer träumt nicht davon bei z.Bsp. Fashionshows von Labeln gebucht zu werden und RICHTIG Geld zu verdienen? Also ich würde sagen der Profi. Natürlich hängt das auch von den Ambitionen eines Profis ab.

Stellt sich nich die Frage; wer bucht als Firma/oder Label, Amateure für Werbeaufnahmen usw. (die Arbeitsbereiche variieren hier) Ich behaupte einfach mal , kaum jemand.
Arbeitet ein Amateur mit Visagistin ? Kann sein, aber im überwiegenden Fall wohl kaum. Es gibt von der Planung bis zur Umsetzung soviel zu beachten, das ein bloßes DRAUFHALTEN, wohl kaum einem Profifotografen genügen würde.

Hier muss ich natürlich nochmals betonen, das auch Amateure, nicht damit abgestempelt werden sollten nur DAUFZUHALTEN. Denn ich habe selbst erlebt, das auch ein Amateur Arbeiten geliefert hat, von denen man nur den Hut ziehen kann. (sieht mal ja teileweise auch hier im JC)

Lasse ich kardiologische Gesundheitsprobleme vom Hautarzt behandeln ? Ist doch auch ein Artzt. Nein, natürlich nicht. Ich gehen zum Profi, also Kardiologen.

Ist ein eigenes Studio zwingend erforderlich ?

Ja und Nein. Der Profi mit eigenem Geschäft/Studio verrichtet seine Auftragsarbeiten lokal. Also Portrait, Hochzeiten, Geburten etc. Also JA hier ein Studio oder auch Fotofachgeschäft mit Studio.

Die andere Seite ist die Profiarbeit im mobilen Bereich. Durch Buchung von den Labels und Firmen, zb. im Werbebereich, ist ein eigenes Studio wohl kaum sinnvoll . (nicht der Arbeitsplatz im Homestudio gemeint) .

Ich würde, auch wenn ich hier nicht alles bis ins Kleinste berücksichten kann, sagen, das ein Profi von seiner Arbeit leben MUSS, der Amateur wohl eher nicht.
Für mich definiert sich ein Fotograf über seine Arbeiten. Und wenn ich so sehe was professionelle Fotografen in ihren Schaufenstern ausstellen wundere ich mich sehr oft. Hochzeitsbilder auf denen BH-Träger deutlich zu sehen sind habe ich erst vor ein paar Tagen wieder gesehen. Diese Bilder würde ich meinen Kunden niemals zeigen, geschweige den verkaufen oder austellen.

Der Ärzte vergleich hinkt für mich. Als Fotograf braucht man keine Ausbildung, man muss "nur" mit der Technik umgehen können und das ist keine Zauberei.
Viel wichtiger als eine IHK Ausbildung ist ein Gefühl für Ästhetik und der Umgang mit Menschen und das kann man in einer Ausbildung nicht wirklich lernen, da muss schon etwas im Menschen sein was ich Talent nennen würde.

Dazu kommt das ausgebildete (Handwerks) Fotografen sehr gute Standard Bilder machen können, das ich da aber nur selten interessante Blickwinkel gesehen habe. Die kommen eher von denen, die es nicht als Beruf gelernt haben.

Kurz: Für mich ist ein Profi Fotograf jemand der genau weiss was er macht, technisch gute und auch künstlerisch interessante Bilder abliefert und das auch im Schlaf beherscht, unabhängig davon wie er das Niveau erreicht hat.

Ich verstehe aber auch die Fotografen die von ihren arbeiten leben müssen, für die wird es tatsächlich immer schwerer. Aber nach meiner Meinung gibt es nur eine Möglichkeit wenn sie weiter im Geschäft bleiben wollen. Sie müssen besser sein als die Hobbyfotografen und das auch offensiv nach aussen vertreten, sich also gut verkaufen können.

Ein Studio ist da auch kein besonderes Argument. Auch wirklich gute und etablierte Profi Fotografen mieten sich oft ein zum Auftrag passenden Fotostudio. Inzwischen haben so viele Hobby-Fotografen ein eigenes Studio und können damit trotzdem nicht viel anfangen. Darum: Nur das Ergebnis zählt, das zeigt den Profi...
der Unterschied....
Es ist sehr interessant, denn das Thema beschäftigt und polarisiert zugleich -

Meiner Meinung nach gibt es 2 Bereiche die zu betrachten sind:

1.) aus der Sicht der Gewerbeberechtigung Steuer und der Wirtschft:

Das Fotografengewerbe war früher an einen Befähigungsnachweis gebunden (Meisterprüfung, etc.) diese ist gefallen, deshalb benötigt man in diesem Bereich nur mehr das freie Gewerbe anzumelden um Rechnungen ausstellen zu können und als gewerbetreibender agieren zu können. Früher war eben der Berüf an eine gewisse Befähigung gebunden - d.h. man musst ebei einer Prüfung etc. sein "Können " unter Beweis stellen.

2.) Aus der Sicht des "Könnens"

Hier ist sicherlich ein fließender Übergang zwischen Hobby, Amateur, semiprofessionell und Profi zu sehen.

Selbst ein Profi wird nicht alle Bereiche gut abdecken können - er wird sich spezialisieren..... um sich von der Masse abheben zu können.

Klar erwartet man von einem Profi in "allen " Situationen aufgrund seiner Erfahrung und Wissen die Situation im griff zu haben.




Was ich damit sagen will - ein Profi ist nicht an eine Ausbildung gebunden - auch ein Studio ist je nach Genre nicht zwingend erforderlich - z.b. man ist in der Landschaftsfotografie tätig, etc.

Professionell = gewerblich macht man es wenn man es mit Gewinnabsicht (laut Gewerberecht) betreibt.

Egal ob sich einer Profi schimpft oder nicht - lassen wir den K U N D E N entscheiden was gut ist und was nicht *zwinker*
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