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Vogelfütterung im milden Winter

Vogelfütterung im milden Winter
Das Thema ist nicht unumstritten - selbst bei seriösen Anbietern wie Schwegler, die davon doch eigentlich mit Hilfen und Futter profitieren.

Auf der einen Seite die Befürworter einer natürlichen Selektion mit Hilfe des Klimas,
wobei dessen Wandel bereits die Natürlichkeit einer solchen Auswahl in Frage stellt,
setzt es zum anderen doch auch eine Natürlichkeit des Naturraumes voraus, welche
gerade durch die Eingriffe des Menschen so längst nicht mehr gegeben ist.
Diese bezieht sich nicht nur auf ein Ausräumen der Kulturlandschaft und veränderte
Formen der Anbaumethoden, die das Nahrungsangebot in der nicht reproduktiven Zeit drastisch einschränken, sondern auch auf eine veränderte Wirtschaftsweise, die anders als etwa während der Hutewälder und Hochstämme zugunsten des Menschen Reste heute nicht mehr übrig lässt.

Die Frage liegt dabei weniger in einer moralischen oder verklärten Bewertung, sondern ob es Sinn macht und erforderlich ist, in milden Wintern zu füttern.

Aus Sicht des Tierschutzes, ob man den Vögeln damit überhaupt etwas Gutes tut.

Für das Wild verneint dies etwa ein Peter Wohlleben, der den Vorteil in der Jagd sieht.
In unseren Breiten gelten solche Gefahren für Amsel, Spatz und Meisen aber nicht.

Auch entsteht keineswegs eine Versorgungsmentalität unserer Kulturfolger.
Sie bedienen sich stattdessen zusätzlich z.B. nach kalten Nächten, die es weiter gibt.
Eichelhäher und Co. bleiben ohnehin im nahen Wald bis dass richtig Schnee liegt.

Die Diskussion um die Fütterung von Vögeln in unseren nun meist milden Wintern erscheint mir also sehr anthrozentrisch, verhalten sich die Tiere weiterhin artgerecht.

Als Faustregel hat sich dabei etabliert, dass ich Futter erst ab Dauerfrost bereit stelle.
Dieses als Ergänzung der natürlichen Verhaltensweise immer in begrenztem Umfang.
Einen Riesenknödel, ein paar Sonnenblumenkerne und bei Shitwetter auch Erdnüsse.

Interessant finde ich den Austausch mit anderen Naturfreunden:
wie haltet ihr es mit der Vogelfütterung in diesen Zeiten?
Falls ebenfalls: was legt ihr auf den Speisezettel?
Hauspraxis
*******ben Mann
3.382 Beiträge
Klares NEIN für mich, was die Gabe von Futter am Futterhäuschen betrifft; erst recht bei milden Wintern. Auch wenn es toll ist für Kinder (und Erwachsene), hier relative ohne Aufwand eine entsprechende Anzahl an Vogelarten & -individuen zu sehen. (falls ich also ein bettlägeriges Kind hätte, würde ich mich dann vielleicht dafür öfnen)

Dafür darauf achten, das auf meinem Gelände es auch im Winter genügend Futter für die verschiedensten Tiere gibt. Also Stauden, Gräser mit Samen stehen lassen, dazu genügend Plätze, wo die Insektenfresser auch im Winter Futter finden (Laubhaufen dienen dann nebenbei auch noch Kleinsäugern als Unterkunft). Genügend (wilde) Fruchtsträucher, viel natürliche Landschaft, wilder Wein an Mauern etc.

Mit Futterhäuschen greife ich für mein Empfinden zu sehr künstlich in die natürliche Entwicklung/Auslese bei den Vögeln ein. Bevorzuge damit bestimmte Arten oder Individuen mit weniger Scheu, verändere damit das Gleichgewicht zwischen den Arten. Daneben noch die erhöhte Gefahr der Übertragung von Krankheiten & Parasiten und "einseitiger" Ernährung oder die Bindung an eine bestimmte Stelle (Katze und Falke freut sich).
Ähnlich auch das Entenfüttern mit Brot am Stadtsee, was dann im Laufe von drei Generationen Enten hervor bringt, die dann verhungern/kränkeln, wenn das Brot ausbleibt. Weil sie nicht genügend gelernt haben, wo es natürliches Futter gibt (die Mutter immer zur Brot-Fütterungsstelle mit ihnen schwamm).

Futterhäuschen ist hier oft die "Schuldmünze" die wir dafür bezahlen, denen den Lebensraum wegzunehmen/zu zerstören. Unterstützt die Einstellung, das wir damit die Zerstörung wieder ausgleichen könnten, die unser Lebensstil in der Natur verursacht. Ebenso auch geprägt von unserer Angst vor dem Tod, weil wir den nicht als natürlichen Lebensschritt sehen.
vogelfütterung
also ich selber füttere schon seit jahren die vögel im winter.
verwende dazu aber kein futterhäuschen,sondern hänge futterspender,meisenknödel in entsprechenden körbchen,und vogelkuchen an unterschiedlichen bäumen in meinem garten auf,oder streue futter auf alten abgeholzten baumstämmen aus.
ich habe einen eher naturgetreuen garten mit kleinem wäldchen samt bach.
es kommen sperlinge,diverse meisenarten,spechte,eichelhäher,fasane,türkentauben,krähen,elstern und wohl noch so einiges mehr.
mein futter beziehe ich über vivara,das von nabu empfohlen wird.
und ich bin am überlegen,ob ich die fütterung auch bis in die sommermonate weiterführe.
in guten vogelbüchern wird nämlich dargelegt,dass gerade im frühjahr fütterung notwndig ist,da viele vögel ihre brut nicht versorgen können,weil ja da noch lange draussen nichts zu finden ist.
auffallend ist,dass die vögel unterschiedlich zu den futterstellen kommen.
bei milden temperaturen sind die besuche viel seltener.
d.h. die tiere wählen sehr wohl aus,wann sie zu den futterstellen kommen,und machen das nicht aus gewohnheit.
aber sie wissen,wo sie bei mangel was finden können.
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